Cover-Bild Im Kopf des Bösen - Ken und Barbie
Band 2 der Reihe "Im Kopf des Bösen"
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17,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Blanvalet
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 26.06.2024
  • ISBN: 9783764508326
Axel Petermann, Petra Mattfeldt

Im Kopf des Bösen - Ken und Barbie

Kriminalroman - Authentischer True-Crime-Thriller von den SPIEGEL-Bestsellerautoren Petra Mattfeldt und Axel Petermann
Ken und Barbie, das brutale Serienkillerpaar aus Kanada – Ein weiterer schockierender True-Crime-Thriller von SPIEGEL-Bestsellerautorin Petra Mattfeldt und Axel Petermann, dem bekanntesten Profiler Deutschlands!

Köln, Juni 2023: Es ist heiß. Die Sonne brennt. Die Flüsse befinden sich auf neuen Niedrigständen, als eine einbetonierte, zerstückelte weibliche Leiche im Rhein gefunden wird. Sophie Kaiser, die ambitionierte Profilerin des BKA, wird zum Fundort gerufen und übernimmt die Ermittlungen. Durch ihr Asperger-Syndrom bewertet sie Zusammenhänge anders als andere und erkennt bald gemeinsam mit ihrem Kollegen Leonhard Michels, dass ein Serienmörder am Werk ist. Als eine weitere Frau verschwindet, vermutet Kaiser, dass sie nicht nur nach einem Mörder suchen: Ein Täterduo – ein junges Paar, frisch verheiratet – lockt die Frauen in die Falle … Doch wer ist Täter und wer Opfer – und wer treibt ein falsches Spiel?
Wie würde ein moderner Profiler den Fall aufrollen? Die realen Methoden der Fallanalyse, angewandt auf ein wahres Verbrechen!

Lesen Sie auch Band 1 »Im Kopf des Bösen – der Sandmann«.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.07.2024

Realer Fall im fiktiven modernen Setting

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„Im Kopf des Bösen - Ken und Barbie“ ist bereits zweite Band aus der Feder von Petra Mattfeldt und Axel Petermann. Auch wenn der Fall an sich unabhängig ist, empfiehlt es sich dennoch zuerst denn ersten ...

„Im Kopf des Bösen - Ken und Barbie“ ist bereits zweite Band aus der Feder von Petra Mattfeldt und Axel Petermann. Auch wenn der Fall an sich unabhängig ist, empfiehlt es sich dennoch zuerst denn ersten Band zu lesen. Denn neben den Ermittlungen geht es auch ums Privatleben von Fallanalystin Sophie Kaiser und ihrem Kollegen Leonhard Michels. Ich selbst kannte den ersten Band noch nicht und hatte stellenweise dass Gefühl mir würde im Bezug aufs Private hin und wieder Subtext fehlen. Fans von True Crime müssen darüber hinaus entscheiden, ob ihnen ein Fall welcher aus Kanada kommt und bereits 30 Jahre alt ist, noch nah genug an der Realität ist, wenn er im Buch im heutigen Köln spielt. Dies störte mich persönlich weniger wobei, die detaillierten Ermittlungen dadurch rein fiktiv, aber durch das Fachwissen von Axel Petermann wenigstens sehr authentisch beschrieben wurden. Spannung kam auf jeden Fall auf und gerade die sehr analytische Denkweise von Sophie mochte ich sehr gerne. Ernsthaft miträtseln kann man als Leser:in hingegen nicht, hierfür stehen nämlich nicht alle Informationen zur Verfügung. Dennoch las sich der Thriller fesselnd und ich wollte unbedingt wissen wie alles zusammenhängt. Der Schreibstil war dabei angenehm flüssig zu lesen, nur hin und wieder störten mich kleinere unnötige Wiederholungen. Alles in allem kann ich auch aufgrund der genannten Punkte nicht die volle Sternezahl vergeben. Da aber auch viel für dieses interessante Werk spricht, vergebe ich letztendlich noch gute 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 29.06.2024

Ein wahrer Fall fiktiv aufgearbeitet

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Dieses Buch ließ anhand des Co-Autors Axel Petermann einen Einblick in den fallanalytischen Blickwinkel des behandelten Falls erwarten. Hier wird der Fall des kanadischen Serienmörder-Pärchens „Ken und ...

Dieses Buch ließ anhand des Co-Autors Axel Petermann einen Einblick in den fallanalytischen Blickwinkel des behandelten Falls erwarten. Hier wird der Fall des kanadischen Serienmörder-Pärchens „Ken und Barbie“ zum Vorbild für die Handlung genommen, die von den Autoren nach Deutschland transferiert wird.

Wir erleben das Ermitteln und letztlich die Lösung des Falles sowohl aus Sicht der klassischen Polizeiarbeit, als auch aus dem Blickwinkel der fiktiven Fallanalytikerin Sophie vom BKA, welcher dadurch besonders hervorgehoben wird, dass Sophe eine Asperger-Autistin ist. Deren oft zwanghaft analytische Denkweise bildet einen gut nachvollziehbaren Kontrast zu der eher auf ermittlungstechnischen Erfahrungswerten bezogenen Herangehensweise der ermittelnden Kollegen, was der Geschichte ihre innewohnende Spannung plastisch hervorhebt.

Doch nicht allein der dadurch erzeugte Spannungsbogen macht das Buch lesenswert, sondern insbesondere auch der hierbei bewusst eingesetzte erklärende Dialog, durch welchen die grundlegenden Denkansätze einer Mordermittlung ebenso nachvollziehbar vermittelt werden, wie die Denk- und Erlebenswelt eines autistischen Menschen. Ich habe das Buch daher mit besonderer Spannung gelesen.

Ein Wermuthstropfen war für mich lediglich, dass sich manche auf die Interaktion der Protagonisten bezogene Formulierungen für mein Empfinden etwas stereotyp wiederholen, was ich dann sprachlich als ein wenig flach empfand. Dies tut wiederum dem richtig gut aufgebauten Spannungsbogen keinen Abbruch.

Unbedingt eine Leseempfehlung von mir, für die ich gern vier von fünf Sternen vergebe.

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Veröffentlicht am 28.06.2024

Mehr Fiktion als True Crime

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Dieses Buch basiert im Grundmotiv auf einem kanadischen Kriminalfall der 1990er Jahre, wird aber in die Gegenwart nach Köln verlegt und einige weitere Details wurden angepasst, um eine entsprechende Spannungskurve ...

Dieses Buch basiert im Grundmotiv auf einem kanadischen Kriminalfall der 1990er Jahre, wird aber in die Gegenwart nach Köln verlegt und einige weitere Details wurden angepasst, um eine entsprechende Spannungskurve in das Buch zu bringen. Deshalb ist es für mich ein fiktiver Kriminalroman, die Verweise auf True Crime hatten andere Erwartungen bei mir geweckt. Das Buch ist gut geschrieben, es lässt sich sehr gut lesen und die Handlung ist stringent und nachvollziehbar. Es werden verschiedene Themen angesprochen, die gut zum Grundmotiv passen, aber manchmal oberflächlich bleiben. Daher hätten für mich einige Details noch substantiierter ausgearbeitet werden können, vor allem auch psychologische Komponenten. Mit 260 Seiten ohne Nachwort ist es ein eher kurzes Buch, deshalb wäre durchaus mehr Raum für Vertiefung gewesen. Die ausführlichen Hintergrundinformationen und Details bringt dann das Nachwort auf zehn Seiten und das hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 01.07.2024

Unterhaltsamer Krimi, von dem ich mir mehr Tiefe erwartet hatte

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Auf dieses Buch kam ich wegen meines großen Interesses an dem Homolka-Bernardo-Fall, der hier als Inspiration genommen wurde. Der tatsächliche damalige Fall dient als Grundlage für diesen fiktiven Roman ...

Auf dieses Buch kam ich wegen meines großen Interesses an dem Homolka-Bernardo-Fall, der hier als Inspiration genommen wurde. Der tatsächliche damalige Fall dient als Grundlage für diesen fiktiven Roman und es wird aufgezeigt, wie er in heutiger Zeit und mit heutigen Mitteln hätte gelöst werden können. Das ist ein origineller und spannender Ansatz, auch machte mich die Mitarbeit von Axel Petermann, den ich aus mehreren Dokumentationen kenne und schätze, neugierig.

Das recht kurze Buch steigt gleich erfreulich ins Geschehen ein, hält dieses dann aber erst einmal durch zwei lange erklärende Einschübe von je einer Seite auf, so daß ich den Einstieg nicht wirklich flüssig fand. Zudem bekommt die Ermittlerin Sophie sehr viel Raum, was gerade in der ersten Hälfte zu Lasten des Erzähltempos und Falls geht. Nachdem es lange Mode war, Krimiermittler mit allerlei Traumata auszustatten, scheint es jetzt in Mode zu kommen, Ermittler mit psychologischen Besonderheiten/Fähigkeiten als Protagonisten zu nehmen. Ich fühlte mich hier in mancherlei Hinsicht an die Bücher von Max Seeck erinnert – auch den ererbten Reichtum haben beide Protagonistinnen. Sophie ist Autistin, hat zudem noch ein Kindheitstrauma und den erwähnten Reichtum, welcher für die Handlung völlig bedeutungslos ist und auf mich etwas wahllos hineingeworfen wirkte. Ihr Autismus dominiert viele Szenen, schon weil ihre diesbzgl. Fähigkeiten ihr bei der Arbeit als Profilerin dienlich sind, ihr andere Autismus-Aspekte aber viele Situationen schwieriger gestalten. Es gibt darüber hinaus mehrere ausführliche Szenen, die ausschließlich dazu dienen, Sophies Autismus darzustellen. Diese unterbrachen leider den Handlungsfluss, waren sehr detailverliebt und wiederholten sich inhaltlich außerdem ziemlich. Zwei Fakten zu Sophie (ihr eidetisches Gedächtnis und ihre Abneigung, aus Gläsern zu trinken) werden uns mehrfach fast wortgleich mitgeteilt, auch sonst fielen mir häufiger Wiederholungen auf.

Nachdem ich von der ersten Hälfte des Buches also eher enttäuscht war, weil es wesentlich mehr um Sophie als um die Ermittlungen ging, nimmt die Handlung dann endlich Fahrt auf und wird richtig gut. Der Schreibstil ist flüssig, ein wenig störte mich abgesehen von den Wiederholungen die Tendenz, das „show, don’t tell“ etwas zu vernachlässigen. Gesichtsausdrücke, Stimmungen, einfache Schlussfolgerungen etc. wurden den Lesern oft erklärt anstatt gezeigt, manchmal gezeigt und zusätzlich erklärt. Erfreulich fand ich dagegen, daß Hintergrundinformationen gut eingebunden werden. Es gibt kein Infodumping, sondern es ist immer nachvollziehbar, wenn Hintergründe in einem Dialog zur Sprache kommen oder Ermittlungsmethoden erklärt werden. Eine ausgezeichnete Szene, in der Sophie in bester Sherlock-Holmes-Manier einem Kollegen zeigt, was sie durch reine Beobachtungen und Schlussfolgerungen alles über ihn weiß, erläutert das Prinzip des Profiling handfest und nachvollziehbar.

Auch die Ermittlungen werden gut geschildert. Es gibt keine hanebüchenen Zufälle oder übertriebene Schockeffekte. Es wird ganz klassisch ermittelt, mit logisch nachvollziehbaren Schlussfolgerungen und realistischer Darstellung. Auch die Gespräche mit Zeugen oder Verwandten sind realistisch und farbig geschildert – man sieht die Szenen vor sich. Das Grausige der Tat wird uns ohne blutrünstige Schilderungen vermittelt – wir erfahren einige Szenen aus Sicht eines der Opfer. Diese Szenen sind ausgezeichnet, sie zeigen sowohl die absolute Menschenverachtung der Täter wie auch die Ausweglosigkeit und das Grauen, in welchen sich das Opfer befindet. Es sind äußerst beklemmende Szenen mit tiefdunklen Einblicken.

Der letzte Teil bringt manch überraschende Wendung und kommt erfreulicherweise ohne langgezogenen Showdown aus (leider dafür nicht ohne das überbenutzte und enervierende Klischee der Romanze zwischen Ermittlern). Dann endet die Geschichte leider sehr abrupt. Tiefere Einblicke in das Täterpaar erhalten wir überraschenderweise kaum, ihre Gedankenwelt und Beziehung wird im Buch sehr rasch abgehandelt, was insbesondere angesichts der extrem ausführlichen Beschreibung von Sophies Psyche erstaunlich und enttäuschend ist. Ein Nachwort schildert den echten Fall und zeigt auf, was im Krimi verändert wurde und was übereinstimmt – der echte Fall ist sehr nah dran, trotzdem finde ich den Begriff „True Crime“ angesichts der Gestaltung eher vollmundig, denn wir bekommen kein True Crime, sondern einen fiktiven Krimi, der von einem True-Crime-Fall inspiriert ist. Letztlich ließ mich das Buch etwas enttäuscht zurück. Vielleicht habe ich mit dem Namen Petermann zu hohe Erwartungen verknüpft. Der besondere Tiefgang, den ich gerade hinsichtlich der Psyche und des Zusammenspiels des Täterpaares erwartet hatte und der hier ein Alleinstellungsmerkmal hätte darstellen können, fehlt leider (denn auch von echten Fällen inspirierte Krimis gibt es mehrere). Meines Erachtens hätte der Fokus mehr von Sophie weggenommen und dem Täterpaar gewidmet werden können. Das Buch bietet interessante Einblicke in Ermittlungstechniken und Profiling – das machen andere Romane allerdings auch, und dies teilweise mit mehr Tiefe. „Im Kopf des Bösen“ bietet letztlich überwiegend konventionelle Krimiunterhaltung mit den bekannten und oft verwendeten Elementen des Genres. Diese ist gut erzählt und punktet durch Realismus sowie die Profilerelemente.

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Veröffentlicht am 03.08.2024

Die Idee der Reihe ist spannend, doch einige Aspekte haben mir eher weniger gefallen

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„Im Kopf des Bösen - Ken und Barbie“ von Petra Mattfeldt und Axel Petermann ist der zweite Teil der True-Crime Reihe rund um die Fallanalytikerin Sophie Kaiser und den BKA-Ermittler Leonhard Michels. Echte ...

„Im Kopf des Bösen - Ken und Barbie“ von Petra Mattfeldt und Axel Petermann ist der zweite Teil der True-Crime Reihe rund um die Fallanalytikerin Sophie Kaiser und den BKA-Ermittler Leonhard Michels. Echte Fälle werden als Vorbild genommen und die Methoden der modernen Fallanalyse werden auf diese übertragen. Erschienen ist der Thriller bei blanvalet im Juni 2024.

Köln, Juni 2023: Sophie Kaiser und Leonhard Michels sollen ein verschwundenes Mädchen wiederfinden, dass sich mutmaßlich in der Gewalt eines Sexualstraftäters befindet. Kurz darauf wird die zerstückelte und einbetonierte Leiche einer jungen Frau aus dem Rhein geborgen. Ob beide Fälle miteinander zusammenhängen ist zunächst nicht klar. Sophie Kaisers ausgeprägten analytischen Fähigkeiten sind hier besonders gefragt und lassen sie Dinge wahrnehmen, die anderen verborgen bleiben. Gemeinsam mit ihrem Kollegen stößt sie dann auch auf den Hinweis, dass es sich um ein Täterduo handelt, bei dem die Frau die jungen Mädchen in die Falle lockt und ihrem Mann zuführt. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, um die Vermisste noch lebend aus den Fängen der Täter zu befreien.

Ich folge der Autorin auf instagram und hatte von dieser Reihe bereits gehört. Das Konzept dahinter finde ich interessant. Es ist eine Zusammenarbeit einer Autorin mit einem Fallanalytiker. Echte Fälle aus der Vergangenheit werden fiktionalisiert und Methoden, die damals noch nicht üblich waren, werden darauf übertragen und es wird sich die Frage gestellt, was ein Fallanalytiker heutzutage zur Aufklärung des Falles beitragen könnte. Vorbild für dieses Buch ist das kanadische Serienmörderpaar Paul Bernardo und Karla Homolka.
Sehr typisch für einen Krimi, wie ich finde, taucht im Prolog bereits die erste Leiche auf und im ersten Kapitel dann die beiden Ermittler. Der Einstieg ins Buch hat meine Neugier geweckt und ich bin gespannt, was im Verlaufe des Buches alles herauskommen wird. Die Beschreibungen der Handlungsorte haben bei mir für Kopfkino gesorgt.
Das Buch ist in unterschiedlich lange Kapitel unterteilt und die Perspektive wechselt immer wieder. Jedem Kapitel ist ein Zitat von Sophie Kaiser oder Leonhard Michels vorangestellt, das etwas über einen der beiden verrät und auch eine Ahnung aufkommen lässt, worum es im Kapitel gehen wird. Das hat mir ganz gut gefallen, auch wenn es manchmal ein bisschen over the top wirkte. in kursiver Schrift gibt es dann auch Einblick in die Sichtweise der Täter und der Opfer. Das hat das gesamte Buch recht abwechslungsreich gemacht.
Die Spannung steigert sich im Verlauf immer mehr und am Ende überschlagen sich dann die Ereignisse. Dies empfinde ich als sehr typisch für einen Krimi oder ich habe bisher meist Krimis gelesen, bei denen das genau so war. Anfangs habe ich das Buch eher langsam gelesen und es auch mal etwas zur Seite gelegt. Die letzten 70 Seiten habe ich dann quasi in einem Rutsch gelesen, weil ich wissen wollte, wie es ausgeht.
Zu Sophie Kaiser und Leonhard Michels habe ich gar nicht so wirklich eine Meinung. Sophie Kaiser ist die Fallanalytikerin und es wird immer wieder betont, dass sie autistisch ist und sich deshalb nicht so benimmt, wie es im Allgemeinen erwartet wird. Leonhard Michels ist BKA-Ermittler, der schon beim Sandmann-Fall gut mit ihr zusammengearbeitet hat und zu dem Sophie Vertrauen aufgebaut hat.
Diese Wiederholung von Fakten und das Betonen des Autismus Sophies ist mir mit der Zeit echt etwas auf die Nerven gegangen. Es gibt ganze Kapitel, wo es nur um ihre Eigenheiten beim Essen geht. Immer wieder wird erwähnt, dass sie ein eidetisches Gedächtnis hat. Es wird betont, dass sie Zusammenhänge anders erkennt. Immer wieder spürt sie ein Kribbeln, weil sie einen Gedanken nicht greifen kann. Auf einer Seite wird in direkt aufeinanderfolgenden Absätzen erwähnt, dass sie voll und ganz in die Gedankenwelt des Täters abtaucht. Ich kam mir manchmal schon ein bisschen blöd vor, so als ob mir nicht zugetraut wird, mir überhaut was zu merken.
Ein anderer Aspekt, der mir nicht so gefallen hat, ist die Annäherung der beiden Protagonisten. Ich hab diese Liebesgeschichte, die sich da andeutet, so gar nicht gefühlt. Leonhard Michels kann natürlich total toll mit der autistischen Sophie umgehen. Manchmal kommt er so ein bisschen sarkastisch daher, aber auch, wenn er ihre Eigenheiten komisch findet, hat er auch gerade diese an ihr schätzen gelernt. Natürlich darf sich ein Leonhard Michels auch über die zum Ausdruck gebrachten Bedürfnisse Sophies hinwegsetzen, er meint es ja schließlich gut und sorgt sich nur um sie und sie findet das plötzlich süß, obwohl sie sonst immer extrem rational ist. Für mich hat das irgendwie nicht so ganz gepasst.
Das Rationale der Fallanalytikerin kam mir teilweise allerdings auch zu Gute. Es geht in diesem Buch für mein Empfinden schon um einen recht heftigen Fall und das Rationale hat mir geholfen eine gewisse Distanz zu bewahren, dass das Gelesene für mich erträglicher gemacht hat. Wären hier die strafbaren Handlungen ausführlich und sehr genau beschrieben worden, dann hätte ich sicher abgebrochen.
Man merkt dem Buch an, dass hier viel Expertise eingeflossen ist. In diesem Fall geht es soweit, dass der Fallanalytiker Axel Petermann sogar mit auf dem Cover steht. Ab und zu wird der ein oder andere Begriff eingeworfen oder eine Datenbank erwähnt, mit der gearbeitet wird. Ich kann mir den Austausch von Autorin und Fallanalytiker hier sehr gut vorstellen und das hat dem Buch und den beschriebenen Ermittlungsmethoden Authentizität verliehen.
In einem kurzen Nachwort wird der echte Fall aufgegriffen und was dort damals passiert ist. Hier erkennt man sehr gut, was aus dem echten Fall in den fiktionalen Fall übertragen wurde und wo aktuellere Themen noch mit hinzugenommen wurden. Diese Übertragung ins fiktionale und die Anwendung der modernen Methoden darauf ist den beiden insgesamt gut gelungen. Auch wenn man mal einen Artikel zu dem Fall im Internet liest, erkennt man gut die Parallelen.

Fazit: Die Idee der Reihe ist spannend und der echte Fall wurde gut ins Fiktionale übertragen. Die Informationen zur Fallanalytik und den ermittlerischen Methoden fand ich interessant. Die Rationalität hat mich eine gewisse Distanz wahren lassen, die es mir ermöglicht hat, diesen grausamen Fall bis zum Ende durchzulesen. Die andauernde Wiederholung der Fakten und das Überbetonen von Sophies Autismus sowie die „Liebesgeschichte“ zwischen der Fallanalytikerin und dem BKA-Ermittler gefielen mir hingegen eher nicht.