Cover-Bild Himmelwärts
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19,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser, Carl
  • Genre: Kinder & Jugend / Kinderbücher
  • Seitenzahl: 192
  • Ersterscheinung: 19.02.2024
  • ISBN: 9783446279223
  • Empfohlenes Alter: ab 10 Jahren
Karen Köhler

Himmelwärts

Bea Davies (Illustrator)

Ausgezeichnet mit dem LUCHS im Februar 2024: Abenteuer im Bauch und Vermissung im Herzen – eine ebenso leichtfüßige wie tiefgründige Geschichte von Karen Köhler, durchgehend farbig illustriert von Bea Davies

Eine einzigartige literarische Stimme, umwerfend komische Dialoge und zwei mitreißende Mädchen voller kluger Ideen – das erste Kinderbuch von Karen Köhler. In einer sternenklaren Sommernacht funken Toni und ihre beste Freundin YumYum mit ihrem selbst gebastelten kosmischen Radio in den Himmel, um Kontakt zu Tonis verstorbener Mutter aufzunehmen. Toni hat große Vermissung, und Weltall-Expertin YumYum hat Experimentierlust. Bestens ausgerüstet – vor allem mit Snacks – erleben die beiden eine Nacht voller Überraschungen. Denn statt der Mutter antwortet ihnen Astronautin Zanna von einer Raumstation. Mit ihr philosophieren sie über das Dasein und die Sehnsucht, aber vor allem über das großartige Leben auf dem Planeten Erde, das uns so viel Trost und Freude schenkt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.02.2024

Ein Buch, das mich zu Tränen rührte

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Heute ist ein ganz besonderer Tag. Die beiden Freundinnen Toni und Yum Yum dürfen im Zelt schlafen und haben etwas Außergewöhnliches vor. Eigens zu diesem Zweck konstruierten sie ein kosmisches Radio und ...

Heute ist ein ganz besonderer Tag. Die beiden Freundinnen Toni und Yum Yum dürfen im Zelt schlafen und haben etwas Außergewöhnliches vor. Eigens zu diesem Zweck konstruierten sie ein kosmisches Radio und hoffen, dass es tatsächlich funktioniert. Es sieht schon mal sehr fachmännisch aus und das Gerüst des Regenschirms verspricht Großartiges.

Es geschieht sehr selten, dass ein Buch mich zu Tränen rührt. Und bei einem Kinderbuch eigentlich gar nicht. „Himmelwärts“ ist so ein Buch. Die Autorin hat die Gedanken des Mädchens, welches seiner Mutter am Sterbebett zur Seite stand, einfühlsam und glaubhaft geschildert. Ganz ohne Pathos oder „Tränendrüse“. Völlig natürlich.

Neben dem Aufzeigen des schmerzlichen Verlustes, gibt Frau Köhler spannende Einblicke ins Leben von Astronauten. Alles so, dass es nicht nur für Kinder interessant ist. Die Geschichte wechselt zwischen den Ereignissen der Nacht und einem Tagebuch der Hauptperson Toni. Klare Leseempfehlung von mir und einen ganzen Sternenregen. Und übrigens, die schönen Bilder von Bea Davies sind großartig gestaltet.

Wem der Name der Autorin Karen Köhler bekannt vorkommt. Ja, sie schrieb unter anderem das Buch Miroloi, das auf der Longlist des „Deutschen Buchpreises“ 2019 stand.

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Veröffentlicht am 18.02.2024

Ein ganz, ganz tolles Buch für Kinder UND Erwachsene

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«Da ist ein Loch in der Welt, das genau Mamas Konturen hat.»

Toni hat eine große „Vermissung“, denn sie hat ihre Mutter verloren. Aus diesem Grund zelten sie und ihre beste Freundin YumYum im Garten, ...

«Da ist ein Loch in der Welt, das genau Mamas Konturen hat.»

Toni hat eine große „Vermissung“, denn sie hat ihre Mutter verloren. Aus diesem Grund zelten sie und ihre beste Freundin YumYum im Garten, um mithilfe eines selbstgebauten kosmischen Radios Kontakt zu Tonis Mama aufzunehmen. Mit Unmengen an Snacks und YumYums geballten Wissen übers Weltall nehmen sie das Radio in Betrieb und kriegen statt Tonis Mutter eine waschechte Astronautin an die Strippe. Doch zu keinem Zeitpunkt kommt Enttäuschung darüber auf, Tonis Mutter nicht erreicht zu haben. Die Astronautin Zanna erzählt den Mädchen vom All-Tag (pun intended!) und beantwortet Tonis brennende Frage, was der Himmel eigentlich ist. Zanna gibt den beiden Mädchen, die von der Vergangenheit getrieben den Kontakt aufgebaut haben, einen Blick voraus in die Zukunft und hinterlässt einen Berg an Zuversicht und Freude.

Die inbrünstige Freundschaft zu Yumyum bildet einen blühenden Kontrast zu den Erinnerungen Tonis an ihre Mutter und deren traurigen Tod. Die abwechslungsreiche Erzählweise, die einfallsreichen Illustrationen und auch visuellen Spielereien mit dem Text mildern das ernste Thema des Buches ab, ohne ihm die Relevanz zu nehmen. Karen Köhler hat ein ganz zauberhaftes Buch geschrieben, das Kinder und Erwachsene gleichermaßen zu berühen und begeistern in der Lage ist.

Veröffentlicht am 12.02.2024

großartig

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Toni und ihre beste Freundin YumYum verbringen eine Nacht im Zelt im Garten. Ihr Ziel ist es mit einem präparierten Radio Kontakt zu Tonis verstorbener Mutter aufzunehmen.

Dies ist nicht einfach ein Abenteuer, ...

Toni und ihre beste Freundin YumYum verbringen eine Nacht im Zelt im Garten. Ihr Ziel ist es mit einem präparierten Radio Kontakt zu Tonis verstorbener Mutter aufzunehmen.

Dies ist nicht einfach ein Abenteuer, denn die Trauer um die Mutter überlagert alles. Die beiden erzählen uns ihre Erinnerungen, so dass wir Leser uns ein gutes Bild über das Zusammenleben von Toni und ihrer Mutter machen können. In jedem Satz merkt man die tiefe Trauer und den Schmerz, den Toni empfindet. Und wenn YumYum von ihrer Zeit mit Tonis Familie erzählt merkt man dass die Mutter ihrer besten Freundin auch ihr sehr fehlt.

Das Buch erzählt großartig von Freundschaft und Zusammenhalt, von Trost und vom Mut zum weiterleben. Eine so gute Freundin wie YumYum wünscht man jedem, nicht nur bei einem so schweren Schicksalsschlag wie der Tod der Mutter. Das wichtigste ist dass YumYum Toni nicht alleine lässt, was ja leider oft passiert.

Ich als Erwachsene ohne Kinder habe nur wenig Begegnungen mit Büchern für Kinder oder Jugendliche. Aber dieses Buch hat mich sehr angesprochen und ich denke, dass es vom Thema und besonders vom Schreibstil jungen Menschen viel geben kann. Die Illustrationen von Bea Davies gefallen mir sehr gut und ich finde sie passend zum Lesealter. Besonders das Bild auf dem Cover mit dem kleinen roten Zelt in der großen Welt ist stimmig.

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Veröffentlicht am 07.02.2024

Eine herzerwärmende und berührende Geschichte über Verlust und Trost, Freundschaft und Trauerbewältigung. Mit atmosphärischen Illustrationen.

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Inhalt:

Es ist eine sternenklare Sommernacht und Toni und ihre beste Freundin YumYum haben für ihre Übernachtung große Pläne.

Das Zelt im Garten steht, Unmengen an Snacks und süßen Leckereien wurden ...

Inhalt:

Es ist eine sternenklare Sommernacht und Toni und ihre beste Freundin YumYum haben für ihre Übernachtung große Pläne.

Das Zelt im Garten steht, Unmengen an Snacks und süßen Leckereien wurden heimlich hineingeschmuggelt und das selbst gebastelte, kosmische Radio liegt bereit.

Toni vermisst ihre verstorbene Mutter unendlich und daher planen die Mädchen, Kontakt mit ihr im Himmel aufzunehmen.

Doch statt der Mutter antwortet ihnen die Astronautin Zanna von der ISS.

Die drei philosophieren über das Leben und den Tod, über große Sehnsucht und noch größere Vermissung ...


Kinderbuchdebüt von Karen Köhler. Illustrationen von Bea Davies.


Altersempfehlung:

ab 12 Jahre


Illustrationen:

So wie auch das Cover wirkt der Titel des Buches zunächst so unscheinbar, aber nicht minder interessant.

Vorder- und Rückseite des Buches ergeben ein Gesamtbild. Eine Gestaltung, die ich immer sehr schön finde.

Die Farbgebung und die funkelnden Sterne spiegeln die Atmosphäre hervorragend wider und geben einen eindrucksvollen Vorgeschmack auf die Bilder im Innern des Buches.

Das Abenteuer wird ergänzt durch kleine und große Zeichnungen. Einige doppelseitige Illustrationen sind auch dabei.

Die nächtliche Szenerie in tiefblau bis rosa-violett leuchtend und mit dem roten Zelt als Farbtupfer ist sehr passend und atmosphärisch gestaltet.

Mit viel Liebe erwecken die kunstvollen und ausdrucksstarken Zeichnungen die Charaktere zum Leben, obwohl sie niemals im Detail gezeigt werden.


Mein Eindruck:

Die Art zu erzählen und die Wortschöpfungen (Zeit ticktockt langsam, die große Vermissung uvm.) ist ungewöhnlich und man braucht einige Absätze, kommt dann aber schnell an in Tonis Gedanken- und Gefühlswelt von.

Diese hat es wirklich in sich und mehr als einmal wird einem beim Lesen das Herz schwer.

Tonis unglaubliche Trauer, die Weise, wie sie "davor" und "danach" schildert, sowie ihre detailreichen Beobachtungen des Umfeldes sind berührend. Der Verlust der Mutter ist allgegenwärtig, ohne zunächst klar thematisiert zu werden. In farbig abgesetzten Seiten erhält man Einblicke in Tonis Notizbuch und so kommen immer mehr Informationen bei den Lesenden an.

Die Grundidee, mit der Mutter im Himmel Kontakt aufzunehmen, ist zugleich wundervoll und herzzerreißend. An dieser Stelle (und auch wegen der Tatsache der geschmuggelten Süßigkeiten und der Kleiderwahl) wird wieder bewusst, dass Toni und ihre Freundin YumYum erst zehn Jahre alt sind.

Der Umgang miteinander ist bei den Mädchen unkompliziert. Die Erwachsenen machen eher das Leben schwer. Über den Tod will niemand reden ("Der Tod ist wie Lava.") und der Vater weint heimlich, igelt sich ein und trinkt viel Wein. Die Taubheit ist geradezu greifbar.

Es wird eine Übernachtung, die sich für die Zehnjährigen zu einer wahren Gefühlsachterbahn entwickelt:

Aus Angst ihre Mama zu vergessen ... ihr Gesicht, ihr Lachen, ihren Geruch ... bewahrt Toni zahlreiche Andenken in Gläsern auf und hält Erlebnisse im Notizbuch fest.

Es sind sehr persönliche und berührende Einblicke.

Trauer, Wut, (Selbst-)Vorwürfe, aber auch Erinnerungen an besondere und glückliche Ereignisse und Dankbarkeit.

Humor und Leichtigkeit finden trotz trauriger Thematik ihren Platz.

Im Dialog tauschen die Mädchen bereits tiefgründige Gedanken im Wechsel mit Albernheiten aus.

Sobald sich die Gespräche auf die dritte Person, Astronautin Zanna, ausweiten, wird es philosophisch und nicht minder interessant.

Faszinierende Fakten und Wissen über Weltall uvm. fließen ganz nebenbei in den Dialog ein. Zanna stellt die richtigen Fragen und Toni schließt am Ende mit leichterem Herzen Frieden.

Eine berührende Geschichte über Trauer und Tod und über Freundschaft.

Dieses Kinderbuchdebüt ist definitiv nicht nur für Kinder. Eine Leseempfehlung für Jung und Alt!


Zitat:

"Was ich vom Tod gelernt habe: Dass wir nicht wissen können, wann wir etwas zum letzten Mal erleben. [...] Dass wir nie wissen, wie viele Erlebnisperlen wir noch auf unsere Lakritzschnüre fädeln können und dass das auch genau richtig so ist."

(Toni, vgl. S. 170 f.)


Fazit:

Die unglaubliche Gefühlsachterbahn besticht durch Humor und tiefgründige (Kinder-)Gedanken.

Großteils abstrakte, atmosphärische und kunstvolle Illustrationen ergänzen und unterstreichen die nächtliche Geschichte und erwecken die Charaktere zum Leben, obwohl sie nie im Detail gezeigt werden.


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Rezensiertes Buch: "Himmelwärts" aus dem Jahr 2024

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Veröffentlicht am 25.01.2024

Alle achtzig Minuten zwei Glühwürmchen im Garten

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„Es war einmal, da war die Schwerkraft noch nicht so schwer. Da war unser Lachen noch ohne das Summen zwischen den Atomen.“

Die „Snack-Jedis“ Toni-Pepperoni und ihre liebste Pommesfreundin
YumYum zelten ...

„Es war einmal, da war die Schwerkraft noch nicht so schwer. Da war unser Lachen noch ohne das Summen zwischen den Atomen.“

Die „Snack-Jedis“ Toni-Pepperoni und ihre liebste Pommesfreundin
YumYum zelten gemeinsam im Garten. Ihre Mission: Kontaktaufnahme mit Mama, denn Tonis Mutter ist an Krebs verstorben und YumYum ist überzeugt, sie ist irgendwo da draußen, denn „im Universum geht keine Energie verloren“. YumYum ist nämlich sehr wissbegierig und durchforstet das Internet nach Informationen „wie die kleine Raupe Nimmersatt“. „Wusstest du…?“ ist mit Abstand ihr Lieblingseinstieg in einen Satz. Mit einer Anleitung haben beide heimlich ein kosmisches Radio gebaut und funken mit ihren Walkie Talkies himmelwärts. Als sich dann überraschend eine Astronautin von der ISS meldet, können die beiden es kaum glauben. Neugierig stellen sie Zanna alle möglichen Fragen und lernen eine Menge über gefährliche Chips, schwerelosen Salat, wie sehr man die Erde vermissen kann und schließlich kommen sie auch auf den Tod zu sprechen, über den sonst keiner reden will: „Der Tod ist wie Lava.“

Erzählt wird in der Ich-Perspektive von Toni, die sich auch immer mal wieder direkt an ihre Leserschaft wendet. Denn Toni schreibt alles auf, weil sie die Erinnerungen an ihre Mutter nicht vergessen will. Deswegen schweifen ihre Gedanken immer wieder zu ihrer Mutter ab und in „Tonis Notizbuch“ erinnert sie sich an gemeinsame Momente und den Abschied. Dieser einfühlsam dargestellte Verlauf der Gedanken und die Taubheit und Schwere, macht Tonis seelischen Zustand erlebbar. „So als wären meine Gedanken eine fremde Stadt, […] und ich finde nicht mehr nach Hause.“

Das Erleben von Verlust und das Festhalten an der Vergangenheit ist allgegenwärtig, immer wieder abgelöst von Momenten der Leichtigkeit und Freunde in der Gegenwart. In diesem kleinen Zeit- und Handlungsrahmen passiert eine Menge, ohne das die Kinder das Zelt verlassen. Es geht um Freundschaft, Trauer, auch um überfürsorgliche Kontrolle und Angst, die Weiten des Universums und das Menschsein. Mit schönen mutmachenden und trostspendenden Botschaften, die ganz mühelos einfließen, wie der Wobbeltanz, der alles Schwere abschüttelt.

Die farbigen Illustrationen sind grandios gestaltet und haben mir sehr gefallen. Sie fügen sich perfekt ins Buch ein. Jede von ihnen ist eine kreative Überraschung. „Tonis Notizbuch“ hat zudem eine farbliche Wiedererkennung. Besonders toll fand ich das Totoro-Onesie und das Mama-Regal. Der Text ist ebenso kreativ und begeistert mit Wortzusammensetzungen, vielen Ideen und witzigen Dialogen. Deswegen ist "Himmelwärts" auch nicht unangenehm bedrückend, sondern tiefsinnig, philosophisch, lebendig, lustig, lehrreich und klug. Eine besondere Liebeserklärung an die Erde und das Leben. So tröstlich, bereichernd und schön. Ganz große Leseempfehlung, für diese besondere Gefühlsachterbahn.