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Veröffentlicht am 01.05.2024

Vom Mut zur Liebe

Never tempt your Boss
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Was passiert, wenn man sich in zwei Männer gleichzeitig verliebt? Und was ist, wenn einer von beiden ein Geheimnis hat, das die gesamte Gefühlswelt auf den Kopf stellen kann? In „Never tempt your boss“ ...

Was passiert, wenn man sich in zwei Männer gleichzeitig verliebt? Und was ist, wenn einer von beiden ein Geheimnis hat, das die gesamte Gefühlswelt auf den Kopf stellen kann? In „Never tempt your boss“ von Sarah Saxx begleiten wir Sarina, Cameron und Lennox auf eine spannende, sehr heiße und gefühlvolle Reise. Eins soll dabei gesagt sein: Diese Story hält die eine oder andere Überraschung bereit.

Wie zu Beginn bei Band sechs befindet sich auch hier ein Personenverzeichnis, das sehr hilfreich ist um alle Protagonisten und ihr Rolle nochmal vor Augen zu haben. So kann man zur Not auch immer wieder Zurückblättern, falls Fragen aufkommen.

Mit Sarina finden wir eine starke Protagonisten vor, die es schafft offen zu kommunizieren und zu ihren Handlungen zu stehen. Sie weiß was sie will, egal ob im Job oder in der Liebe und das merkt man. Durch die Kapitel aus ihrer Sicht bekommt man zudem einen guten Eindruck in ihre Gefühlswelt. Das Gleiche gilt bei Cameron und Lennox. Es macht einfach super viel aus, Kapitel aus den drei Sichten zu haben. Man hat einfach die Möglichkeit tiefer in ihre Beziehung einzutauchen und zu verstehen, was bei der jeweiligen Person gerade passiert.

Ebenfalls gefallen mir auch hier die Nebenprotagonisten sehr gut. Zwar gibt es einen, der sich mit der Zeit sehr unsympathisch gemacht hat, aber auch das passt einfach in die Geschichte. Der Großteil von ihnen hat mir aber sehr viel Freude beim Lesen bereitet.

Doch auch der Schreibstil hat mir Freude bereitet. Locker und leicht, ohne die Gefühle und Emotionen außer acht zu lassen, führt er durch die Geschichte und lässt sie über weite Strecken sehr authentisch wirken.

Nichtsdestotrotz ging es mir an manchen Stellen doch zu schnell voran. Hier und da hätte ich mir gewünscht, dass sich mehr Zeit gelassen und weniger Hektik verreitet wird. Dies ändert nichts daran, dass gewisse Szenen sehr gut ausgearbeitet wurden und ein harmonisches Gesamtbild entsteht.

Schlussendlich bleibt mir nur zu sagen, dass mir auch dieser Band gut gefallen hat und die Vielfalt der Liebe und Identität super dargestellt wird. Wer also auf der Suche nach einer Geschichte ist, die sich gut lesen lässt und offen für Neues ist, der ist bei „Never tempt your boss“ richtig.

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Veröffentlicht am 29.04.2024

Sehr historisch

Der Vertraute
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Mit „Der Vertraute“ wagt sich Leigh Bardugo in neue Gegenden vor. Vor einem historischen Setting treffen wir auf Magie und kleine Wunder, sowie Protagonisten, die auf jeder Seite etwas Neues offenbaren ...

Mit „Der Vertraute“ wagt sich Leigh Bardugo in neue Gegenden vor. Vor einem historischen Setting treffen wir auf Magie und kleine Wunder, sowie Protagonisten, die auf jeder Seite etwas Neues offenbaren könnten.

Luzia wirkt auf den ersten Blick wie ein normales Küchenmädchen, doch dieser Eindruck wird schnell verschwinden. Sie ist taff und immer wieder undurchsichtig. Sie weiß, wie sie sich bestimmten Menschen gegenüber verhalten muss und ist doch unberechenbar. Als Hauptprotagonistin sorgt sie definitiv für Spannung.
Doch auch Antonio Pérez und Santángel sind zwei interessante Protagonisten, die man nicht aus den Augen verlieren darf. Besonders Santángel wurde für mich von Seite zu Seite immer interessanter.
Neben diesen dreien gibt es natürlich noch genügend Nebenprotagonisten, die die Geschichte etwas abwechslungsreicher gestalten und oft ebenfalls etwas Undurchdringliches an sich haben.
Das Problem an den ganzen Protagonisten? Ich habe so meine Zeit gebraucht, bis ich raus hatte, wer was mit wem zu tun hat und wie genau alle zusammenhängen. So war der Start in das Buch doch sehr holprig.
Dazu kommt der doch eher langsame Beginn, der sich etwas gezogen hat, obwohl es spannend war in eine neue Welt einzutauchen, denn gerade das Setting und die Atmosphäre spielen hier eine übergeordnete Rolle.
Dies führt dazu, dass die Liebesgeschichte in den Hintergrund rückt und der Fokus auf anderen Dingen liegt, wie etwa der Politik oder der Inquisition. Romantasy darf man hier keinesfalls erwarten.

Der Schreibstil von Leigh Bardugo ist auch hier wieder einzigartig. Sie bringt das historische Setting hervorragend in die Geschichte ein und kreiert mit ihrer recht schlichten Wortwahl eine einzigartige Atmosphäre, die ich so noch nicht erlebt habe.
Trotzdem ist es mir zwischendurch ein wenig zu historisch und langatmig gewesen. Erst ab dem zweiten Drittel nimmt die Geschichte richtig an fahrt auf, aber das Dranbleiben lohnt sich, wenn man historisches Fantasy mag.

Fest steht, dass man von Intrigen über Geheimnisse, bis hin zur Liebe und Vertrauen alles in diesem Buch findet. Wer meint es gut mit dir und wer will dich tot sehen? Auf jeder dieser Seiten kann man eine gute oder böse Überraschung erleben.
Mich konnte das Buch zwar nicht zu hundert Prozent überzeugen, ist aber dennoch eine Empfehlung, für alle, die historisches Fantasy mögen und denen die Atmosphäre eines Buches am Herzen liegt.

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Veröffentlicht am 14.04.2024

Mehr als Liebe

Weil ich an dich glaube – Great and Precious Things
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„Weil ich an dich glaube“ von Rebecca Yarros ist mehr als nur eine Geschichte, in der es um die Liebe geht.
Es geht darum, die Freiheit zu haben, Entscheidungen zu treffen und sich selbst zum Besseren ...

„Weil ich an dich glaube“ von Rebecca Yarros ist mehr als nur eine Geschichte, in der es um die Liebe geht.
Es geht darum, die Freiheit zu haben, Entscheidungen zu treffen und sich selbst zum Besseren zu ändern.
Die Geschichte von Camden und Willow hat mich mitgenommen und immer wieder überrascht. Mal positiv, mal negativ.

Mit Camden findet man einen Protagonisten vor, der von seiner Vergangenheit geprägt wird und es bei seiner Rückkehr nach Alba alles andere als einfach hat.
Er ist ein Mann, den viele falsch einschätzen und den man erst mit der Zeit so richtig kennenlernt. Durch die Kapitel aus seiner Sicht wird aber ein tiefer Einblick in seine Gefühlswelt gewährt, der mich nicht kaltgelassen hat.
Ich habe bewundert, wie stark er ist und wie sehr er sich für die Menschen, die ihm nahe stehen einsetzt, egal wie schlecht sie ihn behandeln.
Durch die Wortwahl und Sprache von Rebecca Yarros ist es ein leichtes durch die Seiten zu fliegen und Camden im Laufe der Geschichte immer näherzukommen.
Oftmals hat sie sehr viel Gefühl in den Schreibstil gelegt, der mich nicht losgelassen hat. So wie Willow, die das perfekte Gegenstück für Camden zu sein scheint und sich weder von ihm, noch von allen anderen davon abhalten lässt, zu ihm zu stehen. Ihr Durchsetzungsvermögen ist sehr ausgeprägt und auch ihre Handlungen sind zum Großteil sehr nachvollziehbar.
Und doch sind es die Nebenprotagonisten, die dieses Buch zu etwas Besonderem gemacht haben. Sie sind so unterschiedlich, legen so unterschiedliche Charakterzüge an den Tag, dass es nicht langweilig wird. Sie machen die Geschichte, in gewisser Hinsicht, bunter.
Was allerdings nicht davon ablenkt, dass sie auch zu Überraschungen und Szenen geführt haben, die – für mich – nicht immer passend waren und bei denen ich nur den Kopf schütteln konnte, weil ich keine Worte für das Geschehen hatte.
Dazu kommt, dass sich das Erzählte zwischendurch repetitiv angefühlt hat. Zwischendurch hatte ich das Gefühl, dass ich manche Dinge schon des Öfteren gelesen habe. An diesen Stellen hätte man gut und gerne etwas anderes einbauen oder eine andere Wortwahl treffen können.

Dennoch hat mich besonders das Ende mitgerissen. Die Stränge aus der Vergangenheit sind zusammengekommen und es hat sich ein rundes Bild ergeben, das mich kurz sprachlos zurückgelassen hat.
Generell ist die Thematik um Camdens Vater alles andere als einfach, zeigt aber auch, wie fragil das Leben und wir Menschen sind.

Insgesamt ist „Weil ich an dich glaube“ ein Buch, das tiefer geht, als man zuerst vermutet. Auf vielen Ebenen hat es mich zum Nachdenken gebracht.
Vieles passt einfach zusammen, wie die Protagonisten und das Setting, das mich abholen konnte. Alba als Kleinstadt in den Bergen Colorados hat einfach die perfekte Umgebung für diese Geschichte gebildet.

Schlussendlich bleibt mir zu sagen, dass es zwar immer wieder Szenen gab, die nicht in die Geschichte gepasst haben und der Schreibstil, bzw. die Übersetzung, an manchen Stellen holprig war, mich das Gesamtbild aber definitiv abholen konnte.
Es ist eine Empfehlung für die Menschen, die etwas mehr als eine normale Lovestory haben wollen und diejenigen, die noch nicht wissen, wie wertvoll es ist, die Freiheit zu haben, Entscheidungen treffen zu können.

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Veröffentlicht am 19.03.2024

Recht unterhaltsam

Mörderfinder – Stimme der Angst
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Auch im vierten Band der "Mörderfinder" Reihe von Arno Strobel begleiten wir Max Bischoff und treffen auf alte Bekannte und neue Gesichter.

Wie man es von Strobel gewohnt ist, lässt sich auch dieses Buch ...

Auch im vierten Band der "Mörderfinder" Reihe von Arno Strobel begleiten wir Max Bischoff und treffen auf alte Bekannte und neue Gesichter.

Wie man es von Strobel gewohnt ist, lässt sich auch dieses Buch wieder sehr gut lesen. Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig, sodass auch die Atmosphäre, die das Buch umgibt, gut rübergebracht wird.
Im Zusammenhang mit den Protagonisten ergibt sich ein harmonisches Gesamtbild.
Besonders Marvin hat mir in diesem Buch sehr gut gefallen. Er und seine eigenwillige Art bringen etwas Schwung in die Geschichte und machen sie bunter. Es bereitet immer wieder Freude, wenn man etwas über ihn liest.

Nichtsdestotrotz gibt es eine Sache die mir keine große Freude bereitet hat, und das ist der Spannungsbogen. Für mich kam nie wirklich Spannung auf.
Schon zu Beginn des Thrillers hatte ich meine Vermutungen, wer der oder die Täter*in sein könnte, die sich dann am Ende auch bewahrheitet haben.
Es wäre wünschenswert gewesen, wenn es vielleicht ein oder zwei unerwartete Wendungen gegeben hätte. So zählt es in Sachen Spannung eher zu Strobels schwächeren Werken.
Dies ändert aber nichts an der Tatsache, dass ich mich gut unterhalten gefühlt habe.
Schließlich gab es am Ende doch noch eine Sache, die mich ein wenig überrascht und gefreut hat.

Alles in allem ist dieser Band wieder recht Unterhaltsam gewesen, ist aber hinsichtlich der Spannung ausbaufähig.
Für Fans von Max Bischoff ist es definitiv eine Empfehlung. Wer noch nichts über Max Bischoff gelesen hat, kann dieses Buch ebenfalls ohne Probleme lesen. Wenn man allerdings die Vorgänger gelesen hat, macht es noch mehr Spaß, weil man die ganzen Beziehungen der Protagonisten besser versteht, und mir ihnen vertraut ist.

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Veröffentlicht am 17.03.2024

Mit Tiefsinn

Mein ziemlich seltsamer Freund Walter
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"Mein ziemlich seltsamer Freund Walter" von Sibylle Berg und mit Illustrationen von Julius Thesing ist ein Comicroman, der auf einer tieferen Ebene agiert. Wichtige Themen wie Mobbing werden aufgegriffen ...

"Mein ziemlich seltsamer Freund Walter" von Sibylle Berg und mit Illustrationen von Julius Thesing ist ein Comicroman, der auf einer tieferen Ebene agiert. Wichtige Themen wie Mobbing werden aufgegriffen und wie schwer es sein kann, anders zu sein.

Mit Lisa wurde eine Protagonistin kreiert, deren Leben alles andere als einfach ist. Sie hat Eltern zuhause, die sich nicht wirklich um sie kümmern und Freunde hat sie auch nicht. Zumindest nicht bis zu dem Zeitpunkt an dem Walter aus eine Ufo aussteigt und Lisas Leben auf den Kopf stellt. Schnell merkt man, dass Lisa und Walter eine besondere Verbindung zueinander haben und sich ausgleichen. Walter ist ein Außerirdischer, den so schnell nichts aus der Bahn werfen kann und das hilft Lisa sehr.

Durch die einfachen Texte und Formulierungen ist es ein Leichtes, die Message hinter den Worten zu verstehen, die im Zusammenhang mit den Illustrationen noch deutlicher wird. Ich persönlich bin nicht der größte Fan von dem Zeichenstil, finde ihn aber passend für diese Geschichte, die vom Anderssein zeugt. Generell entdeckt man immer wieder kleinere Details, die vielleicht nicht direkt auffallen, was das Ganze noch interessanter macht.

Nichtsdestotrotz gibt es eine Sache die mich ein wenig stört. Das ist der Punkt, dass ziemlich schnell und einfach für alles eine Lösung gefunden wird. Es vermittelt das Bild, dass sich Menschen von Heute auf Morgen anders benehmen und ein komplett anderes Verhalten anderen gegenüber an den Tag legen können. Es wäre schön gewesen, wenn man eine Prozess der Änderung gesehen hätte und nicht einfach nur ein Ergebnis.

Im Grunde überzeugt mich das Gesamtbild trotzdem. Es ist ein Comicroman in den Jung und Alt definitiv mal reinlesen können, denn er zeigt, dass man bei Mobbing nicht einfach wegschauen sollte. Er zeigt, wie wichtig es ist zu sich selbst zu stehen und, dass es nicht schlimm ist, wenn man anders ist als die Anderen.

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