Morden im Norden
Weißglut ist ein Krimi von Tobias Quast aus dem Jahr 2024. Es geht um Sarah Fuchs, eine Society-Lady aus München, die nach der Trennung von ihrem Mann einen Tapetenwechsel benötigt und in die vermeintliche ...
Weißglut ist ein Krimi von Tobias Quast aus dem Jahr 2024. Es geht um Sarah Fuchs, eine Society-Lady aus München, die nach der Trennung von ihrem Mann einen Tapetenwechsel benötigt und in die vermeintliche Einöde nach Finnland reist. Direkt am ersten Morgen ihres Aufenthaltes stolpert sie jedoch über eine Leiche und weil die Polizei sie für verdächtig hält, muss Sarah selbst versuchen, den Mörder zu finden.
Das Buch ist sehr originell geschrieben und man spürt auf jeder Seite die Liebe des Autors zu seiner neuen Wahlheimat Finnland. So bringt er sehr authentisch die Kultur und das Zwischenmenschliche rüber. Es ist ein sehr humorvoller Roman, der an vielen Stellen auch mit einem gewissen Augenzwinkern betrachtet werden sollte. Auch die kurzen Kapitel stellen einen großen Pluspunkt dar. Die Geschichte hat mir gut gefallen und Sarah, die mir anfangs unheimlich unsympathisch war, ist mir im Laufe des Buches immer mehr ans Herz gewachsen. Wobei einige Entscheidungen und Eigenheiten doch eher befremdlich waren. Wer stöckelt nur in High Heels durch Wälder und Felder? Wem fällt es nicht auf, dass ein Haus keine luxuriöse Ferienwohnung, sondern eine schmutzige, bewohnte Junggesellenbude ist? Jedoch hatte ich einige andere Figuren, die mich eher ratlos zurückgelassen haben. Was hatte es bitte mit Onni auf sich? Zwar wird sein Auftauchen und seine Motive nach und nach erklärt. Dennoch habe ich bei ihm so einige Fragezeichen in meinem Kopf. Auch der Kommissar war mehr als merkwürdig und seinem Handeln. Ebenso gibt es mehrere lose Enden, die nicht komplett auserzählt sind. Beispiele hierfür wären Hilla oder Liisa. Solchen Handlungssträngen hätten durchaus noch ein oder zwei erklärende Kapitel gut getan. Insgesamt hat mir der rote Faden gefehlt und ich konnte dem Ganzen nicht immer folgen. Das hatte auch einen großen Einfluss auf den Spannungsbogen, der immer wieder abgeflacht ist.
Es ist ein gutes Buch für kurzweilige Lesestunden und das ein oder andere lustige Erlebnis ist dabei. Jedoch sollte man keine große Prosa erwarten. Dennoch hat es mir Spaß gemacht, Sarah auf ihrer Reise zu begleiten