Das Ultimatum
In diesem Thriller erzählt uns die Autorin Candice Fox von einem Cold Case, der bereits zwei Jahre zurückliegt. Die damals fünfjährige Tilly ist spurlos verschwunden und nie wieder aufgetaucht. Die Eltern ...
In diesem Thriller erzählt uns die Autorin Candice Fox von einem Cold Case, der bereits zwei Jahre zurückliegt. Die damals fünfjährige Tilly ist spurlos verschwunden und nie wieder aufgetaucht. Die Eltern Ryan und Elsie Delaney sind verzweifelt. Sie haben ständig die Polizei angerufen und nach dem Stand der Ermittlungen gefragt, sind auf der Wache aufgekreuzt, haben mit der Presse gedroht, Mails an Senatoren geschrieben, Interviews im Radio gegeben. Nachdem keine Spur von Tilly aufgetaucht ist, hat die Polizei die Ermittlungen eingestellt.
Die Delaneys sind der Meinung, dass die Polizei nicht alles Mögliche unternommen hat, um die kleine Tilly zu finden und sie sind auch nach zwei Jahren davon überzeugt, dass ihre Tochter noch lebt. Was macht sie da so sicher?
Sie wollen erzwingen, dass die Polizei weitersucht nach ihrer vermissten Tochter. Deshalb verschaffen sie sich Zutritt zum Hertzberg-Davis Institut in LA und bringen drei Geiseln in ihre Gewalt. Wie sind sie in dieses Labor gelangt, von wo hatten sie Unterstützung?
In diesem forensischen Labor der Strafermittlungsbehörden sind DNA-Proben zu bisher ungeklärten Verbrechen gelagert. Alle zwei Stunden wollen die Delaneys eine Probe vernichten, bis die Polizei ihre Tochter gefunden hat. Und damit vernichten sie wichtige Spuren, um bisher ungelöste Fälle aufklären zu können.
In zwei Handlungssträngen erzählt die Autorin, wie sich die Lage entwickelt. Zum einen erfahren wir Einzelheiten über die drei Geiseln im Labor und wie Ryan Delaney mit der Vernichtung der DNA-Proben beginnt. Mit fortschreitender Zeit spitzt sich die Lage immer mehr zu und droht zu eskalieren.
In einem zweiten Handlungsstrang, der sich außerhalb des Labors abspielt, versuchen die Ermittler, die Lage zu beruhigen und Licht in die Vergangenheit zu bringen. Der Undercover-Cop Charlie Hoskins (Hoss), der nach seiner Enttarnung von der Outlaw-Motorradgang »Death Machines« verfolgt wird, Jeanette Lamb, und der ehemalige Polizist Wyatt Hill (genannt Surge) versuchen gemeinsam und ohne Wissen oder Einverständnis der Polizeibehörde den Fall zu lösen.
Lamb wurde bei Ihrem vermeintlichen Dienstantritt aufgrund eines folgenschweren Fehlers wieder entlassen. Jetzt setzt sie alles daran, wieder in den Polizeidienst aufgenommen zu werden.
Teilweise schräge und lustige Dialoge (Bsp.: Surge nennt Lamb »Hammelbein«; Tilly wird von ihrer Schwester Jonie als beschissene, kleine Nervensäge, Moms und Dads Huch-Baby bezeichnet). Eindrucksvolle Twists an den richtigen Stellen bereichern diesen Thriller. Cliffhanger an den Kapitelenden haben zudem die Spannung hochgehalten.
Fazit:
Wir haben es hier mit einem intelligent aufgebauten Thriller zu tun. Alles Geschriebene wirkt in sich schlüssig, auch wenn es unvorstellbar ist, dass so etwas in der Realität geschehen könnte.
Die Handlung wirkt zunehmend überdrehter. Zum Teil skurrile Personen und die Art der Dialoge halten die Spannung auf einem hohen Level und steigern diese in zunehmendem Maße.
Candice Fox hat es verstanden, die Verzweiflung der Eltern und die Ängste der Geiseln eindrucksvoll zu beschreiben. Auch die unterschiedlichen Charaktere auf der Seite der Ermittler wurden gut herausgearbeitet.
Für die innovative Schreibweise, die mir sehr gut gefallen hat, gebe ich eine klare Leseempfehlung mit fünf Sternen.