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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.01.2017

Nette Lektüre

Minus 18 Grad
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Kripochefin Astrid Tuvesson ist auf dem Weg zur Arbeit. Auf einmal wird sie von einem BMW gestreift und nimmt die Verfolgung auf. Der Fahrer fährt aber in vollem Tempo über den Kai und versinkt im Wasser. ...

Kripochefin Astrid Tuvesson ist auf dem Weg zur Arbeit. Auf einmal wird sie von einem BMW gestreift und nimmt die Verfolgung auf. Der Fahrer fährt aber in vollem Tempo über den Kai und versinkt im Wasser. Die Sache scheint klar, allerdings stellt sich bei der Obduktion heraus, dass der Fahrer schon seit längerer Zeit tot war. Wie kann das sein?

Das Cover gefällt mir wirklich gut, der Titel hebt sich auf dem eher farblos gehaltenen Buch sehr gut ab und ist ein richtiger Blickfang.
Die Sprache vom Autor ist sehr anschaulich und manchmal bleibt wenig Spielraum für die Fantasie. Obwohl das natürlich etwas einschränkt, gefällt mir der Stil sehr gut und ich konnte direkt in die Geschichte reinfinden, obwohl ich die Vorgänger nicht kenne.
Die Charaktere sind allesamt recht eigenwillig und machen viel was sie wollen. Irgendwie halten sie sich selten an die Regeln, das hebt einerseits die Spannung, aber andererseits ist das manchmal etwas nervig.
Die Kapitel sind enden häufig offen und so bleibt man als Leser am Ball und kann das Buch einfach nicht weglegen. Wobei gegen Ende sind mir zu viele Cliffhanger, die dann nicht nur am Ende der Kapitel sind, sondern auch mittendrin.
Was mir manchmal auch etwas zu viel wurde, sind die verschiedenen Handlungsstränge, die nicht direkt zusammen laufen. Das hat mich manchmal etwas verwirrt und lenkte vom eigentlichen Fall etwas ab. Auch war ein Teil der Handlung, der mich so gar nicht ansprach, aber ich möchte nicht zu viel verraten. Nur so viel, dieser Teil hat meiner Meinung nach so gar nicht in die Geschichte gepasst.
Wo wir schon dabei sind, die ganzen englischen Redewendungen im Roman fand ich etwas viel. Warum musste das sein?
Etwa in der Mitte scheint schon die Auflösung des Falles zu kommen und ich dachte, dass jetzt natürlich nicht mehr allzu viel kommen könnte, aber der Autor hat mich total überrascht, indem er dann nochmal eine tolle und spannende Wendung hineinbringt. Wirklich gelungen. 
Auch mit dem Titel hat mich der Autor zuerst auf eine völlig falsche Fährte gelockt, hatte etwas anderes erwartet, aber ich muss sagen, sowas mag ich wirklich gern. Wenn nicht alles so vorhersehbar ist.
Am Ende ist der Fall dann gelöst, aber die Geschichte der Ermittler bleibt offen, sodass sich der Autor natürlich frei lässt, ein weiteres Buch zu schreiben. Das ist aber vollkommen in Ordnung. 
Zudem ist die Auflösung stimmig und einigermaßen gut gelungen.
Was mir auch gut gefallen hat, war das der Epilog etwas Berichtendes hatte. Als wäre der Roman eine wahre Begebenheit und man erfährt zum Schluss, was mit den Personen passiert ist. Das hatte ich in dieser Form noch nicht.

Mein Fazit: Recht spannend und gut, allerdings haut der Roman mich im Großen und Ganzen nicht vom Hocker.

Veröffentlicht am 03.12.2016

Teilweise lustig

Eltern haften an ihren Kindern
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Martin Zingsheim ist Kabarettist und hat einfach ein Buch über das Leben mit Kindern geschrieben.

Tja, zum Inhalt wäre damit auch schon alles gesagt. Denn viel mehr ist das Buch wirklich nicht. Das Cover ...

Martin Zingsheim ist Kabarettist und hat einfach ein Buch über das Leben mit Kindern geschrieben.

Tja, zum Inhalt wäre damit auch schon alles gesagt. Denn viel mehr ist das Buch wirklich nicht. Das Cover finde ich, um ehrlich zu sein, etwas überladen. Viele Informationen und Illustrationen.
Was von Anfang an auffällt ist, dass Martin Zingsheim nicht einfach ein simples, gezwungen witziges Buch schreibt, sondern schon Niveau in das Geschriebene reinbringt. Das gefällt mir schonmal, denn so kommen die lustigen Stellen nicht so platt rüber.
Wobei diese nicht so häufig vorkommen, wie ich dachte. Ich hatte mir dann doch etwas mehr lustige Anekdoten über das Leben mit Kindern vorgestellt. Aber leider kommt das Buch etwas philosophisch daher und die Geschichten über seine oder aber auch andere Kinder kommen teilweise etwas kurz. Aber das war vielleicht auch gewollt. Auf jeden Fall war ich deswegen etwas enttäuscht. Wobei, wenn die Einblicke ins Familienleben kommen, dann sind dieser einfach nur sehr witzig beschrieben und man muss einfach lachen.
Durch den etwas philosophischen Einschlag kommt man dann allerdings auch wieder ans Denken und in vielen der angesprochenen Themen kann man ihm nur zustimmen.
Ich fand auch, dass Martin Zingsheim nicht immer so auf das Kapitelthema eingeht, manchmal driftet er doch schon ab und dann beschreibt er wieder andere Themen. Was prinzipiell ja nicht schlimm ist.
Manchmal beim Lesen habe ich gedacht, ob das Buch vielleicht an einigen Stellen gehört, also vorgelesen, lustiger wäre. Denn manchmal kommt eine lustige Sache gelesen leider nicht so gut rüber wie gehört. Denn die Mimik und Gestik ist einfach dann von großer Bedeutung.
Was mir allerdings sehr gut gefallen hat, waren die Zitate Der Experten, die zwischendurch immer mal wieder am Rand auftauchen. Martin Zingsheim gibt sich so viel Mühe diese gekonnt zu erfinden und deshalb lohnt es sich nicht nur das Zitat selber zu lesen, sondern auch den Expertennamen (da musste ich schonmal manchmal zweimal lesen) und Buch sowie den Ort, denn da versteckten sich einfach tolle Wortwitze.
Das Ende selber mit der „Vorschau“ war recht lustig, aber warum so negativ? Umgehauen hat es mich leider nicht.


Mein Fazit: Ich habe mir etwas anderes vorgestellt, wurde aber trotzdem stellenweise gut unterhalten.

Veröffentlicht am 28.11.2016

Eigentlich sehr gut

HELIX - Sie werden uns ersetzen
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Der US-Außenminister bricht bei der Münchener Sicherheitskonferenz zusammen und stirbt kurze Zeit später im Krankenhaus. Bei der Obduktion wird festgestellt, dass er Opfer eines Anschlags war.
In Afrika ...

Der US-Außenminister bricht bei der Münchener Sicherheitskonferenz zusammen und stirbt kurze Zeit später im Krankenhaus. Bei der Obduktion wird festgestellt, dass er Opfer eines Anschlags war.
In Afrika entdeckt ein Mitarbeiter einer großen Agrarfirma einen besonders widerstandsfähigen Mais. Wurde dieser genmanipuliert?
In Amerika wird einem Paar, das sich ein Kind wünscht, die Möglichkeit angeboten ein Kind zu bekommen, das gesünder, intelligenter und fitter ist.

Das Cover finde ich wirklich super gemacht. Aber man bekommt mich auch direkt schon, wenn das Cover erhaben ist, denn diesen Effekt mag ich besonders. Aber auch sonst ist das Cover gut gestaltet, denn das düstere hebt natürlich den Schriftzug Helix besonders hervor und ist ein richtiger Hingucker.
Durch die vielen kurzen Kapitel muss man zwar erst hineinfinden in die Geschichte, weil die einzelnen Handlungsstränge dementsprechend schnell abbrechen. Trotzdem finde ich das einen guten Trick, denn dadurch wird man als Leser bei der Stange gehalten, denn die Spannung bricht natürlich auch ab und man muss unbedingt weiterlesen.
Auch sonst ist der Roman spannend geschrieben und gefällt mir gut.
Was mir halt nur etwas Kopfzerbrechen bereitet hat, waren teilweise die vielen Fakten. Ich fand das wirklich sehr interessant, denn das Thema ist einfach interessant, allerdings waren es manchmal etwas viele Fakten auf einmal.
Was ich mich nur gefragt habe, ist ob eine Genmanipulation in dieser Hinsicht möglich ist, denn an einigen Stellen kam mir das ganze schon etwas unglaubwürdig vor.
Schon relativ früh laufen die Handlungsstränge zusammen und der Leser wird nicht lange hingehalten. Das gefällt mir auch sehr gut, denn einige Autoren scheinen manchmal einfach nicht zu Potte zu kommen, aber Marc Elsberg hält das Tempo seiner Story fast die ganze Zeit hoch und dadurch hat man auch einen Spannungsabbruch.
Leider hatte ich das Gefühl, dass die Charaktere und die Geschichte selber an einigen Stellen etwas pathetisch ist und das hat mir nicht so gut gefallen, denn auf so einen Stil stehe ich leider so gar nicht.
Auch bin ich vom Ende etwas enttäuscht. Denn neben den so viele offenen Fragen, wirkte der große Showdown auf mich etwas übertrieben und wie aus der Trickkiste gegriffen. Weniger realistisch. Das ist wirklich schade, denn ansonsten konnte man das Buch einfach gut lesen und die Story ist einfach nur krass und gut geschrieben.

Mein Fazit: Ein sehr spannendes Buch, das meiner Meinung nach leider ein etwas unbefriedigendes Ende hat.

Veröffentlicht am 24.05.2024

Ich hatte etwas mehr erwartet

Das Geflüster
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Whitney scheint alles zu haben, eine gut laufende Karriere, drei tolle Kinder und einen liebenden Ehemann. Doch als ihr ältester Sohn Xavier ins Krankenhaus eingeliefert wird, häufen sich die Fragen. Denn ...

Whitney scheint alles zu haben, eine gut laufende Karriere, drei tolle Kinder und einen liebenden Ehemann. Doch als ihr ältester Sohn Xavier ins Krankenhaus eingeliefert wird, häufen sich die Fragen. Denn hat Whitney nicht bei der letzten Gartenparty die Fassung verloren und ihren Sohn angeschrieen?

Das Cover ist okay, ich mag die Farben und diese friedliche Nachbarschaft ist natürlich sehr bezeichnend für die Geschichte. Aber ein richtiger Hingucker ist es jetzt auch nicht unbedingt.
Um ehrlich zu sein hat mich die Grundidee doch ein wenig an Nur eine Ohrfeige von Christos Tsiolkas erinnert. In diesem Buch verliert zwar nicht der Vater die Fassung, aber bei einer Gartenparty ohrfeigt ein Erwachsener ein Kind und danach beginnt das Drama. Mir hat das Buch damals sehr gut gefallen, denn es wurden die verschiedenen Gedanken und Probleme der Beteiligten offengelegt und vor allem war interessant, wie unterschiedlich mit der Ohrfeige umgegangen wird.
In diesem Roman haben wir ein ähnliches Szenario. Whitney gibt eine Gartenparty und als sie ihren Sohn dabei erwischt, wie er die Schokolade aus den Geschenktüten isst, verliert sie die Fassung und brüllt Xavier laut an, bei offenem Fenster, sodass alle es hören können.
Doch danach entwickelt sich die Geschichte etwas anders als ich dachte. Es geht hier vielmehr um die Frauen, die alle nicht unterschiedlicher sein können. Neben Whitney lernte ich auch noch Blair kennen, ihre beste Freundin, die aber vollkommen in ihrer Mutterrolle aufgeht, aber doch froh ist, dass Whitney sich mit ihr abgibt.
Relativ neu in der Nachbarschaft ist Rebecca, die Ärztin ist und bisher noch keine Kinder hat. Doch eine große Sehnsucht danach verspürt und ihre Ehe mit diesem Wunsch zu zerstören droht.
Die älteste in der Runde ist Mara, die seit Jahren schon in ihrem Haus wohnt und mit über 80 viele Nachbar*innen hat kommen und gehen sehen. Und auch diese Frauen hat sie im Blick, denn manchmal ist es sehr gut, wenn einen alle für unsichtbar halten.
Wie gesagt geht es um diese vier Frauen, ihre verschiedenen Leben und Probleme. Aber genau das war es auch, was mich ein klein wenig gestört hat. Denn alle vier sind so verschieden, dass sie aber dadurch wieder in bestimmte Klischees reinrutschen. Die Karrieremutter, die ihre Kinder nur wegen dem gesellschaftlichen Druck hat. Die Übermutter, die vollkommen glücklich ist, wenn sie für ihr Kind alles tun kann. Die Frau, die leider keine Kinder bekommen kann. Und die ältere Nachbarin, die alle beobachtet und genau über jede Bescheid weiß.
Auch fehlte mir das titelgebende Geflüster etwas, denn auch wenn sich alle ein wenig Gedanken darüber machen, was wohl mit Xavier in der Nacht passiert ist. Ist jede mit ihrer eigenen Welt so beschäftigt, dass der Junge in den Hintergrund gerät. Sogar die eigene Mutter, macht sich mehr Gedanken darüber, woran sich ihr Sohn erinnern könnte und wie das für sie sein könnte, wenn er aus dem Koma aufwacht als die Angst, dass er vielleicht nie wieder aufwachen könnte.
Mir fehlte etwas die Dramatik, die vom Klappentext her rübergekommen ist. In der Mitte des Buches dümpelte die Geschichte ein wenig vor sich hin.
Das Ende war okay, aber hat mich dann auch nicht mehr so richtig überrascht.

Mein Fazit: In dem Roman geht es um vier unterschiedliche Frauen, die vollkommen verschiedene Lebenswege eingeschlagen haben. Doch jede ist so mit sich selbst beschäftigt, dass das Geflüster nicht so richtig entstehen kann. Wenn man eine Geschichte mit viel Dramatik nach einer Gartenparty haben möchte, sollte da vielleicht doch eher zu Nur eine Ohrfeige greifen, denn die Idee ist ähnlich, hat aber mehr Spannung. Ich würde das Buch nicht unbedingt weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 15.02.2022

Leider fehlte mir der Horror

Der Angstsammler
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Parker ist ein aufstrebender junger Assistenzarzt in einer Psychiatrie. Da er sich gerne profilieren möchte, erregt natürlich der eine Patient seine Aufmerksamkeit, über den man nicht spricht und den alle ...

Parker ist ein aufstrebender junger Assistenzarzt in einer Psychiatrie. Da er sich gerne profilieren möchte, erregt natürlich der eine Patient seine Aufmerksamkeit, über den man nicht spricht und den alle nur Joe nennen. Was steckt dahinter, dass er als nicht therapierbar gilt?
Parker setzt alles daran ihn als sein Arzt behandeln zu dürfen ohne zu ahnen, was er damit auslöst.

Das Cover ist okay, ist zwar jetzt nicht eindeutig ein Krankenhausflur, aber der rote Schrift hebt sich wunderbar von dem hellen Hintergrund ab.
Der Schreibstil ist gut und die Idee das alles im Nachhinein von Parker erzählen zu lassen gefällt mir. So kann Parker seine Lehren daraus mit einfließen lassen ohne zu viel zu verraten. Auch lässt sich so die Spannung bzw. der Horror nach und nach aufbauen. Denn Parker erzählt Schritt für Schritt seine Erlebnisse mit Joe und wie er überhaupt auf die Idee gekommen ist ihn behandeln zu wollen.
Relativ schnell wurde mir klar, dass Joe nicht einfach nur ein Patient ist, sondern das mehr dahinter steckt. Doch wer ist er? Oder sollte ich eher fragen, was ist Joe?
Am Anfang des Buches war ich wirklich sehr gespannt darauf zu erfahren, wie sich am Ende alles auflösen wird und bei den wenigen Seiten im Buch hatte ich auf schnelle gruselige Stimmung gehofft. Doch leider muss ich sagen, dass ich so nach und nach etwas das Interesse am Buch verloren habe. Zum einen gab es auf den wenigen Seiten einige Wiederholungen, die für mich sehr lang getreten wurden. Wenn zum Beispiel ein Abschnitt aus Joes Akte wieder und wieder durchgekaut wird um die verschiedenen Aspekte seiner Persönlichkeit zu verdeutlichen. Zum anderen bleibt meiner Meinung nach der Horrorteil sehr im Hintergrund und durch die langatmigen Beschreibungen über Joe und seine Behandlung konnte ich mich kaum gruseln.
Außerdem fand ich die Story etwas verworren, denn nicht nur das jeder ehemalige Arzt und natürlich auch Parker selber eine andere Theorie über Joe hat, so muss sich natürlich auch Joes wahres Wesen gegen Ende klären. Das war mir wirklich zu viel für diese wenigen Seiten.
Trotz allem habe ich mir dann gedacht, dass ich etwas über 200 Seiten doch noch zu Ende lesen möchte, einfach um zu erfahren, wie der Autor noch die Kurve bekommen möchte.
Ich gebe zu, dass es dann doch noch spannender wurde gegen Ende, denn dort löst sich das Rätsel allmählich auf, aber letztendlich konnte das auch nicht mehr so viel aus der Story rausholen, die Spannung bzw. das Interesse hatte ich schon viel früher an dem Buch verloren.
Das Interview am Ende habe ich dann auch nicht mehr gelesen, weil ich um ehrlich zu sein froh war das Buch beendet zu haben.

Mein Fazit: Ich hatte mir doch etwas mehr Horror bei dieser Geschichte versprochen, denn das Setting versprach einiges. Ein geheimnisvoller Patient in einer Psychiatrie gehört doch wohl zu einem der klassischen Horrorszenarien, die es gibt. Doch leider hat sich meiner Meinung nach der Autor etwas zu sehr in dem Drumherum verloren und so wurden mir die wenigen Seiten sogar zu viel. Für mich hätte es mehr Horror sein sollen und weniger Story und gefachsimpel der Ärzte. Schade, aber spontan würde ich keine Leseempfehlung aussprechen.

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