Roman | Inspiriert von einer wahren Begebenheit, erzählt die Erfolgsautorin berührend von einer jahrzehntelangen Suche nach Geborgenheit
Rosalie Meyer lebt allein mit ihrer Katze in Neuss. Nur selten lässt die ältere Frau jemanden in ihre kleine Wohnung mit der Fotosammlung voller Erinnerungen. Rosi ist zufrieden mit ihrem ruhigen Alltag, bis eine Meldung in den Abendnachrichten mit einem Schlag alte Wunden aufreißt.
Juli 1976: Europa stöhnt unter einer Hitzewelle, in Niederbroich genießen Rebecca und ihre Schwestern die freie Zeit. Rebecca feiert mit ihrer Clique am See und ist verliebt in ihren Freund - doch nach den Sommerferien verändert sich ihr Leben für immer.
Mit viel psychologischem Gespür erzählt Christiane Wünsche eine spannende Familiengeschichte, die besonders ist und doch vertraut anmutet.
Besonders berührt hat mich bei diesen Roman der Schreibstil. Sehr treffend und bewegend sind die Figuren, ihre Beziehung und Gedanken eingegangen. Anfangs war ich von der Fülle an Personen etwas überfordert, ...
Besonders berührt hat mich bei diesen Roman der Schreibstil. Sehr treffend und bewegend sind die Figuren, ihre Beziehung und Gedanken eingegangen. Anfangs war ich von der Fülle an Personen etwas überfordert, aber ich finde mich schnell ein. Die Geschichte der Schwestern beschäftigt mich nachhaltig. Wie hätte man sich selbst verhalten? Welcher Charakter entspricht der eigenen Rolle? Ohne sentimental zu sein, fängt die Autorin die Gefühlswelt der Figuren ein. Dabei ist mir nicht jeder sympathisch, dennoch kann ich mich in die Beweggründe einfinden. Das Ende gefällt mir und bildet einen gelungen Abschluss für diesen Familienroman. Das Cover ist nicht ganz mein Fall, aber das ist mir nicht so wichtig.
Ich muss gestehen, dass dies mein erstes Buch von Christiane Wünsche war. Umso erfreuter war ich, als ich entdeckte, dass mir der Schreibstil sehr gut gefiel. Er ist sehr flüssig und kommt auch ohne verschachtelte ...
Ich muss gestehen, dass dies mein erstes Buch von Christiane Wünsche war. Umso erfreuter war ich, als ich entdeckte, dass mir der Schreibstil sehr gut gefiel. Er ist sehr flüssig und kommt auch ohne verschachtelte Sätze aus. Das ist unter anderem einer der Gründe, warum ich das Buch gar nicht mehr weglegen wollte.
Auch sorgt der Schreibstil dafür, dass man sich sehr gut in die verschiedenen Charaktere und ihre Sichtweisen hineinversetzen kann. Ich persönlich bin nicht sehr viel älter als Rebecca in 1976 und finde es umso spannender, ihre Sicht auf die Umstände zu dieser Zeit zu erfahren. Auf mich wirkt sie sehr authentisch und somit auch nahbar.
Der häufige Perspektivenwechsel sorgt zudem dafür, dass einem oft gar nicht mehr auffällt, wie viel Zeit schon vergangen ist.
Über die Handlung des Romans selber lässt sich nicht viel sagen, ohne nicht zu viel vorherzugreifen. Das Schicksal einer Familie wird von mehreren Charakteren in unterschiedlichen Zeitpunkten erzählt und man selbst als Leser kann die einzelnen Puzzleteile zusammenfügen. Dabei werden Themen wie zum Beispiel die Wichtigkeit von Familie, aber auch Feminismus und die ewige Suche nach Zugehörigkeit und Verständnis behandelt.
Besonders positiv ist mir dabei die realistische Aufarbeitung dieser Gefühle durch die Autorin aufgefallen.
Dabei wirken die Charaktere wie echte Personen, alle mit ihren eigenen Träumen, Problemen und psychologischen Macken.
Der Grund für den Sterneabzug ist leider das Ende. Hierbei folgt der Roman scheinbar dem Spruch “Der Weg ist das Ziel”, da es doch sehr knapp ausfällt. Das Ende fühlt sich teils sehr lieblos an, da die Autorin auf den vorigen Hunderten von Seiten so tiefgründig die menschliche Psyche ergründet hat und einem ihr Talent für das Geschichtenerzählen sehr bewusst ist.
Trotzdem ist es definitiv ein gutes Buch für diejenigen, die einen Roman lesen wollen, der nicht nur an der Oberfläche kratzt und sich nicht davor scheut auch sehr tiefgründige Themen zu behandeln.
Ein junges Mädchen, ein Ereignis, das im Rahmen der damals herrschenden gesellschaftlichen Strömungen, auf geradem Weg in einer Katastrophe endet.
Das Thema, dass Christiane Wünsche aufgreift, ist interessant. ...
Ein junges Mädchen, ein Ereignis, das im Rahmen der damals herrschenden gesellschaftlichen Strömungen, auf geradem Weg in einer Katastrophe endet.
Das Thema, dass Christiane Wünsche aufgreift, ist interessant. Ein junges Mädchen bricht alle Brücken hinter sich ab und verschwindet.
Was macht das mit allen Beteiligten? Der Leser erlebt mit, wie die Familie damit umgeht. Aus wechselnden Perspektiven und in unterschiedlichen Zeitebenen verfolgen wir ihr Schicksal.
Soweit, so gut. Leider werden in diese Handlung unzählige Themen eingeflochten. Kommunen, RAF, Endometriose, Punk, toxische Beziehungen……Durch die Vielzahl der Themen werden dann alle nur sehr oberflächlich behandelt.
Rosies Auseinandersetzung mit ihrem Verschwinden/Identitätswechsel, der Umgang mit Schuld und das Thema ungewollte Schwangerschaft kommen für mich zu kurz. Diese Themen hätten mehr Potential gehabt.
Das Nachwort greift diese Themen auf und bildet eine gute Ergänzung.
Zusätzlich hatte ich Probleme mit der Hauptprotagonistin. Ihr Verhalten als Jugendliche - klar dem Alter und der Situation geschuldet, obwohl ich sie hier auch schon zum Teil sehr klar und strukturiert in ihrem Handeln gesehen habe. Aber in ihrer folgenden Lebensgeschichte konnte ich keine Sympathie für sie aufbauen. Das Schicksal der Familie war für mich nachvollziehbarer und berührender.
Insgesamt ein Buch, das von der Thematik her, mehr Potential gehabt hätte.
Der Roman über das Leben von Rosi deren richtiger Name Rebecca ist, die ihre Familie aus Scham wegen ihrer Schwangerschaft verläßt und bis zum Schluss die Familie im Unklaren gelassen hat, was ihr wirklich ...
Der Roman über das Leben von Rosi deren richtiger Name Rebecca ist, die ihre Familie aus Scham wegen ihrer Schwangerschaft verläßt und bis zum Schluss die Familie im Unklaren gelassen hat, was ihr wirklich passiert und wie sie ihr Leben gemeistert hat. Ihr Leben in einer Komune die sie aufgenommen hat; als es ihr sehr schlecht ging. Die auch eines Tages erfährt, als eine tote junge Frau gefunden wurde, die Familie und die Geschwister überzeugt waren, das es sich bei der Toten um Rebecca handele. Schlimm das sie sogar eines Tages vor ihrem eigenen Grab stEhen muss..
Fazit:
Die Geschicht springt laufend zwischen Rosi der Mutter und den Geschwistern hin und her, auch zwischen den Jahren 1976 bis 2002. Das fand ich störend und die ganze Handlung ist etwas langatmig:
Das Motiv des absichtlichen Verschwindens aus dem alten Leben ohne Blick zurück oder Kontakt und Beginn eines neuen Lebens finde ich interessant und die Beweggründe dafür und den Ablauf gut gelöst. Das ...
Das Motiv des absichtlichen Verschwindens aus dem alten Leben ohne Blick zurück oder Kontakt und Beginn eines neuen Lebens finde ich interessant und die Beweggründe dafür und den Ablauf gut gelöst. Das ist der erste Roman, den ich zu diesem seltenen Thema lese und leider war für mich das große Potenzial nicht ausgeschöpft. Mir waren es zu viele Themen für ein Buch und zu viele Milieus für ein Leben. Ich hätte mir eine intensivere Auseinandersetzung mit weniger Themen gewünscht, vor allem das Grundthema hätte für mich vor allem für Rosis Innenleben mehr Potenzial gehabt. Es werden viele Klischees verarbeitet, weshalb ich die Handlung nicht immer glaubhaft fand. Dass die Leben der Schwestern parallel beschrieben werden, fand ich wiederum gut gelöst, die vielen Wechsel haben das Lesen allerdings etwas unruhig gemacht. Trotzdem war hier für mich die Stärke der Autorin sichtbar, die sich sensibel in die verschiedenen Blickwinkel eingearbeitet hat. Der Schreibstil ist einfach und verstärkt den oberflächlichen Eindruck.