Dresden vor und während der Mairevolution
Ein paar Jahre sind vergangen und Elise ist mit Adam Jacobi verheiratet. Beide ziehen Netty als ihr Kind groß. Sie sagen ihr vorerst noch nicht, dass ihre leibliche Mutter eine talentierte Ballerina an ...
Ein paar Jahre sind vergangen und Elise ist mit Adam Jacobi verheiratet. Beide ziehen Netty als ihr Kind groß. Sie sagen ihr vorerst noch nicht, dass ihre leibliche Mutter eine talentierte Ballerina an der Königlichen Oper war. Elise hat Adam aus Vernunft und Verantwortung ihrer Familie gegenüber geheiratet. Sie hat sich mit der Ehe abgefunden und kann immerhin ihrer Leidenschaft des Musizierens nachgehen. Einst liebte sie den Malergehilfen Christian. Doch der unüberbrückbare gesellschaftliche Graben der Beiden stand zwischen ihnen. Christian ist mittlerweile zweiter Dekorationsmaler der Königlichen Oper und ein begnadeter Künstler. Er kann Elise nach all den Jahren nicht vergessen und versucht so oft es geht, ihrem Geigenspiel zu lauschen. Abends geht er nach wie vor mit seinen Freunden ins Wirtshaus und sucht Zerstreuung, wenn die Sehnsucht nach Elise zu groß wird. Doch mehr als Ablenkung, begegnet er immer häufiger den immer lauter werdenden Stimmen der Arbeiter. Diese fordern den Rücktritt des Königs und die Einführung der Demokratie. Dass Christian bald selbst im engsten Kreis der Revolutionäre befinden wird, ahnt er da noch nicht.
Im zweiten Band des Dresden Epos steht die Zeit vor und während der Mairevolution 1849 im Fokus. Der Ton ist deutlich düsterer als im ersten Band und dies spiegelt sich auch im Leben der Charaktere wider. Ein großer und wichtiger Aspekt des Buches lässt sich in dem Aufbegehren der Frauen wiederfinden. So erfahren die Leser*innen mehr über den Stand der Frauen in der damaligen Gesellschaft und ihre Lebensrealitäten. Zudem wird die Mitbegründerin der deutschen Frauenbewegung, Louise Otto, eingeführt. Nur eine der zahlreichen "realen" Charaktere, die sich in diesem Band wiederfinden lassen.
"Das Opernhaus – Rot das Feuer" ist genau so stark wie der Vorgänger "Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie" und ich kann daher nur eine Leseempfehlung aussprechen.