Cover-Bild Aspergers Schüler
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 30.11.2023
  • ISBN: 9783492071857
Laura Baldini

Aspergers Schüler

Roman | Historischer Roman über den Arzt, der den Autismus entdeckte

»Aspergers Schüler« | Aufwühlender historischer Roman auf zwei Zeitebenen

Beruhend auf wahren Ereignissen, erzählt SPIEGEL-Bestseller-Autorin Laura Baldini von einem berühmten Kinderarzt, seinen kleinen Patienten und einer mutigen Krankenschwester, die alles für die Kinder riskiert.

Als die junge Psychologin Sarah 1986 zu Forschungszwecken nach Wien zieht, kommt sie der erschütternden Geschichte einer Klinik während der Nazi-Zeit auf die Spur:

Wien, 1926: Erich ist acht Jahre alt, als er in die Uniklinik zu Dr. Hans Asperger kommt. Erich sieht die Welt nicht wie andere Kinder. Er kann hochkomplexe mathematische Probleme lösen, aber es fällt ihm schwer, seine Gefühle zu zeigen. Nach schrecklichen Jahren in einer Pflegefamilie wird er hier ganz anders behandelt. Man hört ihm zu, man versteht ihn. Die Krankenschwester Viktorine schließt Aspergers kleinen Schüler ganz besonders ins Herz. Für sie bricht eine Welt zusammen, als die bahnbrechende Arbeit ihrer Abteilung vom NS-Regime vereinnahmt wird. Während Asperger sich mit den neuen Machthabern arrangiert, ist Viktorine entsetzt, als sie erfährt, was an der Klinik am Spiegelgrund vor sich geht. Für Erich wird es lebensgefährlich.

Bewegender Roman über den Arzt, der den Autismus entdeckte: Für alle Fans von Susanne Abels Gretchen-Romanen, Geschichten mit wahrem Hintergrund und Tatsachenromanen.

Genial, gefeiert, umstritten: Dr. Hans Asperger (1906-1980) war ein österreichischer Kinderarzt und ab 1932 Leiter der heilpädagogischen Abteilung der Uniklinik in Wien. Dort führte man die Behandlung von psychisch kranken Kindern in eine völlig neue Richtung und begegnete ihnen mit Respekt. Als Erster beschrieb Hans Asperger Autismus und das Asperger-Syndrom, das nach ihm benannt wurde. 1938 musste ein großer Teil seiner Mitarbeiter vor den Nazis fliehen. Asperger selbst blieb und spielte eine bis heute fragwürdige Rolle.

Entdecken Sie in diesem fesselnden historischen Roman die wahre Geschichte des weltberühmten Kinderarztes.

Die SPIEGEL-Bestseller-Autorin Laura Baldini alias Beate Maly begeisterte die Leserinnen bereits mit ihren Romanbiografien (u.a. »Lehrerin einer neuen Zeit« über Maria Montessori). Neben der Schriftstellerei arbeitet sie mit Kindern, die das Asperger-Syndrom haben. Mit diesem Buch kehrt sie zu einem pädagogischen Thema zurück und erfüllt sich damit einen Herzenswunsch. Sie lebt mit ihren drei Kindern in Wien.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.08.2024

Der grausame Preis des "Andersseins" ....

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Mit „Aspergers Schüler“ habe ich einen interessanten Roman gelesen, der auf zwei Zeitebenen spielt und in großen Teilen auf wahren Tatsachen beruht. Wir schreiben das Jahr 1986 und begleiten die junge ...

Mit „Aspergers Schüler“ habe ich einen interessanten Roman gelesen, der auf zwei Zeitebenen spielt und in großen Teilen auf wahren Tatsachen beruht. Wir schreiben das Jahr 1986 und begleiten die junge Engländerin Sarah nach Wien. Mit einem Stipendium in der Tasche möchte sie ihre Doktorarbeit über den Arzt Dr. Hans Asperger schreiben, dessen Arbeiten sie schon immer fasziniert haben. Bei ihrer Recherchearbeit lernt sie den Journalisten Stefan kennen, der sie bei ihrem Vorhaben – sehr zum Leidwesen Sarahs Freundes – unterstützt.
Im zweiten Lesestrang begeben wir uns ins Jahr 1932. Ich lerne die junge und ambitionierte Schwester Viktorine kennen, die voller Bewunderung für den jungen Dr. Asperger ist, der seinen Fokus auf die Behandlung von Kindern mit Zwangsstörungen gelegt hat. Als Paradebeispiel dient der kleine Erich, an dem sich die Beiden, besonders Viktorine, „versuchen“. Doch bald müssen sie zu ihrem Entsetzen feststellen, dass die Nationalsozialisten dabei sind, ihnen einen dicken Strich durch die Rechnung zu machen. Erich gilt auf einmal als „unwertes Leben“ und nicht nur sein trauriger Leidensweg scheint vorbestimmt zu sein ….
Laura Baldini gibt mir mit ihrem Buch einen tiefen Einblick in das Leben mit einer Zwangsstörung und lässt mich teilhaben am Bekämpfen des Andersseins. Anschaulich beschreibt sie die damalige Situation in Krankhäusern, die Überforderung und oft wohl auch Gleichgültigkeit der Ärzte und Schwestern, die ihre Patienten gerne einfach mal wegsperrten. Während mir der Vergangenheitsstrang sehr gut gefallen hat, ging mir das Liebesgeplänkel in der Gegenwart ein wenig auf die Nerven. Das wäre nicht notwendig gewesen und brachte oft Unruhe in den Lesefluss. Dennoch bin ich beeindruckt von der Recherche der Autorin, die sich mit diesem Buch wohl einen Herzenswunsch erfüllt hat. Von mir gibt es neben einer Leseempfehlung auch noch vier wohlverdiente Sterne dafür!

Veröffentlicht am 25.07.2024

solide

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Ein Buch, dass es in sich hat. Aber das war mir vorher schon klar. Erzählt wird die reale Geschichte der UniKlinik Wien, in der zu Nazizeiten der Kinderarzt Dr. Hans Asperger lehrte und arbeitete. Als ...

Ein Buch, dass es in sich hat. Aber das war mir vorher schon klar. Erzählt wird die reale Geschichte der UniKlinik Wien, in der zu Nazizeiten der Kinderarzt Dr. Hans Asperger lehrte und arbeitete. Als erster berichtete er dezidiert über autistische Fälle und definierte ein Syndrom, dass nach ihm Asperger benannt wurde. Anders als viele seiner Kollegen - und Patienten - floh er nicht vor dem deutschen Regime, obwohl es bald Gesetze und Verordnungen gab, die das Leben psychisch Kranker bedrohte und die bar jeder Menschlichkeit waren.

Im Mittelpunkt steht der der kleine Erich, den die Krankenschwester Viktorine zu schützen versucht.

Der Erzählstil ist sehr knapp und klar gehalten. Vor allem die kindliche Psyche der Kranken kommt daher gut rüber. Die zweite Zeitebene hätte ich nicht gebraucht. Solider Roman über einen umstrittenen Arzt.

Veröffentlicht am 01.06.2024

Bewegender Roman auf zwei Zeitebenen

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Schon vor einiger Zeit habe ich von Laura Baldini alias Beate Maly "Aspergers Schüler" gelesen.
Die Autorin arbeitet als mobile Frühförderin mit Kindern, die eine Autismus-Spektrum-Störung haben, weshalb ...

Schon vor einiger Zeit habe ich von Laura Baldini alias Beate Maly "Aspergers Schüler" gelesen.
Die Autorin arbeitet als mobile Frühförderin mit Kindern, die eine Autismus-Spektrum-Störung haben, weshalb ihr dieses Thema besonders am Herzen liegt.

In ihrem Roman, der auf zwei Zeitebenen erzählt wird, geht sie näher auf den "Entdecker" des Autismuses ein. Im Jahre 1986 kommt die junge Engländerin Sarah nach Wien. Sie hat ein Stipendium erhalten, um für ihre Doktorarbeit über Dr. Hans Asperger zu schreiben, dessen Arbeiten sie schon immer fasziniert haben. Bei ihrer Recherche lernt sie Stefan, einen Journalisten, kennen, der sich mit der Geschichte der einstigen Kinderklinik am Spieglgrund während der NS-Zeit beschäftigt. Dabei taucht auch der Name von Doktor Asperger auf.

Im zweiten Handlungsstrang sind wir in Wien im Jahre 1932. Wir lernen Schwester Viktorine kennen, die an der Heilpädagogischen Abteilung der Uniklinik in Wien arbeitet. Sie bewundert den jungen Doktor Asperger und widmet sich besonders den Kindern mit Zwangsstörungen. Dabei baut sie besonders zum achtjährigen Erich eine Beziehung auf, während die Ärzte den Jungen als hoffnungslosen Fall mit Beruhigungsmitteln, Gewalt und einer Zwangsjacke ruhigstellen. Nur Viktorine und Dr. Hans Asperger bemerken seine extreme mathematische Begabung. Während Viktorine dem Jungen helfen will, bekommt Asperger durch Erich bessere Einblicke in seine Forschungen über den Autismus, der damals noch nicht bekannt war.

Mit den Recherchen von Sarah erfahren auch die Leser immer mehr über die damaligen Begebenheiten. Der Schwerpunkt der Erzählung liegt jedoch im Handlungsstrang der Vergangenheit. In den Rückblicken begleiten wir Viktorine und erfahren, wie sich die Nationalsozialisten immer mehr in die Arbeit der Kliniken einmischen und jüdische Ärzte aus den Krankenhäusern vertreiben. Und wer bereits zum Thema Euthanesie gelesen hat, weiß was in der Kinderklink am Spiegelgrund vor sich ging.
Wir nehmen in Rückblicken auch am Leben von Erich teil. Seine Empfindungen und Gedanken werden ebenfalls geschildert.
Obwohl ich schon einiges zum Thema Euthanesie gelesen habe, war die sogenannte "motorisierte Mutterberatung" neu für mich - ein weiterer Schachzug der Nationalsozialisten, um "unwertes" Leben auch am Land aufzuspüren. Grausamst!

Ich finde es immer wieder erschreckend zu lesen, wie vor nicht ganz hundert Jahren mit Menschen umgegangen wurde, die man als nicht "normal" bezeichnete oder die ganz einfach depressiv oder als "hysterisch" abgestempelt wurden. Zwangsjacken, Elektroschocks, Kaltwasserbehandlungen usw. waren an der Tagesordnung. Besonders erschütternd ist es immer wieder, wenn man über Kinderleid liest, wie hier in diesem Roman.

Wie so oft hat mir der Handlungsstrang in der Vergangenheit besser gefallen, als der Gegenwartsstrang, auch wenn dieser in den Achziger Jahren spielte - also auch schon vor vierzig Jahren. Die Liebesgeschichte, die hier vorkommt, hätte ich nicht wirklich gebraucht.

Manchmal fand ich den Schreibstil etwas nüchtern und einfach. Vielleicht war es aber auch Absicht von der Autorin, da manche Teile der Geschichte doch sehr harter Tobak sind. Ihr fachliches und historisches Wissen hat Laura Baldini perfekt in die Handlung miteinbezogen.
Die Figur des Dr. Hans Asperger, nach dem das Asperger Syndrom benannt wurde, bleibt etwas vage. In der auf Wahrheiten beruhenden Geschichte hatte ich oftmals die Vermutung, dass er selbst an einer leichten Form von Autismus litt.
Nachdem die Nationalsozialisten immer mehr in das Klinikwesen eingriffen, wurde er Mitglied einer Kommission, die Kinder, die als „aussichtslose Fälle“ eingestuft wurden, in die Anstalt am Spiegelgrund überwies. Ich nehme an, dass er wusste, was dort passierte. Er war selbst jedoch nie ausführende Person - trotzdem war er einer derjenigen, die die "Urteile" fällten.
Im Nachwort erfährt man noch, wie wichtig der Autorin dieses Thema ist.

Fazit:
Ein berührender und bewegender Roman über den Entdecker des Asperger Syndroms, sowie ein Blick in die Zeit des beginnenden Nationalsozialismusses und seine Auswirkungen auf Kinder mit besonderen Bedürfnissen. Erschreckend und ergreifend!

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Veröffentlicht am 02.12.2023

Der Entdecker des Autismus

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Die junge englische Psychologin Sara reist nach Wien, um über Dr. Hans Asperger für Forschungszwecke ihre Doktorarbeit zu schreiben. Dabei stößt sie auf Ereignisse, die nicht ans Licht kommen sollten.
Dr. ...

Die junge englische Psychologin Sara reist nach Wien, um über Dr. Hans Asperger für Forschungszwecke ihre Doktorarbeit zu schreiben. Dabei stößt sie auf Ereignisse, die nicht ans Licht kommen sollten.
Dr. Hans Asperger (1906-1980) war ein österreichischer Heilpädagoge und Kinderarzt. Nach ihm ist eine Form des Autismus benannt.
Erzählt wird diese Geschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht, in zwei Zeitzonen. Einmal begleitet der Leser im Jahr 1986 Sara, die bei ihren intensiven Recherchen auf den kleinen Erich und die Jugendfürsorgeanstalt „Am Spiegelgrund“ stößt, die während der NS-Zeit für schreckliche Zwecke missbraucht wurde. Dann schwenkt die Handlung in die Jahre 1932 bis 1944 und erzählt auch aus der Sicht des autistischen Jungen.
Die Handlung ist voller Dramatik, fesselnd und gibt klare Einblicke in das Verhalten und die Wahrnehmung der betroffenen Patienten. So richtig an Fahrt nimmt der Plot auf, als Sara beginnt, Nachforschungen zu Überlebenden der NS-Zeit anzustellen. Laura Baldini ist es sehr gut gelungen, die verschiedenen Charaktere eindrucksvoll und nachvollziehbar zu gestalten und in Szene zu setzen. Fiktive Personen sind glaubhaft in diese reale Geschichte mit eingeflochten, die mir auf den letzten Seiten die Tränen in die Augen trieb.
4 Sterne und eine Leseempfehlung.

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