Cover-Bild Ich war doch noch ein Junge
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25,00
inkl. MwSt
  • Verlag: SCM Hänssler
  • Themenbereich: Geschichte und Archäologie - Geschichte
  • Genre: Sachbücher / Religion & Philosophie
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 16.08.2023
  • ISBN: 9783775161893
Steven W. Brallier, Lynn G. Beck, Joel N. Lohr

Ich war doch noch ein Junge

Ein Holocaustüberlebender versöhnt sich mit seiner Vergangenheit
Renate Hübsch (Übersetzer)

Nevada, 2001: Mitka Kalinski führt ein scheinbar perfektes Familienleben - doch was niemand weiß: Er trägt ein düsteres Geheimnis in sich, das er seit vielen Jahren vor der Außenwelt verbirgt. Mitka ist Jude. Und die Schatten seiner Vergangenheit holen ihn ein: Plötzlich kommen die Erinnerungen an die Konzentrationslager Buchenwald, Dachau und Pfaffenwald und an die Zeit als Kindersklave in Rotenburg an der Fulda in voller Wucht zurück. Und damit auch die Fragen nach seinen Eltern, seinem Namen, seiner Identität. Nach Jahrzehnten des Schweigens erzählt er zum ersten Mal seine schreckliche Geschichte und macht sich mit seiner Frau Adrienne auf die Suche nach seinen Wurzeln… Und nach der Wahrheit und nach dem Gott seiner Väter.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.02.2024

Die Kraft zu überleben

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Dieses Buch ist die Geschichte eines 80 jährigen Mannes, der die Hoffnung nicht aufgab und seine Vergangenheit aufarbeiten möchte.



Mitka, kann die Erinnerungen an seine Kindheit nur noch bruchstückhaft ...

Dieses Buch ist die Geschichte eines 80 jährigen Mannes, der die Hoffnung nicht aufgab und seine Vergangenheit aufarbeiten möchte.



Mitka, kann die Erinnerungen an seine Kindheit nur noch bruchstückhaft und sehr schlimm vor sich sehen. Er wurde als Kleinkind in ein Kinderheim, gesteckt, wo er mit ca. 7 Jahren flüchtete! Von dort aus geriet an feindliche Soldaten, wurde als Jude abgestempelt und von einem KZ-Lager zum nächsten verfrachtet. Er überlebte eine Massenerschießungen, indem er sich unter den Leichen der erschossenen Menschen versteckte. Auch Kälte Hunger und 7 Jahre Sklaverei, indem er schlimmer behandelt wurde als die Tiere des Gutsbesitzers, konnten ihn nicht brechen. Sein Lebenswille war ungebrochen. Seine Gedanken und Gefühle, welche Verletzungen und Not Mitka erlebt, haben große Auswirkungen auf sein weiteres Leben. Eine Stimme sagte ständig zu ihm: „Irgendwann findest du dein Ziel.“ und dieser Satz trug ihn hindurch und das bis in das heute.

Der größte Teil seiner Geschichte beschreibt die Zeit nach seiner Befreiung. Mitka versucht seine Wurzeln zu finden, doch die Steine auf den Weg dahin sind Felsen. Doch gerade diese Suche nach seinen Wurzeln ist fesselnd und interessant. Er immigriert in die USA und lernt hier seine Frau kennen und gründet eine Familie. Doch nicht zu wissen, wer er ist und wo er herkommt belastet auch seine Ehe über Jahrzehnte hinweg. Doch dann kommt irgendwann ein Reporten auf ihn zu um über sein Leben zu schreiben. Und mit dieser Hilfe Schaft Mika etwas, wovon er nicht mehr zu träumen gewagt hat: er kann noch einmal in seine Vergangenheit nachschauen um in seiner Gegenwart glücklich zu werden.

Dieses Buch ist eine erschütternde Biographie um einen alten Mann, der sich seiner Vergangenheit gestellt hat. Ein kleines Kind, was es durch eigene Kraft geschafft hat, nicht zu zerbrechen.

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Veröffentlicht am 08.02.2024

Am Ende findest du dein Ziel

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Wir begeben uns mit Mitka Kalinski auf seine Lebensreise, die mir als Leserin mehr als einmal den Atem genommen, die Tränen in die Augen getrieben und eine ganz bunte Gefühlspalette während des Lesens ...

Wir begeben uns mit Mitka Kalinski auf seine Lebensreise, die mir als Leserin mehr als einmal den Atem genommen, die Tränen in die Augen getrieben und eine ganz bunte Gefühlspalette während des Lesens hat erleben lassen.

Mitka Kalinski lebt in Nevada, in Amerika, seinem gelobten Land und führt ein lebendiges und fröhliches Familienleben. Auch wenn sich die Familie nicht sehr viel leisten kann, machen sie das Beste aus dem, was sie haben und Mitka ist auf das Überleben spezialisiert, was jedoch niemand in seiner Familie ahnt. Es ist eines von vielen Geheimnissen, dass dieser humorvolle, kreative und kontaktfreudige Mann mit sich herumträgt und dass er sehr sorgsam vor seiner Familie, seinen Freunden und Kollegen verbirgt, denn Mitka ist Jude und seine Wurzeln sind in Europa in einer der finstersten Zeiten entstanden. Mitka hat sich in Amerika neu erfunden, er ist "Tim", und eine sehr lange Zeit gelingt es ihm unter äußerster Anstrengung seine Vergangenheit zu verbergen, doch eines Tages bahnen sich die erlebten Traumata ihren Weg ans Tageslicht und verlangen angeschaut zu werden.....

Er teilt seine furchtbaren Erinnerungen mit seiner Familie und gemeinsam begeben sie sich auf Spurensuche, geboren wahrscheinlich in der Ukraine, vielleicht im Jahr 1939, das weiß Mitka nicht, wurde er von seiner jüdischen Mutter in ein Kinderheim gebracht. Doch das konnte ihn von den grausamen Schergen nicht retten und Mitka muss die Qualen verschiedener Konzentrationslager erleiden, erlebt Massenerschießungen und Todesmärsche, bis er von einem Bauer aus dem Lager Pfaffenhofen bei Rotenburg a.d. Fulda "gerettet" wird. Fortan muss er als Kindersklave unter unwürdigen Bedingungen arbeiten. Der Bauer, ein strammer Parteigenosse, fälscht Mitkas Papiere und auch als der Krieg schon vorbei ist, nutzt er Mitkas Arbeitskraft aus. In einer ganz furchtbaren Nacht hört Mitka die Worte in seinem Geist, "Am Ende findest Du Dein Ziel" und diese geheimnisvollen Worte geben dem gequälten Jungen Kraft die furchtbaren Grausamkeiten auszuhalten und zu überleben. Mitka hatte keine Möglichkeit, die Schule zu besuchen und lesen und schreiben zu lernen, doch er hatte ein feines Gehör und fand Halt in der Musik und schaute Filme bis in sein hohes Alter.

Nachdem die Amerikaner den Jungen gefunden hatten, konnte er auf eine wundersame Weise in sein "gelobtes" Land, dass er nur aus dem Kino kannte. Dort wächst er zu einem kräftigen Mann heran, lernt seine große Liebe Adrienne kennen und gründet eine Familie. Adrienne steht ihm die ganzen Jahre zur Seite, ganz besonders die vielen Jahre der mühsamen Spurensuche nach seinen Wurzeln, nach seinen Eltern, nach den Tätern und vor allem nach der geheimnisvollen Stimme, dem Gott seiner Väter und Mitka gelingt ein wahres Wunder, er kann Frieden mit seiner Vergangenheit schließen.

Mich hat diese sorgfältig recherchierte und so fein formulierte Geschichte sehr bewegt und ich hege aufrichtige Bewunderung für Mitka. Wie er nach diesen geschilderten Grausamkeiten, und die Autoren haben sehr wahrheitsgetreu und sensibel berichtet, sich auf eine mehr als mutige Erkundungsreise in die Vergangenheit begibt, welche Wunder er erlebt, auch herbe Rückschläge, doch er lässt nicht locker und er jagt diesem Frieden, von dem der Gott seiner Väter spricht, förmlich nach. Ich konnte es nur in Etappen lesen, besonders der erste Teil seiner Kindheit hat mir oft den Atem stocken lassen, doch ab der Mitte liest es sich wie ein ermutigender Krimi und ab da konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen.

Sehr lesenswert!

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Veröffentlicht am 14.01.2024

Durch den Krieg entwurzelt

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Der kleine Mitka liegt in seinem Bettchen im Kinderheim. Die lauten Geräusche, die er hört, machen ihm Angst. Seit Tagen sind alle Pflegerinnen verschwunden. Er kann es nicht erklären, aber er spürt deutlich: ...

Der kleine Mitka liegt in seinem Bettchen im Kinderheim. Die lauten Geräusche, die er hört, machen ihm Angst. Seit Tagen sind alle Pflegerinnen verschwunden. Er kann es nicht erklären, aber er spürt deutlich: Er muss so schnell wie möglich weg!

Der kleine Junge im Vorschulalter rennt um sein Leben, barfuß und im Nachthemd. Nach langer Suche findet er Obdach bei einer älteren Frau. Er darf gegen Brot und Bett auf ihre Kühe aufpassen, aber nur so lange bis der Sohn der Frau zurückkehrt. Als das viel zu bald geschieht, muss Mitka weiterziehen.

Gleich danach wird er vom Militär aufgegriffen und muss sich in einen mit Menschen beladenen Lastwagen quetschen. Die nächsten Monate sind unvorstellbar schrecklich. Erschießungen, Massentransporte, mehrere Konzentrationslager. Und das alles erlebt er als Kind im Grundschulalter.

Das letzte Lager hätte er wohl nicht überlebt, wenn ihn der grausame Herr Dörr nicht gerettet hätte. Mitka wird als Zwangsarbeiter auf einen Bauernhof geholt, dabei ist er noch ein kleiner Junge! Zwei Jahre später ist der Krieg vorbei, aber Mitka bleibt an dem einzigen Platz, der sich trotz aller Misshandlungen wie ein Zuhause anfühlt. Zum Glück werden die Ämter auf diesen Jungen aufmerksam und retten ihn.

Dreißig Jahre nach seinem Neuanfang in Amerika bricht er unter der Last der Erinnerungen zusammen. Er hat es geschafft sich eine neue Existenz aufzubauen. Niemand, noch nicht einmal seine engsten Familienangehörigen, ahnen, was er mitgemacht hat. Als er sein Schweigen bricht, kann er nicht aufhören, über die Gräuel zu reden, die er überlebt hat.

Da seine Erlebnisse so außergewöhnlich ist, wollen die Autoren dieses Buchs Mitkas Geschichte unbedingt erzählen. Sie hören sich seine Erinnerungen an, überprüfen alles, und erzählen in diesem Buch sowohl vom kleinen Mitka, als auch vom jungen Mann und Familienvater, und schließlich vom älteren Mann, der so darunter leidet, nicht zu wissen wer er ist und zu wem er gehört.

Der Erzählstil ist dokumentarisch. Die vielen Fußnoten weisen auf Quellen und weiterführende Informationen hin. Die Erlebnisse von Mitka in den Kriegsjahren sind erschütternd, was jedoch dieses Buch auszeichnet, ist die Beschreibung von der Art und Weise, wie Mitka mit seinen Erinnerungen und Erlebnissen umgeht, und seine Suche nach Wert und Identität.

Mitka erlebt an entscheidenden Stellen seines Lebens Führung und Ermutigung, und findet später in der Gemeinschaft der Juden ein Zuhause, aber außer diesen wenigen Hinweisen auf Gott, spielt der Glaube in diesem Buch keine große Rolle.

Fazit: Eine außergewöhnlich tragische Lebensgeschichte, die vor allem interessant ist, weil sie am Beispiel Mitkas zeigt, wie sich das Erleben von traumatischen Ereignissen im späteren Leben auswirkt und wie diese verarbeitet werden können. Sehr empfehlenswert!

Veröffentlicht am 28.12.2023

Bewegende Lebensgeschichte

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Der Junge Mitka musste sich in den Kriegszeiten ohne Hilfe und Familie durchschlagen. Er kommt bereits als kleines Kind ins Konzentrationslager und wird später als Haussklave bei einer Nazi-Familie gehalten, ...

Der Junge Mitka musste sich in den Kriegszeiten ohne Hilfe und Familie durchschlagen. Er kommt bereits als kleines Kind ins Konzentrationslager und wird später als Haussklave bei einer Nazi-Familie gehalten, die ihn unmenschlich behandelt. Jedes Tier auf dem Hof hatte es besser als er. Obwohl ich über die Grausamkeiten dieser Zeiten schon viel gelesen habe, hat mich die Schilderung dieses Kinderschicksals sehr bewegt. Unglaublich, dass Menschen ein Kind so behandelt haben. Sowohl im KZ, als auch bei dieser Familie hat Mitka grauenhafte Dinge erlebt, aber er gibt sein Leben nie auf, sondern kämpft sich durch.

Nach dem Krieg gibt es viele dieser traumatisierten Kinder, es wird versucht zu helfen. Erstmals kommt Mitka in anderen Verhältnissen unter und schließlich kann er in die USA auswandern. Dort schließt er seine Vergangenheit weg, begräbt sie tief in sich. Es gelingt dem Analphabeten immer wieder mit Jobs über die Runden zu kommen, er findet eine tolle Frau, sie gründen eine Familie. Keiner weiß um seine Vergangenheit, bis es nach vielen Schicksalsschlägen regelrecht aus Mitka herausbricht. Seine Frau reagiert klasse, sie unterstützt ihn. Gemeinsam mit einigen Helfern begeben sie sich auf eine Identitätssuche. Diese gestaltet sich schwierig, aber es gibt auch immer wieder Erfolge.

"Heute führt Mitka ein bescheidenes Leben. Er lebt froh und ohne Bitterkeit. Er ist ein liebevoller Mensch voller Hoffnung." (S. 355)

Die drei Autoren haben sich Mitkas Geschichte von ihm und seiner Frau erzählen lassen, die Begebenheiten mit Recherchen unterlegt und dieses Buch geschrieben. Sie erzählen Mitkas Geschichte, so als wäre er gerade dabei und würde sie unterstützen, oft werden seine Mimik und Gesten, die er bei bestimmten Passagen hatte, erwähnt. Das wirkt ab und an etwas ungewohnt, unterstützt aber die Botschaft.

Es ist grausam zu lesen, wie der kleine Junge sich immer wieder durch die Gräuel der Zeit gekämpft hat. Er war noch zu klein, um etwas über seine Familie zu wissen und warum ihm das alles passierte. Sein Lebenswille war immens und hat ihn getragen. Es ist bewundernswert, das so ein toller Mensch und liebevoller Vater aus ihm geworden ist.

An allen Scheidepunkten hat er immer das Leben gewählt.

Das Buch lässt unsere Geschichte, die Auswirkungen des Nationalsozialismus und des Antisemitismus spürbar werden. Häufig enden Berichte von Opfern mit Ende des Krieges oder in den Jahren danach. Hier geht es viel weiter, man kann lesen, wie es Mitka bis ins hohe Alter ergeht. Als junger Mann versucht er, das Erlebte tief in sich zu begraben und erfährt, wie dies Vorhaben scheitert. Als die Wahrheit aus ihm herausbricht, wendet er sich auf ganz neue Weise dem Leben zu.

Diese Überlebensgeschichte ist ein besonderes Zeitzeugnis, das ich sehr empfehle.

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Veröffentlicht am 15.12.2023

Bewegende Biografie

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„...Mitka Kalinski sitzt in seinem Haus in Sparks, Nevada, als er von einem seiner frühesten Kindheitstrauma erzählt. Seine geballte Fäuste unterstreichen die Worte...“

Die Erinnerungen reichen zurück ...

„...Mitka Kalinski sitzt in seinem Haus in Sparks, Nevada, als er von einem seiner frühesten Kindheitstrauma erzählt. Seine geballte Fäuste unterstreichen die Worte...“

Die Erinnerungen reichen zurück ins Jahr 1939, als Mitka fünf oder sechs Jahre alt war. Wie alt er genau ist, wird man nie herausfinden. Warum, das ist Inhalt seiner Geschichte.
Die Autoren haben ein beeindruckende Biografie geschrieben. Es sind immer nur Bruchstücke, die nach und nach zu einem Leben zusammengesetzt werden.
Der Schriftstil passt sich den Genre an. Er ist stellenweise sachlich und genau deshalb besonders berührend.
Nach einer Bombennacht, die Mitka in einem Kinderheim in der Ukraine verbracht hat, verlässt er am Morgen das Haus. Diese Flucht rettet ihm das erste Mal das Leben. Doch er wird von Deutschen aufgegriffen. Auch der Massenerschießung entkommt er. Sein Weg führt ihn durch vier Konzentrationslager bis ins Lager Pfaffenhof.

„...Die einzige Erinnerung, die ich habe, sind die an Hunger, Wenn man hungrig ist, vergisst man alles andere...“

Dort holt ihn 1942 Gustav Dürr heraus, der seinen Namen und seine Geburtsdaten ändert und den Junge als Kindersklave auf seinem Hof arbeiten lässt. An eine Situation erinnert er sich besonders. Eines Tages hört er eine Stimme, die sagt:

„...Am Ende findest du dein Ziel...“

Diese Worte sollte Mitka nie vergessen. Nach dem Krieg werden die Amerikaner auf ihn aufmerksam. Er wird aus der Familie geholt und durchläuft mehrere Kinderheime. Erstmals lernt er eine Schule kennen. Doch Schreiben und Lesen wird er nie lernen. Der schwer traumatisierte Junge muss sozialisiert werden. Das aber trifft in der damaligen Zeit für viele zu.
Musik gibt ihm Halt, Filme begeistern ihn. Da keiner weiß, woher Mitka stammt, muss entschieden werden, wo seine Zukunft liegen soll. Er möchte nach Amerika, dass er aber nur aus Filmen kennt. Trotz vieler Widerstände darf er in die USA ausreisen. .

„...Der etwa fünfzehnjährige Junge, der an jenem klaren Januarmorgen aus dem Flugzeug stieg, verfügte über ungewöhnliche Kraft, auffallende Attraktivität, schelmischen Humor und Charme...“

Doch im fehlt die Reife. Er hat nie gelernt, sein Leben selbst zu strukturieren. Woher auch! Aber er findet Menschen, die ihn sinnbildlich an die Hand nehmen und in ein selbstbestimmtes Leben
führen.
Er nennt sich Tim und verschließt seine Vergangenheit hinter einer hohen Mauer. Er heiratet, wird Vater und Großvater. Dann aber gibt es Probleme in seinem Leben, die die Vergangenheit wieder hochkochen lassen. Erste Anzeichen sind heftige Alpträume. Er muss darüber sprechen trotz aller Verlustängste. Seine Frau, für die das alles neu ist, glaubt ihm und steht zu ihm. Sie nimmt erneut die Fäden in die Hand. Es beginnt eine intensive Suche nach seinen Wurzeln. Eine Reise nach Deutschland folgt. Die ehemaligen Täter weigern sich, Papiere herauszugeben. Hier gab es für mich als Leser einige offene Fragen. Die betreffen insbesondere die Rechte der Opfer gegenüber den Tätern.
Es ist internationalen Privatinitiativen zu verdanken, dass Verwandte väterlicherseits von Mitka gefunden werden. Nicht alle aber sind bereit, ihn kennenzulernen.
Die Geschichte endet mit Mitkas Bar-Mizwa im Jahre 2001. Damit findet er zurück zu seinem jüdischen Glauben.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es zeichnet ein Schicksal nach, dass die Folge von Antisemitismus und Krieg ist.

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