Cover-Bild Unter Wasser ist es still
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Limes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 24.04.2024
  • ISBN: 9783809027775
Julia Dibbern

Unter Wasser ist es still

Roman
Vom Ankommen und Loslassen

Nach fast zwanzig Jahren kehrt Maira zurück in den Ort ihrer Kindheit. Sie will nur eins: ihr Elternhaus räumen, das seit dem Tod ihrer Mutter leer steht, und es so schnell wie möglich an einen Investor verkaufen.
Stück für Stück bereitet Maira das Haus für den geplanten Abriss vor und unausweichlich kehren die Erinnerungen zurück – die Tage am Wasser mit ihren besten Freunden, die magischen Begegnungen mit der Natur der Ostseeküste, die schwere Krankheit und der Verlust ihrer Mutter. Und eine alte Frage will endlich eine Antwort finden: Was ist damals während Mairas letzten Tagen auf dem Darß wirklich geschehen?

Bewegend, mitreißend und ohne Kitsch erzählt Julia Dibbern von der vielleicht letzten Chance einer jungen Frau, sich ihren schlimmsten und besten Erinnerungen zu stellen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.07.2024

Bewegende Reise in die Vergangenheit

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Maira ist Restauratorin und erhält die einmalige Chance den Betrieb ihres Chefs zu übernehmen. Dazu muss sie jedoch das Haus ihrer Mutter verkaufen. Maira reist nach Soeterhoop, dass sie vor 18 Jahren ...

Maira ist Restauratorin und erhält die einmalige Chance den Betrieb ihres Chefs zu übernehmen. Dazu muss sie jedoch das Haus ihrer Mutter verkaufen. Maira reist nach Soeterhoop, dass sie vor 18 Jahren verlassen musste. Dort trifft sie nicht nur auf ihre erfolgreich verdrängten Erinnerungen, sondern auch auf ihre ehemals besten Freunde, Anne und Jasper.
Julia Dibbern schafft es mit diesem Roman eine authentische Achterbahnfahrt der Gefühle zu zaubern. Die Geschichte ist herzerfrischend , ohne kitschig zu sein und erzählt die verdrängten Erlebnisse so tiefgründig und bildlich, als wäre man dabei gewesen. Mairas Schmerz und ihre Ängste sind so real und nachvollziehbar erzählt, dass man als Leser richtig mitleidet. Zentrale Themen sind Selbstzweifel, Vorwürfe und Verdrängen, die so gefühlvoll beschrieben sind, ohne belehren zu wirken und den Leser zum Nachdenken anregen. Das Buch hatte ein richtige Sogwirkung auf mich, dass ich es kaum aus der Hand legen konnte. Am Ende war ich enttäuscht, dass ich Maira, Jasper und Anne verlassen musste. Die Autorin hat für mich ein Meisterwerk gezaubert, dass ich sehr gerne weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 28.06.2024

Berührend ...

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UNTER WASSER IST ES STILL
Julia Dibbern

Vor 18 Jahren:
Maira und ihre Mutter leben in einem kleinen Dorf namens Soeterhoop an der Ostseeküste. Hier sind sie glücklich.
Während ihre Mutter als Übersetzerin ...

UNTER WASSER IST ES STILL
Julia Dibbern

Vor 18 Jahren:
Maira und ihre Mutter leben in einem kleinen Dorf namens Soeterhoop an der Ostseeküste. Hier sind sie glücklich.
Während ihre Mutter als Übersetzerin von zu Hause aus arbeitet, liebt es Maira mit ihren Freunden Anna und Jasper im Meer zu baden, nach Walen Ausschau zu halten und die Küste unsicher zu machen. Doch dann geschieht ein großes Unglück …

Heute kehrt Maira erstmals nach Soeterhoop zurück. Mit ihren damaligen Freunden Anne und Jasper hatte sie seit ihrem Wegzug nach Hamburg keinen Kontakt mehr. Es fällt ihr schwer, den alten Hof zu betreten - zu viele Erinnerungen verbindet sie mit dem Haus.
Heute lebt sie als Restauratorin in Frankfurt und möchte demnächst das Geschäft ihres Chefs übernehmen. Um diesen Plan zu verwirklichen, muss sie den Hof verkaufen. Doch bevor sie den Verkaufsvertrag unterschreibt, möchte sie ein letztes Mal das Haus sichten und sich ihrer Vergangenheit stellen ...

Was für eine bewegende Geschichte!
Obwohl die Handlung nicht neu ist, gelingt es Julia Dibbern dennoch irgendwie, diese Geschichte neu zu erfinden. Das Buch hat mich dermaßen berührt, dass ich es kaum zur Hand nehmen mochte. Ich hatte buchstäblich Angst davor, dass die Geschichte irgendwann zu Ende sein könnte und ich mich von Maira, Julius und Anne verabschieden muss.
Trotz des eindringlichen Themas liest sich das Buch leicht und flüssig.

TW: Demenz

Große Leseempfehlung von mir.
5+/ 5

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Veröffentlicht am 22.06.2024

Erinnerungen können schmerzlich sein, aber auch heilend...

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Bewegend, mitreißend und ohne Kitsch erzählt Julia Dibbern in „Unter Wasser ist es still“ von der vielleicht letzten Chance einer jungen Frau, sich ihren schlimmsten und besten Erinnerungen zu stellen.

Mit ...

Bewegend, mitreißend und ohne Kitsch erzählt Julia Dibbern in „Unter Wasser ist es still“ von der vielleicht letzten Chance einer jungen Frau, sich ihren schlimmsten und besten Erinnerungen zu stellen.

Mit einen unheimlich schönen Zitat beginnt der Roman und leitet dann mit der Vergangenheit in Soeterhoop an der Ostsee ein, die eine besondere Wende für alle und vor allem für Maira Bedeutung hat. Maira, heute 34, ist inzwischen Restauratorin und haucht überwiegend alten Möbeln neues Leben ein. Sie lebt in Frankfurt und ihr Chef möchte sich zur Ruhe setzen. Er bietet Maira die Übernahme des Geschäfts an. Hierzu muss sie jedoch in die Vergangenheit reisen und einiges regeln. Dies bringt sie zurück zu ihrer Kindheit, ihrer Jugend und ihres junges Erwachsensein. Vor ihrem halben Leben hat plötzlich alles eine Kehrwende genommen und ihre noch junge Mutter ist von ihr gegangen. Bis dahin musste sie immer stark sein, war eine lebendiges junges Ding und hat schon viel auf ihren eigenen Schultern ausgemacht. Sie und ihre Mutter waren ein eingespieltes Team, zwar alleine, aber da waren auch noch Mairas Freunde. Heute will Maira sich von dem alten Grundstück, dem Haus und den ganzen Erinnerungen verabschieden. Es ist eine Reise in die Vergangenheit mit den entsprechenden Rückblenden, ein Kampf gegen eine Schuld, Zeit des Verzeihens und ein wirklicher Blick auf alles Geschehene.

Diese Geschichte zieht einen in einen Sog und man möchte gar nicht aufhören das gelesene mitzuerleben. Trotz der Melancholie, der Traurigkeit, der schweren Ernsthaftigkeit, gleiten die Zeilen ganz leicht und einfach einnehmend an einem vorbei. Es gibt schöne Momente, Erinnerungen, erschreckende Erlebnisse und eine erschütternde Hintergrundgeschichte. Dafür gibt es geschriebene Zeilen einer liebenden Mutter und viele Gegenstände sowie Orte, die etwas zu erzählen haben. Im Roman finden sich aber auch amüsante Momente, viele gefühlvolle, leidenschaftliche und echte Momente, emotionale Augenblicken, leichte sinnliche und verstohlene Zeiten, authentische Charaktere und eine sagenhafte meervolle Landschaft.

Maira hat sich eine Schutzmauer aufgebaut, die kaum jemand einreißen kann, wenn sie es nicht zulässt. Sie lässt nicht zu viel Nähe zu, möchte sich nicht dauerhaft binden, hat wenige Freunde und hat die lebhafte Maira schon lange Zeit zurückgelassen. Erst in der alten Heimat findet sie so langsam wieder zu sich, überwindet Ängste, findet alte Freunde wieder und trifft Entscheidungen für die Zukunft. Aber am wichtigstes, sie lernt sich selbst zu vergeben und kann einen Abschluss finden.

Alle mitwirkenden Charaktere geben der Handlung ihren eigenen Schwung. Einige von ihnen sind etwas rätselhafter und zeigen sich auch nicht gänzlich, aber dennoch reicht ihre Darstellung für den Handlung völlig aus und lassen Raum für eigene Spekulationen.

Der Schreibstil ist einfach nur wunderbar und die Liebe zum Wort und ihrer Ausdrucksweise spürbar. Es liest sich einfach nur sehr angenehm, stilsicher und ist mit einer leichten Brise Humor, selbstironischen Zügen, einer verletzlichen und emotionalen, aber fesselnden Leidenschaft versetzt. Die einzelnen Leseabschnitte tragen nur eine Überschrift und haben unterschiedliche Leselängen. Die Geschichte beginnt im Erzählstil und wechselt dann in die Ich-Perspektive aus Mairas Sicht. Von Kathis stammen die Briefe an Maira und auch eine kurze männliche Sicht stiehlt sich immer wieder hinein.
Das Hardcovereinband gefällt mir unheimlich gut. Es dominiert nicht, ist leicht an die Landschaft der Ostseeküste angepasst und passt sehr schön zur Handlung.

Mein Fazit: Ein sehr bewegender, berührender und ernsthafter Roman über die Schicksale eines Lebens, seine Auswirkungen und seine Wendungen. Eingebettet in Natur, Meer und ihre Bewohner. Ein Roman, den ich nur ungerne aus der Hand legte und eigentlich auch gar nicht enden lassen wollte.

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Veröffentlicht am 20.06.2024

Entscheidungen müssen mit dem Herzen getroffen werden

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Eine tiefgehende Geschichte über Verlust, Freundschaft und die Liebe zur Natur. Bildhaft, tragisch und intensiv. Sehr schönes Leseerlebnis.


Maira lebt in Frankfurt. Nach dem Tod ihrer Mutter hat sie ...

Eine tiefgehende Geschichte über Verlust, Freundschaft und die Liebe zur Natur. Bildhaft, tragisch und intensiv. Sehr schönes Leseerlebnis.


Maira lebt in Frankfurt. Nach dem Tod ihrer Mutter hat sie sich hier ein Leben aufgebaut. Sie restauriert alte Möbel und fühlt sich wohl in der Firma, in der sie arbeitet. Als sie eines Tages das Angebot bekommt, den Laden zu übernehmen, möchte sie sich finanziell absichern und nimmt den Verkauf des Hofs an der Ostsee in Angriff. Dort steht das Haus, in dem sie aufgewachsen ist. Es steckt voller Erinnerungen und Maira ist nach dem Schicksalsschlag vor fast achtzehn Jahren, nie wieder dorthin zurückgekehrt. Dass es keine leichte Aufgabe ist, wenn man sich den Erinnerungen stellen muss, bemerkt sie schon kurz nach ihrer Ankunft in Soeterhoop.

Ich war sehr neugierig auf diese Geschichte, denn viele begeisterte Stimmen zu dem Buch und die schönen Zitate, die ich vorab schon gelesen hatte, versprachen mir eine besondere Geschichte. Es beginnt sehr ruhig und erzählt von Maira, die mit dem Verlust ihrer Mutter kämpft, weil diese viel zu früh aus ihrem Leben verschwunden ist. Auch wenn der Tod von ihr nun schon viele Jahre zurückliegt, begleitet er Maira von Tag zu Tag. Der Schritt in ihren Heimatort und in das Haus, in dem sie aufgewachsen ist, fällt ihr deshalb besonders schwer. Ich konnte Mairas Gefühle sehr gut nachvollziehen. Da sie ohne Vater aufwuchs, war ihre Mutter ihre alleinige Bezugsperson. Wenn man diese plötzlich verliert, bricht eine Welt zusammen. Noch dazu kämpft Maira mit Schuldgefühlen. Sie hat Gewissensbisse, hadert mit sich selbst und es fällt ihr schwer, Entscheidungen zu treffen. Das traumatische Erlebnis in ihrer Jugend hat sie eingeschüchtert.
Während des Lesens wurde ich in unterschiedliche Zeiten versetzt. Einige Kapitel erzählen von Mairas Kindheit und Jugend, von ihren Freunden und ihren Erlebnissen an der Ostsee. In anderen Abschnitten sind wunderschöne Briefe von Mairas Mutter zu finden, die sie an ihre Tochter schrieb und damit von deren unbeschwerter Kindheit erzählt. Sie wollte die Zeit festhalten und Maira etwas mitgeben, wenn sie eines Tages nicht mehr für sie da sein kann. In den restlichen Kapiteln findet man sich in der Gegenwart wieder und unternimmt zusammen mit Maira die Reise von Frankfurt zurück in ihren Heimatort, in dem sie auch auf ihre alten Freunde treffen wird, auf Menschen, die ihr ebenfalls einmal sehr viel bedeutet haben.
Es ist eine Geschichte, die eher ruhig und entspannt und von einer Melancholie begleitet erzählt wird, dabei aber trotzdem fesselnd bleibt, weil man unbedingt erfahren möchte, was genau damals passiert ist. Einige Situationen gilt es aufzuklären. Es ist ein Roman, der nachdenklich stimmt und den Leser mitleiden lässt, welcher aber auch sehr schöne Momente aus der Erinnerung aufblitzen lässt und damit Leichtigkeit zwischen die Seiten zaubert. Außerdem lädt das gemütliche, wenn auch etwas heruntergekommene und verstaubte Haus an der Ostsee und die dazugehörige Landschaft, zum Träumen ein. Bilder von der wunderschönen Umgebung und den Tieren bekommt man hautnah zu spüren. Mairas Kindheit war ein Leben im Einklang mit der Natur. Wer eine derartige Liebe zur Umwelt entwickeln kann, weiß auch, wie man behutsam damit umgeht. Es ist kein locker leichter Sommerroman, sondern eine berührende Geschichte über die Höhen und Tiefen des Lebens und die Liebe zu einem ganz besonderen Ort. Und es ist eine Geschichte mit wichtiger Botschaft, die mich trotz der Tragik glücklich zurückgelassen hat.

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Veröffentlicht am 20.06.2024

Wiederannäherung an die Heimat

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Maira ist Restauratorin, lebt in Frankfurt, ihr Chef bietet ihr die Übernahme des Geschäftes an, er möchte mit seiner Frau in den Ruhestand treten. Für die Geschäftsübernahme benötigt sie Geld, dass ist ...

Maira ist Restauratorin, lebt in Frankfurt, ihr Chef bietet ihr die Übernahme des Geschäftes an, er möchte mit seiner Frau in den Ruhestand treten. Für die Geschäftsübernahme benötigt sie Geld, dass ist kein Problem für Maira, denn sie besitzt ein Haus an der Ostsee. Das Haus will sie verkaufen und so fährt Maira in die alte Heimat um den Verkauf abzuwickeln. Das alles klingt völlig einfach, doch so ist es nicht. Mairas Mutter ist bei einem Unglück in dem Haus gestorben. Sie selbst, damals 17 Jahre, wurde von ihrem Onkel Mischa zu ihrer Großmutter nach Hamburg gebracht. Hinzu kam noch, dass sich Maira an dem Tod ihrer Mutter schuldig fühlte. Die Schuldgefühle sind geblieben.
Nach ihrer Ankunft in dem kleinen Ort an der Ostseeküste trifft Maira ihre alten besten Freunde wieder und nach und nach kommen alle Erinnerungen wieder zurück: Die wunderschöne Kindheit, die herrlichen Abenteuer und das gemeinsame Aufwachsen mit Jasper und Anne. Doch dann wurde vieles anders und schwerer, ihre Mutter wurde krank. Maira findet bei ihrem Aufenthalt alles Verdrängte wieder. Allmählich stellt sie sich die Frage, ob sie doch vielleicht in Soeterhoop bleiben soll.
Julia Dibbern erzählt uns die Geschichte von Maira in einem ganz wunderbaren flüssigen Schreibstil. In einer sehr schönen Sprache, teilweise Wortmalerei erfahren wir von der Kindheit an der Ostsee, dieser fast grenzenlosen Freiheit, von der Beziehung zu ihrer Mutter, der Freundschaft zu Jasper und Anne. Die einzelnen Protagonisten kann man sich gut vorstellen. Ganz behutsam werden wir bis zu Mairas Trauma geleitet.
Die Geschichte wird mit Rückblenden erzählt, das ist gut gemacht, da die einzelnen Abschnitte mit Ort und Zeitangabe betitelt sind. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, es regt zum Nachdenken über Loslassen, Ankommen, Heimat, Freunde und vieles mehr an. Von mir eine ganz klare Leseempfehlung.

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