Langweilige Jugend
Eines muss man der Autorin lassen, gut schreiben kann sie. Ihr Schreibstil ist flüssig, bildhaft und hat etwas leicht Melodisches.
Da hört es leider mit den guten Punkten über "Klarkommen" für mich aber ...
Eines muss man der Autorin lassen, gut schreiben kann sie. Ihr Schreibstil ist flüssig, bildhaft und hat etwas leicht Melodisches.
Da hört es leider mit den guten Punkten über "Klarkommen" für mich aber auch schon auf. Denn inhaltlich begegnet einem beim Lesen eine gähnende Leere.Es wird von einer ereignisarmen Kindheit, Jugend und Studienzeit erzählt ohne irgendwelche Höhepunkte.
Keine nennenswerte Handlung wäre nicht weiter schlimm, wenn wenigstens die Charaktere interessant wäre. Doch weder die Erzählerin noch ihre Freunde, Familie oder andere Bekanntschaften hinterlassen einen bleibenden Eindruck beim Lesen der kurzen Kapiteln (manche nicht mal eine Seite lang). Die Figuren bleiben erschreckend ungreifbar und unnahbar. Eine emotionale Verbindung entsteht zu keiner Zeit.
Ja, ich klargekommen bin ich mit dem Roman, aber was er sein will, erschließt sich mir nicht so ganz. Es ist kein Coming-of-Age-Roman, es ist keine Reflexion über die eigene Jugend und das Erwachsenwerden, sondern es liest sich einfach nur wie ein gelangweilter Blick zurück, denn man im nächsten Moment schon vergessen hat.
Sprachlich gut, inhaltlich blass.
Vielleicht bin ich auch einfach die falsche Zielgruppe und kann mich deswegen nicht in dieser nüchtern beschriebenen Jugend der Erzählerin wiederfinden.