Cover-Bild Der Fluss der Erinnerung
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Gerth Medien
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: religiös, spirituell
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 13.12.2023
  • ISBN: 9783986950361
Kelly Flanagan

Der Fluss der Erinnerung

Roman
Renate Hübsch (Übersetzer)

Elijah Campbell steht an einem Wendepunkt, denn mit einem Mal droht er alles zu verlieren, was ihm wichtig ist: seine Familie, seine Schriftstellerkarriere, seinen Glauben. Ein ständig wiederkehrender Albtraum aus seiner Kindheit bringt ihn dazu, in seinen Heimatort zurückzukehren. Dort begibt er sich auf eine imaginäre Reise in die Vergangenheit und begegnet einigen der prägendsten Menschen in seinem Leben wieder. Allmählich erkennt er, weshalb seine Frau ihn verlassen hat - und welche Rolle der Albtraum dabei spielt. Gleichzeitig wird ihm bewusst, dass er eine lebensverändernde Entscheidung treffen muss, die vor allem mit ihm selbst zu tun hat …

In diesem Debütroman schöpft Kelly Flanagan aus seinem Fachwissen und reichhaltigen Erfahrungsschatz als Psychologe, um die Tiefen von Identität und Beziehungen zu erkunden. Eingeflochten in die Handlung sind zentrale Erkenntnisse über persönliches und geistliches Wachstum sowie über die Dynamik zwischenmenschlicher Beziehungen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.03.2024

Die Geschichte eines Durchbruchs

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„Ich denke, immer wenn wir uns für eine gewisse Zeit an einem Ort verwurzeln – sei es eine Stadt, eine Beziehung oder eine Kneipe, in der jeder deinen Namen kennt –, dann wird er zu einem durchlässigen ...

„Ich denke, immer wenn wir uns für eine gewisse Zeit an einem Ort verwurzeln – sei es eine Stadt, eine Beziehung oder eine Kneipe, in der jeder deinen Namen kennt –, dann wird er zu einem durchlässigen Ort, an dem die heilsame Auseinandersetzung mit der Vergangenheit nicht nur möglich, sondern wahrscheinlich ist. Es sind Grenzräume, Brücken, Kreuzungen, Schwellen zwischen dem, was uns widerfahren ist, und dem, was noch kommen wird." (S. 127)

Dieses Buch ist etwas Besonderes und ich hoffe, dass der Autor noch weitere Romane schreiben wird. Es ist keins, das man verschlingt, sondern eins, das man langsam und tief auf sich wirken lässt und das einem viel mit auf den Weg (über bzw. durch den Fluss) gibt.

Heruntergebrochen auf die Kernthemen geht es um Glaube und Psychologie, um seelischen Schmerz und dessen Heilung, um Lebensgestaltung und ganz stark um Vergangenheitsbewältigung.
Mit Elijah begleiten wir einen Schriftsteller in einer tiefen Krise, die auch Folgen für sein kreatives Schaffen und sein eng damit verwobenes Glaubensleben hat. Seine Erzählstimme ist einnehmend und macht ihn nahbar.

Der Weg, den Elijah zu gehen hat, als er, am Tiefpunkt angekommen, in seine Heimat zurückkehrt, um sich seinen Prägungen und wunden Punkten zu stellen, ist spirituell und so ungewöhnlich, dass man sich wie er selbst darauf einlassen muss.
Dabei wäre eine Triggerwarnung vorn im Buch sicher eine gute Idee gewesen, denn es geht tiefer hinab in depressive Gefühle und Ängste bis hin zu Suizidgedanken, als man sonst vorab erwarten würde und mancher vielleicht verkraften kann.

Die Übersetzung des Buchs war sicher herausfordernd und ist wirklich gut gelungen. Zum Teil wird es sprachlich ein bisschen „schwülstig", was im Englischen trotz inhaltlich gleicher Wortwahl wahrscheinlich einfach anders klingt, das nimmt der Kraft der Geschichte aber nichts.

In einem Satz:

„Der Fluss der Erinnerung" ist die Geschichte eines Durchbruchs: Auch wenn man beim Lesen gemeinsam mit dem Protagonisten buchstäblich viel Schweres erarbeitet, erlebt man die Reise, die man mit ihm macht, am Ende als großen, nahezu überwältigenden Befreiungsschlag.

Veröffentlicht am 13.03.2024

Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte

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Kelly Flanagan erzählt in seinem gelungenen Debütroman Elijah Campbells Geschichte. Elijah steht kurz davor, alles zu verlieren, was ihm wichtig ist, seine Familie, seine Karriere und seinen Glauben. Er ...

Kelly Flanagan erzählt in seinem gelungenen Debütroman Elijah Campbells Geschichte. Elijah steht kurz davor, alles zu verlieren, was ihm wichtig ist, seine Familie, seine Karriere und seinen Glauben. Er scheint am Tiefpunkt angekommen zu sein. Als er in einem immer wiederkehrenden Albtraum die Brücke seines Heimatortes als Teil seiner Vergangenheit erkennt, kehrt er dorthin zurück und stellt sich seinen Erlebnissen.

Diesem Roman merkt man die Fachkenntnis des Psychologen Flanagan an. Sein Wissen und seine Erfahrung fließen in die Geschichte ein und machen sie nicht nur lebendig, sondern führt zu Erkenntnissen des eigenen Wachstums. Natürlich ist Elijahs Geschichte nicht auf jeden übertragbar, zwischenmenschliche Beziehungen und ihre Probleme hat jedoch jeder von uns und kann auf diese Weise lernen.

In einem wunderbaren Stil mit vielen Wendungen wird Elijahs Geschichte und seine Probleme deutlich. Gut gefallen haben mir die imaginären Gespräche, die Elijah mit längst verstorbenen Verwandten führt. Dabei stößt er auf einen Satz, dessen Bedeutung ihm erst jetzt aufgeht und er versteht, dass sein Onkel seine eigene Unzulänglichkeit erkannt und benannt hat. Elijah hat Freunde, Freunde, die sein jahrelanges Schweigen hinnehmen, die für ihn da sind und ihm helfen, Einsichten zu gewinnen. Für ihn (und nicht nur für ihn) ist ein sehr wichtiger Aspekt, sich auch mit den eigenen Problemen und Unzulänglichkeiten angenommen zu fühlen, Eingeständnisse machen und Lügen aufdecken zu können, ohne befürchten zu müssen, seine Freunde zu verlieren.
Der Glaube spielt, wie eingangs erwähnt, eine große Rolle.

Das Cover spiegelt den Inhalt wider: es gibt hellere und dunklere Wellen, es geht abwärts und aufwärts. Es ist farblich genau nach meinem Geschmack gestaltet.

Fazit: ein gelungenes Debüt mit viel Stoff zum Nachdenken

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Veröffentlicht am 27.02.2024

Großartige Geschichte

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Elijah Campbell sieht sich an einem Wendepunkt in seinem Leben angekommen. Plötzlich droht er alles zu verlieren was ihm wichtig ist. Seine Schriftstellerkarriere, seine Familie und sogar seinen Glauben. ...

Elijah Campbell sieht sich an einem Wendepunkt in seinem Leben angekommen. Plötzlich droht er alles zu verlieren was ihm wichtig ist. Seine Schriftstellerkarriere, seine Familie und sogar seinen Glauben. Was bezweckt dieser immer wiederkommende Albtraum aus seiner Kindheit? Sein Psychologe rät ihm in seinen Heimatort zurückzukehren um diesen Traum aufzuklären. Er fährt hin und begibt sich auf eine imaginäre Reise in die Vergangenheit. Er lernt Menschen kennen die ihn prägen. Ihm wird bewusst warum ihn seinen Frau mit Tochter Sarah verlassen hat. Welche Rolle der Traum dabei spielt. Wenn er nicht eine lebensveränderte Entscheidung trifft die in erster Linie mit seiner Person selbst zu tun hat verliert er alles. Will er das riskieren?

Er fängt an alte Orte aufzusuchen und er entdeckt Dinge die ans Licht kommen warum er so ist wie er ist. Aber Selbstmitleid grenzt schon an erbärmliche Entschuldigung. Gibt es sie dennoch die erlösende Wirkung obwohl der Schmerz besonders stark ist an einem bestimmten Ort. Es geht um verzeihen und ein großes Geheimnis. Denkmäler seines Lebens sind Orientierungspunkte woher er kommt und wohin er geht. Wut und Scham stellen sich ein. Wo bleibt die Reue und die Vergebung? Wie kann man etwas hinter sich lassen was noch immer drin ist? Wird Eli seinen Weg und seinen Frieden finden? Kommt der Ruf nach Erlösung? Es gibt immer einen Weg der Vergebung.

Gott spielt dabei eine große Rolle. Vor ihm kann sich Elijah nicht verstecken.

Der Autor hat mir einen Einblick in ein Leben verschafft das nachvollziehbar klingt. Eine großartige Geschichte über Ehe und Selbstfindung mit ehrlichen Fragen. Ich war so vertieft in dieses Buch das ich es kaum aus der Hand legen wollte. Vom Schreibstil bin ich begeistert, es ist mein erstes Buch von diesem Autor. Ganz sicher nicht mein letztes.

Von mir gibt es eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 10.03.2024

Was wäre, wenn?

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Kelly Flanagan ist Psychologe, in diesen Debütroman lässt er viel Fachwissen aus seiner Arbeit einfließen. Dieses Wissen ist aber gut in die Handlung eingeflochten, so dass man nie das Gefühl hat ein Sachbuch ...

Kelly Flanagan ist Psychologe, in diesen Debütroman lässt er viel Fachwissen aus seiner Arbeit einfließen. Dieses Wissen ist aber gut in die Handlung eingeflochten, so dass man nie das Gefühl hat ein Sachbuch zu lesen oder belehrt zu werden. Der Erzählstil ist trotz teils ernster Themen leicht und führt gut durch den Roman. Ich brauchte ein wenig um in das Buch zu kommen, aber der Schreibstil hat mich zunehmen gefangen genommen.

Wir lernen Elijah Campbell kennen, der gerade mit einer Schreibblockade kämpft. Albträume und Panikattacken plagen ihn. Seine Frau ist mit der Tochter zu ihren Eltern gezogen, der Verlust trifft ihn schwer.

"Wer hat schon Zeit , seinem Schmerz zuzuhören, wenn er gleichzeitig seinen Träumen nachjagt?"

Mit Hilfe eines Therapeuten versucht Elijah seine Probleme aufzuarbeiten. Man erfährt, was in seiner Kindheit und der Ehe geschah, was zu seinem Verhalten geführt hat. Der Versuch Kindheitserfahrungen aufzubrechen und aufzuarbeiten gelingt hier, soviel kann man - aufgrund des Klappentextes - ohne Spoilern verraten. Einiges ist allerdings heftig und ich hätte eine Triggerwarnung wegen der suizidalen Gedanken für angebracht gehalten. Zumindest gibt es am Ende des Buches Kontaktangaben für seelisch kranke Menschen bzw mögliche Anlaufstellen für Menschen, die glauben an psychischen Erkrankungen zu leiden.

Der Protagonist begibt sich zurück an Orte der Kindheit und führt imaginäre Gespräche mit für ihn wichtigen Personen. Die Wirkungen seiner Handlungen und der Gespräche werden gut geschildert. Mir war diese Methode bisher völlig fremd. Die Auseinandersetzung und Versöhnung mit der eigenen Vergangenheit, aber auch das Annehmen können von Hilfe wirken realistisch. Das Elijah zunehmend wieder auf Gott vertraut und sich auf seine Hilfe und Gnade einlässt, ist authentisch in die Handlung eingeflochten. Dieser Aspekt gefiel mir.

Die Geschichte wirkt glaubhaft und hat mich nachdenklich zurückgelassen. Zwangsläufig fragt man sich auch: was wäre, wenn? Das eine oder andere Gespräch mit Menschen aus meiner Vergangenheit würde ich aus heutiger Sicht auch gerne nochmal führen. Das Verständnis für Menschen mit seelischen Problemen steigt durch diese Lektüre, ob man das Buch als Betroffener lesen sollte, kann ich nicht beurteilen, stelle es mir aber schwierig vor.

Lesenswert!

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Veröffentlicht am 06.03.2024

Ein gut geschriebener Roman über eine Heilung von Schatten der Vergangenheit

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Wenn ein Psychologe einen Roman schreibt, kann man ziemlich sicher davon ausgehen, dass die Geschichte eine besondere Tiefe hat. Das ist auch bei „Der Fluss der Erinnerung“ von Kelly Flanagan der Fall.

Er ...

Wenn ein Psychologe einen Roman schreibt, kann man ziemlich sicher davon ausgehen, dass die Geschichte eine besondere Tiefe hat. Das ist auch bei „Der Fluss der Erinnerung“ von Kelly Flanagan der Fall.

Er zeichnet die Geschichte von Elijah Campbell nach, der vor den Scherben seines Lebens steht, als seine Frau ihn verlässt. Es ist jedoch auch der Punkt, an dem er anfängt, sich den Schatten seiner Vergangenheit zu stellen und sich auf eine außergewöhnliche Heilungsreise begibt.

Der Roman ist gut geschrieben und konzentriert sich auf die zwischenmenschlichen Beziehungen in Elijahs Leben. Nach und nach erfährt der Leser, was zum Scheitern der Ehe führte und was Elijahs Gründe waren, so zu handeln, wie er es tat. Dabei wird deutlich, wie sehr uns unsere frühen Kindheitserfahrungen prägen.

Da die Hauptfigur in „Der Fluss der Erinnerung“ mehrmals mit Suizid in Berührung kommt und es insgesamt sehr in die Tiefe geht, würde ich dieses Buch nicht jedem und auch nicht zu jeder Zeit empfehlen. Es macht einfach etwas mit einem, wenn man über die inneren Qualen eines Menschen liest, selbst wenn er nur fiktiv ist.

Wer sich für psychologische und seelsorgerliche Themen interessiert, wird sicher Gefallen an dem Buch finden. Wer gerade selbst in einer seelischen Krise steckt, sollte mit dem Lesen eher warten.

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