Cover-Bild Treibgut
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24,00
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  • Verlag: ROWOHLT Kindler
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Familienleben
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 16.04.2024
  • ISBN: 9783463000565
Adrienne Brodeur

Treibgut

Karen Witthuhn (Übersetzer)

Ein fesselnder Roman über eine komplizierte Familie und lang gehütete Geheimnisse

Sommer auf Cape Cod. Alle Mitglieder der Familie Gardner verheimlichen etwas. Ken, ein erfolgreicher Geschäftsmann mit Vorzeigefamilie und politischen Ambitionen, versucht mit aller Macht, seine Ehekrise zu verbergen. Abby ist Künstlerin und schämt sich dafür, immer noch auf das Wohlwollen ihres Bruders angewiesen zu sein. Adam, der Vater der zwei, sieht unterdessen seinem 70. Geburtstag entgegen. Um ein letztes Mal als Forscher zu glänzen, setzt der brillante Meeresbiologe heimlich seine Medikamente ab - mit fatalen Konsequenzen.
Während Adams Festtag unaufhaltsam näher rückt, verschärfen sich die Konflikte zwischen den Geschwistern. Dann erscheint eine Unbekannte auf der Bildfläche, und bringt alles, woran Abby und Ken geglaubt haben, zum Einsturz. 

«Ein mitreißender und geschickt erzählter Roman.» New York Times

«Eine perfekte Sommerlektüre.» Washington Post

«Wunderschön, poetisch und ehrlich.» Miranda Cowley Heller, Autorin von Der Papierpalast

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.08.2024

Zu viele Themen zu oberflächlich behandelt

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Der Roman von Adrienne Brodeur spielt im Jahre 2016 in den USA, was man deutlich beim Lesen spüren kann. Es ist das Jahr, in dem viele die Hoffnung hatten, dass eine Frau zum ersten Mal an der Spitze der ...

Der Roman von Adrienne Brodeur spielt im Jahre 2016 in den USA, was man deutlich beim Lesen spüren kann. Es ist das Jahr, in dem viele die Hoffnung hatten, dass eine Frau zum ersten Mal an der Spitze der amerikanischen Weltmacht stehen und endlich die Herrschaft der alten, weißen Männer zu Ende sein würde. Leider ist es anders gekommen und erst seit wenigen Tagen haben wir ein ähnliches Konstrukt, nachdem Joe Biden von Camela Harris als Präsidentschaftskandidatin abgelöst wurde.

Abby ist Künstlerin und lebt mit ihrem Hund Frida in Cape Cod. Sie ist schwanger und verheimlicht diesen Umstand, denn der Vater des Kindes ist verheiratet und sie steht dank einer kommenden Reportage in einem Kunstmagazin kurz vor ihrem Durchbruch.

Ihr Bruder Ken ist Immobilenmakler und ein großkotziger Typ, der sich gegenüber Abby seit seiner Kindheit benachteiligt fühlt. Er ist Vater von zwei pubertierenden Töchtern und ist mit Abby's ehemaliger besten Freundin Jenny verheiratet ist. Er hat politische Ambitionen und möchte eine Karriere in der Politik anstreben, steckt jedoch in einer tiefen Identitätskrise. Er ist alles andere als ein Sympathieträger.

Adam ist der Vater von Abby und Ken und Meeresbiologe. Sein Spezialgebiet sind Buckelwale. Er feiert demnächst seinen 70. Geburtstag und geht in Rente. Damit kommt er allerdings überhaupt nicht zurecht und hadert mit seiner Vergänglichkeit. Sein Traum ist es, die Sprache der Wale zu entschlüsseln. Sein eigenes Selbstbild und Fremdwahrnehmungen klaffen gehörig auseinander. Zusätzlich setzt der bipolare Forscher seine Medikamente ab, denn er hat das Gefühl, dass er nur dann geistige Höhenflüge hat. Seine Monologe und Wahrnehmungen tun der Geschichte jedoch nichts Gutes und erzeugen mit der Zeit Langeweile.

Dann gibt es noch Stephanie, eine Polizistin aus kleinbürgerlicher Familie, verheiratet mit einer Frau und Mutter eines Sohnes. Sie hat eine ganz besondere Beziehung zur Familie Gardner und sucht den Kontakt. Durch sie erhalten wir Leser einen Blick von außen auf die reiche Upperclass.

Je näher Adams Geburtstag rückt, desto mehr verschärfen sich die Konflikte zwischen Ken und Abby, und ein lang gehütetes Geheimnis droht, ans Licht zu kommen…

Da die Gardners in Cape Cod direkt an der Küste leben, Abby für ihre Kunst Treibgut sammelt und Adam eben Meeresbiologe ist, ist die ganze Stimmung dieses Romans sehr maritim. Biodiversität, Nachhaltigkeit, Umwelt-, Tier- und Klimaschutz sind Themen, die auf den ganzen 464 Seiten präsent sind.
Auch die Stimmung zu dieser Zeit und das Lebensgefühl wird von Adrienne Brodeur großartig wiedergegeben.

Die Figurentiefe leidet jedoch etwas darunter. Wir erfahren zwar abwechselnd die Sicht der einzelnen Charaktere durch eigene Kapitel, jedoch bleibt die Autorin mehr an den Äußerlichkeiten hängen. Die Figuren entwickeln sich nicht wirklich weiter und wachsen nicht an ihren Problemen.

Die Heimlichkeiten und Geheimnisse innerhalb der Familie waren jetzt nicht allzu überraschend, denn diese reflektieren sich bald heraus unsd es entstehen Längen.
Viele Themen werden von der Autorin angeschnitten, aber kaum intensiver besprochen. Es beibt alles an der Oberfläche - wie die Familie selbst.

Was mir nicht gefallen hat, war die sehr oberflächliche Behandlung des Familiengeheimnisses, welches am Ende nur kurz aufgedeckt und nicht mehr näher besprochen wird. Da es sich um ein sehr heikles Thema handelt, welches zwar nicht explizit dargestellt wird, sondern nur durch Andeutungen erklärt wird, finde ich den saloppen Umgang damit nicht in Ordnung. Daher gibt es noch einen weiteren Punkteabzug!


Fazit:
Ein Roman mit einem interessanten Familienkonstrukt und mit (meer) Atmosphäre. Allerdings gibt es einige Längen und die sehr oberflächliche Behandlung eines wichtigen Themas, hat mir so gar nicht gefallen. Es werden auch viele weitere Bereiche angerissen, aber nicht wirklich weiter ausgeführt oder sich mehr damit auseinandergesetzt. Ein Roman für einen chilligen Aufenthalt am Meer, der aber nicht das erwartete Highlight geworden ist.

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Veröffentlicht am 05.07.2024

Gerne gelesen, trotz Schwächen

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Ich vergebe 3,5 Sterne für den Roman "Treibgut" von Adrienne Brodeur, der die Familie Gardener in den Blick nimmt. Die Familie lebt auf der malerischen Halbinsel Cape Cod, ist finanziell wohl situiert, ...

Ich vergebe 3,5 Sterne für den Roman "Treibgut" von Adrienne Brodeur, der die Familie Gardener in den Blick nimmt. Die Familie lebt auf der malerischen Halbinsel Cape Cod, ist finanziell wohl situiert, der Vater ein erfolgreicher Meeresbiologe, der Sohn erfolgreich im Bereich Immobilien und die Tochter eine herausragende Künstlerin. Allerdings wirft nicht nur der frühe Tod der Mutter einen Schatten auf die Familie, sondern tief drin erschüttern Kindheitstraumata, Ängste und andere psychische Belastungen das familiäre Gefüge.

Ich lese ausgesprochen gerne Familienromane und auch diesen Roman habe ich gerne gelesen. Mit einer gewissen Spannung und Neugierde habe ich die Beziehungen der Protagonist*innen verfolgt. Ich wollte unbedingt wissen, was hinter den Zerwürfnissen der Geschwister liegt und wie die Autorin dies auflösen wird. Auch die atmosphärischen Landschaftsbeschreibungen von Cape Cod und das (politische) Lebensgefühl im Jahr 2016, als die Welt auf den Trump - Clinton - Wahlkampf blickte, hat die Autorin überzeugend eingefangen.

Schwächen zeigt der Roman aus meiner Sicht dahingehend, dass viele der angesprochenen Traumata nur oberflächlich angerissen werden und nicht tiefgründig genug thematisiert wurden. Es hätte den Roman sicherlich bereichert, wenn es Rückblenden in die Kindheit der Geschwister gegeben hätte, um hier tiefer in die zerrüttete Beziehung blicken zu können. Es mangelte mir außerdem an einer überzeugenden Charakterentwicklung und insbesondere die männlichen Protagonisten waren mir zu einseitig und klischeehaft gezeichnet.

Trotz meiner Kritik spreche ich eine Leseempfehlung für alle aus, die gerne Familienromane lesen.

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Veröffentlicht am 23.04.2024

Durchschnittlicher Familienroman

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Inhalt:
Sommer auf Cape Cod. Alle Mitglieder der Familie Gardner verheimlichen etwas. Ken, ein erfolgreicher Geschäftsmann mit Vorzeigefamilie und politischen Ambitionen, versucht mit aller Macht, seine ...

Inhalt:
Sommer auf Cape Cod. Alle Mitglieder der Familie Gardner verheimlichen etwas. Ken, ein erfolgreicher Geschäftsmann mit Vorzeigefamilie und politischen Ambitionen, versucht mit aller Macht, seine Ehekrise zu verbergen. Abby ist Künstlerin und schämt sich dafür, immer noch auf das Wohlwollen ihres Bruders angewiesen zu sein. Adam, der Vater der zwei, sieht unterdessen seinem 70. Geburtstag entgegen. Um ein letztes Mal als Forscher zu glänzen, setzt der brillante Meeresbiologe heimlich seine Medikamente ab - mit fatalen Konsequenzen.
Während Adams Festtag unaufhaltsam näher rückt, verschärfen sich die Konflikte zwischen den Geschwistern. Dann erscheint eine Unbekannte auf der Bildfläche, und bringt alles, woran Abby und Ken geglaubt haben, zum Einsturz.
 
Meine Meinung:
Adrienne Brodeurs Erstlingswerk `Wild Game` gehört zu meinen Lieblingsbüchern und hat mich extrem bewegt. Aus diesem Grund war ich sehr neugierig auf das neue Buch der Autorin.
Die Geschichte wird aus der Sicht der verschiedenen Familienmitglieder der Gardners erzählt. Auch wenn der weibliche Teil der Familie durchaus zu Wort kommt, sind es doch vorwiegend die Männer in dieser Geschichte, die mir durch ihr chauvinistisches sowie egoistisches und kindisches Verhalten im Gedächtnis geblieben sind und diesen Roman prägen. Ich weiß nicht, ob ich dieses Buch als besonders feministisch betiteln würde, so wie es in so mancher Rezension, die ich gelesen habe, heißt. Mir fehlte am Ende die Selbstreflexion der Protagonisten und die moralische Schlussfolgerung.
An mehreren Stellen langweilte mich das Buch tatsächlich, obwohl es der Geschichte nicht an dunklen Familiengeheimnissen fehlte. Wahrscheinlich habe ich einfach schon einmal zu viel von einer weißen, wohlhabenden Familie mit ihren eigenen großen und kleinen Problemen gelesen.  
 
Fazit:
Für mich leider ein eher durchschnittlicher Familienroman.
 
Meine Bewertung:
3/5 Sterne

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Veröffentlicht am 06.05.2024

Zu viele Themen

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Das Cover dieses Romans hat mich sofort angesprochen und mich innerlich berührt. Es wirkt wie gemalt, ein Bild, in das jemand viele Erinnerungen und Emotionen gelegt hat.
Der Roman schildert den Zeitraum ...

Das Cover dieses Romans hat mich sofort angesprochen und mich innerlich berührt. Es wirkt wie gemalt, ein Bild, in das jemand viele Erinnerungen und Emotionen gelegt hat.
Der Roman schildert den Zeitraum von April-Oktober aus der Sicht der Geschwister Abby und Ken, ihres Vaters Adam, von Jenny (Ehefrau von Ken, Freundin von Abby) und von Steph. Jeder der fünf Hauptprotagonisten steckt gerade in einer "besonderen" Umbruchphase seines Lebens, während die politische Welt in Amerika sich im Wahlkampfmodus befindet. Die Beziehung der Geschwister gleicht einem Wettkampf, wobei Ken den dominanten Part gibt. Abby ist Künstlerin wie ihre Mutter, die bei ihrer Geburt verstorben ist. Zwischen ihnen steht Jenny, die mit ihren ganz eigenen Dämonen kämpft. Über ihnen thront Adam, der Vater und Schwiegervater, der ihnen ein sehr schwieriges Kindheit beschert hat, dessen Folgen bis heute andauern und der psychisch krank ist.
Dieser Roman hat mir sprachlich sehr gut gefallen. Ich hatte ganz viele Bilder im Kopf, wobei dies besonders auf die Kunst von Abby sowie vieler Szenen zutraf. Auch wenn jede Familie so ihre Geschichte und Vergangenheit hat, so fand ich das Füllhorn an Themen erdrückend. Viele Krankheiten ( spezieller genetischer Defekt, Brustkrebs, bipolare Störung, Alkoholismus...), Religion, Politik, Umwelt, Reichtum,sexuelle Orientierung, Sexismus, und noch so einiges mehr. Aufgrund dieses " Cocktails" wurde einiges am Rande erwähnt und nicht weiter verfolgt, was ich sehr schade fand. Die Protagonisten blieben mir deswegen irgendwie fremd und eindimensional. Schade und 2;5 Sterne aufgerundet drei.

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