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Venatrix

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Veröffentlicht am 26.04.2024

Interessantes zum Salz

SALZ MACHT KULTUR
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Das Autoren-Duo Wilma Pfeiffer und Walter Stelzle geht der Geschichte von 3.000 Jahren Salzgewinnung zwischen Bad Reichenhall (D) und Bad Ischl (Ö) nach.

In den drei großen Abschnitten erfahren wir Wissenswertes ...

Das Autoren-Duo Wilma Pfeiffer und Walter Stelzle geht der Geschichte von 3.000 Jahren Salzgewinnung zwischen Bad Reichenhall (D) und Bad Ischl (Ö) nach.

In den drei großen Abschnitten erfahren wir Wissenswertes über das Salz an sich, seinen Abbau und die politische wie wirtschaftliche Bedeutung des „Weißen Goldes“ für die Region(en):

Salz und Wissen
Macht und Wege
Kultur und Geschichte

Es ist kein Zufall, dass der Titel mehrdeutig gelesen werden kann. Zum einen als drei gleichrangige Nomen SALZ. MACHT. KULTUR in Versalien geschrieben oder zum anderen als eigenständiger Satz „Salz macht Kultur.“ Ohne Salz kein Geld, ohne Geld ka Musi (sprich Kultur). Davon leben zahlreiche Fremdenverkehrsorte ob als Kurort oder „Europäische Kulturstädte 2024“. Nicht immer zur Freude der Einheimischen, aber wenn es in der Kassa klingelt, sieht man über diese Unbill häufig hinweg.

Wir dürfen den Autoren auf ihrer mit Anekdoten und Geschichten rund ums Salz gespickten Kulturreise folgen und erfahren dabei viel Wissenswertes, das vielleicht auch bereits bekannt ist.

Zahlreiche Abbildungen sowie Ausflugstipps ergänzen diese Spurensuche nach dem „Weißen Gold“ von dem schon Cassiodor (485-580 n. Chr,) gesagt hat

„Auf Gold kann man verzichten, nicht aber auf das Salz.“

Fazit:

Ein gelungener Streifzug durch 3.000 Jahre Salzgewinnung rund um Inn und Salzach, dem ich gerne 4 Sterne gebe.

Veröffentlicht am 13.04.2024

Eine gelungene Fortsetzung

Südlich von Porto wartet die Schuld
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Die deutsch-portugiesische Polizistin Ria Almeida hat sich entschlossen, die Zelte in Deutschland endgültig abzubrechen und nach Torreira, einem kleinen Fischerdorf, aus dem ihre Familie stammt, zu ziehen. ...

Die deutsch-portugiesische Polizistin Ria Almeida hat sich entschlossen, die Zelte in Deutschland endgültig abzubrechen und nach Torreira, einem kleinen Fischerdorf, aus dem ihre Familie stammt, zu ziehen. Natürlich mit allen Problemen, die die Verwandtschaft so mit sich bringt.

Zunächst (im ersten Fall „Südlich von Porto lauert der Tod“) arbeitet sie als Schreibkraft bei der Polizei. Nun ist sie, sehr zum Missfallen von Comissário Joaquim Baptista, wieder in die Ermittlungen eingebunden als man Roque Loureiro, einen Richter, erstochen im Naturschutzgebiet findet. Da der Richter an einem komplexen Prozess gegen den Drogenboss Thijs van der Steen arbeitet, beißt sich Baptista an dem Drogenhändler als Täter fest. Da er ihn schon lange jagt, lässt er kaum eine andere Theorie zu.

„Das Bauchgefühl ist eine Ahnung, mit der man eigentlich immer richtig liegt.“

Doch Ria geht anderen Spuren nach und siehe da, es gibt noch andere, die etwas zu verbergen haben. Dass ausgerechnet Owain Rhys, ein Mitglied der militanten Naturschützer den toten Richter gefunden hat, macht Ria misstrauisch, was dessen Aussage betrifft. Und was hat es mit dem Foto eines jungen Mädchens auf sich, das neben dem Richter gefunden worden ist? Welches Geheimnis verbirgt sich dahinter? Ein Skandal in dem der Loureiro verwickelt war?

Bald muss der knurrige Baptista erkennen, was er an Ria hat, zumal João Pinto, der Dorfpolizist, wegen der täglich zu erwartenden Geburt seines Kindes ein wenig neben der Spur ist.

Meine Meinung:

Dieser zweite Krimi um die deutsch-portugiesische Polizistin Ria Almeida ist für mich der erste. Nachdem ich die Reihe um Leander Lost von Gil Ribeiro alias Holger Karsten Schmidt sehr gerne lese, habe ich hier ähnliches erwartet.

Nun, Autorin Mariana da Silva, legt hier einen anderen Krimi vor. Familie wird nach wie vor ganz groß geschrieben. An manchen Stellen sind mir die Verwandten angefangen von dem angeheirateten Cousin João Pinto bis hin zu Rias Mutter viel zu übergriffig. Ria kann keinen Schritt ohne Einmischung der Familie machen.

Neben den ziemlich komplexen Ermittlungen, dürfen wir in das Leben einer portugiesischen Großfamilie Einblick nehmen, kulinarische Köstlichkeiten inklusive.

Ich kenne mich mit der Struktur bei der portugiesischen Polizei ja nicht aus, aber ich halte es für unwahrscheinlich, dass der Leiter einer Ein-Personen-Polizeidienststelle wie es João Pinto ist, einfach Personal einstellen kann. Aber vielleicht wird das im ersten Krimi erklärt. Den muss ich mir gleich besorgen. Man kann zwar diesen Krimi hier ohne Kenntnis des ersten Falls lesen, aber ich bin ja bekanntermaßen ein Serienjunkie.

Schmunzeln musste ich immer wieder, wenn sich Senora Almeida und Comissário Baptista per Sie angiften. Dass sie sich wenig später dann doch duzen, liegt nur an der engen Zusammenarbeit, oder?

„Die größte Schwierigkeit dabei, einen Fehler zuzugeben, ist der eigene Stolz.“ (= Admitir um erro)

Diese Kapitelüberschrift beschreibt Baptista perfekt. Übrigens Kapitelüberschriften: Hier wird jeweils ein portugiesischer Begriff hübsch umschrieben.

Das Team rund um Comissário Joaquim Baptista wie die Pathologin oder die Kriminaltechniker wirken ebenfalls wie eine große Familie, bei denen jedes Mitglied so seine eigenen Fehler und Schwächen hat.

Der Schreibstil ist flott und so lässt sich der Krimi leicht lesen. Humorvoll sind auch die Versuche von Rias Mutter, der portugiesischen Verwandtschaft die schwäbische Küche sowie die korrekte Aussprache von „Spätzle“ beizubringen.

„Heimat muss nicht unbedingt ein Ort sein. Es kann auch ein Gefühl sein, wenn man einen Teller frische Spätzle vor sich stehen hat.“

Das Cover mit den gelben Azulejos sticht sofort ins Auge.

Fazit:

Gerne gebe ich diesem Krimi 4 Sterne.

Veröffentlicht am 07.04.2024

Hier ist wenig, wie es scheint

Die Tote am Kai (WaPo Cuxhaven 2)
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Agatha Christensen von der Wasserpolizei Cuxhaven hat mit ihrem Kollegen Ingmar Dienst getauscht, um an einer Feier teilzunehmen. An sich keine große Sache, doch Ingmar wird im Dienst angeschossen und ...

Agatha Christensen von der Wasserpolizei Cuxhaven hat mit ihrem Kollegen Ingmar Dienst getauscht, um an einer Feier teilzunehmen. An sich keine große Sache, doch Ingmar wird im Dienst angeschossen und schwer verletzt. Hat der Schuss ihm gegolten? Oder doch Agatha?

Noch bevor die Ermittlungen noch so richtig in Gang kommen, entdeckt Agathas Vater beim Gassi-Gehen mit dem Hund die Leiche einer jungen Frau. Mord oder Selbstmord ist hier die Frage? Kann es sein, dass die beiden Fälle zusammenhängen?

Wie schon im ersten Fall beginnt Agatha, sehr zum Leidwesen von Kriminalkommissar Victor Carvalho eigenständig Nachforschungen anzustellen. Dabei kommen einige Ungereimtheiten heraus, die auf einen bestechlichen Wasserpolizisten hindeuten, der es mit der Kontrolle der Schiffe nicht ganz so genau genommen hat.

Was wird Agatha mit ihrem neu erworbenen Wissen anfangen?

Meine Meinung:

Dies ist der zweite Krimi des Autoren-Duos Anja Goerz und Eric Niemann. Der erste Fall „Windstärke Tod“ liegt auf irgendeinem Stapel ungelesener Bücher. Wieso eigentlich? Nun, für diesen Fall hier ist die Vorkenntnisse aus dem ersten Fall nicht zwingend notwendig.

Cuxhaven kenne ich von einem Ausflug. Das Museum „Windstärke 10“ hat mir sehr gut gefallen. Mit der WaPo haben wir nichts zu tun gehabt, sodass mir deren Aufgaben (vor allem als Wiener Landratte) nicht so geläufig sind. Diese Bildungslücke habe ich nun ein wenig geschlossen.

Der Krimi ist komplex. Es gibt zunächst wenig Anhaltspunkte, dafür zahlreiche Hypothesen. In einer so kleinen Stadt wie Cuxhaven, in der jeder jeden kennt und häufig auch verwandt ist, ist es nicht einfach zu ermitteln. Nicht alle halten sich sklavisch an die Buchstaben des Gesetzes wie Victor. Hier und da werden dei Paragrafen großzügig ausgelegt.

Der Krimi fällt durch zahlreiche unerwartete Wendungen auf. Das Buch lässt sich leicht und flüssig lesen.

Fazit:

Ein solider Krimi, dem ich gerne 4 Sterne gebe.

Veröffentlicht am 06.04.2024

Wie gut kennst du deine Freundinnen wirklich?

Keine Spaghetti sind auch keine Lösung
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Wie gut kennst du deine besten Freundinnen wirklich? Teilst du ALLE deine Geheimnisse mit ihnen? Oder verschweigst du ihnen Teile der Wahrheit?

Amelie, Mia, Poppy und Franziska, die alle Welt nur Schröder ...

Wie gut kennst du deine besten Freundinnen wirklich? Teilst du ALLE deine Geheimnisse mit ihnen? Oder verschweigst du ihnen Teile der Wahrheit?

Amelie, Mia, Poppy und Franziska, die alle Welt nur Schröder nennt, sind seit ihrer Jugend beste Freundinnen. Als Amelie nach Italien auswandert, sehen sich die vier Frauen nur mehr per Videokonferenz, aber zu einem Besuch in der Toskana kann sich keine der drei anderen so wirklich aufraffen. Dann platzt die Nachricht vom Tod Amelies in die Welt von Mia, Poppy und Schröder. Jetzt machen sich die drei verbliebenen Freundinnen auf den Weg in die Toskana, um sich, wie von Amelie gewünscht, um die Beerdigung zu kümmern. Schon die Anreise ist turbulent: Von Hamburg in die Toskana mit einem Cabrio und viel zu viel Gepäck.

Recht bald wird klar, dass sich die vier Freundinnen gegenseitig eine heile Welt vorgespielt haben. Weder ist das „Castello“, das Amelie den Freundinnen vermacht hat, ein ansehnlicher Landsitz noch ist die Verstorbene eine berühmte Malerin. In ihrem italienischen Umfeld wird nur von “La pazza tedesca“, der verrückten Deutschen, gesprochen. Als sich dann noch das Begräbnis, Amelie wollte eine Feuerbestattung, verzögert, und ein paar unangenehme Wahrheiten zutage kommen, scheint die Jahrzehnte lange Freundschaft zu zerbröckeln ...

Meine Meinung:

Dieser Roman über Freundschaft unter Frauen, die doch nicht ganz so idyllisch ist, wie es sich die vier Damen vormachen, hat mir recht gut gefallen. Die drei Überlebenden sind um die Fünfzig, und kämpfen mit unerfüllten Sehnsüchten und verpassten Gelegenheiten. Die eine sucht ihren Erfolg im Beruf, die andere nimmt sich regelmäßig jüngere Kurzzeitliebhaber und die dritte lügt sich über ihre ach so tolle Ehe in den Sack und in die Depression. Irgendwie ein Klassiker so rund um Fünfzig, oder? Keine will der anderen eingestehen, dass sich die Träume nicht verwirklichen haben lassen. Vor allem Mia scheint, mit dem Bestreben ihre Fassade aufrecht erhalten zu wollen, alle vergrault zu haben.

Sie werfen sich allerlei Gemeinheiten an den Kopf, die sich sichtlich seit Jahren aufgestaut haben und, um gleichzeitig vom eigenen Fehlverhalten abzuhalten.

Ja, das reinigende Gewitter hat sein müssen, auch wenn diese Freundschaft niemals mehr so sein wird, wie sie einmal war.

Die Geschichte ist flott erzählt und Spaghetti mit Saucen in vielen Variationen sowie das eine oder andere Glas Weiß- oder Rotwein spielen ein große Rolle. Denn keine Spaghetti sind auch keine Lösung.

Vielleicht sollten wir unsere Freundschaften besser pflegen. Wie gut kennst du deine besten Freundinnen wirklich? Teilst du ALLE deine Geheimnisse mit ihnen? Oder verschweigst du ihnen Teile der Wahrheit?

Fazit:

Wer gerne eine Geschichte über echte Freundschaft und wie viel eine solche aushalten kann, lesen möchte, ist hier genau richtig. Diesen Roman bewerte ich mit 4 Sternen.

Veröffentlicht am 01.04.2024

Ein gelungener hist. Roman aus der NS-Zeit

Beelitz Heilstätten
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Autorin Lea Kampe entführt uns mit ihren historischen Roman in das von der Arbeiter-Versicherungsanstalt Berlins 1898 errichtete Lungensanatorium Beelitz-Heilstätten.

Die junge Biologie-Studentin Antonia ...

Autorin Lea Kampe entführt uns mit ihren historischen Roman in das von der Arbeiter-Versicherungsanstalt Berlins 1898 errichtete Lungensanatorium Beelitz-Heilstätten.

Die junge Biologie-Studentin Antonia Marquardt hat einen unklaren Befund ihres Tuberkulinpflasters und wird 1938, weil ihre Mutter an Tbc verstorben ist, zur Beobachtung und Rekonvaleszenz nach Beelitz geschickt. Antonia ist als Studentin hier die Ausnahme. Die anderen Frauen sind Ehefrauen von Arbeitern, die mit ihren Kindern in feuchten Wohnungen leben, von Armut geprägt sind und zum Teil ihre Nahrungsmittel für die Kinder aufsparen. Sie alle müssen sich nun dem strengen Reglement unterwerfen. Mehrmals Fieber messen pro Tag, das Sputum in den „Blauen Heinrich“ spucken, Liegekuren, Wechselduschen und nahrhaftes Essen. Was wie das Paradies klingt, ist für manche schwer zu ertragen, denn so manche Krankenschwester legt einen Kasernenhofton an den Tag.

Obwohl man versucht, alles die Politik von den Kranken fern zu halten, sickern natürlich Informationen durch. Außerdem leben auch einige Frauen, die dem NS-Regime fanatisch folgen.

Als Antonia als geheilt entlassen wird, sattelt sie von Biologie auf Medizin um. 1942 kehrt sie kurz vor Studienabschluss als Praktikantin nach Beelitz-Heilstätten zurück. Der Ton ist rauer geworden, was vor allem an Schwester Martina und Dr. Franke, beides glühende Nazis, liegt. Was daraus folgt, ist klar. Sterbenskranke Patientinnen, die sich nicht unterordnen oder an der Politik zweifeln, werden in eine der zahlreichen Sonderanstalten überstellt.

Neben dem Handlungsstrang rund um Antonia, gibt es noch zwei weitere: Den um die Familie Berggruen. Der Vater, ein Sozialist, der es geschafft hat, unter dem Radar des Regimes zu bleiben, und die beiden ungleichen Söhne. Ronny, dem die Gemeinschaft der HJ so gut gefällt, dass er mit Freude und Hurra-Geschrei an die Front geht und Joachim, genannt Jojo, der lieber Bücher liest, als an Wehrsportübungen teilzunehmen.

Der dritte Handlungsstrang, der nicht ganz so ausgeprägt ist, betrifft Antonias Freundin Christian, die mit Gleichgesinnten dem NS-Regime Widerstand leistet und Flugblätter verteilt. Es kommt, wie es kommen muss, Christiane wird verhaftet und ihre kleine Schwester Leni flüchtet zu Antonia, die zwar bei den Aktionen der der Widerstandsgruppe nicht aktiv mitmachen wollte, aber nun im Ernstfall sich als kreative Stütze erweist.

Meine Meinung:

Über Tuberkulose-Kranke liest man häufig in Zusammenhang mit gut Betuchten wie Thomas, die in Davos auf Kur weilen oder von schwindsüchtigen Charakteren in diversen Opern wie Mimi in La Bohème oder als „Wiener Krankheit“ in den Elendsvierteln der Arbeiterinnen im 19. und 20. Jahrhundert. Die Tbc hat bis zur Entwicklung von Antibiotika bis nach dem Zweiten Weltkrieg als unheilbar gegolten. Die vorbeugende Impfung ist zwar seit den 1930-er Jahren bekannt, aber auf Grund des Impfunglücks von Lübeck, bei dem Neugeborenen verunreinigter Impfstoff verabreicht wurde und 77 Babys an Tbc starben, ausgesetzt.

Dieser historische Roman schildert wie zahlreiche andere Romane Details aus der NS-Zeit, die vielleicht nicht ganz so bekannt sind. Mag sein, dass die Heilanstalt - zumindest zu Beginn der Zweiten Weltkriegs eine kleine selige Blase in einer grausamen Welt der Vernichtung gewesen ist. Der gutgemeinte Appell an Linde, sich keiner Schwangerschaft mehr auszusetzen, kann ich auch nicht ganz glauben. Man hat hier nicht lange gefackelt und die Frauen wie Männer einfach unter sterilisiert.

So nimmt denn auch die Liebesgeschichte zwischen Dr. Henrik Westphal und Antonia Marquardt einen großen Raum ein.

Der Roman wirkt auf mich insgesamt ein wenig „weichgespült“. Es sind einfach zu viele aufrechte Charaktere an einem Platz. Es gibt zwar neben der schon genannten Schwester Martina und Dr. Franke, mit Prof. Hartmann eine weitere üble Person, der den Studentinnen nachstellt und Antonia mit schlechten Noten zu erpressen versucht, sollte sie nicht mit ihm „Abendessen“ gehen. Doch Antonia, ist in ihrer Rolle als Mitwisserin bzw. als Initiatorin ist nie wirklich in Gefahr.

Aus anderer Literatur kenne ich da ganz andere Gepflogenheiten wie z. B. in der Wiener Kinderklinik Am Spiegelgrund: Austausch des gesamten Personals und barbarische medizinische Versuche an Kindern, die letztlich ermordet worden sind.

Wer ein realistische Bild der medizinischen Versorgung von Langzeitkranken in der NS-Zeit lesen will, muss zu anderen Büchern greifen.

Fazit:

Gerne gebe ich diesem historischen Roman, der die grausame NS-Zeit in nur einer winzigen Dosis verabreicht, 4 Sterne.