Wiedersehen in Stockholm
Handlung
Ein warmer Sommerabend in Stockholm. Dort lernen sich Ella und Ben kennen, sie verbringen einen aufregende Nacht miteinander und für beide ist es Liebe auf den ersten Blick. Als Ben am Morgen ...
Handlung
Ein warmer Sommerabend in Stockholm. Dort lernen sich Ella und Ben kennen, sie verbringen einen aufregende Nacht miteinander und für beide ist es Liebe auf den ersten Blick. Als Ben am Morgen in den Zug nach Nordschweden steigt, wurden vorab Nummern ausgetauscht und beide sind sich sicher, dass es bald ein Wiedersehen gibt.
Zwölf Jahre später ist Ella in einer Beziehung mit ihrem Jugendfreund Leon, sie arbeitet als freie Autorin. Sie erhält den Auftrag, die Biografie der Unternehmerin Fredrika Bergh zu schreiben und dort trifft sie überraschenderweise auf Ben. Erinnerungen an jene Nacht vor vielen Jahren werden wieder lebendig und dabei ist Ella doch eigentlich glücklich mit ihrem Leben, wie es ist. Als sie jedoch die Lebensgeschichte von Fredrika niederschreibt, wird sie nachdenklich...
Meinung
Es gibt einen sehr coolen Prolog, dort wird jene Nacht beschrieben, in der sich Ella und Ben kennenlernen und man kann sich an die Schreibweise gewöhnen. Danach gibt’s dann den Zeitsprung von 12 Jahren und die Geschichte kommt in der Gegenwart an. Und damit wendet sie sich fast komplett dem Hier und Jetzt zu, ich finde es schade, dass es nicht ab und an einen kleinen Rückblick gibt, in der die vergangenen Jahren sowohl aus Ellas, als auch aus Bens Sicht beschrieben sind. Das hätte einiges erklärt und würde den Roman definitiv runder machen.
In der Inhaltsangabe wird mal eben eine Fredrika erwähnt, die ebenfalls eine Rolle im Buch spielt. Allerdings dachte ich, dass sie eher so nebenbei läuft, der Fokus wirklich auf Ella und Ben liegt. Es war aber eher andersherum, mit zunehmender Handlung rückt Fredrika immer mehr in den Mittelpunkt, es kommen noch so einige Kapitel hinzu, die sich mit ihrer Vergangenheit befassen und es gibt dadurch irgendwie einen Konflikt. Es werden zwei Liebesgeschichten im Roman vereint, dazu noch ein paar andere Themen und Problemchen, dann gibt’s noch ne Ebene in der Vergangenheit. Hier gibt es dann für mich den Punkt, wo zu vieles angesprochen und behandelt wird, aber dabei wird dann nicht wirklich in die Tiefe gegangen. Vieles wird mal eben erwähnt, aber dann rückt auch schon wieder was anderes in den Fokus und dadurch entsteht der Eindruck, dass vieles gewollt wurde, aber nichts so richtig zu einem Ende gefunden hat. Weniger ist in diesem Fall eindeutig mehr.
Ich empfand die Sprache als okay, sie befindet sich auf einem leichten Niveau, ist nicht zu hochtrabend, lässt sich dadurch leicht lesen. Sie hat mich nicht sonderlich vom Hocker gehauen und gerade in Hinsicht auf die Beschreibungen der Handlungsorte hatte ich extrem viel erwartet, Stockholm und ganz Schweden haben doch da so viel zu bieten, aber das kommt bei mir nicht an. Lediglich das Haus von Fredrika ist ganz hübsch gelungen, sonst bin ich in dieser Hinsicht ein bisschen enttäuscht.
Jeder Protagonist hat eine ganz nette Charakterisierung erhalten, die sich leider nicht vertieft. Es wird nicht in die Tiefe gegangen, was eine vertane Chance ist. Bei jedem einzelnen ist deutlich mehr Potenzial vorhanden, leider wurde ihnen dann nur eine recht einseitige Darstellung gegeben. Eine vielfältigere, stärkere Beschreibung hätte zu mehr Lebendigkeit verholfen, hätte jeder einzelnen Figur gut getan und zu einer guten Vielfalt verholfen.
Fazit
Meine Erwartungen an den Roman? Ich hab auf eine lockere, leichte Geschichte gehofft, die mit ganz wundervollen Handlungsorten punkten kann. Und natürlich wollte ich gut unterhalten werden, das wars auch. Teilweise ist das geglückt, aber ich bin auch ein bisschen unzufrieden damit. Es liegt an sich eine echt gute Idee vor, deren Umsetzung dann nicht ganz rund ist. Zu viele Themen wurden im Buch vereint, aber nichts wird so richtig abgerundet. Es fehlt an Lebendigkeit, die Figuren sind mir zu schwach und einseitig, ihre Handlungen sind nicht immer verständlich. Auch die Settings haben keinen Reiz, kommen recht farblos daher. Ich finde, dass der Roman deutlich mehr Potenzial besitzt, das aber nicht ausgeschöpft wurde. Sehr sehr schade, es hätte ein echt cooler Roman werden können.