Cover-Bild Weiße Wolken
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  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 08.02.2024
  • ISBN: 9783462004977
Yandé Seck

Weiße Wolken

Roman

Zwei Schwestern: Die eine arbeitet sich an sämtlichem Unrecht unserer Gegenwart ab, die andere am bürgerlichen Familienideal; für die eine ist ihr Schwarzsein eine politische Kategorie, für die andere ihr Muttersein. Klug, erhellend und mit hintergründigem Witz erzählt Yandé Seck in ihrem Debütroman von den Ambivalenzen, die wir im Kleinen wie im Großen aushalten müssen.

Dieo lebt mit ihrem Mann Simon und drei Söhnen in einer schönen Altbauwohnung im Frankfurter Nordend. Sie leidet unter den unerfüllbaren Ansprüchen der Gesellschaft an sie als Mutter, vor allem aber ist es die ständige Kritik ihrer jüngeren Schwester Zazie an allem und jedem, die an ihren Nerven zerrt. Auch Simon, ein mittelalter weißer Mann und Angestellter in einem Finanz-Start-up, gerät immer wieder ins Visier seiner Schwägerin, die zunehmend an der rassistischen und sexistischen Gesellschaft verzweifelt.

Als der Vater der Schwestern, ein eigensinniger Nietzschefan, der vor mehr als vierzig Jahren aus dem Senegal nach Deutschland kam, unerwartet stirbt, gerät das mühsam kalibrierte Familiengefüge aus dem Gleichgewicht. Für die Beerdigung reisen die Schwestern in das Land ihres Vaters. Der Abschied wird für die beiden zu einem Neuanfang – in vielerlei Hinsicht.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.01.2024

Ein einfühlsamer, moderner (Familien-)Roman über Zugehörigkeit in einer komplexen Welt

1

Leukonychia punctata - oder auch weiße Wolken. So nennt man die weißen Flecken auf den Fingernägeln. Dachte man lange dies wäre ein Ausdruck von Nährstoffmangel, geht man mittlerweile davon aus, ...

Leukonychia punctata - oder auch weiße Wolken. So nennt man die weißen Flecken auf den Fingernägeln. Dachte man lange dies wäre ein Ausdruck von Nährstoffmangel, geht man mittlerweile davon aus, dass es sich dabei um Mikroverletzungen handelt. Was hat das mit dem Roman zu tun? Erstaunlich viel! Denn auch in weiße Wolken geht es um Verletzungen, Erschütterungen, Einwirkungen, die ein Gesellschaftssystem und andere Menschen auf jede:n Einzelne:n ausüben. Und darum, wie wir dabei uns selbst, unsere Identität bilden und zu wem oder was wir in einer immer komplexeren Welt Zugehörigkeit empfinden. Letztlich ist es die Gesellschaft, auch ihre Zwänge und Machtstrukturen, ebenso wie die Menschen in unserem Umfeld, die uns formen und einwirken auf unser Leben.

Dieses doch sehr abstrakte Konstrukt vermittelt uns Yandé Seck in einem kurzweiligen, jedoch nicht weniger tiefgründigen, modernen Familienroman. Im Mittelpunkt zwei Schwestern, Dieo Mitte 30, angehende Psychoanalytikerin, Mutter von drei Kindern und in einer Beziehung mit Simon. Ihre Schwester Zazie ist Ende 20, Pädagogin, Masterabsolventin mit Job im Jugendbereich und mit einem untrüglichen Radar für jede Nuance einer Diskriminierung aufgrund von Geschlecht oder Hautfarbe. Beide sind bei ihrer deutschen Mutter, selbst Psychoanalytikerin aufgewachsen, der Vater stammt ursprünglich aus dem Senegal, ein Freigeist und Nietzschefan, der oft abwesend war.

Die Geschichte wird abwechselnd aus den Perspektiven von Dieo, Zazie und Simon erzählt. Denn alle drei hadern auf ihre Art mit sich selbst, ihrem Lebensweg und ihrer Position in der Gesellschaft.

Etwas schwer auszuhalten war für mich die Blase, in der sich alle Protagonist:innen bewegen. In einem Wort sind alle sehr „woke“, jede:r in seiner:ihrer eigenen Ausprägung.

Es wird sehr viel über Rassismus gesprochen und dabei erstaunlich wenig die eigenen Privilegien der Protagonist:innen aufgrund der sozialen Herkunft, allesamt aus gut situierten westdeutschen Akademikerhaushalten, reflektiert. Der Grad der Sensibilisierung für soziale Ungerechtigkeit manifestiert sich im Roman primär an den Merkmalen Hautfarbe und Geschlecht. Andere, ebenso wichtige gesellschaftliche Distinktionslinien, wie Bildung, Klasse etc. bleiben nahezu vollständig außen vor. Vor dem Hintergrund der intensiven Beschäftigung mit gesellschaftlichen Macht- und Diskriminierungsstrukturen bei den Protagonist:innen, verwundern diese blinden Flecken in der Reflexion.

Wirklich stark finde ich den Roman, wenn es um Zugehörigkeit und Identität geht. Was macht uns aus? Wo gehören wir hin? Welches sind die relevanten Merkmale, die zur Verbundenheit führen? Ist es das Aussehen? Die Herkunft? Die Klasse? Die Kultur? Die Familie? Hier zeigt die Autorin am Beispiel von Dieo und Zazie überraschende Antworten auf, die der komplexen Gegenwart gerecht werden.

Auch ein Hauptsymptom dieser Gegenwart arbeitet die Autorin immer wieder sehr gut heraus. Eine Welt, in der es nicht mehr um Inhalte geht, sondern nur noch um Darstellung. - „Es ging nicht mehr darum die Welt besser zu verstehen, sondern ihr einen Stempel aufzudrücken. Seinen inhaltsleeren, industrial-designten Stempel.“ -

Aber auch die Themen Frausein und Mutterschaft und im Gegenpol, Vaterschaft und (neue) Männlichkeit als eigene Herausforderung werden im Laufe des Roman behandelt, ebenso wie die nicht immer einfachen Beziehungen zu Müttern und Vätern.

Das klingt viel, jedoch wirkt der Roman nie überladen. Wie sich Dieo, Zazie und Simon in dieser Welt zurechtfinden, zweifeln, sich selbst finden, ihren Weg gehen und letztlich auch näher zueinander finden, ist in jedem Fall sehr lesenswert.

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Veröffentlicht am 17.03.2024

Weiße Wolken

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Das Cover von Weiße Wolken der Autorin Yande Seck sieht fröhlich und hoffnungsvoll aus und passt im ersten Moment nicht wirklich zum Klappentext. Gerade deshalb steigt die Lust in das Buch einzutauchen. ...

Das Cover von Weiße Wolken der Autorin Yande Seck sieht fröhlich und hoffnungsvoll aus und passt im ersten Moment nicht wirklich zum Klappentext. Gerade deshalb steigt die Lust in das Buch einzutauchen. Die beiden Schwestern könnten unterschiedlicher nicht sein, deshalb hoffte ich auf eine spannende Lektüre mit einigen Auf und Abs. Das Buch beginnt direkt mit einem turbulenten Einstieg in Zazies Leben, man bekommt einen guten ersten Eindruck, der die Neugier weckt, ob sich die ersten Vermutungen bestätigen. In den nächsten Kapiteln stolpert man bereits in Simons und Dieos Leben, das deutlich strukturierter und aufgeräumter scheint.
Ich liebe den dezenten, manchmal kaum wahrnehmbaren Sarkasmus, auch zwischen den Zeilen.
Rassismus ist das beherrschende Thema und wird an einigen Stellen mit Witz und Ironie verpackt, zeigt aber dennoch die Härte und die Häufigkeit mit der Rassismus den Alltag der Schwestern beherrscht. Dann kommt Ulrike die Mutter ins Spiel und die Handlung wird immer absurder. Unterschiedlicher könnte eine Familie nicht sein, was auf jeden Fall auch den Reiz des Buches ausmacht.
Das Buch ist rasant, hängt den Leser aber nicht ab und es ist wahnsinnig unterhaltsam, mit einer Tiefe, die ich so nicht erahnt habe. Richtig angekommen scheinen beide Schwestern noch nicht und jede kämpft auf ihre eigene Art mit den Herausforderungen des Lebens. Der Schreibstil ist schnell und modern, aber gut nachvollziehbar. Ich mag es, wenn der Titel des Buches einen Hintergrund für die Handlung hat und sich immer wieder im Buch wiederfindet. Die sehr gute und eindringliche Beschreibung von Rassismus hat mich sehr beeindruckt. Das Buch ist einerseits sehr witzig, aber auch sehr tief und behandelt viele existenzielle Probleme. Dann ändert ein Schicksalsschlag erneut die Beziehungsdynamik.
Ein intelligentes, anspruchsvolles Buch, das sehr tief geht und auch nach dem Zuklappen noch seine Spuren beim Leser hinterlässt.

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Veröffentlicht am 08.02.2024

Nicht erhellend, aber unterhaltsam - zwei Schwestern zwischen Rassismus und Familienalltag

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Dieo und Zazie sind zwei Schwestern mit einer deutschen Mutter und einem eingewanderten Senegalesen als Vater.
Die ältere Dieo ist früh Mutter geworden, verheiratet, als Psychotherapeutin tätig und leidet ...

Dieo und Zazie sind zwei Schwestern mit einer deutschen Mutter und einem eingewanderten Senegalesen als Vater.
Die ältere Dieo ist früh Mutter geworden, verheiratet, als Psychotherapeutin tätig und leidet unter mental load. Zazie ist dabei zu promovieren und mit dem weißen Max zusammen, den sie jedoch auf Abstand hält. Zazie unterstützt ihre Schwester, indem sie sich regelmäßig um ihre Neffen kümmert. Dabei lamentiert sie unaufhörlich über Ungerechtigkeit, Sexismus und Rassismus und die Pflicht, sich dagegen zu wehren. Dieo ist zunehmend gestresst davon, während ihr Mann Simon jegliche Feindseligkeit und Provokation gelassen ausblenden kann und sich ganz seinem Beruf widmet, der ihn zum stolzen Ernährer macht.
Als der Vater der beiden Schwestern stirbt, reisen sie zur Beerdigung in den Senegal, wo Dieo im Gegensatz zu Zazie noch nie war.

Der Roman ist aus den Perspektiven der Schwestern geschrieben, aber auch aus Simons Sicht sind einige Kapitel verfasst. Diese sind kurz und in einer modernen Sprache formuliert. Anglizismen wechseln sich mit hippen Begriffen der Jugendsprache und Fremdworten aus den Geisteswissenschaften ab. Bei Zazie wird konsequent das Gendersternchen verwendet. Auch wenn ich im selben Alter wie die Autorin bin, kannte ich viele Begriffe nicht oder verwende sie zumindest nicht in meinem Sprachgebrauch. Das Buch scheint deshalb vor allem auf die Generationen Y bis Z zugeschnitten zu sein. Ältere LeserInnen könnten mit "woke", "Rant", "Rookie" oder "Prop" vielleicht ihre Probleme haben.
Die Thematik des Buches wird durch die betont hippe Sprache ein wenig in den Hintergrund gedrängt und lassen die Charaktere mitunter durch ihre künstliche Ausdrucksweise schlicht lächerlich erscheinen.

Die Geschichte schildert den Alltag der beiden Schwestern, den anstrengenden Beziehungs- und Familienalltag, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und auch immer wieder rassistische und sexuelle Übergriffe - von (lieb) gemeinten Worten bis diskriminierenden Handlungen.
Vor allem Zazie legt dabei unerlässlich den Finger in die Wunde, prangert die Verrohung der Gesellschaft und Entmenschlichung an. Auch reale Ereignisse wie konkrete Fälle von Polizeigewalt oder ereignete Attentate fließen in die Handlung ein.

Neben den pauschalen Problemen für Migranten und Minderheiten, spielen auch ganz persönliche Aspekte eine Rolle, wie das Gefühl, nirgends dazu zu gehören. "Bounty" Zazie ist das Rassendenken deshalb zuwider, was sehr gut nachvollziehbar ist. Aber auch in Dieo, die sich in die Mutterrolle gedrängt im Stillen mehr Unterstützung von Simon erhofft, kann man sich sehr gut hineinversetzen.
Roter Faden des Romans sind die inneren Konflikte und die Diskriminierung im täglichen Leben - darüber hinaus sind die Alltagsszenen lose und häufig ohne Zusammenhang und letztlich fehlt auch ein rundes Ende oder pointierter Abschluss.

"Weiße Wolken" - kleine Verletzungen, die Spuren hinterlassen - prangert die Probleme in unserer Gesellschaft an, bleibt dabei jedoch bei deren Aufzählung, ohne in die Tiefe zu gehen. Zu der schon im Klappentext erwähnten Reise, die wesentlich für das Verhältnis der Schwestern sein soll, kommt es sehr spät und nimmt keinen großen Umfang ein oder sorgt für einen Erkenntnisgewinn im Hinblick auf Familie, Wurzeln, Heimat oder die Liebe der Schwestern zueinander, denn die war immer präsent.
Trotz der negativ besetzten Themen hat das Buch durchaus humorvolle Szenen, ist lebendig und unterhaltsam, was den ulkigen Nebencharakteren - den Kindern, Müttern und Oma Rose - zu verdanken ist, bleibt aber hinter den Erwartungen eines "erhellenden" Debütromans zurück.

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Veröffentlicht am 08.02.2024

Zwischen Wokeness und bürgerlichem Idyll

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Die beiden Schwestern Dieo und Zazie sind altersmäßig sieben Jahre auseinander, doch trotz schwesterlicher Liebe trennen sie Welten: Psychologin Dieo ist verheiratet mit drei Kindern, Zazie hat gerade ...

Die beiden Schwestern Dieo und Zazie sind altersmäßig sieben Jahre auseinander, doch trotz schwesterlicher Liebe trennen sie Welten: Psychologin Dieo ist verheiratet mit drei Kindern, Zazie hat gerade ihren Master gemacht und jobbt in einem Jugendzentrum. Dieo lebt mit ihrer Familie im bürgerlichen Frankfurter Nordend, Zazie ist aus dem Bahnhofsviertel nach Offenbach gezogen und ein Inbegriff von Wokeness. Muss sie sich als Schwarze Frau schuldig fühlen, weil sie einen weißen Freund hat (der von ihren Freundinnen und Freunden denn auch nur als "white boy" belächelt wird)? Sie hat sogat gegoogelt, welche Schwarzen Frauen weiße Männer daten, sozusagen um sicher zu gehen, dass sie das machen kann.

Die Schwestern haben eine weiße deutsche Mutter und einen senegalesischen Vater, der in der Kindheit der Schwestern keine große Rolle gespielt haben zu scheint. Was Zazie nicht daran hindert, ihre afrikanische Identität stets heraushängen zu lassen und völlig zu verdrängen, dass sie biodeutsch-weiß sozialisiert ist. Einige ihrer Freunde, offenbar "echte" Afrikaner, nennen sie denn auch Bounty - außen braun, innen weiß.

Wie die beiden Schwestern mit Identität, Zugehörigkeit und Lebensidealen umgehen, das steht im Mittelpunkt von Yandé Secks Roman "Weiße Wolken", der im Frankfurt der Gegenwart spielt. Für alle aus Rhein-Main gibt es ordentlich Lokalkolorit, was beim Lesen einen zusätzlichen Reiz ausmacht. Allerdings habe ich mich mit den Charakteren schwer getan, weder mit Dieos Ablehnung, einmal ihre senegalesische Großmutter zu besuchen noch mit Zazies Dauerempörung und ständigen Inszenierung von Seelenschmerz konnte ich mich identifizieren.

Für mich ist Zazie eine nicht unprivilegierte Akademikertochter, die sich gerne als Ghettokind sehen möchte und mit ihrer Clique Menschen grundsätzlich nach dem Melaningehalt ihrer Haut und ihrer ethnischen Zugehörigkeit einordnet, beurteilt, verurteilt. Da frage ich mich: wer ist hier rassistisch? Als eine, die sieben Jahre im Frankfurter Gallus gewohnt hat, wo ethnische Vielfalt selbstverständlich ist und Zugehörigkeitsdebatten ziemlich weit von der Lebenswirklichkeit entfernt sind, finde ich Zazie ziemlich nervig.

So richtig entscheiden konnte ich mich nicht - hat Seck eine Persiflage geschrieben, oder geht es ihr um eine Auseinandersetzung mit afrodeutschen Identitäten? Sollte letzteres der Fall sein, hat mich das Buch nicht überzeugt. Im Sinne eines ironischen Auseinanderpflückens von über-wokeness ähnlich wie bei Identitty ist es schon eher gelungen. Die Reise der beiden Schwestern in die Heimat ihres Vaters blieb letztlich blass und zeigte lediglich: Auch Braids machen aus Afrodeutschen noch keine Afrikanerinnen, Senegal und seine Menschen bleiben ähnlich wie das Nordend-Biotop Klischee. Schade.

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Veröffentlicht am 04.02.2024

(Alltags-) Rassismus

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Ein Roman über zwei Schwestern mit deutscher Mutter und senegalesischem Vater, in Deutschland geboren und aufgewachsen. Zwei unterschiedliche Lebensmodelle. Die jüngere versucht den Rassismus immer wieder ...

Ein Roman über zwei Schwestern mit deutscher Mutter und senegalesischem Vater, in Deutschland geboren und aufgewachsen. Zwei unterschiedliche Lebensmodelle. Die jüngere versucht den Rassismus immer wieder aufzudecken und dagegen anzugehen - auch ihrem deutschen Schwager gegenüber.

Es werden viele wichtige Themen angesprochen, die gerade in den Zeiten des Aufstands gegen die AfD eine noch größere Plattform brauchen. Alleine deswegen empfehle ich das Buch. Sich der "white fragility" bewusst werden, dem alltäglichen Rassismus stellen sind dabei wichtige Elemente.

Die Umsetzung des Themas hingegen hat nicht immer meinen Geschmack getroffen. Selbst innerhalb eines Kapitels wird plötzlich - ohne Anhaltspunkt - in der Zeit gesprungen. Entgegen des Klappentextes ist der Tod des Vaters aus meiner Sicht nicht wirklich entscheidend für die Geschichte. Das Ende kommt mir viel zu plötzlich. Das Buch wird aus Sicht der beiden Schwestern und des Schwagers geschrieben und trotzdem sind mir alle Charaktere sehr auf Distanz geblieben, und ich habe nicht das Gefühl, sie wirklich zu kennen.
An manchen Stellen schien es, als wollte die Autorin alles, rund um das Thema auf Biegen und Brechen in dem Roman unterbringen.
Auch der Witz aus dem Klappentext ist mir nicht wirklich begegnet.

Aber wie gesagt, bin ich der Meinung, dass es aufgrund des Themas ein lesenswertes Buch ist!

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