Mittsommercamp zum Verlieben

Manchmal muss erst alles kaputt gehen, damit man erkennt was man wirklich will und braucht. Nach 14 Jahren Beziehung wird Bea Knall auf Fall gegen eine andere ausgetauscht und muss sich als Neu-Single erstmal zu Recht finden.

Dazu wählt sie die drastischste Methode die möglich ist, sie wandert nach Schweden aus.
So einfach wie gedacht ist es natürlich nicht, aber mit tollen Nachbarn umschifft man zumindest die ersten Hürden. Schön ist hierbei, dass zwar gezeigt wird, das auswandern nicht einfach ist, aber, weils ja ein hyggeliges Sommerbuch sein soll findet sich zum Glück immer ein Ausweg.

Einfühlsam werden vor allem die Probleme der Teenies im Camp beschrieben.

Die tolle (Mitt)Sommerathmosphäre konnte man richtig mitfühlen und danach habe ich mir sofort gewünscht es selbst einmal erleben zu dürfen.
Auch die Liebesgeschichte hat mir gefallen, auch wenn ich mir da gerne einen etwas erwachseneren Umgang mit gewünscht hätte. Sich auf Teenie-Tratsch verlassen und komische Situationen selbst deuten ist eindeutig nicht der richtige Weg.

Auf jeden fall eine tolle Unterhaltung für einen Sommertag!

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Wenn Klappentexte so überzeugend sind, dass man direkt zum Buch greift, obwohl man eigentlich keine Zeit hat, dann hat da jemand echt gezaubert, finde ich.
Mir ging es bei diesem Buch nämlich exakt so. Eigentlich habe ich keine Zeit, aber ich war absolut nicht in der Lage dazu, dieses Buch nicht nicht zu lesen.
So lernte ich also Bea und Ed kennen und mit ihnen Juliane, Rika, Hild, Carina, Lisbeth, Gunilla und viele andere. Eigentlich geht es in diesem Buch um Bea und Ed, um ihre Schicksale, ihre Leben, ihre Ängste und Hoffnungen. Uneigentlich geht es aber um so viel mehr: nämlich junge Menschen, die es Zuhause absolut nicht leicht haben und in Eds Camp zur Ruhe kommen sollen.

Während ich also verfolgte, wie Bea (aus absolut nachvollziehbaren Gründen) nach Schweden auswandert und Ed alles tut, um sein Camp erfolgreich zu etablieren, wurde mein Fernweh nach Schweden riesig groß.
Die Geschichte erfindet das Rad nicht neu, aber sie ist irgendwie eine Hommage an die wahre Liebe. Ed ist ein so einfühlsamer, wundervoller Charakter, er hat Temperament, ist echt und ich habe ihn direkt ins Herz geschlossen. Mit Bea hingegen bin ich bis zum Ende nicht vollständig warm geworden. Sie ist eine wundervoll passende Protagonistin für Ed, keine Frage, aber ich konnte so einige ihrer Handlungen leider nicht nachvollziehen und das machte es mir manchmal echt schwer, sie zu mögen.

Trotz meiner Schwierigkeiten mit Bea war es der Schreibstil der Autorin, der mich durch diese Geschichte getragen hat und da der Weg in diesem Fall das Ziel ist, habe ich ihn sehr genossen. Schweden ist wundervoll, der Schreibstil nicht weniger und ich denke, es wird nicht mein letztes Buch der Autorin sein.

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Das Buch entführt uns nach Schweden und hierbei merkt man deutlich, dass die Autorin selbst dort gewohnt hat: Die Landschaft wird toll beschrieben, sodass man direkt selbst Lust auf Urlaub dort bekommt. Immer wieder finden sich schwedische Wörter im Text wieder, die man dank eines Wörterbuchs im Anhang auch nach Wunsch lernen kann. Viele Eigenheiten des Lebens dort werden geschickt in die Handlung eingebaut und zum Schluss runden Rezepte das Erlebnis noch ab.

Der Schreibstil außerhalb dieser Beschreibungen hat mir hingegen nicht sooo gut gefallen, die Dialoge wirken teilweise unnatürlich und nicht passend zum angegebenen Alter der Charaktere. Auch die Verwendung von manchen Schimpfwörtern empfand ich als eher unangenehm.

Zu den Charakteren: Bea war mir grundsätzlich sympathisch, jedoch fand ich ihren Charakter nicht konstant, eine ihrer Entscheidungen passte aus meiner Sicht nicht zu ihr, hierbei wurde eher künstlich Drama erzeugt. Ed startet schwach, aber gewinnt schnell Punkte hinzu. Mein Favorit war hingegen eine der Jugendlichen im Camp, darin lagen auch die Stärken des Buches, der berührende Umgang mit Kids aus schwierigen Lebensverhältnissen. Davon hätte ich gerne mehr gelesen, dafür weniger (unnötige) Konflikte.

Insgesamt ein durchaus unterhaltsames Buch, das einem die Schönheit Schwedens näherbringt, ungeschönt von den Problemen eines Einwanderers berichtet und einige herzerwärmende Momente beschert, dabei jedoch ein paar Mängel im Schreibstil sowie der Handlung aufweist.

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