Willkommen in Witwerberg
Inhalt:
Auf dem Weg zur Hochzeit ihrer Schwester Jess in einem Resort in den Alpen bleiben Mila und Ethan mit ihrem Mietwagen mitten im Nirgendwo liegen. Da sie ohne Handyempfang keine Hilfe rufen könnne, ...
Inhalt:
Auf dem Weg zur Hochzeit ihrer Schwester Jess in einem Resort in den Alpen bleiben Mila und Ethan mit ihrem Mietwagen mitten im Nirgendwo liegen. Da sie ohne Handyempfang keine Hilfe rufen könnne, machen sie sich zu Fuß auf den Weg ins nächstgelegene Dorf names Witwerberg. Dieses stellt sich jedoch als verlassene Siedlung heraus, deren wenige Blockhütten bereits zum Teil zerfallen sind. Aufgrund des anhaltenden Schneesturm beschließen die beiden, die Nacht in der noch am besten erhaltenen Hütte zu verbringen. Doch als Mila am nächsten Morgen erwacht, ist Ethan fort. Sie ist vollkommen auf sich alleine gestellt, mit nur wenig Nahrung, einem verletzten Fuß und unzureichender Kleidung, ohne Möglichkeit Hilfe zu verständigen. Doch sie hat das Gefühl beobachtet zu werden...
Meine Meinung:
Nachdem mir "Stranded - Die Insel" von der Autorin sehr gut gefallen hat, war ich gespannt auf ihr neuestes Werk. Leider konnte es nicht ganz mit dem vorherigen Buch mithalten, auch, wenn es mir erneut spannende Lesestunden beschert hat.
Protagonistin Mila hat Ecken und Kanten. Aufgrund einiger Rückblenden erfährt der Leser nicht nur mehr über sie, sondern auch über ihre Beziehung zu ihrer Schwester Jess und ihrem Ehemann Ethan, was Mila als Charakter mehr Tiefe verleiht. Ihre missliche Lage sorgt dafür, dass man als Leser mit ihr mitfiebert, bangt und hofft. Auch wenn ich - aufgrund ihres Teils unüberlegten Handels - manchmal gerne geschüttelt hätte, hat sie mir als Prota gut gefallen und insbesondere gegen Ende wirklich Leid getan.
Der Plot an sich ist spannend und fesselnd. Die Beschreibungen der verlassenen, verfallenen Siedlung sind atmosphärisch und sorgen für eine unterschwellig bedrohliche Stimmung. Die Szenen, in denen Mila sich beobachtet fühlt, teils sogar meint, jemanden gesehen zu haben, hinterlassen auch beim Leser ein beklemmendes Gefühl. Nicht nur Mila fragt sich natürlich, wo Ethan abgeblieben ist und ob ihm etwas zugestoßen ist. Nach und nach macht Mila zudem Entdeckungen, durch die sich nicht nur die Situation zuspitzt, sondern die auch jede Menge weitere Fragen aufwerfen. Leider schleicht sich insbesondere in der zweiten Hälfte des Buches der eine oder andere Logikfehler ein, was die schlussendliche Auflösung zum Teil fragwürdig macht. Zudem hatte ich schon sehr früh eine Theorie, die sich tatsächlich bewahrheitet. Einige Fragen bleiben am Ende ungeklärt, insbesondere was die Geschichte der Siedlung angeht. Dennoch hält das Buch einige ungeahnte bzw. überraschende Wendungen bereit und konnte mir nicht zuletzt dadurch spannende Lesestunden bescheren.
Fazit:
Über weiter Strecken spannender Thriller, der aber gerade in der zweiten Hälfte zu konstruiert ist und zu viele Logikfehler besitzt. Wen das aber nicht stört, erhält hier einen packenden, nicht nur für Protagonistin Mila nervenaufreibenden Thriller. Von mir gibts insgesamt leider nur 3,5 Sterne.