der Nachtläufer
Schauplatz Norwegen. In einer Kleinstadt dringt ein Unbekannter mit leuchtendem Gesicht nachts in fremde Häuser ein, stellt sich neben das Bett eines schlafenden Menschen und bedroht ihn mit einer Waffe. ...
Schauplatz Norwegen. In einer Kleinstadt dringt ein Unbekannter mit leuchtendem Gesicht nachts in fremde Häuser ein, stellt sich neben das Bett eines schlafenden Menschen und bedroht ihn mit einer Waffe. Die Bewohner kommen mit dem Schrecken davon, doch was passiert beim nächsten mal? Kommissar Eddie Feber ermittelt, aber so richtig kommen die Ermittlungen nicht in Schwung. Wer ist der mysteriöse Nachtläufer und wieso hinterlässt er jedes mal einen Zettel mit einer Nummer?
Parallel wird die Geschichte von Meidel Jonsson erzählt, dessen Großvater gerade gestorben ist. Er hatte eine verkorkste Kindheit, der Vater im Knast, die Mutter in Therapie, einzig sein Großvater war seine Bezugsperson. Meidel weiß nicht, wie es weitergehen soll, in wenigen Tagen wird sein gewalttätiger Vater aus dem Knast entlassen...
Was eigentlich ganz fesselnd anfängt, verliert leider zunehmend an Drive. Angefangen bei den Figuren: ich bin mit keiner wirklich warm geworden, einzig Eddie Feber kommt noch ganz gut weg. Ich fand es sympathisch, wie er seine vielen Kinder und seine Frau mit in die Ermittlungen einbindet. Er selbst bleibt trotz seines Backgrounds zu blass, genauso wie die anderen Figuren.
Meidl Jonsson steht eigentlich im Mittelpunkt, über ihn erfährt man am meisten. Ganz großes Manko: Meidel ist angeblich 18 Jahre alt, doch dazu passt weder seine Denkweise noch seine Ausdrucksweise, er wirkt auf mich wie ein Mann weit über 50. Das passt einfach nicht und hat mich sehr gestört.
Die Taten des Nachtläufers sind nicht wirklich nachzuvollziehen. Müssen sie bei einem gestörten Täter wohl auch nicht, aber ich hätte mir doch gewünscht zu erfahren, wieso er so agiert. Insgesamt blieb der Krimi weit unter meinen Erwartungen. Zu wenig Emotionen, zu wenig Spannung, zu konfus, zu wenig nachvollziehbar. Und auch der Twist am Ende konnte die Story nicht retten.
Schade, hier hätte ich deutlich mehr erwartet.