Okay für Zwischendurch
Ich fand das Debut von T.J. Newman richtig gut und habe mich dann entsprechend gefreut, als ich gesehen habe, dass ein neues Buch von ihr erscheinen soll. Ihr neuer Thriller „Absturz“ greift abermals das ...
Ich fand das Debut von T.J. Newman richtig gut und habe mich dann entsprechend gefreut, als ich gesehen habe, dass ein neues Buch von ihr erscheinen soll. Ihr neuer Thriller „Absturz“ greift abermals das Thema einer Flugzeugtragödie auf und schmeißt die Leser direkt ins kalte Wasser – im wahrsten Sinne des Wortes. Kaum hat Flug 1421 von Honolulu nach Kalifornien den Boden verlassen stürzt die Maschine in den Pazifik. Für die Überlebenden Passagiere und Crewmitglieder beginnt ein erbarmungsloser Kampf ums Überleben.
Das Hörbuch wird gelesen von Uve Teschner und Michaela Gaertner, die sich sehr schön hier ergänzen konnten. Die beiden Sprecher haben meiner Meinung nach einen tollen Job gemacht und den Charakteren wirklich Leben eingehaucht, wobei mir die Kapitel von Uve Teschner persönlich etwas mehr zugesagt haben.
Das Hörbuch war von Anfang bis Ende absolut spannungsgeladen und während sich eine Katastrophe an die nächste reihte, blieb kaum Zeit zum Atemholen. Die Autorin versteht sich darauf gleich zu Beginn ein ordentliches Tempo vorzulegen und dieses auch beizubehalten. Der Erzählstil ist flüssig, als auch bildhaft und passt perfekt zu dieser Sorte Katastrophen-Thriller. Nur mit den technischen Details ist Newman gerne mal etwas über die Stränge geschlagen.
Während ich den Einstieg ins Buch, in dem sich auch der Absturz ereignet, noch sehr gut fand, hat mein Interesse an der Story allerdings mehr und mehr nachgelassen, sobald die Mitte hinter mir lag. Die Charaktere haben sich alle ein wenig eindimensional und stereotypisch angefühlt, sodass ich besonders bei denen, die im Flugzeug eingeschlossen waren, nicht den größten Antrieb hatte mitzufühlen. Die Familie Kent, insbesondere Chris und Will, lernt man etwas besser kennen, da sie quasi die Helden der Geschichte sind, und auch wenn ihre Backstory ganz interessant war, waren mir die beiden als Figuren einfach nicht sympathisch. Sie haben jede Situation mit einer Selbstverständlichkeit an sich gerissen, als wären sie die einzig kompetenten Menschen in dieser Geschichte. Da hat auch nicht geholfen, dass die Autorin versucht hat das so zu verkaufen, als seien Chris und Will besser als Militär, Seenotrettung und Bordpersonal zusammen.
Insgesamt hatte ich bei diesem Buch einfach das Gefühl, dass sich die Geschichte besser auf der Leinwand gemacht hätte. Das Lesen bzw. Zuhören gibt einem zu viel Zeit sich an Details oder Elementen der Geschichte aufzuhängen, die nicht rund sind und wenn man zu sehr ins Grübeln darüber kommt, wie realistisch oder unrealistisch eine Szene ist, schmälert das irgendwann den Unterhaltungsfaktor. Für mich lief es leider darauf hinaus.
Am Ende des Tages war „Absturz“ von T.J. Newman ganz in Ordnung, mehr aber auch nicht. 2.5 Sterne.