Noch Fiktion oder schon (bald) Fakt?
Bei „Partikel“ handelt es sich um einen Ökothriller aus dem Jahr 2024 von Wolf Harlander. Hier wird das, immer aktueller werdende, Thema Mikroplastik behandelt. Es ist für mich definitiv ein Lesehighlight ...
Bei „Partikel“ handelt es sich um einen Ökothriller aus dem Jahr 2024 von Wolf Harlander. Hier wird das, immer aktueller werdende, Thema Mikroplastik behandelt. Es ist für mich definitiv ein Lesehighlight und zählt zu den besten Büchern dieses Jahres.
Kurz zum Inhalt: im Mittelmeer geht ein Schiff unter, voll beladen mit illegalen Plastikabfällen. Dies bedeutet eine ökologische Katastrophe, weil tonnenweise Plastikmüll an die Küsten gespült wird. Zeitgleich sterben bei einer Hochzeit zwei Menschen und neun weitere werden in eine Klinik eingeliefert. Die Ursache ist hier wieder: Mikroplastik in der Nahrung. Die junge Journalistin Melissa nimmt sich dem Fall an und verstrickt sich immer mehr darin. Kurz danach erkrankt ihre kleine Nichte Zoe lebensbedrohlich und schnell muss ein Weg gefunden werden, um das zweijährige Mädchen zu retten.
Das Buch war einfach wahnsinnig toll. Trotz der 600 Seiten fliegt es nur so dahin. Der Spannungsbogen, der von der ersten Seite an hochgehalten wird, sorgt dafür, dass man das Buch kaum mehr aus der Hand legen möchte. Schön fand ich auch die häufigen Perspektivwechsel und damit verbundenen kurzen Kapitel. So war ich in der Lage, häufig auch in sehr kleinen Zeitfenstern kurz ein Kapitel zu lesen, ohne zwischendrin aufhören zu müssen und den Faden zu verlieren. Während des Lesens fiel mir auf, dass es sich eigentlich um eine Reihe handelt, die die BND-Agenten thematisiert. Dennoch konnte das Buch vollkommen eigenständig gelesen werden.
An manchen Stellen fragte man sich tatsächlich auch, wie groß die Anteile an Fakt und an Fiktion sein, weil der Plot so dicht und das Thema so aktuell ist. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass diese Szenarien in kurzer Zeit in der Realität eintreten.
Der einzige Wermutstropfen war, dass ich das Gefühl hatte, dass das Buch zum Schluss ein wenig zu sehr in einen Agentenkrimi abdriftet. Außerdem fand ich das Ende ein wenig zu vorhersehbar.
Mein Fazit: Ein wahnsinnig gutes Buch, das mich sehr an „Der Schwarm“ und „Blackout“ erinnert hat. Der Spannungsbogen wird über die gesamten 600 Seiten und man will das Buch gar nicht mehr aus der Hand lesen. Eine klare Leseempfehlung