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Veröffentlicht am 03.05.2024

Den Geheimnissen der Wale auf der Spur

Die Reise der Wale
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"Mein Leben mit den geheimnisvollen Meeresgiganten" lautet der Untertitel von Leigh Calvez Buch "Die Reise der Wale" aus dem Knesebeck Verlag.

Die amerikanische Wissenschaftlerin Leigh Calvez erforscht ...

"Mein Leben mit den geheimnisvollen Meeresgiganten" lautet der Untertitel von Leigh Calvez Buch "Die Reise der Wale" aus dem Knesebeck Verlag.

Die amerikanische Wissenschaftlerin Leigh Calvez erforscht das Leben der Wale und stellt uns ihre persönlichen Geschichten mit den Giganten der Tiefsee vor. Ob die in Familiengruppen lebenden Orcas, weit wandernde Buckelwale oder die tief tauchenden Blauwale, Leigh beschreibt die geheimnisvollen Routen der Wale, erklärt ihre Gewohnheiten und Geräusche und lässt ihre Begeisterung für die Tiere sichtbar werden. Dieses Buch lässt uns anhand der Berichte von Forschungsreisen und daraus folgenden Erkenntnisse das Leben der Wale besser verstehen.

Calvez arbeitet als Wissenschaftlerin und Naturforscherin mit Walen und Delfinen, sie war Forschungsdirektorin des Ocean Mammal Institute und befasste sich unter anderem mit den Auswirkungen des Schiffsverkehrs auf gefährdete Buckelwale vor Maui, Hawaii.

"Die Meere der Erde sind zu einem internationalen, interkontinentalen Netz aus Wasserautobahnen geworden, und die Tier- und Pflanzenwelt an diesen Orten hat das Nachsehen..." Zitat Seite 106

Eine Begegnung mit Walen ist ein wunderbares Naturerlebnis, das man nie wieder vergessen wird. Die amerikanische Naturforscherin Leigh Calvez nimmt uns mit auf ihre Forschungsreisen und schildert wissenschaftlich fundiert und sehr detailliert ihre Beobachtungen und Schlussfolgerungen über das Verhalten und lässt gleichzeitig viel Wissen über die Spezies einfließen. Man spürt ihre Liebe und Wertschätzung für die Wale und erfährt in diesem Buch viel über das Leben und Verhalten von sechs Walarten, wie Orcas, Buckelwale, Pottwale, Blauwale und Grauwale, sowie über den Blainville-Schnabelwal oder den Kleinen Schwertwal.

Leigh Calvez beleuchtet aus herzerwärmender Sicht das Leben der Wale und lässt deren Verhalten, Nahrungssuche, Gesänge und andere Besonderheiten sichtbar werden und stellt auch ihre Unterscheidungsmerkmale vor. In den persönlich anmutenden Texten wird ihre Verbundenheit und Begeisterung für diese Tiere fühlbar und springt auch auf den Leser über. Denn diese geheimnisvollen Geschöpfe folgen ihren Urinstinkten, sind intelligent und sehr lernfähig und verfolgen seit Jahrtausenden ihre geheimen Routen durch die Ozeane und haben bis heute größtenteils überlebt. Es ist an uns, ihnen weiterhin die Möglichkeit zu geben, die Meere unseres Planeten zu durchqueren, genügend Nahrung zu finden und die Artenvielfalt zu bereichern.

Wer sich für Wale und ihr Verhalten interessiert, kommt um dieses Buch nicht herum. Die vielen Beobachtungen einzelner Wale werden sehr detailliert beschrieben, das ist mir persönlich etwas zu ausführlich geraten. In einem Buch über Wale hatte ich eine Fotostrecke erwartet, die fehlte leider und es gibt auch keine Illustrationen.

Ein interessantes Natur-Sachbuch, in dem Leigh Calvez wissenschaftliche Wal-Forschung mit einer sehr persönlichen Erzählebene dank eigener Beobachtungen verbindet. Hier gibt es faszinierende Informationen über das Verhalten von Meeressäugern und ihre Kommunikation.

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Veröffentlicht am 02.05.2024

Amüsanter Krimispaß mit Giftpflanzen und schwarzem Humor

Gärten, Gift und große Liebe
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"Gärten, Gift und große Liebe" erscheint im Emons Verlag, geschrieben hat den Gartenkrimi Klaudia Blasl.

Die Seniorinnen Berta, Pauline, Emma und Elsbeth reisen zum Basenfasten in ein Wellnessresort. ...

"Gärten, Gift und große Liebe" erscheint im Emons Verlag, geschrieben hat den Gartenkrimi Klaudia Blasl.

Die Seniorinnen Berta, Pauline, Emma und Elsbeth reisen zum Basenfasten in ein Wellnessresort. Gesund abnehmen ist die Devise, aber schon die ersten faden Mahlzeiten verhageln den Frauen die gute Laune. Doch dann fällt ein Mann beim Essen tot vom Stuhl und die Hobbygärtnerinnen nehmen die Spurensuche auf und stossen auf die merkwürdige »Liga zum Schutz pflanzlicher Gefühle«.

"...Die Wochen voller Schmetterlinge im Bauch dauerten oft meist nicht so lange wie die Jahre voller Schmutzwäsche im Bad..." Zitat

Bei dieser Geschichte ist man schnell mitten im Geschehen und kann über den Wortwitz der Seniorinnen und ihren Sarkasmus herrlich schmunzeln. Die Reise zum Fasten erweist sich für die Hobbygärtnerinnen als spannende Ermittlungsangelegenheit und Claudia Blasl charakterisiert jede Figur mit speziellen Eigenarten, die zwischen bitterböse, mutig, verliebt und raffiniert viele verschiedene Facetten abbilden.

Als die Seniorinnen ihre ersten, spärlichen Mahlzeiten einnehmen, stirbt Kurteilnehmer, er wurde mit Pflanzengift getötet und später erleidet ein weiterer Mann das gleiche Schicksal. Das bringt Unruhe in das Resort und Kommissar Hartmann erscheint mit einer Vielzahl an Polizisten. Doch dieser Mann ist ziemlich unfähig in seinem Metier und so bleibt den Seniorinnen nichts anderes übrig, als selbst die Spurensuche zu betreiben.

Erzählerin der Handlung ist Pauline, die nicht nur ihre Sichtweise zum Besten gibt, sondern auch die Freundinnen zu Wort kommen lässt und im Buch auch mit der größten Logik und gutem Bauchgefühl ausgestattet ist. Berta ist gerade verliebt und dadurch nicht mehr Frau ihrer Sinne.

Es beginnt eine humorvolle Lektüre, die durch die Eigenarten der Figuren unterhält und die Hintergründe der Todesfälle ergründet. Schwarzhumorige Krimis mag ich sehr, in diesem Fall fand ich die Figuren auf Dauer doch etwas zu kurios ausgearbeitet. Dafür wurde die gezeigte Pflanzenkunde im Buch mit vielen Einblicken in die giftige Welt der Pflanzen zu einer interessanten Angelegenheit, die über sinnvolle Heilmethoden und giftige Wirkung gleichermaßen aufklärt. Im Anhang gibt es eine sachgenaue Auflistung und näherer Vorstellung von vier Giftpflanzen, die im Buch eine entscheidende Rolle spielen. Das ist für Gartenfreundinnen auf alle Fälle eine interessante Bereicherung.

Bei diesem Krimi kann man gut miträtseln, es gibt aber auch einige Wendungen, die Verdächtige dann wieder aus dem Kreis ausscheiden lässt. Und zwischendurch lenken die humoristischen Einlagen von jeder gerade aufgenommenen Spur ab. Am Ende wird in einer logischen Auflösung der Täter entlarvt und offene Fragen werden schlüssig geklärt.

Ein schwarzhumoriger Krimispaß, der mit Pflanzenkunde im Giftbereich und einem kauzigen Ermittlerteam gut unterhält.

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Veröffentlicht am 01.05.2024

Berührende Schicksale am Stettiner Haff

Unter dem Moor
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Tanja Webers Roman "Unter dem Moor" erscheint im List Verlag.

Dieser Roman spielt am am Stettiner Haff und verbindet die Schicksale von drei Frauen unterschiedlicher Generationen durch ein Verbrechen ...

Tanja Webers Roman "Unter dem Moor" erscheint im List Verlag.

Dieser Roman spielt am am Stettiner Haff und verbindet die Schicksale von drei Frauen unterschiedlicher Generationen durch ein Verbrechen miteinander.

1936 wird Gine für ein Jahr zum Arbeiten von Berlin aufs Land nach Mecklenburg geschickt. Eine schreckliche Zeit mit harter Arbeit, vielen Entbehrungen, ohne Freiheiten und stets unter der Knute der Aufseherinnen. Und es kommt noch schlimmer, ein Mann vergeht sich an Gine und sie schwört ewige Rache.

Sigrun lebt mit Mann und Kind im geteilten Deutschland und träumt von Freiheit ohne die einengenden Grenzen des DDR-Systems.

Nina ist Ärztin an der Charité und zieht nach einem Burnout für eine Auszeit in ein Ferienhaus am Stettiner Haff. Dort genießt sie die endlosen Weiten in der Natur, bis ihr rumänischer Straßenhund Ayla bei einem Spaziergang auf menschliche Knochen stösst. Diesem Fund geht Nina nach und am Ende des Romans wird sichtbar, wie die Schicksale miteinander verwoben sind.


In diesem Roman verknüpft Tanja Weber drei Frauenschicksale miteinander und man erlebt man hautnah die Lebensbedingungen der jeweiligen Zeit mit und taucht ein in die gesellschaftlichen und politischen Bedingungen. Gängelung in der Nazizeit und im DDR-Regime und Überforderung in der Jetztzeit sind die Themen, die hier sichtbar werden. Beim Lesen wird deutlich, das alle drei Frauen trotz charakterlicher Unterschiede Stärke zeigen und jede auf ihre Weise mit den Schwierigkeiten ihres Lebens umgeht. Sie alle eint, dass sie sich nicht unterkriegen lassen und ihren Lebensweg gehen, mögen die Hindernisse auch noch so hoch sein.

In der Gegenwart begleiten wir Nina, eine junge Assistenzärztin der Charité, die durch ihren Job und das Großstadtleben ausgebrannt ist. Gemeinsam mit ihrer Hündin Ayla unternimmt sie eine mehrwöchige Auszeit auf dem Stettiner Haff und spaziert täglich durch die wunderschöne und einzigartige Natur. Dann macht Ayla einen grausamen Fund im Moor und Nina erkennt, dass die Menschen in dieser idyllischen Gegend auch andere Zeiten gesehen haben.

Im zweiten Erzählstrang tauchen wir an der Seite der jungen Gine ins Jahr 1936 ein. Die Anti-Hitler-Gesinnung ihrer im künstlerischen Bereich tätigen Eltern soll Gine in einem Landjahr ausgetrieben werden und so wird sie auf den Gutshof der Familie von Wetzlaw in das Stettiner Haff verschickt. Gemeinsam mit anderen Mädchen auf dem Gut wird sie als billige Arbeitskraft ausgebeutet und bevormundet und verliert alle Freiheiten ihres bisherigen Lebens. Es kommt der Tag, an dem Gine etwas Schreckliches angetan wird, weshalb sie auf Rache sinnt.

Die dritte Figur ist Sigrun, sie lebt 1979 am Stettiner Haff und erzählt aus ihrem eintönigen Leben als junge Mutter während des DDR-Regimes. Die Sehnsucht nach Freiheit begleitet Sigrun ständig und als ihre Freundin Christa in Berlin durch die Stasi verhaftet wird, platzt in ihr ein Knoten und ihr Schicksal nimmt eine andere Richtung.

Bei diesem Roman fiel mir die Rezension nicht so einfach, ich musste erst ein wenig nachspüren, wie das Ganze auf mich gewirkt hat. Ich mag Bücher, die in verschiedene Zeiten eintauchen und damit mehrere Sichtweisen und Hintergründe beleuchten. Und das hat mir auch hier gut gefallen. Die einzelnen Handlungsstränge lesen sich bewegend, interessant und zeigen auch bildhafte Einblicke in die wunderschöne Natur am Stettiner Haff.

Die drei Frauen-Charaktere hat Tanja Weber einfühlsam und mit vielen Facetten ausgeschmückt, die unterschiedlichen Lebenswege lesen sich spannend, denn sie zeigen sehr nachfühlbar die vielen Hindernisse und auch schreckliche Erlebnisse auf. Besonders Gines Schicksal ist mir sehr nahe gegangen.

Die Wechsel der verschiedenen Handlungsstränge und Zeiten lassen tiefe Einblicke in das Leben der Frauen zu. Zu Beginn ahnt man noch nicht, welche Richtung die Geschichte nehmen wird und taucht interessiert in die unterschiedlichen Zeitebenen der Figuren ein. Besonders nahe ging mir Gines Schicksal und ihr Kampf mit den Erinnerungen an das Erlittene, während ich Sigrun und Nina lange Zeit recht distanziert gegenüber stand. Doch als einzelne Puzzleteile sich zusammen fügten und ein roter Faden die Geschichten der Figuren verbunden hatte, war der Spannungsmoment gekommen und ich habe auf das Ende hin gefiebert.

Tanja Webers flüssiger Erzählstil bleibt allen Widrigkeiten zum Trotz sehr ruhig und besonnen beschreibend, ohne Kritik zu äußern. Dagegen werden die landschaftlichen Szenen absolut bildhaft und sehr atmosphärisch beschrieben und man taucht beim Lesen in ein Kopfkino dieser besonderen Natur mit Stränden, Wäldern, Wölfen und Mooren ein und merkt, wie menschliche Schicksale einfach vom Moor verschluckt werden.

Der Roman hat mich mit den Frauenfiguren und den speziellen zeitlichen Hintergründen gefesselt und ich habe die bildhaften Beschreibungen der landschaftlichen Besonderheiten der Gegend am Stettiner Haff genossen. Hier wird eine Geschichte erzählt, die aus dreien eine macht und zeigt, wie Frauen mit ihren Schicksalen umgehen.

Die Lektüre hat mich gefesselt und berührt und gezeigt, wie Frauen mit ihren Schicksalen umgehen und welche große Bedeutung die Freiheit und Selbstbestimmung in unserem Leben umgibt.

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Veröffentlicht am 29.04.2024

Allerlei Wissenswertes über Pferde

111 Dinge über Pferde, die man wissen muss
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Im Emons Verlag erscheint der Ratgeber "111 Dinge über Pferde, die man wissen muss" von Franziska Weyer und Katrin Obst.
Weltweit gibt es vermutlich etwa 60 Millionen Pferde, davon 2023 knapp 1,3 Millionen ...

Im Emons Verlag erscheint der Ratgeber "111 Dinge über Pferde, die man wissen muss" von Franziska Weyer und Katrin Obst.
Weltweit gibt es vermutlich etwa 60 Millionen Pferde, davon 2023 knapp 1,3 Millionen in Deutschland. Diese hohe Zahl zeigt, dass die Pferdebranche ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist, der europaweit geschätzt gut 100 Milliarden umsetzt.
Doch Pferde sind auch die Lieblinge der Menschen, sie eignen sich zum Reiten, Voltigieren, als Kutsch- oder Polizeipferde oder zum Rücken von Baumstämmen in unwegsamen Wäldern.

111 Tipps und Geschichten über alles, was man über Pferde wissen möchte. Es gibt Erzählungen aus dem Reiterstübchen, praktische Tipps zu Gesundheit und Ernährung und viele spannende und kuriose Informationen über Pferde, Reitweisen, Zucht und Haltung. Denn das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde!


Jeder der 111 Geschichten ist eine Doppelseite gewidmet, die sich ein qualitativ hochwertiges Foto und dazugehörige Geschichte teilen. Die Themen gliedern sich in unterschiedliche Bereiche auf und die Bandbreite reicht von A wie Abzeichen im Pferdesport bis Z wie Zuchtschauen. Dabei geht es auch um Pferderassen, um die Nahrung, um Kosten des Unterhalts und um viele weitere Dinge wie Sonnenbrand, Todesursachen oder Trächtigkeit.

Besonders interessant waren für mich folgende Bereiche:

- Curly Horses (der Pudel unter den Pferden)
- Ektoparasiten
- Farbige Schleifen
- Friesen
- Gangpferde
- Husten bei Pferden
- Isabell (nennt man auch Palomino)
- Das Jacobsonsche Organ
- Maultiere
- Natural Horsemanship (Pferdepflüsterer)
- Notfallapotheke
- Rückepferde (Waldarbeiter auf vier Beinen)
- Shetlandponys ( das älteste hält den Rekord mit sagenhaften 55 Jahren)
- Qualzuchten (im Bereich von Kleinpferden)
- Voltigieren
- Zahlen und Fakten


Dieses vielseitige Buch wartet mit Informationen jeglicher Art rund um Pferde auf. Ob Wissenswertes, Kurioses, Pflege, Dressur oder Zucht, hier wird jeder Pferde- oder Tierfreund fündig und erfährt noch etwas hinzu.

Veröffentlicht am 24.04.2024

Dieser atmosphärische Krimi ist eine tolle Sommerlektüre!

Südlich von Porto wartet die Schuld
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Im Ullstein Verlag erscheint mit "Südlich von Porto wartet die Schuld" der zweite Band der Portugal-Krimireihe von Mariana da Silva.

Ria Almeida hat nach einem Burnout ihren Job bei der Stuttgarter Polizei ...

Im Ullstein Verlag erscheint mit "Südlich von Porto wartet die Schuld" der zweite Band der Portugal-Krimireihe von Mariana da Silva.

Ria Almeida hat nach einem Burnout ihren Job bei der Stuttgarter Polizei gekündigt und ist zu ihrer Cousine nach Torreira an die portugiesische Atlantikküste gezogen. Dort leben ihre Eltern, die Familie ihres Vaters stammt aus dem kleinen Fischerdorf. Ria arbeitet als Schreibkraft bei ihrem Schwager, dem Dorfpolizisten João Pinto. Ein Notruf über einen Leichenfund ruft beide ins nahe Naturschutzgebiet. Sie bitten Comissário Joaquim Baptista um Unterstützung, aber der wartet vor Gericht auf den zuständigen Richter. Der ist zufälligerweise der Tote im Dünengras.

Der tote Richter Loureiro bearbeitete zuletzt den Prozess gegen den Drogenboss van der Steen, dem auch Baptista auf der Spur ist. Sollte der Fall so einfach sein?

"A sorte: Das Glück ist ein flüchtiger Besucher" Zitat Seite 174

Ria untersucht alle möglichen Spuren und stößt dabei auf andere Verdächtige, die im Naturschutz engagiert sind. Der Fund vom Fotos einer jungen Frau neben dem erstochenen Richter wirft neue Frage auf. Hatte Loureiro etwas zu verbergen?

Es wird schnell klar, dass João Pinto als werdender Vater seine Gedanken eher bei seiner Frau und der bevorstehenden Geburt hat und so lässt Comissário Joaquim Baptista zu, dass Ria mit ihm zusammen arbeitet. Und er stellt fest, dass sie nicht nur das nötige Bauchgefühl besitzt, sondern auch eine gute Ermittlerin abgibt.

In diesem Krimi sorgen die unterschiedlichen Charaktere für einen großen Unterhaltungswert. Alle Figuren sind facettenreich mit Ecken und Kanten ausgestattet und wirken dadurch authentisch und sehr lebendig. Die Ermittlungen im Fall führen ins Drogenmilieu und auch in die Umweltschutzszene, das habe ich sehr interessiert verfolgt, hatte aber mehr Spannungsmomente erwartet. Insgesamt geht es recht familiär zu. Wir erleben, wie Familie Almeida Rias Wohnung einrichtet, gemeinsam isst, sich aber auch in Rias Angelegenheiten einmischt und ständig beobachtet, mit wem sie sich trifft oder wo sie übernachtet. So hatte sich Ria ihr Leben eher nicht vorgestellt, aber da es alle gut mit ihr meinen, arrangiert sie sich damit. Immerhin bekommt sie jede Menge Starthilfe und kehrt zurück in den Schoss der Familie.
Es war gut zu beobachten, wie die Zusammenarbeit zwischen Baptista und Ria immer enger wurde und sie sich auch privat besser verstehen. Nun warte ich darauf, dass Ria als gleichberechtigte Comissária eingestellt wird und diese Beziehung doch noch tiefer geht als bisher.
Ich konnte diesen Fall problemlos ohne Kenntnis des ersten Teils lesen, aber es hat mir insgesamt doch das spezielle Etwas gefehlt. Das Setting beschränkt sich auf das Familienleben der Figuren, da hatte ich mir mehr etwas mehr Flair der Gegend erhofft.


Dieser atmosphärische Krimi punktet mit einem interessanten Ermittlerduo und einer unterhaltsamen portugiesischen Großfamilie!

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