Ein ganz besonderer Roman
Das Cover vermittelt einen Blick aufs dunkelblaue Meer. Rund herum glitzern kleine Punkte und Fäden, die dem Bild etwas Glamour verleihen. Der Titel ist in leicht durchscheinenden Buchstaben gestaltet, ...
Das Cover vermittelt einen Blick aufs dunkelblaue Meer. Rund herum glitzern kleine Punkte und Fäden, die dem Bild etwas Glamour verleihen. Der Titel ist in leicht durchscheinenden Buchstaben gestaltet, so dass man darin die Wellenbewegung des Meeres erkennen kann.
Vor uns das Rauschen des Meeres von Janine Ukena erschien im Knauer Verlag. Es ist der erste Band der Sylt-Suspense Trilogie der Autorin, der auf der gleichnamigen Norddeutschen Insel spielt. Sophie kehrt nach dem Tod ihres Vaters zurück auf die Insel, mit der sie schöne Kindheitserinnerungen verbindet, aber auch den schlimmsten Tag in ihrem Leben. Nun ist sie zurück und möchte endlich Antworten haben zu den Ereignissen ihres letzten Sylt Besuchs. Dabei trifft sie auf Maximilian Rose, dem zukünftigen Hotelkettenerben, dessen Vater ein Freund der Familie war. Bekommt Sophie Antworten auf ihre Fragen und will sie die wirklich hören?
Sophie führt als Ich-Erzählerin durch die Geschichte. Von Beruf ist die Illustratorin für Kinderbücher und so nimmt sie kurzerhand ihre Arbeit mit auf die Insel, auf der Suche nach Antworten. Als zweiter Erzähler aus der Ich-Perspektive übernimmt Maximilian, der gerade in Hamburg seine Kochschule zum Unwillen seines Vaters abgeschlossen hat und den Sommer nun zu Hause verbringt. Er zeigt mir als hochsensible Person seine verzwickte Beziehung zu seinem Vater. Und nimmt mich mit in eine für ihn extrem laute Welt, die permanent auf ihn einströmt. Diesen Aspekt fand ich besonders spannend, da ich mich zuvor noch nicht wirklich mit dem Thema Hochsensibilität beschäftigt habe. Ich wusste zwar so in etwa was es bedeutet, aber konnte noch keinen weiteren Blick darauf werfen. Hier schafft die Autorin einen spannenden Charakter, der sehr authentisch rüberkommt.
Das Aufeinandertreffen der zwei Protagonisten ist unterhaltsam und steht eher unter einem unguten Stern. Wie folgende zwei Zitate zeigen:
„Gerade als ich denke, dass mein Tag nicht noch komplizierter werden könnte, sehe ich Max.“
„Gerade als ich denke, dass mein Tag nicht mehr zu retten ist, sehe ich Sophie.“
Diese beiden Sätze folgen direkt aufeinander beim Wechsel der Erzähler und haben mich zum Schmunzeln gebracht. Zeigen sie doch die widersprüchlichen Gefühle und machen direkt Lust weiterlesen. Man möchte ja schließlich wissen was mit dieser Voraussetzung als nächstes passiert.
Hast du Lust auf einen emotionalen Ausflug auf die nördlichste Insel Deutschlands? Dann setze dich in den Zug nach Westerland und genieße die ganz besondere Atmosphäre, wenn der Zug auf der Insel ankommt. Erkunde mit Sophie die Insel und versuche ihre Beweggründe zu verstehen. Lerne dabei, wie zufällig Maximilian kennen und bekomme eine Ahnung davon, was Hochsensibilität bedeuten kann. Lasse dich ein auf eine ganz besondere Geschichte und hoffe mit Sophie, dass sie Antworten auf ihre Fragen bekommt. Ich hatte ein paar schöne Lesestunden und empfehle das Buch sehr gerne weiter.