Die Macht der Düfte oder
"Wer nicht wagt, der nicht gewinnt"
Commissaire Louis Antoine Campanard II ist belesen und gibt seine Leidenschaft für Bücher selbst mittels seiner Sprachbox an seine Mitmenschen weiter: „Bitte hinterlassen ...
"Wer nicht wagt, der nicht gewinnt"
Commissaire Louis Antoine Campanard II ist belesen und gibt seine Leidenschaft für Bücher selbst mittels seiner Sprachbox an seine Mitmenschen weiter: „Bitte hinterlassen Sie Ihre Nachricht nach dem Piep und erfreuen Sie sich bis zu meinem Rückruf an einem guten Buch!“. Seine Verehrung für Hercule Poirot lebt er für alle offensichtlich aus.
Seine eigenwillige Teambildung mit Inspecteur Pierre Olivier und Linda Delacours, einer Expertin für Mikroexpressionen, spricht genauso für ihn wie sein unwiderstehlicher Charme und einzigartiger (Kleidungs-)Stil. Er pflegt neben seinem ausgefallenen Bart einen angenehmen Umgangston und eine niveauvolle Ausdrucksweise.
Alle drei tragen schwer an Schicksalsschlägen, aber wie der Commissaire so treffend in einem Gespräch mit der Präfektin anmerkt: „„...ein gebrochener Knochen ist nach der Heilung stabiler.““, wissen sie mutig, die ihnen gebotenen Chancen zu nutzen.
Der kreative, gewagte Ermittlungsansatz ermöglicht uns einen außergewöhnlichen Zugang zu der faszinierenden Welt der Düfte, in die wir tiefe, lehrreiche Einblicke erlangen.
Das liebevoll detailliert ausgearbeitete, unwiderstehliche Setting und die facettenreichen Charaktere, denen stetig mehr Tiefe verliehen wird, erschaffen das Gefühl vor Ort zu sein. Man empfindet sich sofort als zugehörig und fiebert sowie ermittelt mit.
Die verschiedenen Atmosphären fängt René Anour sehr gekonnt ein und erschafft ein ganz besonders eindrucksvolles Flair.
Der Schreibstil ist außergewöhnlich fesselnd sowie äußerst unterhaltsam. Er glänzt mit Humor und Schlagfertigkeit.
Den feinsten Nuancen und kleinsten Details misst der Autor große Bedeutung bei und lässt sie ganz groß rauskommen, wie den goldigen, äußerst charmanten und gefräßigen Zwerg-Marans Gockelhahn Astérix.
Dank der lebhaften, empathischen, feinsinnigen und -geistigen Schilderungen arbeitete es stetig in mir. Mein Kopfkino lief heiß und entließ mich auch in Lesepausen nicht aus dem Bann der Geschichte, sondern spielte mir mögliche Theorien vor - so stark hat mich die Geschichte berührt.
Der sehr gut ausgeklügelte, raffinierte Ideenreichtum des Autors stellt meinen aber in den Schatten. Er ist wirklich beeindruckend.
Das Ende hat mich überrascht, was die Spannung bis zuletzt auf einem sehr hohen Niveau gehalten hat.
Er fügt die einzelnen Puzzleteile zu einem stimmigen Gesamtbild zusammen und entlässt mich voller Vorfreude auf den zweiten Band dieser Buchreihe.
Dies ist der allerbeste Krimi, den ich bisher gelesen habe.
Er verdient mehr als einen Buchpreis, denn er ist extraordinär und superb!
5 Sterne sind bei weitem nicht ausreichend für die Bewertung. René Anour gebührt der vollständige Sternenhimmel.