Pageturner vor der atemberaubenden Kulisse Nordschwedens
Anwältin Anna, aus deren Perspektive die Geschichte erzählt wird, geht seit Studientagen jedes Jahr eine Woche gemeinsam mit ihrem Verlobter Hendrik und ihre beste Freundin Milena wandern. In diesem Jahr ...
Anwältin Anna, aus deren Perspektive die Geschichte erzählt wird, geht seit Studientagen jedes Jahr eine Woche gemeinsam mit ihrem Verlobter Hendrik und ihre beste Freundin Milena wandern. In diesem Jahr ist eine Wanderung von Abisko über den Kungsleden zum Kebnekaise geplant, eine gut ausgebaute Wanderstrecke mit Hütten und zahlreichen anderen Wanderern. Eine Woche vor der geplanten Abreise, überrascht Milena Anna und Henrik mit der Bitte, ihren neuen Freund Jakob mitbringen zu dürfen. Obwohl Anna und Henrik kein gutes Gefühl bei der Sache haben, wollen sie Anna den Wunsch nicht abschlagen.
Also brechen sie schließlich zu viert auf und Jakob überredet die anderen noch auf der Zugfahrt in den Norden, von der ursprünglich geplanten Route abzuweichen und in das wesentlich anspruchsvollere und abgeschiedenere Wandergebiet im Nationalpark Sarek zu reisen. Bereits beim ersten Kennenlernen hat Anna das Gefühl, Jakob von einer ihrer ersten Gerichtsverhandlungen als Referendarin zu kennen, und vom ersten Moment des Kennenlernens an herrscht großes Misstrauen.
Das Buch ist ein echter Pageturner. Spannend von der ersten bis zu letzten Seite. Die Spannung wird durch den Wechsle zwischen unterschiedlichen Zeitebenen aufgebaut. Die Erzählung wechselt zwischen der Schilderung der Wanderung und Rückblenden zu Studientagen als sich Anna, Hendrik und Milena kennenlernten. Zudem wird die Erzählung immer wieder durch eine Zeugenbefragung im Krankenhaus nach Annas Rückkehr unterbrochen.
Die Schilderungen der atemberaubenden Landschaft und Natur Nordschwedens verstärkt das ambivalente Gefühl, dass man beim Lesen hat bei. Weder Leser noch Protagonisten können die raue und unwirkliche Schönheit der Landschaft wirklich genießen, da man hinter jedem Stein eine Katastrophe wittert. Der Spannungsaufbau gelingt sehr gut und so konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Zwar bleibt der Schluss etwas offen und lässt Raum für Interpretation und Spekulation, doch dass tut dem Ganzen keinen Abbruch.
Aus meiner Sicht eine klare Leseempfehlung für alle Thriller-Fans!