Eine neue Heimat, eine Liebe inmitten von Trümmern
Nordfriesland 1945: Die deutsche Niederlage ist nur noch eine Frage von Tagen, die Besatzerarmeen rücken vorwärts. Erschöpft klopfen die neunzehnjährige Lena und ihre Schwester an die Tür des Pfarrhauses in Niebüll. Die beiden Pastorentöchter aus Pommern haben eine dramatische Flucht hinter sich und sind erleichtert, dass sie nun endlich aufgenommen werden. Vorbei die gefährlichen Nächte auf der Flucht, die ständige Angst … Die selbstbewusste Lena ist mehr als bereit, sich ein neues Leben aufzubauen, doch den Flüchtlingen steht man im Dorf skeptisch gegenüber. Einzig in dem klugen Apothekenhelfer Rainer findet Lena so etwas wie einen Freund in der neuen Heimat. Durch ihre Englischkenntnisse kann sie für die britischen Besatzer arbeiten und lernt sogar Autofahren. Am Steuer der Militärjeeps erlebt Lena das erste Mal seit Jahren wieder Momente der Freiheit. Doch die Unbeschwertheit währt nur kurz in diesem Sommer des jähen Erwachens. Ein weiterer Heimkehrer bedroht das fragile Glück, und Lenas Taten auf der Flucht holen sie ein …
Ein bewegender Roman über Liebe, Krieg, Vergebung und die Schuld, die bleibt - inspiriert von der Geschichte der Großmutter der Autorin.
Lena und ihre Schwester sind auf der Flucht und klopfen im Pfarrhaus in Niebüll an die Tür. Die beiden Pastorentöchter werden aufgenommen und endlich ist die Angst der Flucht vorbei.
Allein der Titel ...
Lena und ihre Schwester sind auf der Flucht und klopfen im Pfarrhaus in Niebüll an die Tür. Die beiden Pastorentöchter werden aufgenommen und endlich ist die Angst der Flucht vorbei.
Allein der Titel verspricht schon so einiges und der Klappentext hat mich dann völlig überzeugt. Lena und ihre Schwester kommen bei der Familie unter und hoffen nun, endlich etwas Ruhe zu finden. Lenas Schwester Margot wurde auf der Flucht von ihrer Mutter und der dritten Schwester getrennt und nun sind die beiden auf sich gestellt. Sie werden oft skeptisch beäugelt, denn Flüchtlinge sind eben Flüchtlinge und gehören nicht unbedingt nach Niebüll. Doch so langsam werden sie heimisch und fühlen sich wohl, vor allem ist der Hunger weg. Lena bekommt bei den Engländern eine Stelle als Dolmetscherin und sie kann jetzt endlich ihren eigenen Weg gehen. Das Buch habe ich unheimlich gerne gelesen und es ist ein wunderbare Geschichte entstanden, die einem sehr zu Herzen geht. Die Geschichte ist sehr ruhig geschrieben, aber man fiebert immer mit Lena mit und wünscht ihr nur das Beste. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen und ich habe das Buch sehr ungern aus der Hand gelegt.
Dieses Buch kann ich nur weiter empfehlen, Hanna Aden wurde durch die Geschichte ihrer Großmutter zu dem Buch inspiriert und ihr ist etwas Wunderbares gelungen. Auf Teil zwei freue ich mich schon sehr.
Niebüll, 1945: Die beiden Pfarrerstöchter Lena und Margot klopfen nervös und ausgezehrt an die Pfarrhaustür von Niebüll. Ihnen öffnet die Pfarrfrau und zu Lena und Margots Glück nimmt sie sie auf und schickt ...
Niebüll, 1945: Die beiden Pfarrerstöchter Lena und Margot klopfen nervös und ausgezehrt an die Pfarrhaustür von Niebüll. Ihnen öffnet die Pfarrfrau und zu Lena und Margots Glück nimmt sie sie auf und schickt sie nicht wieder weg. Denn die beiden Schwestern kommen aus Pommern, Margot wurde während der Flucht von der Mutter und der dritten Schwestern getrennt und der Vater ist im Pfarrhaus geblieben, um den übrig geblieben Dorfbewohnern mit seinen Russischkenntnissen zu unterstützen. Obwohl sie in der neuen Heimat immer verächtlich und abschätzig angesehen werden, fühlen sie sich doch schnell angekommen und sind froh, so freundlich behandelt zu werden und endlich nicht mehr hungern zu müssen. So nimmt Lena auch die Stelle bei den englischen Besatzern an und hilft dort künftig als Dolmetscherin, um Verständigungsproblemen vorzubeugen. Schnell verbessert sich ihre Sprache und sie findet in Offiziersbursche James einen guten, brüderlichen Freund. Umso mehr schockieren sie die Taten, die die Nazis in den Konzentrationslagern verübt haben und dem deutschen Volk so lange verborgen waren und nun von den Besatzern aufgedeckt und allen gezeigt werden. Da sie selbst so manches Geheimnis hat, weiß sie oft nicht, wie sie damit umgehen soll und was Richtig oder Falsch ist...
Hanna Aden hat in Anlehnung an die Geschichte ihrer Großmutter und somit die eigene Familiengeschichte diesen Roman erschaffen. Obwohl sich natürlich nicht alles genau so zugetragen hat und auch einige Details und Personen von der Autorin hinzugefügt wurden, wirkt die Handlung sehr realistisch und zieht die Leser in ihren Bann.
Dieser Roman war genau nach meinem Geschmack, denn ich mag es sehr, wenn eine Handlung so echt und ungefiltert wirkt und auf Tatsachen beruht. Man spürt die gute und gründliche Recherchearbeit der Autorin immer wieder und merkt auch, dass sie das Schicksal ihrer Großmutter selbst sehr berührt hat. Lena ist eine sehr starke junge Frau, die sich nicht so schnell beirren lässt und sicher in ihrem Glauben an Gott steht. Trotzdem begeht sie so manche Tat, die ihr ein schlechtes Gewissen bereitet, aber in dieser Situation das einzig Richtige war. Da mich der Roman so sehr gefesselt und nicht mehr losgelassen hat, kann ich ihn allen Fans von historischen Romanen nur ans Herz legen!
Mein neuester Roman „I love you, Fräulein Lena“ von Hanna Aden ist ein packendes Buch über Krieg, Flucht, Liebe und Vergebung. Das Cover ist passend dazu gestaltet. Als Betrachter kann man einen Jeep sowie ...
Mein neuester Roman „I love you, Fräulein Lena“ von Hanna Aden ist ein packendes Buch über Krieg, Flucht, Liebe und Vergebung. Das Cover ist passend dazu gestaltet. Als Betrachter kann man einen Jeep sowie ein Liebespaar betrachten, dass sich innig umarmt. Die Szene wirkt wie aus einer anderen Zeit und ist teilendsättigt. Der Titelschriftzug ist in einem Grauton, der irgendwie beruhigend auf mich wirkt. Der Text: „Wenn ihr je in Not geratet, dann sucht nach dem nächsten Pfarrhaus. Klopft an die Tür und sagt, dass ihr Pastorentöchter seid. Vielleicht hilft man euch dort“
im Booklet lässt den Leser zum ersten Mal tief einatmen und schlucken… Mir ging es zumindest so. Vorsichtshalber lege ich mir ein Päckchen Taschentücher bereit, denn dies scheint ein trauriges Buch zu sein und sicher ist sicher. Lesetechnisch befinden wir uns im Jahr 1945. Protagonisten sind die 19-jährige Lena, ihre Schwester Margot, Frau Petersen, Joachim, Rainer, Lieutenant Nigel Harris, James, Hildegard und Hans, um nur einige zu nennen. Der Plot unterteilt sich in mehrere Handlungsstränge und hat einige Perspektivwechsel. Der Spannungsbogen baut sich nach und nach auf. Der Schreibstil der Autorin ist gut lesbar. Die Szenen werden von Hanna Aden gut beschrieben und wirken authentisch. Mir kommt beim Lesen das alte Kinderlied „Maikäfer flieg“ in den Sinn. Bestimmt, weil es auch eine schwere Notlage in Kriegszeiten liedtechnisch beschreibt. Ich leide beim Lesen mit meinen Protagonisten Leni und Margot eifrig mit. Zu grausam, was die Zwei alles aushalten und auf ihrer Flucht nach Niebüll erleben mussten. Gespannt verfolge ich Seite um Seite was da passiert. Als Leser muss man einiges gedanklich verdauen und sollte auch den besonderen historischen Hintergrund der Nachkriegszeit im Auge behalten. Mich berührt das Geschriebene besonders, da meine Mama 1943 geboren wurde und mit ihrer Familie damals selber geflüchtet ist. Aus den Erzählungen meiner Urgroßmutter, Oma und Mama kommen mir einige gelesene Details beklemmend real vor. Mich bewegt der Roman sehr, vor allem vor dem Hintergrund der aktuellen Kriege überall auf der Welt, das Leid der Bevölkerung, der einzelnen Menschen ist unermesslich. „Böse Menschen“ gibt es auf jeder Seite. Zum Glück gibt es aber auch immer Menschen, die sich wohltuend von anderen abheben und das Herz am rechten Fleck haben. Und ich muss an den Spruch aus dem Poesiealbum meiner Oma denken: „Wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her.“
Buchrücken:
Eine neue Heimat, eine Liebe inmitten von Trümmern
Nordfriesland 1945: Die deutsche Niederlage ist nur noch eine Frage von Tagen, die Besatzerarmeen rücken vorwärts. Erschöpft klopfen die neunzehnjährige Lena und ihre Schwester an die Tür des Pfarrhauses in Niebüll. Die beiden Pastorentöchter aus Pommern haben eine dramatische Flucht hinter sich und sind erleichtert, dass sie nun endlich aufgenommen werden. Vorbei die gefährlichen Nächte auf der Flucht, die ständige Angst … Die selbstbewusste Lena ist mehr als bereit, sich ein neues Leben aufzubauen, doch den Flüchtlingen steht man im Dorf skeptisch gegenüber. Einzig in dem klugen Apothekenhelfer Rainer findet Lena so etwas wie einen Freund in der neuen Heimat. Durch ihre Englischkenntnisse kann sie für die britischen Besatzer arbeiten und lernt sogar Autofahren. Am Steuer der Militärjeeps erlebt Lena das erste Mal seit Jahren wieder Momente der Freiheit. Doch die Unbeschwertheit währt nur kurz in diesem Sommer des jähen Erwachens. Ein weiterer Heimkehrer bedroht das fragile Glück, und Lenas Taten auf der Flucht holen sie ein …
Die Autorin:
Hanna Aden wurde 1983 in Heidelberg geboren. Neben ihrem erlernten Beruf als Sonderpädagogin schreibt sie journalistische Texte und Kolumnen für Zeitschriften. Sie war Mitglied der Jury für den DELIA-Literaturpreis. Für ihren Roman I love you, Fräulein Lena ließ sie sich von der Geschichte ihrer Großmutter inspirieren.
Fazit: ***** Der Roman „I love you, Fräulein Lena” von Hanna Aden ist im Penguin Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat 429 Seiten, die aufrütteln sollten und die Zeit nach dem Krieg und die damit verbundenen Leiden eindrucksvoll aufgreift.
Inhalt: Niebüll, Nordfriesland 1945. Nach ihrer dramatischen Flucht aus Pommern hoffen die beiden Schwestern und Pastorentöchter Lena und Margot, im Pfarrhaus in Niebüll fürs Erste eine Unterkunft zu bekommen. ...
Inhalt: Niebüll, Nordfriesland 1945. Nach ihrer dramatischen Flucht aus Pommern hoffen die beiden Schwestern und Pastorentöchter Lena und Margot, im Pfarrhaus in Niebüll fürs Erste eine Unterkunft zu bekommen. Vor allem die 19-jährige Lena träumt davon, sich hier eine Zukunft aufbauen zu können. Doch Flüchtlinge werden nicht gern gesehen und misstrauisch beobachtet. Durch Zufall gelingt es Lena eine Stelle als Übersetzerin bei den britischen Besatzern zu bekommen. Doch die Frage nach der Schuld, sowie das Misstrauen und Unverständnis der Siegermächte allen Deutschen gegenüber ist allgegenwärtig.
Meine Meinung: Der Roman ist inspiriert von der eigenen Familiengeschichte der Autorin.
„I love you, Fräulein Lena“ ist, wie man vielleicht aufgrund des Titels erwartet, keine einfache Liebesgeschichte zwischen Lena und einem britischen Soldaten. Nein, denn obwohl es auch um eine zarte Liebesgeschichte geht, steckt in diesem Roman viel mehr Tiefe, als ich erwartet hatte.
Hanna Aden erzählt aus verschiedenen Perspektiven, wobei der Fokus allerdings eindeutig auf Lena liegt. Durch die wechselnden Blickrichtungen bekommt man Einblicke in die Erinnerungen, Kriegserlebnisse und Gedanken der sehr unterschiedlichen und gut gewählten Charaktere, was ich sehr interessant fand.
Lena mochte ich gern. Nachdem sie sich etwas eingelebt hat und die Schrecken der Flucht ein klein wenig verblassen, zeigt sie, wie mutig und taff sie ist, auch wird sie immer selbstbewusster. Vor allem für Menschen, die ihr am Herzen liegen, riskiert sie einiges. Auch ihre Erziehung in einem Pastorenhaushalt wird häufig deutlich.
Die Geschichte spielt im besiegten Nachkriegsdeutschland. Die Stadt Niebüll steht unter britischer Besatzung und die Sieger zeigen den besiegten Deutschen deutlich ihre Überlegenheit, ihr Unverständnis und auch ihr Misstrauen. Im Laufe der Handlung werden viele Fragen aufgeworfen, die nur schwer oder gar nicht beantwortet werden können. Lena bringen diese Fragen zum Nachdenken. Zudem berichtet die Autorin authentisch und interessant über das alltäglichen Leben dieser Zeit.
Fazit: Mich hat dieses Buch nicht nur gut unterhalten, sondern auch emotional sehr berührt und mich zum Nachdenken gebracht. Einige Passagen werden mir sicher noch lange im Gedächtnis bleiben.
„I love you, Fräulein Lena“ ist ein Buch, dem ich viele Leser*innen wünsche. Ein Buch über Schuld und Vergebung, über Erinnerungen und Zukunftsängste. Über Liebe und Hoffnung. Und gegen das Vergessen!
Lose basierend auf der Geschichte ihrer eigenen Großmutter hat Hanna Aden eine beeindruckende, fesselnde und berührende Geschichte geschaffen.
Kurz vor Kriegsende klopfen die Pastorentöchter Lena und ...
Lose basierend auf der Geschichte ihrer eigenen Großmutter hat Hanna Aden eine beeindruckende, fesselnde und berührende Geschichte geschaffen.
Kurz vor Kriegsende klopfen die Pastorentöchter Lena und Margot an der Tür des Pfarrhauses in Niebüll. Nach ihrer Flucht aus Pommern hoffen sie auf Obdach, was ihnen auch gewährt wird. Während sie versuchen anzukommen, beginnt die Welt sich neu zu ordnen: die Briten übernehmen die Verwaltung. Lena ergattert durch Zufall einen Job bei der Militärverwaltung, fängt an zu reflektieren- während sich für alle Deutsche nach den Jahren der Propaganda die Frage nach großer und kleiner Schuld jedes Einzelnen stellt.
Anhand von der wirklich großartig ausgestalteten Charaktere lernt der Lesende zusammen mit den Protagonisten, dass die Antwort nicht immer einfach zu finden und das Leben oft nicht schwarz und weiß ist.
Eine emotionale Geschichte, die einen auch nach dem Lesen nicht loslässt!