Cover-Bild Mühlensommer
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23,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 11.04.2024
  • ISBN: 9783462004786
Martina Bogdahn

Mühlensommer

Roman

Warmherzig und humorvoll erzählt Martina Bogdahn in »Mühlensommer« von einem Leben zwischen zwei Welten. Von einer Jugend auf dem Land, einer Flucht in die Stadt und davon, dass man manchmal zurückblicken muss, um sich selbst zu finden.

Ein drückend heißer Sommertag. Mit ihren beiden Töchtern macht sich Maria auf den Weg in ein langes Wochenende fern von Stadt, Stress und Schule. Doch dann ruft Marias Mutter an: Der Vater hatte einen Unfall und liegt im Krankenhaus. Die Mutter ist bei ihm, und auf dem Bauernhof der Familie müssen Schweine, Kühe und Hühner versorgt werden – aber auch die demente Großmutter. 

Maria fährt sofort zum Hof. Doch dort, vor der alten Mühle, erwartet sie neben der unermüdlich Äpfel schälenden Oma auch die Erinnerung an ihre Jugend zwischen Schulbus und Schweinestall, Dreimeterbrett und Kirchenbank, an starre Traditionen und lauter kleine Freiheiten. 

Als am Tag darauf die Mutter aus dem Krankenhaus heimkehrt und plötzlich auch Marias Bruder Thomas auf dem Hof steht, ist die Familie versammelt. Sie eint die stille Sorge um den Vater. Bis Thomas das Schweigen bricht und endlich zur Sprache kommt, was sie alle lang verdrängt haben …

Man weiß nie, wo es hingeht im Leben, aber man weiß immer, wo man herkommt.

» Martina Bogdahn weiß um das Leben, um seinen Anfang und das Ende, und sie führt uns humorvoll versiert mitten hindurch. Ein Buch, das jede Seele heimwärts führt. Ich bin tief berührt und zugleich erfüllt von sommerlicher Leichtigkeit! « Luise Kinseher, Kabarettistin

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.04.2024

Ein Leben auf dem Land - eindrückliche Zeitreise und ein sentimentaler, aber auch sehnsüchtiger (Rück-)blick

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Maria ist zu einem verlängerten Wochenende zusammen mit Freunden und ihren beiden Töchtern aufgebrochen, als sie einen Anruf von ihrer Mutter erhält, dass ihr Vater einen Unfall hatte. Ohne zu Zögern fährt ...

Maria ist zu einem verlängerten Wochenende zusammen mit Freunden und ihren beiden Töchtern aufgebrochen, als sie einen Anruf von ihrer Mutter erhält, dass ihr Vater einen Unfall hatte. Ohne zu Zögern fährt Maria nach Blumfeld zum Hof ihrer Eltern, wo sie sich um ihre demente Oma kümmert, die Viecher im Stall versorgt oder beim Brotbacken mitanpackt. Erinnerungen an eine Kindheit auf dem Land kommen in ihr hoch, an fröhliche Streiche mit ihrem Bruder, ein heimeliges Zuhause, aber auch das Mobbing in der Schule als Bauerskind und die Entbehrungen eines Lebens voller Arbeit. Mit dem Unfall des Vaters wird zudem deutlich, dass eine Aussprache und Entscheidung nötig ist, wie es mit dem Hof und der Mühle in Zukunft weitergeht.

Im Wechsel aus Gegenwart und Vergangenheit wird das Leben auf dem Land geschildert.
Maria ist zurück und muss sich notgedrungen Gedanken um ihr Erbe und ihr Zuhause machen, das nur im Einklang mit ihrem Bruder eine Zukunft hat.
Das Buch ist einerseits die Rückkehr einer erwachsenen Frau in ihre Heimat, die sie nach dem Abitur fluchtartig verlassen hat und einerseits das Schwelgen in Erinnerungen aus Kindessicht.
Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Vergangenheit und den Anekdoten und humorvollen Episoden zwischen Schweinestall, Kirchgang, Schulhof und Erntesommern, zwischen Schweineblut, Apfelkuchen, Eierlikör und Edle Tropfen in Nuss. Die Beschreibungen sind bildhaft und lebendig, zeigen das Leben auf dem Land eindrücklich und ungeschönt, mit allen Vor- und Nachteilen. Man erlebt eine Kindheit wie einen Urlaub auf dem Bauernhof, aber auch den arbeitsintensiven Alltag, einen von der Natur vorgegebenen Abläufen, der eine Leidenschaft für die Sache erfordert und kaum Platz für Freizeit und persönliche Entfaltung lässt.
Die Gegenwart nimmt weniger Raum ein und bleibt mit der Sorge um den kranken Vater und die Frage, ob und wie der Mühlenhof rentabel bewirtschaftet werden kann, etwas an der Oberfläche.

Die Mischung aus unbeschwerten, idyllischen und herrlich nostalgischen Elementen einer Kindheit in den 1980er-Jahren und einem Heranwachsen auf dem Land, wo alle selbstverständlich mit Anpacken mussten und nie genug Zeit und Geld für Urlaub, Ausflüge oder Einkaufsbummel war, ist gelungen, stimmt sentimental, aber auch sehnsüchtig.

Es ist eine warmherzige Geschichte mit einem persönlichen (Rück-)blick auf ein Zuhause und das Leben auf einem Bauernhof. Auch wenn manche Episode möglicherweise etwas übersteigert erzählt ist, spürt man doch, dass die Autorin eigene Erlebnisse schildert und ihre Liebe zum Leben auf dem Land.

Vor dem Hintergrund von Bauernprotesten und Diskussionen um Lebensmittelpreise ist der Roman tagespolitisch aktuell, auch wenn das positive Gefühl überwiegt und über die Erschwernisse der Arbeit in der Landwirtschaft nicht lamentiert oder gejammert wird, sondern nüchtern dargelegt wird, wie es ist.

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Veröffentlicht am 17.02.2024

Eine Art Familiengeschichte

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Als Maria, eine erfolgreiche Werbegrafikerin, alleinerziehend, mit ihren beiden Töchtern zu einem Wochenendausflug in die Berge fährt, erreicht sie ein Notruf ihrer Mutter. Marias Vater hatte einen Unfall ...

Als Maria, eine erfolgreiche Werbegrafikerin, alleinerziehend, mit ihren beiden Töchtern zu einem Wochenendausflug in die Berge fährt, erreicht sie ein Notruf ihrer Mutter. Marias Vater hatte einen Unfall und sie muss dringend auf den heimischen Mühlenhof kommen und die Familie zu unterstützen. Hier erwartet sie jede Menge Arbeit, eine demente Oma und viele Erinnerungen.
Jedes Kind, das auf dem Dorf, mit einem Bauernhof, aufgewachsen ist, erkennt sich hier wieder. Genauso ist das Leben auf dem Hof, immer in Bereitschaft, keine Sommerferien, aber eben auch eine freie, unbeschwerte Kindheit. Hier wird nichts verschönt dargestellt, sondern eben auch die beschwerliche Seite des Landlebens aufgezeigt. Ich habe mich in dieser Geschichte sehr zuhause gefühlt und meine eigenen Erinnerungen sind zurückgekommen.
Auch der Streit um das Hoferbe ist realistisch beschrieben. Zwischendurch immer wieder die demente Oma, die die ein oder andere lustige Szene beschert.
Auf dem Land liegen Leben und Tod so dicht beieinander.
Martina Bogdahn hat mit waren und herzlichen Worten den Alltag auf dem Land früher und heute beschrieben. Der Verlauf der Geschichte ist sehr gut nachvollziehbar. Mir hat der Roman ein paar wunderschöne Lesestunden breitet. Darum gibt es von mir eine absolut positive Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 12.02.2024

Familiengeschichte vom Land

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Maria lebt als erfolgreiche Werbegrafikerin mit ihren beiden Töchtern glücklich in der Stadt, als ihr Vater nach einem Unfall Hilfe auf dem elterlichen Hof benötigt. Während Maria die Verantwortung für ...


Maria lebt als erfolgreiche Werbegrafikerin mit ihren beiden Töchtern glücklich in der Stadt, als ihr Vater nach einem Unfall Hilfe auf dem elterlichen Hof benötigt. Während Maria die Verantwortung für die demente Großmutter und den Hof übernimmt, erinnert Sie sich an ihre Kindheit und das damalige Leben auf dem Hof.
Martina Bogdahn erzählt den Gefühlvollen Roman auf Zwei Zeitebenen der Gegenwart und der Vergangenheit, die wunderbar miteinander verflochten sind und sich sehr flüssig lesen lassen. Die Erinnerungen von Maria an ihre Kindheit und Jugend auf dem Mühlenhof, gewähren einen Einblick in den schweren Arbeit und Alltag auf dem Land und die schönen Beschreibungen zeichnen ein lebendiges Bild von Marias Familiengeschichte. In der Gegenwart ist Maria konfrontiert mit der Beziehung zu Ihrem Bruder Thomas, den nötigen Arbeiten auf dem Hof und der Pflege ihrer Eltern.
Die Autorin beschönigt das Leben auf einem Hof nicht und das Thema ist aktuell wie nie… Kaum Erträge durch harte Arbeit, kein Urlaub, keine gesellschaftliche Anerkennung. Von mir eine klar​ Leseempfehlung

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Veröffentlicht am 02.09.2024

Land- oder Stadtleben?

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Dieser Roman, der eine ganze Weile auf Instagram ganz schön gehypt wurde, war auch auf meinem Wunschzettel. Martina Bogdhans Debüt hörte sich interessant und sehr "bekannt" an, denn auch ich wuchs auf ...

Dieser Roman, der eine ganze Weile auf Instagram ganz schön gehypt wurde, war auch auf meinem Wunschzettel. Martina Bogdhans Debüt hörte sich interessant und sehr "bekannt" an, denn auch ich wuchs auf dem Land auf und lebe noch immer dort, auch wenn ich auf keinen Bauernhof aufgewachsen bin. Meine Großmutter hatte immer eine Ziege und zwei Schweine zur Selbstversorgung, was ihr besonders nach dem Krieg sehr geholfen hat.

Alleinerzieherin Maria möchte mit einer befreundeten Familie und ihren beiden Teenagertöchtern das Wochenende in den Bergen verbringen. Sie möchte endlich wieder raus aus der Stadt und ihrem anstrengenden Job. Kaum sind sie jedoch angekommen, erhält sie einen Anruf von ihrer Mutter, dass ihr Vater nach einem schweren Unfall auf der Intensivsation liegt. Geschockt macht sich Maria auf den Weg, um ihrer Mutter beizustehen. Es müssen die Tiere auf dem elterlichen Bauernhof weiter versorgt und auf die demente Großmutter ein Auge geworfen werden. Marias Bruder Thomas und seine Frau Christiane, die gemeinsam mit den Eltern den Bauernhof bewirtschaften, sind zur Zeit auf Urlaub und sind telefonisch nicht erreichbar. Geht es zunächst nur darum, der Mutter zu helfen, wird die Rückkehr zur Birkenmühle für Maria schnell zu einer Reise in die Vergangenheit. Damals konnte sie nicht früh genug das Elternhaus und das Dorfleben verlassen....

Als Maria in ihrem Elternhaus ankommt, ereilen sie immer wieder Erinnerungen aus ihrer Kindheit, als sie und ihr Bruder noch ein Herz und eine Seele waren und die Arbeit am Bauernhof und der Mühle ihr tägliches Leben neben der Schule war. Während der Sommerferien musste das Heu eingefahren werden und der Hopfen geerntet - Urlaub gab es für die Familie keinen. Maria und Thomas fürchteten jedes Jahr nach den Sommerferien die Frage der Lehrerin, wo sie denn ihren Urlaub verbracht haben.
Sie erinnert sich an das weihnachtliche Krippenspiel, bei dem immer die Tochter des Gemeindearztes die Hauptrolle als Maria bekommen hat oder den Kommunionsausflug mit Frau Nuss, der Haushälterin des Pfarrers, die egal zu welcher Jahreszeit, immer ein knielanges, hellblaues Kostüm aus Wollstoff trug.

Martina Bogdahn lässt ihre Protagonistin Maria aus ihrer Sicht erzählen und wechselt dabei von der Gegenwart in die Vergangenheit und wieder zurück. Die Kindheitserinnerungen nehmen jedoch den Großteil der Geschichte ein, während die Erzählung in der Gegenwart in kurzen Sequenzen dazwischen erzählt wird. Als Marias Bruder mit seiner Familie aus dem Urlaub zurückkehrt, müssen sie sich endlich über die Zukunft klar werden und alte Differenzen beseitigen.

Die Erzählweise in der Vergangenheit ist kindlich und der zehnjährigen Maria angepasst. Gerne erinnert sie sich ans Angeln mit Onkel Herbert oder seinem Motorrad, welches er ganz besonders pflegte. Ihrer Großmutter, die hart arbeitete, aber auch zu einem Likörchen mit ihren Schwestern nie "Nein" sagte.
Die weiblichen Figuren im Roman sind starke und facettenreiche Charaktere, die ihr Leben der harten Arbeit am Bauernhof gewidmet haben. Maria ist intelligent und darf aufs Gymansium gehen.

"Man weiß nie, wo es hingeht im Leben, aber man weiß immer, wo man herkommt."

Der Autorin scheint es wichtig gewesen zu sein, dass sie hier keine verklärte Bauernromatik erzählt, sondern die harte Realität. Dazu gehören aber auch Szenen, die ich nicht gebraucht hätte, wie zum Beispiel genaue Beschreibungen von Tierleid. Normaler Weise breche ich Bücher rigoros ab, wenn ein Tier zu Schaden kommt!
Leider kenne ich diese Tötungen aus meiner Kindheit, die mir schon damals Grauen eingeflößt haben und mir im Kopf geblieben sind, die jedoch zum Leben auf einem Bauernhof dazugehören. Auf den letzten Seiten kommt es jedoch zu einer wirklich unnützen Beschreibung einer Tötung, die absolut nichts mit der Handlung zu tun hat. Wäre es früher passiert, hätte ich das Buch tatsächlich abgebrochen! Da es erst ganz zum Schluss in die Handlung miteinbezogen wurde, war es einfach nur unnötig und grausam. Dadurch bekommt das Buch einen Stern Abzug.
Vieles im Roman hat mich aber auch angesprochen und auch einige meiner Kindheitserinnerungen hervorgeholt. Der Duft von Heu, die langen Sommerabende, spielen mit den Nachbarskindern und den kleinen Kätzchen oder die Fahrt in die nächste Stadt, um Kleidung einzukaufen, die man im Dorf nicht bekommen hat.

Fazit:
Ein Rückblick in eine schöne, aber auch arbeitsreiche Kindheit auf dem Bauernhof in den Achziger Jahren. Ich denke die Autorin hat in ihrem Roman auch einige oder ähnliche Ereignisse aus ihrer Kindheit miteinfließen lassen. Der Roman wirkt authentisch und hat mich - mit Ausnahme der erwähnten Szenen - gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 23.07.2024

Warmherzige Geschichte über die Kindheit auf dem Bauernhof

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Na, wo seid Ihr aufgewachsen? Auf dem Land oder in der Stadt?
Martina Bogdahns Hauptfigur Maria ist ein typisches „Landei“. Ihre Eltern besitzen die Birkenmühle, einen Aussiedlerhof, mit klassischer Landwirtschaft. ...

Na, wo seid Ihr aufgewachsen? Auf dem Land oder in der Stadt?
Martina Bogdahns Hauptfigur Maria ist ein typisches „Landei“. Ihre Eltern besitzen die Birkenmühle, einen Aussiedlerhof, mit klassischer Landwirtschaft. Ihre Kindheit ist geprägt von ländlicher Idylle und den Schattenseiten derselben. Als sie erwachsen ist, zieht es sie in die Stadt und sie kommt nur noch selten zurück. Bis ihr Vater bei der Arbeit verunglückt und die Mutter sie um Hilfe bittet.
Die Autorin erzählt Marias Geschichte auf zwei Zeitebenen. Zum einen in der Gegenwart, die Maria und ihre Töchter zurück auf den Hof ihrer Eltern bringt und zum anderen in Rückblenden in ihre eigene Kindheit. Dabei nimmt die Vergangenheit einen weit größeren Teil des Romans ein. Martina Bogdahn lässt viele Ereignisse und Momente eines Bauernhoflebens vor mir lebendig werden und macht es mir leicht mich in die junge Protagonistin hineinzuversetzen. Nur zu gut verstehe ich Maria, die traurig ist, weil ihre Eltern nicht mit ihr in den Urlaub fahren können, aber auch die große Freude über den ersten Schnee des Jahres und das Schlittschuhfahren auf dem zugefrorenen Bach hinter dem Haus.
Ihr Ton ist dabei liebevoll, ehrlich und humorvoll. Insofern werden auch die Herstellung einer typischen Schlachtschüssel oder die Besamung einer Kuh absolut detailliert und nachvollziehbar geschildert. Diese Teile zeugen für mich von der Authentizität der Geschichte, schließlich ist ein landwirtschaftlicher Betrieb nicht mit Kälbchen streicheln und Brot backen allein zu bewerkstelligen.
Ihr Schreibstil ist leicht lesbar und flüssig, wodurch ich ein schönes, sommerliches Stunden auf dem Birkenhof verbringen konnte.
Wenn Ihr Lust habt auf eine ehrliche und warmherzige Geschichte über eine Kindheit auf dem Bauernhof, dann werdet Ihr mit diesem Buch bestimmt Freude haben.

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