Protagonistin zu wenig authentisch!
Ein Unfall macht Harriet und ihren Ferienplänen einen Strich durch die Rechnung. Als Rettungssanitäterin leistet sie erste Hilfe bei einem Autounfall. Statt wie geplant ihren Garten auf Vordermann zu ...
Ein Unfall macht Harriet und ihren Ferienplänen einen Strich durch die Rechnung. Als Rettungssanitäterin leistet sie erste Hilfe bei einem Autounfall. Statt wie geplant ihren Garten auf Vordermann zu bringen, hütet sie ab sofort die 11-jährige Tochter des Unfallopfers.
Tom, der bei dem Unfall schwer verletzt wurde, nimmt Harriet das Versprechen ab Poppy, sowie seine Tiere zu versorgen. Zum Glück ist Poppy pflegeleicht, nur ihr Vater Tom stellt Harriet vor Probleme. Nicht nur, dass sie sich in ihn verliebt, er rückt auch nicht mit der Sprache heraus. Dabei spürt Harriet, dass er etwas verheimlicht.
Dieser Roman beinhaltet eine gefühlvolle Liebesgeschichte. Ein Geheimnis würzt die amouröse Seite und gibt der Story Pep. Meiner Meinung nach hätte dieses Geheimnis ruhig noch etwas länger nicht gelüftet werden dürfen. Denn schon Mitte Buch wird Toms grosses Geheimnis aufgedeckt. Ein Geheimnis, das ich nachvollziehen konnte, jedoch im Ursprung weit hergeholt ist. Ohne hier zu viel zu verraten, habe ich nicht verstanden, weshalb Tom sich nicht Hilfe von offizieller Seite holt.
Die Figuren sind liebevoll charakterisiert und die Autorin hat es sie hinbekommen, dass ich ihnen ihre Reaktionen abgenommen habe. Einzig Poppy, die mit einem Down - Syndrom lebt, ist etwas gar oberflächlich und neutral gezeichnet. Oder sagen wir es mal so: Poppy zeigt Reaktionen wie ein Kind ohne Beeinträchtigung und spricht wie 11-Jährige so sprechen und reagieren. Ihre Beeinträchtigung ist zu wenig ausgeprägt eingesetzt worden. Da Menschen mit Trisomie 21 immer auch eine verzögerte körperliche und geistige Entwicklung aufweisen, war mir die Figur Poppy zu wenig authentisch charakterisiert. Poppy ist wie eine Elfjährige ohne Entwicklungsdefizite.
Authentisch hingegen ist der Beruf von Harriet. In ihrer Berufung als Rettungssanitäterin gibt es ein paar Szenen, die haben so echt gewirkt, dass ich genauso gut den Unfall hätte beobachten können, statt nur darüber zu lesen.
"Nanny über Nacht" soll der Auftakt in die Lakeland Love Trilogie sein. Ich freue mich auf Band zwei und bin gespannt, ob Nebenfiguren aus diesem Buch dann die Hauptrolle spielen.
Mich hat dieser Roman gut unterhalten. Ich musste allerdings ab und zu ein Auge zudrücken betreffend Realitätsnähe.