Cover-Bild Der längste Sommer ihres Lebens
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 13.03.2024
  • ISBN: 9783453272989
Amelie Fried

Der längste Sommer ihres Lebens

Roman
Die engagierte Unternehmerin Claudia steht kurz vor der Erfüllung ihres großen Traums: Bürgermeisterin ihrer süddeutschen Heimatstadt zu werden. Plötzlich taucht ihre achtzehnjährige Tochter Anouk im Umfeld radikaler Klimaaktivisten auf, landet im Gefängnis und beschert ihrer Familie sogar eine Hausdurchsuchung – alles ein gefundenes Fressen für die Medien. Claudias Kandidatur ist gefährdet, der Ruf des Autohauses, das sie in dritter Generation leitet, beschädigt, die Kunden bleiben weg. Ihre Mutter Marianne, die heimliche »Bössin« der Firma, hintertreibt Claudias Pläne ebenfalls. Und anstatt seiner Frau beizustehen, wird Ehemann Martin zum unberechenbaren Gegenspieler. Claudias ganze Existenz steht auf dem Spiel – und schließlich sogar das Leben ihrer Tochter. Wird es ihr gelingen, Anouk zu retten?

»Warmherzig und brillant … Ein klasse Familienroman über drei entschlossene Frauen und wichtige Fragen unserer Zeit.« Für Sie

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.04.2024

Ein wunderbares Lesevergnügen

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Auf der 110 Jahrfeier des von ihr geleiteten Autohauses Berner im fiktiven baden-württembergischen Meutlingen verkündet Geschäftsführerin Claudia Berner, 49, dass sie die Geschäfte demnächst in die Hände ...

Auf der 110 Jahrfeier des von ihr geleiteten Autohauses Berner im fiktiven baden-württembergischen Meutlingen verkündet Geschäftsführerin Claudia Berner, 49, dass sie die Geschäfte demnächst in die Hände ihres Mannes Martin legen wird. Sie selbst will für das Bürgermeisteramt kandidieren und sich für eine modernere, nachhaltige und sozial gerechte Politik einsetzen. Ihre Mutter Marianne, 74, immer noch die Grand Dame des Autohauses hält weder etwas von der Übergabe der Geschäfte an ihren Schwiegersohn, noch von der Kandidatur ihrer Tochter.
Anouk, die bisher unauffällige brave Tochter des Hauses schmeißt am Tag ihrer Volljährigkeit die Schule und zieht in die WG einer Gruppe von Klimaaktivisten, denen sie sich angeschlossen hat, klebt sich an Straßen fest, wird bei einer Demo verhaftet und sitzt zwei Wochen in Bayern im Knast. Sie bricht jeden Kontakt zu ihren Eltern, die sich nach diesen Eskapaden einer Hausdurchsuchung stellen müssen, ab. Das alles hat natürlich Auswirkungen sowohl auf die Wahl zur Bürgermeisterin als auch auf ihre Ehe, die ganz langsam den Bach runter geht…

Amelie Fried ist es mit dieser Familiengeschichte und ihrem fantastischen Erzählstil ganz schnell gelungen mich direkt in die Familie Berner hinein zu katapultieren. Mit Claudia, Martin, Julian und Marianne habe ich um Anouk gebangt. Ich konnte Sohn Julians Wut so gut nachvollziehen, als er in der Schule wegen seiner familiären Verhältnisse ausgegrenzt wird. Ich habe auch Anouk verstehen können, die sich in ihrer Angst um unsere Welt in eine absolute Ausnahmesituation begibt. Ich fand es schrecklich beim langsamen Zerfall der kleinen Familie zuschauen zu müssen. Dass die bisher so disziplinierte Marianne ihre erste große Liebe wiederfindet und beschließt sich nur noch auf sich zu konzentrieren, was sogar ihre Wohnungseinrichtung einschließt, fand ich einfach rührend.
So einfühlsam, farbig und menschlich wie die Autorin die Menschen hier beschreibt, habe ich mich sehr gut in sie hinein versetzen können. Ich hätte gerade Anouk so gerne mal in den Arm genommen und ganz feste gedrückt. Bei Claudia war ich froh, dass sie Menschen wie ihre Freundinnen Ceyda, die ihr fast bis zur Selbstaufgabe hilft, und Tina, die ihr in Berlin Quartier gibt, um sich hat, die ihr beistehen. Ihre Unsicherheit und ihre Bedenken konnte ich zumeist gut verstehen. Vor allem, dass sie das Muttersein über alles stellt, fand ich sehr gut. Mit Martin hätte ich auch gerne mal ein ernstes Gespräch geführt und ihm den Kopf gewaschen. Selten hat mich eine Geschichte so aufgewühlt und betroffen gemacht.
Die verschiedensten Situationen, bei denen ich dabei bin, waren für mich alle sehr gut vorstell- und nachvollziehbar.
Das Verweben eines Familien-Unterhaltungsromanes mit den derzeit weiterhin aktuellen und brisanten politischen Themen ist Amelie Fried hier sehr gut gelungen. Drei Frauen, jede auf ihre Weise stark und kämpferisch, haben mir ein tolles Leseerlebnis geschenkt. Das Ende hat mich mit den vielen kritischen Situationen, die ich hier beim lesen durchlebt habe, wieder versöhnt.

Ich habe diesen Pageturner verschlungen und hoffe, dass das Buch noch ganz viele Leser*innen finden wird.

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Veröffentlicht am 21.04.2024

Unterhaltsamer und nachdenklich machender Roman

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Der neue Roman von Amelie Fried, „Der längste Sommer ihres Lebens“, erschienen im Heyne-Verlag, hat mir in der vergangenen Woche sehr schöne Lesestunden beschert.

Claudia Berner, erfolgreiche Unternehmerin ...

Der neue Roman von Amelie Fried, „Der längste Sommer ihres Lebens“, erschienen im Heyne-Verlag, hat mir in der vergangenen Woche sehr schöne Lesestunden beschert.

Claudia Berner, erfolgreiche Unternehmerin und Mutter, kandidiert für das Amt der Bürgermeisterin in ihrer süddeutschen Heimatstadt. Die Voraussetzung könnten nicht besser sein, die beiden Kinder werden älter und selbstständiger, ihr Mann kann die Nachfolge als Geschäftsführer im familieneigenen Autohaus antreten und sie selbst hätte die Zeit und Energie für den neuen Job als Politikerin. Doch kaum hat sie ihre Kandidatur bekanntgegeben, überschlagen sich die Ereignisse und Claudia bekommt Zweifel. Die Presse stürzt sich auf die Familie, als bekannt wurde, dass sich die inzwischen volljährige Tochter Anouk einer Gruppe von Klimaaktivisten angeschlossen hat. Die Umfragewerte für die Kommunalwahl sinken, die Kunden wenden sich von der alteingesessenen Firma ab und mit ihrem Ehemann wird die Zusammenarbeit kompliziert und das Eheleben schwierig. Claudias bisher sichere Existenz steht plötzlich auf dem Spiel…

Mir hat der Roman sehr gut gefallen, der Schreibstil der Autorin ist flüssig und in diesem Buch herrscht eine Grundspannung, die sich zum Ende hin noch erhöht. Daher war mein Lesetempo recht flott und ich war neugierig, wie die Story weitergehen wird. Claudia strahlt das Selbstbewusstsein einer erfolgreichen Unternehmerin aus, wird aber durch die Geschehnisse in der Familie und mit der Öffentlichkeit nahbarer und menschlicher. Der drohende Klimawandel, die Ängste und Sorgen der Aktivisten und die derzeitige politische Situation wurden meines Erachtens angemessen beschrieben und regen zum Nachdenken an. Die Differenzen innerhalb der Großfamilie, die Schwierigkeiten mit dem Familienunternehmen, die Generationenkonflikte sowie auch die gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen finden ihren Platz in diesem Buch.

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Veröffentlicht am 28.03.2024

Lebendig geschilderte Geschichte über die drängenden Fragen unserer Zeit, wenn auch für eine Familie etwas zu viel Drama

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Claudia Berner ist Geschäftsführerin und Erbin eines Autohandels in Meutlingen. Als junge Frau hatte sie ihre eigenen Träume aufgegeben, um in den Familienbetrieb einzusteigen, doch nun mit knapp 50 Jahren ...

Claudia Berner ist Geschäftsführerin und Erbin eines Autohandels in Meutlingen. Als junge Frau hatte sie ihre eigenen Träume aufgegeben, um in den Familienbetrieb einzusteigen, doch nun mit knapp 50 Jahren möchte sie einen neuen Weg gehen und die Verantwortung für die Firma an ihren Mann übergeben. Claudia beabsichtigt, als Bürgermeisterin in der schwäbischen Kleinstadt zu kandidieren und den konservativen Amtsinhaber zu ersetzen.
Als sie den Rückzug aus ihrer beruflichen Laufbahn verkündet, beginnt ihre bisher vernünftige, gerade volljährig gewordene Tochter Anouk, zu rebellieren, die Schule abzubrechen und sich als militante Klimaschützerin öffentlichkeitswirksam zu engagieren.
Schon bald werden Zweifel laut, ob die Mutter einer solchen Tochter die geeignete Kandidatin für die Aufgabe der Bürgermeisterin ist, während dem Autohandel die Aufträge verloren gehen.

Der Roman handelt im Sommer 2022 in der fiktiven, schwäbischen Kleinstadt Meutlingen und ist überwiegend aus der Sicht der sympathisch engagierten, patenten Claudia Berner geschrieben. Daneben gibt es auch Einblicke in die beiden anderen erwachsenen Hauptfiguren, Matriarchin Marianne und den um seine Position ringenden Ehemann Martin.

Die Geschichte ist politisch und gesellschaftlich aktuell und lebendig geschrieben. Es fällt leicht, sich in Claudia hineinzuversetzen, die als Mutter, Ehefrau, Geschäftsfrau, angehende Politikerin und Frau mit persönlichen Zielen und Träumen zwischen allen Stühlen sitzt.

Themen, die uns alle angehen, werden geschickt mit der Geschichte über eine Familie verknüpft, in der alles zusammenzubrechen droht. Neben der Firma steht die Ehe der Berners und der Verlust der Tochter auf dem Spiel, die sich unnachgiebig und selbstzerstörerisch der Organisation "Fünf nach zwölf" verschrieben hat und zu einer Klimakleberin in den Schlagzeilen mutiert ist.

Die Situation in dem heißen Sommer, was das Gefühl um die Klimakatastrophe untermauert, spitzt sich unaufhaltsam zu. Dabei ist sowohl der Konflikt zwischen den Generationen als auch zwischen den unterschiedlichen politischen Ansichten eindringlich dargestellt. Man versteht die Positionen, auch wenn nicht alle Handlungen dafür gutzuheißen sind.
Die festgefahrenen Haltungen und die Sorgen um die Tochter sorgen für Spannung, wie die Geschichte für jeden einzelnen ausgehen wird. Dabei ist auch die Entwicklung der Charaktere interessant, die sich selbst hinterfragen müssen.

"Der längste Sommer ihres Lebens" ist eine unterhaltsame Geschichte über die drängenden Fragen unserer Zeit, eine Geschichte über Zukunftsängste und die Verantwortlichkeit der Generationen und daneben eine Geschichte über den Wunsch nach Selbstentfaltung, den Mut seine Träume zu leben und die Schwierigkeit, ein guter Mensch zu sein.
Das Buch ist reichlich konfliktgeladen, hat dafür aber ein versöhnliches Ende - für die Familie und jeden einzelnen von ihnen, der sich in dem Sommer entscheidend weiterentwickelt hat.

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