Dirk van Gunsteren (Übersetzer), Anette Grube (Übersetzer)
"Keiner bringt das Talent der Menschheit, sich selbst zu versenken, so auf den Punkt wie T. C. Boyle." Financial Times
»Das war der Tag, an dem die Hyäne kam, um ihn zu holen, und es spielte keine Rolle, dass es im Süden Frankreichs überhaupt keine Hyänen gab, vor allem nicht in Pont-Saint-Esprit, sie war da und wollte ihn holen.«
Dreizehn neue brillante Storys vom Meister des Genres, surreal und abgründig witzig: Sie handeln von sprechenden Drohnenautos, die ihre Passagiere auf algorithmischen Routen durch die Landschaft führen, von bodenständigen Müttern, die sich mit jungen Incel-Männern anlegen, aber auch von Spaziergängen durch den kalifornischen Regen, während die Küste von Sturzfluten verwüstet wird. Kein Autor versteht es so komisch und schonungslos, ins Herz unserer aus den Fugen geratenen Gegenwart zu stechen wie T. C. Boyle.
Die Geschichten wurden fast alle schon in amerikanischen Zeitschriften veröffentlicht, hier nun in deutscher Übersetzung. Boyle ist ein begnadeter Autor. Er erfreut im Lesefluss immer wieder mit überraschenden ...
Die Geschichten wurden fast alle schon in amerikanischen Zeitschriften veröffentlicht, hier nun in deutscher Übersetzung. Boyle ist ein begnadeter Autor. Er erfreut im Lesefluss immer wieder mit überraschenden Sichtweisen und Formulierungen, bei denen man noch einmal genau hinschaut.
Eigentlich schreibt Boyl historische Romane, gern über berühmte Persönlichkeiten. Aber das sind wir eigentlich alle – berühmte, und bald historische Persönlichkeiten. Denn Boyles Lieblingsthemen sind die Zerstörung unserer Umwelt, der Klimawandel und unsere Distanz zur Natur, die wir doch lieben. Wir, die wir Geschichten wie diese lesen, spüren nur entfernte Auswirkungen des Elends, das unsere Lebensweise verursacht. Wie Regentropfen, die im Titel vorbeifallen, treffen uns diese Katastrophen nicht.
In den Geschichten geschehen Dinge, für die niemand wirklich etwas kann, und die trotzdem schräg und verrückt sind – und oftmals sehr schmerzhaft. Aber manchmal können wir wenigstens einen Hund retten.
T.C Boyle hat hier eine tolle Sammlung an Kurzgeschichten zusammengestellt.
Es sind 13 Geschichten, von denen die meisten den Nerv der Zeit treffen. Sie handeln zb von der Zerstörung der Umwelt, Corona, ...
T.C Boyle hat hier eine tolle Sammlung an Kurzgeschichten zusammengestellt.
Es sind 13 Geschichten, von denen die meisten den Nerv der Zeit treffen. Sie handeln zb von der Zerstörung der Umwelt, Corona, Amoklauf, Sozialpunktesystem und totalitäre Kontrolle, KI, Naturkatastrophen und mehr. Die Storys sind facettenreich und in dem typischen Schreibstil des Autors geschrieben: schonungslos ehrlich, manchmal mit einem Hauch Sarkasmus oder schwarzer Humor, einfache und klare Worte die aber immer eine Message bereithalten. Manchmal war diese nicht auf den ersten schnellen Blick zu verstehen. Die Geschichten regen zum Nachdenken an und rütteln eventuelle den ein oder anderen regelrecht auf. Definitiv bietet jedes Kapitel einen großen Interpretationsspielraum.
Natürlich gab es auch ein, zwei Geschichten die mir persönlich nicht so zugesagt haben weil es einfach nicht mein Thema war. Aber das hat mich gar nicht gestört weil der Rest für mich grandios war.
Zum Inhalt:
T.C. Boyle präsentiert in seinem neuesten Buch 13 surreale Kurzgeschichten, mit denen er einen tragikomischen Einblick in die menschlichen Abgründe der aktuellen Zeit gewährt. Die Geschichten ...
Zum Inhalt:
T.C. Boyle präsentiert in seinem neuesten Buch 13 surreale Kurzgeschichten, mit denen er einen tragikomischen Einblick in die menschlichen Abgründe der aktuellen Zeit gewährt. Die Geschichten haben nämlich Bezug zu wahren Begebenheiten unserer Gesellschaft, die uns mal mehr mal weniger nachhaltig bewegt haben. Themen sind unter Anderem die Beziehung zwischen Mensch und Natur, der Lockdown während der Corona-Pandemie, Sexismus und #MeToo, Suizidprävention, sowie auch Zukunftvisionen mit selbstfahrenden Autos und einem Sozialpunktesystem für die Bürger.
Meine Leseerfahrung:
Boyle mag bereits sehr bekannt sein, für mich war es die erste Erfahrung mit seinem Schreibstil. Und der hat mich gleich mit der ersten Geschichte abgeholt. Boyle schreibt schonungslos und ohne zu Verschönern. Damit gibt er den einzelnen Protagonisten seiner Geschichten sehr authentische Stimmen.
Nicht alle Geschichten waren für mich greifbar, bei einigen musste ich erstmal sacken lassen, um die Message dahinter überhaupt erst verstehen zu können. Bei einer Story fehlte mir gänzlich der Bezug und somit auch das Interesse an der Handlung selbst.
Mein Favorit ist die Kurzgeschichte "Die Form einer Träne", weil diese mit einem rasanten Perspektivwechsel erzählt wird und insgesamt sehr unterhaltsam war, wobei die Geschichte eine Mutter wie mich traurig stimmt. Der erwachsene Sohn, der den Blick für die Realität gänzlich verloren zu haben scheint, sich weigert, aus dem Elternhaus auszuziehen und mit einer Räumungsklage aus seinem Zimmer geschmissen werden muss. Wir lernen dabei die gefühlskalten Gedanken des missratenen Sohnes kennen und erleben gleichzeitig die Verzweiflung und die Scham der Mutter, die ihre Liebe schließlich auf das unehelich gezeugte Enkelkind richtet.
Die Geschichten sind sehr facettenreich, bieten viel Platz für Interpretationen und drängen dem Leser keine bestimmte Moral auf. Ich bin erstaunt, wie oft ich noch über die eine oder andere Geschichte nach dem Lesen nachdenken musste. Das liegt auch hauptsächlich daran, dass aktuell relevante Themen angesprochen werden, aber auch Begebenheiten, über die man vielleicht mal in den Medien gelesen hat. Am Eindrucksvollsten war in dieser Hinsicht die Kurzgeschichte über das Kreuzfahrtschiff, das während des Covid-19-Ausbruchs unter Quarantäne gestellt wurde. Die beklemmende Atmosphäre auf dem Schiff und die Ungewissheit unter den Passagieren wird von Boyle dermaßen gut wiedergegeben, dass man sich als Leser und Zeitzeuge wieder in die Zeit des Lockdowns versetzt fühlt.
Fazit:
Die Kurzgeschichtensammlung "I walk between the Raindrops. Stories" von T.C. Boyle bietet eine Reihe von abwechslungsreichen Erzählungen aus der aktuellen Gegenwart, die schonunglos die Probleme unserer Zeit zusammenfassen und zum Reflektieren anregen. Boyle ist ein überragender Erzähler, der seine Beobachtungen und Wahrnehmungen gekonnt in einer tragikomischen Art wiedergibt und damit den Irrsinn der heutigen Zeit sehr gut erfasst.
In diesem Erzählungsband des amerikanischen Autors T. C. Boyle versammeln sich 13 Storys unterschiedlicher Ausprägungen, dennoch jeweils ähnlichen Umfangs.
So lassen diese Geschichten u.a. den Ausbruch ...
In diesem Erzählungsband des amerikanischen Autors T. C. Boyle versammeln sich 13 Storys unterschiedlicher Ausprägungen, dennoch jeweils ähnlichen Umfangs.
So lassen diese Geschichten u.a. den Ausbruch der Corona-Pandemie Revue passieren, blicken kritisch ins Unbekannte der Zukunft und offenbaren menschliche Abgründe.
Manche dieser Erzählungen sind, aus psychologischer Sicht betrachtet, relativ schwer zu verdauen, andere emotional nahe gehend und einige auch abstoßend. Über allen steht jeweils die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Aspekten.
Wird es eine Welt geben, in der Autos nicht nur selbstständig fahren, sondern auch kommunizieren und nachdenken können? Wie geht man mit einem schwierigen Sohn um, der sich immer weiter von einem sozialen Miteinander entfernt?
Ist es moralisch vertretbar Operationen an Hunden zu üben, bevor sich Menschen unter das Messer legen?
Unter anderem mit diesen Fragestellungen beschäftigen sich diese Erzählungen auf hochbrisante sowie aktuelle Art und Weise. Aber auch gesellschaftliche und soziale Probleme der Zukunft sowie die kommenden Herausforderungen aufgrund der Klimakatastrophe werden, wie von Boyle gewohnt, anschaulich sowie leicht verständlich geschildert und diskutiert.
Was alle eint, ist eine präzise Sprache, welche es den Leser ermöglicht, selbst auf jeweils knapp 20 Seiten, in die Geschichte einzutauchen und mit den geschilderten Protagonisten mitzufühlen.
Negativ anzumerken sind abwertende Schilderungen aufgrund des Aussehens weiblicher Figuren in mehreren Erzählungen, welche Boyle schlichtweg als fettleibig abstempelt. Bei diesen Zeilen musste ich stets kurz stocken, schließlich liest man solche herabwürdigenden Zuschreibungen heute nur noch selten. Ob diese ein Abbild der amerikanischen Gesellschaft darstellen sollen oder als Provokation gedacht sind, bleibt jedoch offen. Ein fader Beigeschmack bleibt dennoch.
T.C. Boyle ist bekannt für seine Romane. In " i walk between the Raindrops" erwarten uns 13 Kurzgeschichten die jede auf ihre eigene Weise tiefgründig ist.
Uns erwarten persönliche Schicksale, Naturkatastrophen ...
T.C. Boyle ist bekannt für seine Romane. In " i walk between the Raindrops" erwarten uns 13 Kurzgeschichten die jede auf ihre eigene Weise tiefgründig ist.
Uns erwarten persönliche Schicksale, Naturkatastrophen und vieles mehr.
Einige fesseln einen direkt und andere wiederum lassen einen darüber nachdenken was der Autor damit sagen möchte.
Die Kurzgeschichten wurden sogar schon in amerikanischen Zeitungen abgedruckt und wurde nun auf deutsch übersetzt und in diesem Buch zusammen gefasst.