Bewegende, sehr persönliche Geschichte über die Flucht aus der DDR
Was bedeutete es damals, in der DDR zu leben, eventuell sogar verfolgt zu werden und um die eigene Zukunft zu fürchten? Für mich (und meine Kinder) bisher nur schwer vorstellbar. Klar wusste ich über Zahlen ...
Was bedeutete es damals, in der DDR zu leben, eventuell sogar verfolgt zu werden und um die eigene Zukunft zu fürchten? Für mich (und meine Kinder) bisher nur schwer vorstellbar. Klar wusste ich über Zahlen und Fakten Bescheid, aber was es für eine einzelne Person bedeutete, war mir bisher nie so wirklich bewusst.
Zum Glück bin ich auf das Buch „Der Tunnelbauer“ von Maja Nielsen gestoßen, denn hier wird das Schicksal von Joachim Neumann ganz nah erzählt. Achim lebt in Ost-Berlin als die Mauer gebaut wird. Doch als er selbst ins Visier der Stasi gerät, entscheidet er sich zu fliehen und verhilft später vielen anderen Menschen zur Flucht aus der DDR.
Maja Nielsen erzählt Achims ganz persönliche Geschichte. Wir erfahren, was ihn zu der Flucht bewegt hat und wie verzweifelt er versucht, seinen Lieben im Osten zu helfen.
Immer wieder habe ich bei den verschiedenen Fluchtversuchen mitgefiebert und war sehr bewegt, von der Verzweiflung, den großen Ungerechtigkeiten und der Liebe. Die Geschichte ist so fesselnd geschrieben, dass ich sie fast nicht weglegen konnte. Die zusätzlichen Fotos am Ende des Buches haben mir die verschiedenen Personen noch nähergebracht und machen die Geschichte noch fassbarer auch für jüngere Leser*innen, die bisher wenig über die DDR wissen.
Auch wenn „Der Tunnelbauer“ als Jugendbuch gedacht ist, empfehle ich es allen Menschen ab ca. 13 Jahren.