Cover-Bild Underground Railroad
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser, Carl
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 21.08.2017
  • ISBN: 9783446256552
Colson Whitehead

Underground Railroad

Roman. Pulitzer-Preis 2017
Nikolaus Stingl (Übersetzer)

Colson Whiteheads Bestseller über eines der dunkelsten Kapitel der Geschichte Amerikas – ausgezeichnet mit dem Pulitzer Preis 2017 und bei Amazon Prime unter der Regie von Academy-Award-Gewinner Barry Jenkins

Cora ist nur eine von unzähligen Schwarzen, die auf den Baumwollplantagen Georgias schlimmer als Tiere behandelt werden. Alle träumen von der Flucht – doch wie und wohin? Da hört Cora von der Underground Railroad, einem geheimen Fluchtnetzwerk für Sklaven. Über eine Falltür gelangt sie in den Untergrund und es beginnt eine atemberaubende Reise, auf der sie Leichendieben, Kopfgeldjägern, obskuren Ärzten, aber auch heldenhaften Bahnhofswärtern begegnet. Jeder Staat, den sie durchquert, hat andere Gesetze, andere Gefahren. Wartet am Ende wirklich die Freiheit? Colson Whiteheads Roman ist eine virtuose Abrechnung damit, was es bedeutete und immer noch bedeutet, schwarz zu sein in Amerika.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.12.2017

Eine Roadstory der ganz besonderen Art

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Und zwar einer besonders bedrückenden, steht die "Underground Railroad" doch in Verbindung mit der jahrhundertelangen Unterdrückung der afroamerikanischen Bevölkerung in den Vereinigten Staaten von Amerika, ...

Und zwar einer besonders bedrückenden, steht die "Underground Railroad" doch in Verbindung mit der jahrhundertelangen Unterdrückung der afroamerikanischen Bevölkerung in den Vereinigten Staaten von Amerika, für das Sklaventum also. Und doch steht sie auch für etwas sehr Modernes, nämlich für ein Netzwerk der ganz besonderen Art, das bereits vor fast zweihundert Jahren existierte und von dem manch einer noch heute, im Zeitalter der Digitalisierung, lernen kann und das nicht zu knapp: Es wurde just von denen aufgebaut, die am bedürftigsten waren, die der Unterstützung am meisten bedurften, nämlich von der afroamerikanischen Bevölkerung und ihren nicht gerade zahlreichen Freunden. Es ging darum, geflohene Sklaven möglichst sicher, aber natürlich vor allem unauffällig, in den freien Norden zu schaffen. Der Begriff steht für die nahtlose Verbindung, die dafür geschaffen wurde.

In Colson Whiteheads preisgekröntem Roman "Underground Railroad" verwandelt sich dieses Netzwerk in eine echte Eisenbahnstrecke, eine geheim verlaufende, über die die Flüchtenden abtransportiert werden.

Genau wie in der Realität sind diese wie auch ihre Helfer ständig großen Gefahren ausgesetzt.

Ich bewundere die Tatsache, dass in diesem von einem Mann verfassten Roman eine Frau die Protagonistin ist - Cora, eine Sklavin aus Georgia ist die Hauptfigur dieses grandiosen, aufrüttelnden Werks, das nicht allzu vieler Seiten bedarf: knapp 350 genügen dem Autor, um sowohl ihr Martyrium auf der heimischen Farm, die man nicht als Heimat bezeichnen kann ob des Grauens, das sowohl ihr als auch ihren Leidensgenossen widerfährt, als auch die Stationen ihrer jahrelang währenden Flucht darzustellen. Und zwar so eindringlich, anschaulich und bewegend, wie nur irgend möglich! Und ausgesprochen rund, auch wenn ich gut und gerne noch weitergelesen hätte, um die besondere Atmosphäre, die der Autor geschaffen hat, vollends auszukosten.

Eines wird deutlich: Es gibt immer Neid und Missgunst. Ganz egal, wo man ist und auch dann, wenn man selbst überhaupt nicht drauf kommen würde. Dieses Buch und seine traurige, realistische Geschichte, die jedoch nicht hoffnungslos ist, lehrt seine Leser, die Achtsamkeit wiederzufinden und in Ehren zu halten, ihrer Gewahr zu sein.

Cora lebt dank ihrer Erlebnisse in ewigem Misstrauen und sie tut Recht daran, wie uns immer wieder vor Augen geführt wird. Doch nie verliert sie die Hoffnung und sie wächst an ihren Erfahrungen, sowohl den vielen leid- als auch den eher spärlich gesäten freudvollen. Denn Hoffnung gibt Kraft und diese braucht man, um etwas zu erreichen.

Eine überaus lohnende, wenn auch schmerzvolle Lektüre, wie ich finde, aber definitiv ein Roman, den man gestärkt aus der Hand legt. Ein ganz besonderes Buch, das ich jedem empfehle, der immer bereit ist, zu erfahren, wie die Welt zu dem wurde, was sie ist.

Veröffentlicht am 21.11.2017

Verzweifelte Flucht in die Freiheit

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Cora lebt als schwarze Sklavin auf einer Baumwollplantage in Georgia, unter unvorstellbaren und unmenschlichen Bedingungen. Zusammen mit dem Sklaven Caesar macht sie sich auf die Flucht in ein besseres ...

Cora lebt als schwarze Sklavin auf einer Baumwollplantage in Georgia, unter unvorstellbaren und unmenschlichen Bedingungen. Zusammen mit dem Sklaven Caesar macht sie sich auf die Flucht in ein besseres Leben. Mit der Underground Railroad beginnt ihre Suche nach einem Leben in Freiheit, immer wieder gibt es Rückschläge, sie wird gnadenlos verfolgt. Immer wieder kehrt sie zu einer Station der Untergrundbahn zurück, sie lernt Menschen kennen, die ihr gerne helfen, auch unter dem Einsatz des eigenen Lebens, wie auch Menschen, die sie aus den verschiedensten Gründen verfolgen. Wird ihre Flucht erfolgreich sein?

Das Buch spielt in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Underground Railroad gab es wirklich, es war ein Hilfswerk, das Sklaven bei der Flucht aus den Südstaaten in die Freiheit der Nordstaaten half. Verwendet wurde dabei das Vokabular der Bahn, um unerkannt zu bleiben. Der Autor verwendet diese Metapher im eigentlichen Sinn und macht daraus eine echte Eisenbahn. Coras Flucht ist geprägt von einem Wechsel aus vielen kleinen Erfolgen und empfindlichen Rückschlägen. Obwohl sachlich geschrieben, geht die Geschichte unter die Haut, sie lässt niemand kalt, denn der Autor Colson Whitehead spiegelt detailliert die brutalen Lebensbedingungen der Sklaven wieder. Manches davon ist kaum zu ertragen, und manche der Passagen gerät etwas langatmig.

Die Geschichte spiegelt ein dunkles Kapitel der amerikanischen Geschichte und lässt diese Zeit auf eine äußerst realistische Weise auferstehen. Das Buch ist ausgezeichnet mit dem Pulitzer-Preis 2017, und das kann ich sehr gut nachvollziehen. Deshalb auch von mir, trotz kleiner Mängel, eine Leseempfehlung für ein wichtiges Buch über das dunkle Kapitel der Sklaverei.

Veröffentlicht am 08.10.2017

Mit der falschen Hautfarbe geboren

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Cora ist nur eine von unzähligen Schwarzen, die auf den Baumwollplantagen Georgias schlimmer als Tiere behandelt werden. Alle träumen von der Flucht – doch wie und wohin? Da hört Cora von der Underground ...

Cora ist nur eine von unzähligen Schwarzen, die auf den Baumwollplantagen Georgias schlimmer als Tiere behandelt werden. Alle träumen von der Flucht – doch wie und wohin? Da hört Cora von der Underground Railroad, einem geheimen Fluchtnetzwerk für Sklaven. Über eine Falltür gelangt sie in den Untergrund und es beginnt eine atemberaubende Reise, auf der sie Leichendieben, Kopfgeldjägern, obskuren Ärzten, aber auch heldenhaften Bahnhofswärtern begegnet. Jeder Staat, den sie durchquert, hat andere Gesetze, andere Gefahren. Wartet am Ende wirklich die Freiheit?

Es fällt mir wirklich schwer, dieses Buch zu bewerten. Wer bin ich denn, dass ich einen Pulitzerpreisträger kritisiere? Aber trotzdem geht es hier um den eigenen Geschmack und das Empfinden eines Buchs beim Lesen.
Ich verstehe, warum dieses Buch den Preis gewonnen hat. Dieses Thema ist leider in Amerika immer noch sehr aktuell und auch in Deutschland wird das Thema Rassismus immer größer. Colson Whitehead führt uns durch eine Zeit, in der ein Umschwung beginnt. Die ersten Menschen kämpfen für die Schwarzen und es gibt immer mehr die Frei sind. Gleichzeitig beginnt jedoch die Massentötung der Sklaven und die Rassentrennung auf den Straßen. Eine Zeit, die viele wahrscheinlich am liebsten aus ihrem Gedächtnis streichen würden.
Ich habe zu Beginn nur schwer in dieses Buch hineingefunden. Fast das erste Drittel habe ich mich ein wenig gequält und nahezu gelangweilt. Der Schreibstil war mir zu sachlich, zu emotionslos. Ich habe zwar gelesen, was dort passiert aber es kam mir eher vor, wie ein Schulaufsatz, denn wie die Geschichte einer Frau, die das Schlimmste ertragen muss.
Ich habe weitergelesen, weil ich wissen wollte, warum dieses Buch einen Preis gewonnen hat. Nach diesem ersten Drittel wird das Buch wieder spannender. Cora ist auf der Flucht und erlebt und überlebt die unterschiedlichsten Menschen. In dieser Phase lernen wir die verschiedenen Denk- und Handelsweisen der Menschen kennen. Colson Whitehead hat die Stimmung und Gedanken der Menschen gut eingefangen und wiedergegeben.
Zum Ende hin zog es sich ein wenig und mit zunehmend weniger Seiten fragte ich mich, wohin die Geschichte führt und was sie uns sagen möchte.
Als ich dann das Ende erreicht habe, habe ich verstanden, dass die Geschichte einfach eine Erinnerung, ein Mahnmal an die damalige Zeit sein soll und das sich jeder Leser selbst überlegeben muss, was diese Geschichte ihm sagen soll.
Ein gutes und wichtiges Buch, mit einem nicht ganz einfachen Schreibstil.

Veröffentlicht am 03.10.2017

Ein sehr berührendes und schockierendes Buch

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Inhalt:
Cora ist nur eine von unzähligen Schwarzen, die auf den Baumwollplantagen Georgias schlimmer als Tiere behandelt werden. Alle träumen von der Flucht – doch wie und wohin? Da hört Cora von der Underground ...

Inhalt:
Cora ist nur eine von unzähligen Schwarzen, die auf den Baumwollplantagen Georgias schlimmer als Tiere behandelt werden. Alle träumen von der Flucht – doch wie und wohin? Da hört Cora von der Underground Railroad, einem geheimen Fluchtnetzwerk für Sklaven. Über eine Falltür gelangt sie in den Untergrund und es beginnt eine atemberaubende Reise, auf der sie Leichendieben, Kopfgeldjägern, obskuren Ärzten, aber auch heldenhaften Bahnhofswärtern begegnet. Jeder Staat, den sie durchquert, hat andere Gesetze, andere Gefahren. Wartet am Ende wirklich die Freiheit?
Colson Whiteheads Roman ist eine virtuose Abrechnung damit, was es bedeutete und immer noch bedeutet, schwarz zu sein in Amerika.

Meine Meinung:
"Underground Railroad" von Colson Whitehead ist ein sehr berührendes und vor allem schockierendes Buch, das einem nicht so schnell wieder aus dem Kopf geht. 

Das Buch ist in zwölf teils längere, teils kürzere Kapitel untergliedert. Diese sind mal nach der Gegend benannt, in der die Geschichte gerade spielt, mal aber auch nach Personen, auf deren Geschichte in dem jeweiligen Kapitel der Fokus gelegt wird. Ansonsten werden Coras Erlebnisse geschildert. Dies sorgt dafür, dass man vor allem mit ihr am meisten mitfühlt und mitfiebert. 

Die Geschichte ist vom Anfang bis zum Ende spannend. Es war hier nichts eindeutig vorhersehbar und so einige Wendungen haben mich hier immer wieder überrascht.

Man bekommt einen guten Eindruck davon, wie es den schwarzen Sklaven damals in Amerika ergangen sein mag, wie schwer sie es hatten und mit was für Problemen sie kämpfen mussten. Es wirkt alles sehr realistisch und nicht verschönernd oder dramatisierend. Und ja, genau deswegen ist es auch wirklich hart zu lesen, was damals alles mit den Sklaven gemacht wurde. 

Zu Beginn mancher Kapitel befinden sich zum Teil Steckbriefe zu entlaufenen Sklaven, auf die eine Belohnung ausgesetzt ist, und die zudem echt sind. 

Ich finde es gut, dass Colson Whitehead in "Underground Railroad" dieses Thema aufgegriffen hat, damit es nicht in Vergessenheit gerät und man mal sieht, wie schlecht es den Schwarzen in Amerika ergangen ist und zum Teil wohl auch heute noch ergehen mag. 

Fazit: 
Dies ist ein sehr berührendes und schockierendes Buch, weil es sehr realistisch geschrieben ist und einen zum Nachdenken verleitet. Wer etwas über die schwarzen Sklaven in Amerika lesen möchte und wie es ihnen damals ergangen sein mag, dem kann ich das Buch auf alle Fälle empfehlen. 

Veröffentlicht am 30.09.2017

Einblicke in eine dunkle Zeit ...

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Nun bin ich auch fertig mit diesem allseits hochgelobten Buch und lasse es noch ein bisschen nachwirken. Zum Thema an sich gibt es nicht viel zu sagen. Es dürfte hinlänglich bekannt sein, dass noch bis ...

Nun bin ich auch fertig mit diesem allseits hochgelobten Buch und lasse es noch ein bisschen nachwirken. Zum Thema an sich gibt es nicht viel zu sagen. Es dürfte hinlänglich bekannt sein, dass noch bis zum heutigen Tage das Thema Rassismus eine gewichtige Rolle in den Vereinigten Staaten spielt. Jedoch möchte ich vorsichtig hinzufügen, dass dies ein zweischneidiges Schwert ist. Hiermit meine ich, dass nicht nur weiß gegen schwarz sondern auch umgekehrt diskriminiert wird, wenn auch nicht im gleichen Ausmaß.
Colson Whitehead hat nun in seinem neuesten Roman genau diese Thematik aufgegriffen, wobei er von Anfang an sagt, dass viele Vorkommnisse so hätten vorkommen können, jedoch im Buch seiner freien Fantasie entsprungen sind. Und genau deshalb bekommt das Buch für mich leider nicht die Bestnote. Zuviel Freiheit hat er hier meiner Ansicht nach walten lassen. Die „Underground Railroad“ als echter Zug, stellvertretend für viele Beispiele, war mir persönlich zu „exotisch“.
Dennoch schafft der Autor es, den Leser zum Nachdenken zu animieren. Man kann gar nicht anders als Vergleiche zu ziehen, neben der immer noch in unseren Köpfen sehr präsenten Naziherrschaft bis hin zur Gegenwart. Ich denke, Colson Whitehead wollte aufrütteln und das ist ihm fabelhaft gelungen. Mit einem schlüssigen Ende hat er mich als Leserin durchaus befriedigt zurückgelassen. Ich wünsche mir, dass das Buch gerade in der heutigen Zeit von vielen Menschen gelesen wird, denn ich spüre, dass wir uns im Moment in eine
Richtung bewegen, die nicht erstrebenswert sein kann.