Der ewige Kampf der Frauen ...
Mit „Marschlande“ hat die Autorin Jarka Kurbsova einen Roman kreiert, der auf zwei Zeitebenen aufgebaut ist und die beiden auf sehr harmonische Weise miteinander verwebt. Der Vergangenheitsteil rund um ...
Mit „Marschlande“ hat die Autorin Jarka Kurbsova einen Roman kreiert, der auf zwei Zeitebenen aufgebaut ist und die beiden auf sehr harmonische Weise miteinander verwebt. Der Vergangenheitsteil rund um Abelke Bleken basiert auf wahren Tatsachen und ist hervorragend recherchiert. Während die Dialoge der Protagonistin natürlich frei erfunden von der Autorin in den Mund gelegt wurden, konnte ich mir beim Hören gut vorstellen, dass es so oder ähnlich gewesen sein muss. Die mutige Abelke steht mit beiden Beinen im Leben und führt nach dem Tod ihres Vaters als alleinstehende Frau den Familienbauernhof mit all seinen Angestellten weiter. Das war damals sehr ungewöhnlich und so wird sie mit Argwohn von den Nachbarn beäugt. Als sie schließlich durch die Willkür einiger Männer alles verliert und sich selbst als Magd verdingen muss, wird sie letztendlich der Hexerei bezichtigt. Ein trauriges Ende nimmt seinen Lauf …
Auch Britta muss erfahren, dass in der heutigen Zeit für Frauen nicht alles rund läuft. Sie stößt nach ihrem nicht ganz freiwilligen Umzug in die Marschlande auf die Geschichte Abelke Blekens und fängt an zu recherchieren, während in ihrem eigenen Leben nach und nach alles aus dem Ruder zu laufen scheint. Dabei will sie einfach Gerechtigkeit und eine faire Behandlung, sowohl in der eigenen Familie als auch im Beruf. Ein Kampf gegen Windmühlen wäre wahrscheinlich einfacher zu bestreiten ...
Mit „Marchlande“ bin ich durch Zufall mal wieder auf wunderbaren Roman gestoßen, der mich fasziniert und direkt zu ein paar eigenen Recherchen zum Thema Hexenverfolgung im 16. Jahrhundert inspiriert hat. Wie waren die Zeiten doch oft hart und grausam damals! Eindringlich gesprochen von den beiden bekannten Hörbuchsprecherinnen Julia Nachtmann und Nina Petri habe ich mich beim Hören sehr wohl gefühlt in der Geschichte und kann sie uneingeschränkt empfehlen. Von mir gibt es mit fünf Sternen die volle Punktzahl!