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Veröffentlicht am 20.11.2024

Eine faszinierende Reise in die unergründlichen Tiefen des Meeres

Leuchten am Meeresgrund
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„Leuchten am Meeresgrund – Aus dem Logbuch der ersten Tiefsee-Expedition“ von Brad Fox hat mich auf eine eindrucksvolle Reise mitgenommen. Mit einer gelungenen Mischung aus Wissenschaft, Geschichte und ...

„Leuchten am Meeresgrund – Aus dem Logbuch der ersten Tiefsee-Expedition“ von Brad Fox hat mich auf eine eindrucksvolle Reise mitgenommen. Mit einer gelungenen Mischung aus Wissenschaft, Geschichte und Poesie taucht der Autor in die bahnbrechenden Tiefseeexpeditionen der 1930er Jahre ein, die von William Beebe und Otis Barton mit der Bathysphäre durchgeführt wurden. Diese erste Expedition brachte Entdeckungen ans Licht, die bis heute faszinieren – von leuchtenden, biolumineszenten Kreaturen bis hin zu einer Welt, die zuvor noch niemand gesehen hatte.

Was dieses Buch so besonders macht, ist die Balance zwischen sachlicher Darstellung und literarischer Erzählkunst. Brad Fox schafft es, die technischen Herausforderungen und die wissenschaftliche Bedeutung der Expedition mit der atemberaubenden Schönheit und dem mystischen Charakter der Tiefsee zu verbinden. Die Schilderungen wirken lebendig und packend, sodass ich förmlich mit in die Dunkelheit des Ozeans hinabgezogen wurde. Ergänzt wird die Erzählung durch historische Logbucheinträge, Fotografien und Zeichnungen, die das Leseerlebnis noch intensiver machen.

Besonders beeindruckt hat mich die Figur von Gloria Hollister, die an Bord die Beobachtungen der Taucher dokumentierte. Ihre Perspektive und die Einblicke in ihr Leben geben der Geschichte eine zusätzliche Dimension. Gleichzeitig wirft das Buch auch philosophische Fragen auf, wie die von Beebe selbst beschriebene „Unübermittelbarkeit“ der Erfahrungen aus der Tiefsee – eine Dimension, die mich als Leser lange nachdenklich gemacht hat.

Allerdings empfand ich den Wechsel zwischen sachlichem Stil und poetischen Passagen manchmal als etwas holprig. An einigen Stellen hätte ich mir eine klarere Linie gewünscht, da der Lesefluss dadurch hin und wieder unterbrochen wurde. Dennoch überwiegen für mich die positiven Aspekte, insbesondere die Detailtiefe und die emotionale Intensität der Schilderungen.

„Leuchten am Meeresgrund“ ist ein Sachbuch, das nicht nur Wissensdurst stillt, sondern auch eine poetische Reise in eine unbekannte Welt bietet. Es ist eine Hommage an den Pioniergeist und den Mut der ersten Tiefseeforscher, die sich mit Leidenschaft und Hingabe auf das Abenteuer der Tiefsee eingelassen haben. Für alle, die sich für Wissenschaft, Geschichte und die Wunder der Natur interessieren, kann ich dieses Buch nur empfehlen.

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  • Handlung
Veröffentlicht am 11.06.2024

Eine bunte Reise durch den Schulalltag für Leseanfänger*innen

Dein Lesestart: Weißt du schon alles über Schule? Ab 1. Klasse
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Das Buch richtet sich an Kinder ab der ersten Klasse und begleitet sie durch verschiedene Aspekte des Schulalltags – vom ersten Schultag bis hin zu spannenden Fakten über Schulen in anderen Ländern.

Besonders ...

Das Buch richtet sich an Kinder ab der ersten Klasse und begleitet sie durch verschiedene Aspekte des Schulalltags – vom ersten Schultag bis hin zu spannenden Fakten über Schulen in anderen Ländern.

Besonders hervorzuheben ist die durchdachte Nutzung farbiger Silben, die das Lesenlernen erheblich erleichtert. Die kurzen und einfach gehaltenen Sätze sind perfekt auf Leseanfänger*innen abgestimmt. Mein Kind hatte dadurch kaum Schwierigkeiten und konnte den Text gut verstehen. Die Kombination aus Texten zum Selbstlesen und Profitexten zum Vorlesen fand ich sehr gelungen, da sie das Lesen abwechslungsreicher und interessanter macht.

Die thematische Bandbreite des Buches ist beeindruckend. Es behandelt viele Aspekte der Schule, von der Einschulungsfeier über den Schulweg bis hin zu Unterrichtsmethoden und sogar historischen Fakten. Besonders spannend fand mein Kind die Vergleiche zu Schulen in anderen Ländern. Diese internationalen Einblicke sorgten für viele neugierige Fragen und interessante Gespräche.

Ein weiterer Pluspunkt sind die zahlreichen Illustrationen und Fotos, die das Gelesene visuell unterstützen und die Seiten lebendig machen. Die Rätselseiten am Ende jedes Kapitels sind abwechslungsreich und fördern das Textverständnis spielerisch. Allerdings könnten einige Rätsel für Erstklässler etwas anspruchsvoll sein. Hier wäre eine Anpassung an das Niveau der Leseanfänger wünschenswert.

Insgesamt ist "Weißt du schon alles über die Schule?" ein wunderbares Buch für Kinder, die gerade mit dem Lesen beginnen. Es schafft eine gute Balance zwischen informativen Inhalten und spielerischen Elementen und macht das Lernen über die Schule zu einem spannenden Abenteuer.

Trotz kleinerer Kritikpunkte, wie dem etwas schwierigen letzten Thema über den Krieg in der Ukraine, das besser in der Mitte des Buches platziert wäre, bin ich sehr zufrieden. Die hochwertige Verarbeitung und die kindgerechte Gestaltung machen dieses Buch zu einem echten Highlight im Bücherregal eines jeden Leseanfängers.

Fazit: Ein informatives und unterhaltsames Erstlesebuch, das Kindern den Einstieg in die Welt der Schule auf spielerische und ansprechende Weise erleichtert. Sehr empfehlenswert für das Ende der ersten und den Beginn der zweiten Klasse!

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Veröffentlicht am 26.04.2024

Unkonventioneller Zombie-Spaß

Zozo Zombie 1
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"Zozo Zombie" ist ein Manga, der sich mit seiner humorvollen und unterhaltsamen Herangehensweise deutlich von anderen Zombie-Darstellungen abhebt. Die Serie präsentiert den jungen Isamu und seinen ungewöhnlichen ...

"Zozo Zombie" ist ein Manga, der sich mit seiner humorvollen und unterhaltsamen Herangehensweise deutlich von anderen Zombie-Darstellungen abhebt. Die Serie präsentiert den jungen Isamu und seinen ungewöhnlichen Freund, den Zombie Zozo, der mehr nach Freundschaft als nach Hirnen sucht. Zozo ist ein liebevoll gestalteter Charakter, dessen Suche nach sozialen Bindungen sowohl witzig als auch berührend ist.
Die Serie beeindruckt durch ihren Comicstil, der besonders junge Leser anspricht. Die schwarz-weißen Illustrationen unterstützen den leichten Ton der Geschichte, während das farbige Cover das Buch optisch ansprechend gestaltet. Das Leseerlebnis wird durch die unkonventionelle Struktur – das Buch wird von hinten nach vorne gelesen – interessant gestaltet und sorgt für eine zusätzliche Entdeckungsebene.
Die Geschichten von Isamu und Zozo sind episodisch und bieten eine Reihe von skurrilen, humorvollen Momenten, die das typische Zombie-Genre auf den Kopf stellen. Von Zozos Fähigkeit, seine Organe beliebig zu entfernen bis hin zu den kurzen 4-Bilder-Mangas am Ende jedes Kapitels, bietet der Manga durchgehend Unterhaltung und Lacher.
Während "Zozo Zombie" definitiv eine jüngere Zielgruppe anspricht und besonders für Manga-Neulinge geeignet scheint, kann es anfangs verwirrend sein, sich an die Leserichtung zu gewöhnen. Nichtsdestotrotz ist dies eine erfrischende Abwechslung zu den traditionellen, oft düsteren Zombie-Geschichten.
Insgesamt vergebe ich 4 von 5 Sternen für "Zozo Zombie". Es ist eine charmante, humorvolle Serie, die beweist, dass auch Zombies Herz zeigen können. Obwohl die Zeichnungen einfach gehalten sind, unterstützen sie effektiv den humorvollen Ton der Geschichte. Eine klare Empfehlung für Fans von Comics und Manga, die nach einer leichten und amüsanten Lektüre suchen.

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Veröffentlicht am 27.03.2024

Ein außerirdischer Freund mit wertvollen Lektionen

Mein ziemlich seltsamer Freund Walter
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Als ich das Buch "Mein ziemlich seltsamer Freund Walter" aufschlug, war ich sofort fasziniert von dem Zeichenstil, der sich durch das gesamte Werk zieht. Die Schwarz-Weiß-Illustrationen fangen die Atmosphäre ...

Als ich das Buch "Mein ziemlich seltsamer Freund Walter" aufschlug, war ich sofort fasziniert von dem Zeichenstil, der sich durch das gesamte Werk zieht. Die Schwarz-Weiß-Illustrationen fangen die Atmosphäre perfekt ein und lenken nicht vom Kern der Geschichte ab, die sich um die neunjährige Lisa und ihren ungewöhnlichen, außerirdischen Freund Walter dreht. Das Cover verspricht eine Geschichte voller Abenteuer und liefert genau das – und noch viel mehr.
Lisa fühlt sich in ihrem Alltag verloren. Ihre Eltern sind arbeitslos und passiv, was ihr ein Gefühl von Einsamkeit und Verantwortung aufbürdet, das kein Kind tragen sollte. Die Schule bietet ihr keine Zuflucht, da sie dort gemobbt wird und sich als Außenseiterin fühlt. Doch alles ändert sich, als Walter, der Außerirdische, in ihr Leben tritt. Er bringt nicht nur Farbe in ihre graue Welt, sondern auch wertvolle Lektionen über Selbstbewusstsein, Freundschaft und das Lösen von Problemen.
Die Geschichte ist in drei Kapitel unterteilt, die es mir leicht machten, dem Verlauf der Handlung zu folgen. Besonders beeindruckt hat mich die Botschaft, die das Buch vermittelt: Es ist in Ordnung, anders zu sein, und oft ist eine andere Perspektive genau das, was man braucht, um seine Probleme zu überwinden. Lisa lernt durch Walter, dass sie nicht alleine ist und dass sie trotz der Herausforderungen im Leben ihren eigenen Weg finden kann.
Was mich jedoch etwas störte, waren die teilweise zu einfachen Lösungsansätze für Lisas Probleme. Das Buch schlägt vor, dass Mobbingtäter mit einem einzigen mutigen Schritt beeindruckt werden können oder dass sich familiäre Probleme über Nacht lösen lassen. Trotz dieser kleinen Kritikpunkte fand ich die Geschichte tiefsinnig und berührend.
Die Illustrationen von Julius Thesing tragen maßgeblich dazu bei, die Stimmung des Buches einzufangen und den Charakteren Leben einzuhauchen. Sie ergänzen Sibylle Bergs Text auf eine Weise, die sowohl junge als auch erwachsene Leser anspricht.
Insgesamt ist "Mein ziemlich seltsamer Freund Walter" ein inspirierendes Buch, das Kindern und Jugendlichen zeigt, wie wichtig es ist, zu sich selbst zu stehen und mutig genug zu sein, sich den eigenen Problemen zu stellen. Ich hoffe, dass dieses Buch in Schulen und Bibliotheken seinen Weg findet und vielen Kindern hilft, die sich vielleicht ähnlich fühlen wie Lisa. Es ist ein wichtiger Beitrag zum Thema Alltagsbewältigung und zeigt, dass manchmal ein kleiner Schritt in die richtige Richtung alles verändern kann.

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Veröffentlicht am 07.03.2024

Eine inspirierende Reise durch das Leben von Louis Braille

Eine Fingerkuppe Freiheit
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Thomas Zwerina entführt den Leser in das Paris des Jahres 1821, in die Welt des Louis Braille, eines trotz seiner Blindheit intelligenten und zielstrebigen jungen Mannes. Die Erfindung der Brailleschrift ...

Thomas Zwerina entführt den Leser in das Paris des Jahres 1821, in die Welt des Louis Braille, eines trotz seiner Blindheit intelligenten und zielstrebigen jungen Mannes. Die Erfindung der Brailleschrift war für ihn nicht nur ein kreativer Akt, sondern der Schlüssel zur Freiheit für Millionen von Blinden in aller Welt.
Der Autor zeichnet ein lebendiges Bild von Louis' Leben, beginnend mit seiner Kindheit und dem Unfall, durch den er erblindete. Die Szenen aus der Kindheit, die Erblindung, die Schulzeit - alles wird so lebendig beschrieben, dass man fast das Gefühl hat, selbst dabei zu sein. Zwerinas Sprache ist poetisch und einfühlsam, und obwohl sie für manche altmodisch klingen mag, fand ich sie fesselnd.
Besonders beeindruckt hat mich die Darstellung von Louis' Kampf um Bildung und Unabhängigkeit. Trotz aller Hindernisse gab er nicht auf und entwickelte eine Schrift, die die Welt der Blinden revolutionierte. Seine Überzeugung, dass Lesen und Schreiben die Essenz seiner Existenz sind, hat mich tief berührt und zum Nachdenken angeregt.
Insgesamt kann ich dieses Buch jedem empfehlen, der ein bereicherndes Leseerlebnis sucht. Es ist eine inspirierende Geschichte über den Kampf für Freiheit und Bildung, die mich tief berührt hat.

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