Cover-Bild Der ehrliche Finder
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: S. FISCHER
  • Themenbereich: Belletristik - Sonstiges
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 128
  • Ersterscheinung: 13.03.2024
  • ISBN: 9783103975642
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Lize Spit

Der ehrliche Finder

Roman
Helga van Beuningen (Übersetzer)

Vom Glück, einen echten Freund zu haben, von Kindheit, Hoffnung und Verzweiflung – eine Geschichte aus dem Herzen unserer Gegenwart .

Seit er vor einem Jahr in Bovenmeer angekommen ist, sitzt Tristan in der Schule neben Jimmy, der klüger und einsamer ist als alle anderen und es sich zur Aufgabe macht, Tristan Ibrahimi durch das Schuljahr zu begleiten. Denn der hat nicht nur einen Krieg erlebt und eine Flucht durch ganz Europa, sondern er hat auch das, wonach Jimmy sich am meisten sehnt:  eine intakte, große Familie , die Halt und Geborgenheit bietet.

Gemeinsam bauen sie sich ihre eigene Welt voller geheimer Orte und einer Sprache, die beide verstehen, eine Welt, in der Freundschaft möglich ist . Bis jemand eine Entscheidung trifft, die nicht nur ihre Welt gefährdet und Jimmy und Tristan alles abverlangt.

»›Der ehrliche Finder‹ ist ein literarisches Juwel , das die beste Werbung für die Kraft von Literatur ist.« Het Nieuwsblad

»Lize Spit ist eine Meisterin im Aufbau von Spannung .« Trouw

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.03.2024

Freundschaft

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Der 12-Jährige Tristan ist mit seiner Familie aus dem Kosovo geflohen und landet in einem kleinen belgischen Dorf. Vor allem in Jimmy, seinem Banknachbarn in der Schule, hat er einen wirklich guten Freund ...

Der 12-Jährige Tristan ist mit seiner Familie aus dem Kosovo geflohen und landet in einem kleinen belgischen Dorf. Vor allem in Jimmy, seinem Banknachbarn in der Schule, hat er einen wirklich guten Freund gefunden. Der leidet unter der Trennung seiner Eltern und der Tatsache, dass er oft einfach ein bisschen klüger als die anderen ist. Natürlich will er Tristan helfen; nicht nur dabei, ins nächste Schuljahr versetzt zu werden.
Aus Jimmys noch sehr kindlichen Sicht bekommt die Handlung einen ganz eigenen Dreh. Er ist ein liebenswerter Nerd, der ganz typisch auch mal ein Fettnäpfchen mitnimmt. Über Tristan erfährt man Dinge nur in kleinen Dosen, selbst Jimmy scheint dessen Erlebnisse auf der Flucht, seine Ängste nicht zu kennen. Man kann die Erfahrungen von Tristans Familie (angelehnt an die wahre Geschichte der Familie Zenelaj) manchmal nur erahnen, und doch wird das Grauen der Flucht spürbar gemacht. Die Kinder haben komplett gegensätzliche Vorstellungen was wichtig ist im Leben; beispielhaft dargestellt am Umgang mit den Flippos, die Jimmy mit großem Ernst sammelt, und dieses Hobby nun auch Tristan nahe bringen will. Spits Sprache, Jimmys Sprache ist relativ einfach gehalten, und doch kommt die Botschaft an, werden Gefühle gekonnt transportiert.
Spits Roman ist relativ kurz, mir dann doch vielleicht einen Ticken zu kurz. Denn die Stimmung wird zwar auf das Finale vorbereitet, das kommt dann aber doch irgendwie abgearbeitet rüber. Trotzdem ist Der ehrliche Finder ein kleiner, feiner Roman, den ich gerne gelesen habe.

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Veröffentlicht am 11.03.2024

Schockierend, aber auch vorhersehbar

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Der ehrliche Finder - das ist Jimmy, Drittklässler, Außenseiter und Einzelkämpfer, bist eines Tages Tristan in seine Klasse kommt. Tristan ist aus dem Kosovo geflüchtet und hat eine große Familie in der ...

Der ehrliche Finder - das ist Jimmy, Drittklässler, Außenseiter und Einzelkämpfer, bist eines Tages Tristan in seine Klasse kommt. Tristan ist aus dem Kosovo geflüchtet und hat eine große Familie in der alle Zusammenhalten, eine Familie wie auch Jimmy sie gerne hätte. Jimmy kümmert sich um Tristan und auf einmal hat er das Gefühl, wirklich gebraucht zu werden. Bis dann eines Tages ein Anruf von Tristan kommt, der eine Katastrophe in Gang setzt ...

"Der ehrliche Finder" ist ein kurzes Buch, das ich in einem Zug weggelesen habe. Es war unterhaltsam, aber hat mich leider nicht ganz so in seinem Bann gehalten, wie erhofft. Dafür, dass die Geschichte so kurz ist, gibt es ein relativ großes Personal, aber Lize Spit schafft es trotzdem die meisten Figuren gut einzuführen.

Die Handlung war leider relativ vorhersehbar. Ich bin ganz ehrlich, da hatte ich mehr erwartet. Auch das Ende war kein überraschender Twist, sondern ist ganz genauso eingetroffen, wie auch schon abzusehen war und das hat dem ganzen für mich dann leider ein bisschen die Wucht genommen.

Das Thema Abschiebung und Flucht ist auf jeden Fall wichtig und gerade auch was den Alltag der Familie aus dem Kosovo anbelangt, gab es hier sehr spannende Einblicke, die ehrlich schockiert haben, genau so wie ihr Verhalten, wenn es um Assoziationen zu Flucht und Krieg geht, wenn die Traumata ans Licht treten. Das war für mich auch die stärkste Seite an dem Buch, stärker als die Handlung rund um den ehrlichen Finder.

Insgesamt ein Buch, das man gut lesen kann, das ein paar interessante Einblicke gibt, aber auch recht vorhersehbar und ohne großen Aha-Moment.

Veröffentlicht am 10.03.2024

Berührend und schockierend

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Für mich war „Der ehrliche Finder“ das erste Buch der Autorin. Aber ich hab viel Gutes über sie gehört und wollte mich gerne selbst überzeugen, ihr neues Buch schien mir zudem thematisch interessant. Ich ...

Für mich war „Der ehrliche Finder“ das erste Buch der Autorin. Aber ich hab viel Gutes über sie gehört und wollte mich gerne selbst überzeugen, ihr neues Buch schien mir zudem thematisch interessant. Ich war erstaunt wie dünn dieses Buch ist und war skeptisch, ob mich meine Geschichte auf so wenig Seiten überhaupt erreichen könnte. Aber Tragik braucht nicht viel Platz und mit wenig Worten wird hier viel gesagt.

Zum Inhalt: Jimmy ist ein Außenseiter in seiner Klasse, hat keine Freunde und auch keine Familie die ihm den Rücken stärkt, wenn man ihm und er Schule mal wieder das Leben schwer macht. Als Tristan aus dem Kosovo mit seiner Familie nach Belgien kommt sieht Jimmy endlich seine Chance auf einen besten Freund gekommen. Einen Freund der nur zu ihm gehört. Und für die er bereit ist, alles zu tun.

Ich lese selten das Nachwort von Büchern, da das Ende aber recht offen gestaltet ist, trotzdem aber einen sehr passenden Abschluss bildet, war ich neugierig, was die Intentionen der Autorin gewesen sein könnten. Und siehe da, es handelt sich hier um wahre Begebenheiten, literarisch verarbeitet. Ich finde das gibt der ganzen Geschichte nochmal eine extra Prise Brisanz. Und obwohl die Handlung des Buches ca. 25 Jahre in der Vergangenheit spielt, ist sie immer noch aktuell wie eh und je.

Auf wenigen Seiten wird hier viel aus dem Leben von Jimmy rübergebracht, sodass man schnell einen Eindruck von ihm und seinen Lebensumständen bekommt. Er verliert sich in alternative Realitäten, ist ein Träumer, ein Nerd.
Demgegenüber steht Tristan, der schon früh mit der harten Realität der Welt konfrontiert ist. Die Kontraste ihrer beiden Leben sind gravierend und durch Tristan erfährt nicht nur Jimmy, sondern auch der Leser, was Flucht bedeutet.

Wenige Worte reichen aus, um das Grauen greifbar zu machen und ein erschütterndes Bild zu zeichnen.
Das Ende kommt wenig überraschend, in jugendlichem Wahn und leichtsinniger Naivität daher.
Toll geschrieben, emotional und bildhaft, eine ergreifende Geschichte.

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Veröffentlicht am 10.03.2024

Herzensprojekt

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Das kleine Büchlein ist ein absolutes optisches Highlight. Man spürt überhaupt, dass es ein Herzensprojekt der Autorin ist.
Jimmy und Tristan werden zufällig Freunde. Jimmy ist ein Außenseiter, der gerne ...

Das kleine Büchlein ist ein absolutes optisches Highlight. Man spürt überhaupt, dass es ein Herzensprojekt der Autorin ist.
Jimmy und Tristan werden zufällig Freunde. Jimmy ist ein Außenseiter, der gerne Dinge sammelt und einen geregelten Ablauf benötigt. Und plötzlich tritt Tristan in sein Leben. Ein geflüchtetes Kind, der die Sprache lernen und Fuß fassen will in der neuen Heimat.
An einem Tag wird die ganze Geschichte dieser Freundschaft erzählt. Tristans Schicksal wird vorsichtig angedeutet, seine Verletzungen und Ängste werden in Einzelsituationen sichtbar. Und Jimmy – der nimmt ihn so wie er ist. Endlich jemand, dem er seine Welt zeigen kann. Die beiden Jungen könnten unterschiedlicher nicht sein. Ihre Erfahrungen klaffen weit auseinander und trotzdem brauchen und helfen sie einander. Und dann kommt dieser Tag, der alles verändert….
Die Stärke des Buchs liegt im Grunde im Nicht-Ausgesprochenen. Wir erfahren das Schicksal von Tristans Familie aus kleinen Gegebenheiten und spüren die große Geschichte dahinter. Es sind einzelne Momente, die im Gedächtnis bleiben.

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Veröffentlicht am 07.03.2024

Jimmy und Tristan

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Der ehrliche Finder – Lize Spit
Für mich ist dieser neue Roman der Autorin Lize Spit ein wenig kurz geraten mit gerade mal 125 Seiten. Davon abgesehen ist ihr wieder eine berührende Geschichte gelungen.
Jimmy ...

Der ehrliche Finder – Lize Spit
Für mich ist dieser neue Roman der Autorin Lize Spit ein wenig kurz geraten mit gerade mal 125 Seiten. Davon abgesehen ist ihr wieder eine berührende Geschichte gelungen.
Jimmy ist ein Einzelgänger und freut sich als er mit dem Flüchtlingskind Tristan aus dem Kosovo endlich einen Freund findet. Er hilft ihm und unterstützt ihn und seine große Familie. Es ist jedoch eine etwas seltsame Freundschaft, die da entsteht. Es fehlt die Augenhöhe und irgendwo auch das Verständnis Jimmys gegenüber dem von Krieg und Flucht traumatisierten Tristan – allerdings kann man das von einem Kind auch nicht erwarten. Die Geschichte behandelt also aktuelle und wichtige Themen wie eben Flucht und Krieg, leben in der Fremde und Asyl – mehr oder weniger aus der Sicht von Kindern. Da sind berührende und beklemmende Situationen dabei, die Jimmy im Prinzip gar nicht einordnen kann – der Leser aber schon. Und wie das bei Lize Spit immer so ist, spürt man irgendwann, dass sich im Hintergrund ein Unheil zusammenbraut, das einschlägt wie eine Bombe.
Sprachlich ist die Autorin betont klar und deutlich. Da gibt es nichts misszuverstehen. Außerdem passt das zu den kindlichen Protagonisten.
So ist dies eine packende Geschichte, die ich mir nur etwas länger gewünscht hätte um die Figuren besser kennenzulernen, beispielsweise auch Jimmys Familie, die sehr im Dunkeln bleibt. Trotz der Kürze und der eher schlichten Sprache entwickelt sich doch eine feine psychologische Tiefe. Sehr interessant.
4 Sterne.

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