Ein berührender Familienroman mit magischen Momenten aber doch sehr langatmig
"Das erste Licht des Sommers" von Daniela Raimondi erzählt die berührende Geschichte von Norma und ihrer Familie über drei Generationen hinweg. Das Buch behandelt Themen wie Freundschaft, Verlust und das ...
"Das erste Licht des Sommers" von Daniela Raimondi erzählt die berührende Geschichte von Norma und ihrer Familie über drei Generationen hinweg. Das Buch behandelt Themen wie Freundschaft, Verlust und das Finden von Trost in der Familie. Daniela Raimondi, geboren in der Lombardei, hat mit ihrem Debüt "An den Ufern von Stellata" bereits die italienischen Bestsellerlisten erobert.
Worum geht's?
Norma wächst in einem lieblosen Haushalt auf und findet Trost in der engen Beziehung zu ihrer Cousine und besten Freundin Donata. Als Norma in ihren Zwanzigern in London lebt, trifft sie die Nachricht vom Tod ihrer Freundin völlig unvorbereitet. Nur Elio, ihre große Liebe aus Kindertagen, kann sie auffangen. Sie heiraten, doch das Glück ist nicht von Dauer: Norma erfährt, dass Elio sie in den Flitterwochen betrogen hat. Das Kind, das aus dieser Liaison entsteht, verändert Normas Leben grundlegend.
Meine Meinung
Das Cover des Buches hat mich sofort angezogen. Es ist wunderschön gestaltet und hat mich neugierig auf den Inhalt gemacht. Interessanterweise erschien zeitgleich ein anderes Buch, "Das Pfauengemälde", dessen Cover diesem sehr ähnelt, obwohl die beiden Bücher nichts miteinander zu tun haben.
Ich habe erst nach dem Kauf erfahren, dass es sich bei "Das erste Licht des Sommers" um die Fortsetzung zum 1. Teil handelt. Dies hat mich ehrlicherweise etwas verunsichert, doch wie sich herausgestellt hat, kann man das Buch glücklicherweise auch ohne Vorkenntnisse gut lesen. Wobei mir da sicherlich der ein oder andere Hint auf den 1. Teil entgangen ist.
Der Schreibstil von Daniela Raimondi hat mir jedoch sehr gut gefallen. Er ist unaufgeregt und lässt den Inhalt in den Vordergrund treten. Manche Szenen und Begebenheiten haben fast einen magischen Charakter, was dem Buch eine besondere Note verleiht.
Im Zentrum der Geschichte steht aber klar Norma, deren Leben alles andere als einfach ist. Die Geschichte erstreckt sich über mehrere Jahrzehnte und dreht sich um die Familie Cascadio. Insgesamt muss ich sagen kommen sehr (!) viele Charaktere vor und es ist nicht immer leicht, den Überblick zu behalten. Es ist ratsam, das Buch in einem Rutsch zu lesen, da es sonst schwierig sein könnte, wieder in die Geschichte hineinzufinden.
Leider zog sich das Buch für mich insgesamt etwas in die Länge und es fehlte mir an Spannung. Auch wenn es kein Krimi oder Thriller ist, hätte ich mir doch mehr unerwartete Wendungen oder zumindest weniger Langatmigkeit gewünscht.
Norma als Protagonistin ist sehr sympathisch, auch wenn ich nicht alle ihre Entscheidungen und Handlungen nachvollziehen konnte. Das Buch ist definitiv kein "Feel Good"-Roman mit Happy End – das muss man mögen. Besonders gut gefallen haben mir die unterschiedlichen Schauplätze, die in der Geschichte vorkommen.
Einige Figuren kommen öfter zu Wort, andere weniger. Hier hätte ich mir gewünscht, tiefer in die Geschichten und Perspektiven der anderen Charaktere eintauchen zu können.
Fazit
"Das erste Licht des Sommers" ist eine berührende und gut geschriebene Familiengeschichte, die jedoch an manchen Stellen etwas langatmig ist und mehr Spannung vertragen könnte. Die magischen Elemente und der schöne Schreibstil machen das Buch dennoch lesenswert. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.