Wildes Wochenende
*Ein Partywochenende im alten Herrenhaus: Ein persönlicher Blick auf den Thriller*
Als jemand, der normalerweise nur Fantasy liest, war dieser Jugendthriller für mich eine echte Abwechslung. Das Buch ...
*Ein Partywochenende im alten Herrenhaus: Ein persönlicher Blick auf den Thriller*
Als jemand, der normalerweise nur Fantasy liest, war dieser Jugendthriller für mich eine echte Abwechslung. Das Buch richtet sich an Leser ab 14 Jahren und dreht sich um eine Gruppe von frischgebackenen Highschool-Absolventen, die eine letzte große Party vor dem College feiern. Die Charaktere sind um die 18 Jahre alt und zeigen typische Teenager-Interessen wie Freundschaft, Liebe, Party und Drogen. Dabei wirkten sie oft sehr ichbezogen und eindimensional, was die emotionale Grundstimmung des Buches ziemlich angespannt machte. Ich bin froh, dass die Hauptcharakter nicht jünger als 18 sind beziehungsweise waren, weil ich mir die sonst nicht mehr vorstellen kann. Also alles, was unter 18 fällt, ist für mich immer sehr schwierig, weil ich dann doch ein bisschen älter bin.
Die Story spielt auf einer abgelegenen Insel in einem alten Herrenhaus. Was als perfekte Abschlussparty beginnt, wird schnell zum Albtraum, als ein Mord passiert. Das Setting mit seiner dekadenten und extravaganten Atmosphäre passt gut zum 20er Jahre Stil der Party. Gleichzeitig wirkte die Gruppe der reichen Kids ziemlich unsympathisch und snobby, was durch ihren laschen Umgang mit Drogen und Alkohol noch verstärkt wurde. Für ein Jugendbuch finde ich diesen Umgang mit solchen Themen zwar wichtig, aber die fehlenden echten Konflikte innerhalb der Gruppe haben mich gestört.
Das Locked-In Setting mit dem alten Haus, das viele Geheimnisse birgt, fand ich sehr stimmungsvoll. Jeder aus der Gruppe verhält sich verdächtig, und die unterschiedlichen Hintergründe, Ethnien und Sexualitäten der Charaktere wurden gut dargestellt. Trotzdem blieben sie insgesamt eher blass, nur Izzy stach wirklich heraus.
Die Geheimnisse, die nach und nach aufgedeckt wurden, haben mich teilweise echt überrascht. Einige waren vorhersehbar, andere haben mich kalt erwischt. Hier wurden ein paar gute falsche Fährten gelegt. Aus dem Setting und der Atmosphäre hätte man mehr herausholen können, da die Story oft seicht und oberflächlich blieb.
Obwohl ich normalerweise nur Fantasy-Bücher lese, fand ich diesen Thriller ganz gut. Die Auflösung war nicht vorhersehbar, und das Buch ließ sich leicht und flüssig lesen. Der Crime-Part war durchaus gelungen, weshalb ich trotz meiner Kritikpunkte unterhalten wurde. Es gab viele Namen, die man sich erst mal merken musste, was anfangs etwas verwirrend war. Letztlich bleibe ich aber bei Fantasy-Büchern, weil sie einfach mehr mein Ding sind.