Cover-Bild Durch alle Zeiten
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein fünf
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 13.10.2017
  • ISBN: 9783961010080
Helga Hammer

Durch alle Zeiten

Roman

Ein echtes ganzes Leben

Elisabeth ist eine einfache Frau aus den österreichischen Alpen. Mit siebzehn Jahren verliebt das Mädchen mit dem Madonnengesicht sich in einen jungen Mann aus angesehener Familie. Diese Liebe darf nicht sein und lässt doch beide ihr Leben lang nicht mehr los. Klar und tiefbewegend schildert Helga Hammer eine archaische Bergwelt, geprägt von harter Arbeit und gesellschaftlichen Zwängen, von den 50er Jahren bis in die Gegenwart.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.09.2017

Lebensgier

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Elisabeth stammt aus ärmlichsten Verhältnissen, doch kann sie den Besuch einer Hauswirtschaftsschule durchsetzen. Sie ist grade 17, als sie sich in Niklas verliebt. Doch der ist bereits vergeben und Elisabeth ...

Elisabeth stammt aus ärmlichsten Verhältnissen, doch kann sie den Besuch einer Hauswirtschaftsschule durchsetzen. Sie ist grade 17, als sie sich in Niklas verliebt. Doch der ist bereits vergeben und Elisabeth ist einfach nicht standesgemäß. Sie geht nach England, verliebt sich in ihren Arbeitgeber, wird schwanger, kehrt nach Österreich zurück und sucht schnell einen Mann, dem sie ihr Kuckuckskind unterschieben kann. Aber auch in dieser Ehe wird sie nicht glücklich. Wieder lässt sie sich auf eine Affäre ein und wird wieder schwanger. Dann als geschiedener Frau wird Josef ihr Rettungsanker. Ein Bauer, den sie nicht liebt, aber der bereit ist, sie zu heiraten. Die Ehe wird die Hölle, Josef ist gewalttätig und trunksüchtig. Aber über all die Jahre ist Niklas in ihren Gedanken……
Ich bin weder mit der Hauptfigur, noch mit der Erzählweise warmgeworden. Elisabeth schien mir eine leidenschaftliche Frau zu sein, aber sie handelt über all die Jahre ohne Reifungsprozess. Sicher war vieles den gesellschaftlichen Gegebenheiten der damaligen Zeit geschuldet, aber sie nimmt sich Freiheiten ohne über die Folgen nachzudenken. Sie sucht letztendlich immer wieder einen Mann als Beschützer und ehrbare Fassade. Sie nimmt dabei auch Ungeheuerlichkeiten widerspruchslos hin. Als sie nach der Geburt von Josefs Sohn länger im Krankenhaus bleiben muss, weiß sie, dass auf der 15jährigen Magd nicht nur die Versorgung der kleinen Kinder und des Haushalts lasten, sondern dass auch Josef sein sexuelles Verlangen an ihr austobt. Doch sie reagiert nicht, erst als sich das Mädchen umbringt, zeigt sie ihr Mitgefühl.
Der Schreibstil wechselt kapitelweise von der Gegenwart zur Vergangenheit, aber da auch nicht linear, so dass ich mich immer wieder einfühlen musste, in welchen Lebensabschnitt ich grade steckte. Dabei hätte die direkte Sprache und das Zeit- und Sittenbild durchaus das Potential gehabt mich anzusprechen.
Das Cover fand ich ansprechend, bildet auch ganz typisch die 60iger Jahre ab, spiegelt aber nicht den Inhalt des Romans wider.

Veröffentlicht am 19.10.2017

Nur sehr beschränkte Sympathie für die Protagonistin

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Wie in der Überschrift bereits geschrieben, sehe ich mich nur in einem überaus geringen Ausmaß in der Lage, Sympathie für die Protagonistin Elisabeth zu empfinden. Ja, sie wuchs in einer schweren Zeit ...

Wie in der Überschrift bereits geschrieben, sehe ich mich nur in einem überaus geringen Ausmaß in der Lage, Sympathie für die Protagonistin Elisabeth zu empfinden. Ja, sie wuchs in einer schweren Zeit in ärmlichen Verhältnissen und einer schwierigen Familienkonstellation in einem rückständigen und abgelegenen Teil der österreichischen Alpen auf. Nicht unbedingt eine Schmiede für in sich ruhende charakterstarke Menschen. Aber auch kein Freibrief dafür, rücksichtslos, erfahrungsresistent mit untrüglicher Sicherheit von zwei Alternativen die falsche zu wählen: Drei Kinder von eben so vielen Männern zu bekommen, schamlos die Zuneigung eines Behinderten ausnutzend diesen in die Ehe zu locken und ihm ein Kind unterzuschieben und sich später von ihm in flagranti schwanger von einem weiteren Mann beim Geschlechtsakt erwischen zu lassen (und das war noch lange nicht alles!) - dazu gehört schon eine Menge. Laut den hinten im Buch abgedruckten Anmerkungen der Verfasserin beruht die Figur zum Teil auf den Erlebnissen einer realen Freundin.

Veröffentlicht am 16.09.2017

Eine Frau zwischen Arbeit und Männern

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Die Protagonistin Elisabeth ist 1940 geboren und wächst in ärmlichen Verhältnissen in den österreichischen Bergen auf. Mit 17 verliebt sie sich in den Sohn – Niklas – des wohlhabenden örtlichen Brauereibesitzers. ...

Die Protagonistin Elisabeth ist 1940 geboren und wächst in ärmlichen Verhältnissen in den österreichischen Bergen auf. Mit 17 verliebt sie sich in den Sohn – Niklas – des wohlhabenden örtlichen Brauereibesitzers. Als dieser eine andere Frau heiratet, flieht sie als Kindermädchen nach London. Geschwängert von ihrem Arbeitgeber kehrt Elisabeth in die Heimat zurück und schiebt dem körperbehinderten Martin ihr Kuckuckskind unter. Weitere fünf Jahre später ist Elisabeth schwanger von ihrem Cousin, der auf Druck seiner Eltern nicht zu ihr hält. Schließlich geht Elisabeth eine unglückliche Ehe mit einem gefühlskalten, gewalttätigen Bauern ein, der sie erneut zur Mutter macht. Sie setzt ihre Beziehung zu Niklas fort. Ob sie mit ihm noch ihr Glück findet?
Ein Frauenroman über ein Frauenschicksal vorrangig in den 50er und 60erJahren. Schilderungen aus der Gegenwart und aus der Vergangenheit wechseln sich ab. Obwohl es sehr beeindruckend ist zu lesen, wie Elisabeth ihr schweres Leben meistert, wird sie einem nicht sympathisch. Das beruht sicherlich darauf, dass sie sich von jungen Jahren an den Männern geradezu an den Hals wirft ohne Rücksicht darauf, ob diese überhaupt frei sind. Von nicht eben charakterlicher Stärke zeugt es auch, den biologischen Vätern ihrer Kinder diese zu verschweigen bzw. dies zu versuchen und sie dann einem nichtsahnenden Ehemann unterzujubeln. Gelungen sind die Darstellungen über das harte und monotone Leben in dem Bergdorf. Empörung macht sich breit, als zu lesen ist, wie Elisabeths Ehemann allein zur Belustigung einen Zoo mit in der Wildnis eingefangenen Tieren aufmacht.
Von mir mit gerade noch vier Sternen bewertet.

Veröffentlicht am 04.11.2017

konnte mich leider nicht überzeugen

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Bei der Leseprobe überzeugte mich der Schreibstil und die Inhaltsangabe schien voll auf mein "Beuteschema" (bewegendes Schicksal vor interessanter historischer Kulisse) hinzudeuten. Der Schreibstil hielt ...

Bei der Leseprobe überzeugte mich der Schreibstil und die Inhaltsangabe schien voll auf mein "Beuteschema" (bewegendes Schicksal vor interessanter historischer Kulisse) hinzudeuten. Der Schreibstil hielt denn auch, was die Leseprobe versprach, das Schicksal war auch bewegend, der historische Hintergrund kam etwas zu kurz und zeigte sich überwiegend in den "schweren Zeiten". Ansonsten wurde das Buch von Seite zu Seite eine größere Enttäuschung. Ich verstehe nicht, was an dieser Geschichte erzählenswert sein und mich ansprechen soll. Anfangs tat mir die "Heldin" noch leid, aber wie sie von einem (natürlich nicht mit ihr!) verheirateten Schwängerer zum nächsten taumeln, ihr Hilfe anbietende Menschen vor den Kopf stoßen, egoistische Entscheidungen zum Nachteil ihrer Kinder treffen und zwei Ehemännern Kinder unterschieben bzw. dies versuchen konnte, dafür fehlt mir das Verständnis. Ich bin froh, dass tigerbea und Orchidee offensichtlich ähnlicher Auffassung sind, denn ich fürchtete schon, allein auf weiter Flur zu stehen.