Cover-Bild Die Körper, die sich bewegen
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: BoD – Books on Demand
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 236
  • Ersterscheinung: 25.03.2024
  • ISBN: 9783752608816
Bunye Ngene

Die Körper, die sich bewegen

Mancher Weg zur grüneren Weide ist mit Dornen übersät
"Aber welche anderen Möglichkeiten hatte man, wenn man mitten im Mittelmeer in einem winzigen Beiboot festsaß, als über sein Leben nachzudenken und darüber, wie die Entscheidungen, die man getroffen hatte, einen dorthin gebracht hatten?"

"Die Körper, die sich bewegen" erzählt die fesselnde Geschichte eines Mannes, der sich auf eine Reise nach einem besseren Leben begibt.

Mitten auf dem Mittelmeer gestrandet, denkt Nosa über die Ereignisse nach, die ihn in seine jetzige Lage gebracht haben.

Als Kind von seinem Vater im Stich gelassen und von der Perspektivlosigkeit in Nigeria entmutigt, beschließt Nosa, nach Europa auszuwandern. Um dies zu erreichen, nimmt er die Dienste von Schmugglern in Anspruch.

Seine Reise führt ihn durch Transitstädte, Unterschlüpfe und Internierungslager in Nigeria, Niger und dem kriegsgebeutelten Libyen. Auf seiner Reise trifft er auf andere Reisende, jeder mit seiner eigenen Geschichte. Sie alle eint jedoch der Wunsch nach einem besseren Leben in Europa.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.06.2023

Ein Roman über mutige Menschen, die ihre persönliche Zukunft in der Flucht nach Europa suchen

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Das Romandebüt "Die Körper, die sich bewegen" des gebürtigen Nigerianers Bunye Ngene nimmt sich nicht ganz leichte Kost vor.

Wie der Covertitel vielleicht bereits verrät wird hier rund um den fiktiven ...

Das Romandebüt "Die Körper, die sich bewegen" des gebürtigen Nigerianers Bunye Ngene nimmt sich nicht ganz leichte Kost vor.

Wie der Covertitel vielleicht bereits verrät wird hier rund um den fiktiven Charakter des nigerianischen Jungen Nosa die Migrationsthematik sehr authentisch in allen seinen Facetten geschildert.

Vielleicht gleich nich eines vorweg, das Buch ist eher nichts für Zartbesaitete, aber dies sollte eigentlich jedem selbst klar sein, wenn er alleine den Klappentext kurz anliest.

Bereits der Prolog holte mich persönlich dann unumwunden ab und zog mich sofort ohne Umschweife in die Szenerie mit ein.

Gerade durch aktuellen Kompromiss zur Asyslreform durch die EU wie auch das diese Woche gesunkene Schifferboot vor Griechenland bekommt der Roman dann erst recht Brisanz.

Dreh- und Angelpunkt ist der junge Nosa, der als Jahrgangsbester seinen Abschluss in der Tasche hat und ihm doch normalerweise in seinem Heimatland Nigeria alle Türen offen stehen sollten. Weit gefehlt, auch in Nigeria hilft dann Vitamin-B sehr viel mehr weiter und in einen ersten Job. Desillusioniert von dieser harschen Ausgangssituation entschließt sich Nosa für die Flucht nach Europa. Mehr möchte ich persönlich zum eigentlichen Plot gar nicht mehr verraten.

Mir gefiel ganz besonders beim Lesen, die Dichte der Erzählung. Ich war den unterschiedlichen Handelnden sehr nahe und fieberte ganz einfach während der ganze Story dann mit.

Das Buch selbst ist dreigeteilt. Eingangs wird das bisherige Lebensumfeld von Nosa in Nigeria beschrieben und gut charakterisiert und man bekommt einen seltenen Einblick, wieso dann selbst junge Menschen keine Zukunft mehr in ihrer Heimat sehen.

Daran anschließend startet auch bereits die sehr hanebüchene Flucht innerhalb von Afrika in Richtung Libyen und dem vermeintlich rettenden Mittelmeer. Einer Achterbahnfahrt gleich erlebt man dort alle Höhen und Tiefen mit. Einige Details kennt man vielleicht bereits durch investigativen Journalismus, aber so in der Fülle sind einige Szenerien dann einfach fast unerträglich und vor allem menschenverachtend.

Final wird es erst richtig dramatisch und prekär, bevor dann vielleicht das Übersetzen mit einem Boot im Mittelmeer gelingt.

Ngene zeichnet hier ein überaus realistisches Bild, das nicht an Details spart und hoffentlich sehr vielen zur Mahnung dient, die Flüchtlinge in der Öffentlichkeit sehr schnell vorverurteilen.

Meiner persönlichen Meinung nach empfiehlt sich das Buch insbesondere als Schulliteratur. Ein aktuelles und vor allem wichtiges Thema, über das es sich auszutauschen lohnt.

Summa summarum ein tolles Buchdebüt, das mich sehr nachdenklich gestimmt hinterlässt, den einzelnen Schicksalen der Flüchtlinge ein Gesicht und vor allem eine starke Stimme verleiht.

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Veröffentlicht am 28.02.2024

Eindrückliche Schilderung einer Flucht

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In „Die Körper, die sich bewegen“ begleiten wir Nosa aus einer perspektivlosen Situation in Nigeria auf seiner langen Flucht durch die Sahara und übers Mittelmeer bis nach Italien. Dabei erfahren wir einiges ...

In „Die Körper, die sich bewegen“ begleiten wir Nosa aus einer perspektivlosen Situation in Nigeria auf seiner langen Flucht durch die Sahara und übers Mittelmeer bis nach Italien. Dabei erfahren wir einiges über das Schleusersystem, über Flüchtlingsunterkünfte und -gefängnisse, Transportmittel und den Umgang mit den Menschen.


Dieses Buch zeigt auf sehr eindringliche Weise die Beweggründe für solch eine schwierige Reise sowie die zahlreichen Bedrohungen und Risiken, denen sich die Menschen auf der Suche nach einer besseren Zukunft aussetzen.

Dabei kommen anhand von Nosa sowie verschiedener Wegbegleiter ganz viele verschiedene Aspekte zum Tragen (Armut, Homosexualität, Perspektivlosigkeit, Betrug, Vergewaltigung, Gewalt - um nur ein paar zu nennen) und werden dem Leser recht ungeschönt vor Augen geführt. Und doch gibt es auch zarte positive Erlebnisse von Freundschaft und Großzügigkeit, die Hoffnung machen und das Buch insgesamt abrunden. Man spürt die Hoffnungslosigkeit und die Verzweiflung des Protagonisten - aber dennoch wird nicht überemotionalisiert sondern teils fast distanziert berichtet. Ein Stilmittel, das die Hilflosigkeit verdeutlicht, die sich an verschiedenen Stellen auch an der „Nichthandlung“ der Menschen zeigt.

Ein wichtiger Roman in einer Zeit, in der die Besatzung von Hilfsschiffen kriminalisiert und Flüchtlinge als Bedrohung abgestempelt und für rechtspolitische Zwecke verurteilt werden.

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Veröffentlicht am 06.03.2024

"Die Körper, die sich bewegen" - Die Geschichte einer Flucht, die Herzen berührt

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Bunye Ngene, geboren 1985 in Lagos, Nigeria, präsentiert mit "Die Körper, die sich bewegen" seinen beeindruckenden Debütroman. Nach seinem Germanistik-Bachelor in Ibadan wagte er den Umzug nach Deutschland ...

Bunye Ngene, geboren 1985 in Lagos, Nigeria, präsentiert mit "Die Körper, die sich bewegen" seinen beeindruckenden Debütroman. Nach seinem Germanistik-Bachelor in Ibadan wagte er den Umzug nach Deutschland für einen Masterabschluss in Deutsch als Fremdsprache an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Dieser Roman, auch in englischer Ausgabe als "The Bodies That Move" bekannt, erreichte als Finalist des Next Generation Indie Book Awards 2021 und Semifinalist des BookLife Prize 2021 beeindruckende Anerkennung.

Inhaltlich führt uns Ngene auf eine intensive Reise. Der 25-jährige Nosa, von seinem Vater verlassen und von der Perspektivlosigkeit in Nigeria getrieben, entscheidet sich für eine gefährliche Reise nach Europa. Die Geschichte entfaltet sich während seiner strapaziösen Reise durch Transitstädte, Unterschlüpfe und Internierungslager in Nigeria, Niger und dem kriegsgebeutelten Libyen. Nosa begegnet anderen Reisenden, die alle den Traum eines besseren Lebens in Europa teilen.

Ngene's Schreibstil ist unmittelbar und einfühlsam. Die Erzählung beginnt mit Nosa, der auf dem Mittelmeer gestrandet ist, und über die Ereignisse reflektiert , die ihn in diese ausweglose Situation geführt haben. Von Anfang an spürt man die Intensität der Geschichte und weiß zumindest, dass Nosa es bis aufs Boot schafft. Nach dem Prolog wird seine in Form einer Rückschau erzählt.

Die Themen, die in diesem Roman behandelt werden, sind zahlreich und tiefgehend. Von Armut und Reichtum über Korruption bis hin zu Liebe und Verlust - Ngene berührt viele Aspekte menschlichen Lebens. Besonders beeindruckend ist die Vielfalt der angesprochenen Themen, angefangen bei der Auswanderung und Flucht bis hin zu gesellschaftlichen Erwartungen, Stereotypen, religiösen Aspekten, Queerness und den spezifischen Herausforderungen und Gewalterfahrungen, mit denen Frauen auf der Flucht konfrontiert sind.

Die Brutalität und Härte, die mit einer Flucht verbunden sind, werden schonungslos dargestellt. Ngene vermeidet es, die Realität zu beschönigen, und zeigt auf, welchen Gefahren und Entbehrungen Menschen auf der Flucht ausgesetzt sind. Dies ist besonders wichtig, um das Bewusstsein für die drängenden Probleme zu schärfen und Mitgefühl zu fördern. Das Buch sollte daher im Sinne der Empathieförderung und Demokratieförderung Pflichtlektüre in jeder Schule sein.

Die Charaktere in "Die Körper, die sich bewegen" sind lebendig und facettenreich. Nosa, der Protagonist, wird einfühlsam dargestellt, und seine Reise ermöglicht es mir als Leserin, tiefe Einblicke in die Herausforderungen und Träume der Menschen auf der Flucht zu gewinnen. Die Darstellung der zwischenmenschlichen Beziehungen, Freundschaften und Familienbande ist ergreifend und trägt zur emotionalen Bindung an die Geschichte bei. Auf seinem Weg erfahren wir nicht nur viel über Nosas Geschichte sonden auch viele Wegbegleiter:innen, die alle ihr individuelles Schicksal haben: Idemuia, Chukwudi, Stephen, Sophia, Namazzi, Aiah, Chinelo...

Die vielschichtige Handlung und die verschiedenen Themen könnten für einige Leser:innen herausfordernd sein, da sie eine Fülle von sozialen, politischen und emotionalen Aspekten umfassen. Ngene's Entscheidung, diese Vielfalt zu integrieren, verleiht jedoch der Geschichte Authentizität und Relevanz.

Das Buch endet mit einem Epilog, der auf eindringliche Weise politische Botschaften über den Umgang Europas mit Menschen auf der Flucht, aus meiner Sicht eine europäische Wertekrise vermittelt. Die letzten Seiten hinterlassen einen bleibenden Eindruck und regen zum Nachdenken an. Ich gebe dem Werk 4 von 5 Sternen und kann es nur jeder Person empfehlen, die sich ein Bild von den Schicksalen hinter der "Flüchtlingswelle" machen möchte.

Bei dem Buch handelte es sich um ein Rezensionsexemplar. Die hat jedoch keinen Einfluss auf die Bewertung.

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Veröffentlicht am 11.08.2023

Alles für einen winzigen Hoffnungsschimmer

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Als Kind von seinem Vater im Stich gelassen, kämpft sich Nosa durch die Schulzeit und schneidet als einer der Besten ab. Doch nach einer unendlich erscheinenden Suche nach einem gut bezahlten Job, muss ...

Als Kind von seinem Vater im Stich gelassen, kämpft sich Nosa durch die Schulzeit und schneidet als einer der Besten ab. Doch nach einer unendlich erscheinenden Suche nach einem gut bezahlten Job, muss er sich eingestehen, dass er wohl nichts finden wird. Als ein alter Schulfreund in sein Leben tritt und von einer Alternative schwärmt, beschließt Nosa den beschwerlichen Weg nach Europa auf sich zu nehmen. Wird er die Reise überstehen?



Dieses Buch hat mich zuerst mit seinem farbenfrohen, künstlerischen Cover neugierig gemacht und schließlich mit dem Klappentext davon überzeugt, es wirklich lesen zu wollen.

Nachdem ich den Prolog das erste Mal gelesen hatte, brauchte ich eine Pause. Allein mit den 5-6 Seiten hatte es Bunye Ngene geschafft mich emotional so zu plätten, dass es mich weitere 3 Anläufe kostete, es über den Prolog hinaus zu schaffen.

Die Handlung fokussiert sich auf die Hauptfigur Nosa und bietet neben einer relativ neutralen Außenperspektive auch Einblicke in seine inneren Gedanken und Gefühle. Somit hatte ich als Leserin das Gefühl mehr von dem Geschehen mitzubekommen, ohne den Bezug zur Hauptfigur zu verlieren.

Zuerst erfährt man etwas über seine Vergangenheit, was es für mich definitiv leichter machte, Nosas Handlungen nachvollziehen zu können, dabei wurde auf seinen Charakter, aber auch die Familiendynamik eingegangen und wie sie mit ihrer finanziellen Situation versuchen umzugehen.

Dabei schafft es der Autor, immer wieder kulturelle Fakten in seine Erzählungen einzuweben und somit kulturfremden LeserInnen wie mir, den Handlungsort Nigeria näher zu bringen. Dabei hätte ich in manchen Fällen ein Glossar als hilfreich empfunden, da ich leider nicht jeden Begriff kannte.

Neben diesen kleinen Stolperfallen ließ sich Bunye Ngenes Schreibstil gut und flüssig lesen und auch seine philosophischen Gedanken haben mir gefallen. Die Dreiteilung der Handlung strukturiert die einzelnen Etappen von Nosas Reise, nimmt die LeserInnen mit in seine Gedankenwelt und porträtiert seinen Entwicklungsweg, wodurch man Einblicke erhält, die mich definitiv nicht so schnell wieder loslassen werden.

Bedauerlicherweise hatte ich zwischendurch immer mal das Gefühl, es werden Ereignisse beschrieben, die keinen starken Einfluss auf die Handlung haben und somit eigentlich nur als Füller dienen. Stattdessen wäre es schön gewesen, mehr über die Bootsfahrt oder andere Reiseetappen zu erfahren, oder wie sich Nosa auf diese vorbereitet hat.

Während des Lesens bin ich häufiger in die Illusion gerutscht, dass es sich um ein rein fiktives Buch handelt, doch leider folgte kurz darauf die Erkenntnis, dass einige Aspekte der Geschichte auch in Realität so ablaufen könnten und es mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit auch tun. Das hat mich schockiert und auch ernüchtert.

Ich kann mir gar nicht vorstellen, jede Nacht um mein Leben zu bangen oder so ungefiltert auf Gewalt und Tod zu stoßen. Jeder, der diese Reise durchgemacht hat, sich gerade mittendrin befindet oder noch plant sie anzutreten, hat meinen höchsten Respekt und ich wünsche mir, dass es eine Zeit geben wird, in der ihr es leichter haben werdet.

Abschließend möchte ich sagen, dass ich dieses Buch jedem ans Herz legen kann, der Lust auf eine authentische und dramatische Geschichte hat, bei der die Hauptfigur über sich hinauswächst und Dinge erlebt, die wir (Nicht-Betroffene) uns nicht einmal vorstellen können.

(https://book-souls.com/2023/08/11/die-koerper-die-sich-bewegen-von-bunye-ngene/)

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Veröffentlicht am 26.06.2023

Bewegend

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Nosa hat sich zur Flucht aus seinem Heimatland Nigeria entschieden. Die einzelnen Kapitel schildern eindringlich wie er aufgewachsen ist und welche Auslöser es gab, dass er sich auf die gefährliche Flucht ...

Nosa hat sich zur Flucht aus seinem Heimatland Nigeria entschieden. Die einzelnen Kapitel schildern eindringlich wie er aufgewachsen ist und welche Auslöser es gab, dass er sich auf die gefährliche Flucht begeben hat. Wir erfahren von Schleppern, Folter, Sklaverei und viel was man sich so nicht ansatzweise vorstellen kann. Mich hat das Buch tief bewegt.

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