Cover-Bild Unter dem Moor
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20,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Hörbuch Hamburg
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 25.04.2024
  • ISBN: 9783844937831
Tanja Weber

Unter dem Moor

Verena Wolfien (Sprecher)

Ein außergewöhnlicher Generationenroman über drei Frauen am Stettiner Haff, die gegen Unrecht aufbegehren

1936 wird die 14-jährige Gine zum Landjahr ans Stettiner Haff geschickt, wo endlose Weite Hoffnung verspricht und salzige Böden die Geheimnisse der Menschen hüten. Als sich dort ein Mann an Gine vergeht, schwört das Mädchen Rache und ahnt nicht, wie sehr es damit den Lauf der Zeit beeinflussen wird. Jahrzehnte später zieht sich die überarbeitete Berliner Ärztin Nina in die endlosen Weiten Mecklenburg-Vorpommerns zurück und macht einen erschreckenden Fund. Im geteilten Deutschland träumt die zwanzigjährige Sigrun vom Ausbruch aus den eng gesteckten Grenzen des DDR-Systems. Doch damit riskiert sie ihr Leben. Ihre Geschichte sickert mit dem Wasser des Haffs in den torfigen Boden, bis sie von Nina aufgespürt wird.

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.07.2024

Drei Frauen am Stettiner Haff

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Die junge Berliner Ärztin Nina leidet an Burnout und beschließt, sich eine Auszeit in einem Ferienhaus am Stettiner Haff zu nehmen. Kaum ist sie angekommen, läuft ihre Hündin Ayla, die sie erst kürzlich ...

Die junge Berliner Ärztin Nina leidet an Burnout und beschließt, sich eine Auszeit in einem Ferienhaus am Stettiner Haff zu nehmen. Kaum ist sie angekommen, läuft ihre Hündin Ayla, die sie erst kürzlich aus der Tierrettung geholt hat, davon. Panisch beginnt Nina nach ihr zu suchen und findet sie nach langer Suche eingeklemmt in ein Tellereisen im Wald. Mit Hilfe eines Nachbarn wird Ayla befreit und zur Tierarztpraxis gebracht, doch am nächsten Tag führt die Hündin Nina zurück zu der Stelle und beginnt zu graben. Ayla fördert einen großen Knochen zutage, der Ninas Meinung nach nur von einem Menschen stammen kann. Sie meldet ihren Fund der Polizei.
In einem zweiten Handlungsstrang, der im Jahr 1937 spielt, werden junge Berliner Mädchen, darunter die 14jährige Gine, zu einem Landjahr auf einen Gutshof am Stettiner Haff geschickt. Angeblich auserwählt, sind sie nichts anderes als ausgebeutete Arbeitskräfte, die von früh bis spät schuften müssen. Nach einem sexuellen Übergriff darf Gine schwer traumatisiert das Arbeitslager verlassen.
Schließlich führt uns die Autorin zurück in die DDR im Jahr 1972. Die zwanzigjährige Sigrun lebt mit ihrem Mann und einem kleinen Sohn in einem Dorf am Stettiner Haff, wo die Stasi jeden bespitzelt. Sie träumt von einem freieren Leben und beneidet ihre beste Freundin, die den Absprung schafft und nach Berlin geht, dort jedoch wegen ihrer umstürzlerischen Aktivitäten festgenommen und in ein berüchtigtes Frauengefängnis gesteckt wird.
Zwei Dinge haben die Frauen gemeinsam: den Wunsch nach Freiheit und die Verbindung sowohl zu Berlin als auch zum Stettiner Haff. Die Geschichte wird spannend und mitreißend erzählt. Wir tauchen nicht nur ein in die Lebensgeschichte der einzelnen Frauen, sondern erleben auch die Grausamkeit und die Bespitzelung während der Nazizeit bzw. durch die Stasi in der DDR. Ich habe das Buch als Hörbuch gehört, ganz hervorragend gelesen von Verena Wolfien, die mir mit ihrer angenehmen Stimme und unaufgeregten Sprechweise ein schönes Hörerlebnis geboten hat.
Das Einzige, was ich zu bemängeln habe, ist der irreführende Klappentext: „Als sich dort ein Mann an Gine vergeht, schwört das Mädchen Rache und ahnt nicht, wie sehr es damit den Lauf der Zeit beeinflussen wird.“ Ich habe keine Ahnung, inwiefern Gine den Lauf der Zeit beeinflusst haben soll.

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Veröffentlicht am 15.07.2024

Drei Frauenschicksale

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4.5 Sterne

Das Buch spielt in drei Zeitebenen, 1936 wird die 14-jährige Gine zum Landjahr ans Stettiner Haff geschickt, sie muss dort hart arbeiten, findet aber Freundschaften und kleine Freiheiten ...

4.5 Sterne

Das Buch spielt in drei Zeitebenen, 1936 wird die 14-jährige Gine zum Landjahr ans Stettiner Haff geschickt, sie muss dort hart arbeiten, findet aber Freundschaften und kleine Freiheiten für die sie hart kämpfen muss. Und dann hält das Landjahr noch ein Schicksalhaftes Erlebnis für sie bereit, das sie noch Jahre später beschäftigt. Jahrzehnte später verbringt die überarbeitete Berliner Ärztin Nina in Mecklenburg-Vorpommern eine Auszeit mit ihrer Hündin und macht im Moor einen grausigen Fund. Im geteilten Deutschland möchte Sigrun mehr als das eng bewachte Leben des DDR-Systems. Doch damit riskiert sie auch ihr Leben.

Der Schreistil des Hörbuchs war sehr bildhaft und lebendig und vorallem die Moorlandschaft des Haffs habe ich richtig vor meinen Augen gesehen. Man merkt der Autorin an, das diese Landschaft sie berührt und sie zu einer tollen Geschichte inspiriert hat. Da die Handlung auf drei Zeitebenen spielt ist das Hörbuch sehr abwechslungsreich aber ohne zu verwirren, ich bin immer gut mitgekommen.

Alle drei Protagonistinnen wurden gut ausgearbeitet, am meisten habe ich aber mit der 14jährigen Gine mitgefiebert. Aber auch Nina und ihre Hündin habe ich sehr gerne begleitet. Die Handlung war wirklich toll und bietet viel Raum für geschichtliche Hintergründe, sowohl was das Landjahr unter dem Naziregim betrifft, als auch die Zeit in der DDR. Es war sehr interessant und lehrreich durch diese Geschichte mehr über die Zeit zu erfahren. Die Geschichte war sehr spannend und mitreißend und hat mich sehr gut unterhalten, sie hätte für mich fast noch ein wenig umfangreicher sein können. Es gab ein paar überraschende Wendungen in der Geschichte und vorallem mit dem Ende hatte ich nicht gerechnet. Dennoch stellt das Hörbuch einen Roman und keinen Krimi dar.

Die Sprecherin hatte eine angenehme Stimme und hat das Hörbuch sehr lebendig und schön vorgelesen. Auch die verschiedenen Zeitebenen haben keine Probleme bereitet und ich habe ein paar tolle Hörbuchstunden erlebt.

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Veröffentlicht am 25.07.2024

Spurensuche

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"Unter dem Moor" Von Tanja Weber ist in vielschichtiger Roman, der sich so spannend liest wie ein Krimi.
Ich hab das Buch gehört, was den Wechsel zwischen den Zeiten etwas erschwerte, aber ich konnte der ...

"Unter dem Moor" Von Tanja Weber ist in vielschichtiger Roman, der sich so spannend liest wie ein Krimi.
Ich hab das Buch gehört, was den Wechsel zwischen den Zeiten etwas erschwerte, aber ich konnte der Handlung trotzdem sehr gut folgen.
Die Ärztin Nina ist mit ihrer Arbeit und dem Leben im Moment überfordert und sucht zusammen mit einem neu angeschafften Hund Erholung im Stettiner Haff. Sie hat dort ein Haus gemietet und unternimmt lange Spaziergänge.
Die vierzehnjährige Gine muss im Jahre 1936 ein Landjahr dort verbringen, dass hauptsächlich aus schwerer Arbeit besteht und bei dem es auch zu einem bösen Übergriff durch den Sohn des Gutsherren kommt.
Die die 20jährige Sigrun lebt in der DDR, sie hat Mann und einen kleinen Sohn, die sie sehr liebt und doch unter den Zwängen leidet. Als sie verschwindet, wird das mit einer Republikflucht erklärt.
Mir sind alle drei Schicksale unter die Haut gegangen, da die Frauen gut beschrieben wurden in ihrem Denken und Handeln.
Die Autorin versteht es sie geschickt miteinander zu verknüpfen, wobei das beim lesen wahrscheinlich sinnvoller als beim hören ist. Die Jahre 1936, 1979 und die Gegenwart werden aber so präsent dargestellt, dass man hier auch auf eine Zeitreise geht, eine Spurensuche in die Vergangenheit.

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Veröffentlicht am 14.10.2024

Rätselraten

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Ich mochte die Stimme der Erzählerin sehr gerne und es hat Spaß gemacht, ihr zuzuhören.
Gine, Sigrun und Nina sind alles drei starke Frauen ihrer Zeit. Es war spannend zu hören, wie sich ihre Geschichten ...

Ich mochte die Stimme der Erzählerin sehr gerne und es hat Spaß gemacht, ihr zuzuhören.
Gine, Sigrun und Nina sind alles drei starke Frauen ihrer Zeit. Es war spannend zu hören, wie sich ihre Geschichten langsam miteinander verwebten, auch wenn sie nur bedingt zusammenhingen.
Der geheime Star des Buches war natürlich Ayla. Aber irgendwie möchte ich den Hund, sowie alle drei Frauen. Sie wirkten Sympathisch.
Man hat erst die ganze Zeit gerätselt, wer die Tote ist und dann, wer für den Tod verantwortlich ist. Man ist von einem zum anderen gesprungen und die Auflösung war sehr überraschend und kam auch erst in den letzten paar Minuten.
Aber auch so hat es zum Nachdenken gebracht. Einmal, wie es den Menschen zur Zeit des Weltkrieges ging und fragt sich, wie es einem ergangen wäre. Und auch über die Politik der DDR.
Ein Manko war allerdings, dass es manchmal unnötig detailreich war. Ich mag detailreiche Beschreibungen, aber an manchen Stellen hätte es keinen Nutzen und war einfach zu viel.
Fazit: Sehr spannend und für Krimifans, die nicht sofort erraten möchten, wer der Mörder ist.

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Veröffentlicht am 24.06.2024

Fesselnde Geschichte, leider fachliche Fehler

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Der 14jährigen Gine widerfährt im Landjahr in den 30er Jahren unsägliches Leid und während in den 70er Jahren die junge Mutter Sigrun sich in der DDR eingeengt fühlt, hadert in der Gegenwart die Ärztin ...

Der 14jährigen Gine widerfährt im Landjahr in den 30er Jahren unsägliches Leid und während in den 70er Jahren die junge Mutter Sigrun sich in der DDR eingeengt fühlt, hadert in der Gegenwart die Ärztin Nina mit ihrem Beruf. Drei Frauen deren Schicksale unsichtbar miteinander verwoben sind und drei Zeiten, die durch ihre eigenen Ansichten und Einstellungen dominieren.
Tanja Weber zeichnet auf drei Zeitebenen die Lebensläufe der Protagonisten feinfühlig auf, man fühlt mit ihnen und sich gleichfalls in die Zeit versetzt, was stellenweise einen unsagbaren Sog auslöst. Leider hält dieses hohe Niveau nicht bis zum Schluss durch, trüben inhaltliche fachliche Fehler (das Reh ist nicht das Kind vom Hirsch; die Steineiche ein Baum der mediterranen Klimazone) den Lesegenuss und auch das Ende wirkt auf mich zu abgehackt.
Ein Buch das sich flüssig und spannend liest, jedoch bei mir keinen bleibenden Eindruck hinterlässt. Ich würde es nicht noch einmal lesen.

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