Nervenkitzel pur!
Max Bentow gehört für mich zu jenen Autoren, die mich bisher mit noch keinem einzigen Buch enttäuscht haben. "Eulenschrei" bildet da keine Ausnahme, ganz im Gegenteil. Für mich war dies wieder einmal ganz ...
Max Bentow gehört für mich zu jenen Autoren, die mich bisher mit noch keinem einzigen Buch enttäuscht haben. "Eulenschrei" bildet da keine Ausnahme, ganz im Gegenteil. Für mich war dies wieder einmal ganz großes Kino und das von Seite eins an bis zum packenden Showdown.
Der neue Fall, den es für Profilerin Carlotta Weiss und Kommissar Nils Trojan zu lösen gilt, könnte verstörender nicht sein. Die grotesken Inszenierungen der Opfer gingen mir beim Lesen extrem unter die Haut und dennoch konnte ich das Buch kaum beiseite legen. Mit seinem unglaublich bildhaften Schreibstil, der fesselnden Erzählweise und diesem wahnsinnig spannenden Plot zog Max Bentow mich gänzlich in seinen Bann.
Die Perspektivwechsel und detailreichen Beschreibungen der Tatorte und Ermittlungen ließen keinerlei Langeweile aufkommen, sondern hielten den Spannungsbogen stets oben. Erst als dieser Pageturner auf sein Ende zusteuerte, fügten sich die einzelnen Puzzelzeile zusammen. Zuvor tappte ich völlig im Dunkeln und konnte mir keinen Reim darauf machen, wie die grauenhaften Morde miteinander in Verbindung stehen könnten.
Die beiden Hauptcharaktere, Carlotta Weiss und Nils Trojan, wurden erneut facettenreich ausgearbeitet. Obwohl Carlotta im Vorgänger "Engelsmädchen" erstmals in Erscheinung trat, fühlte es sich an, als würde ich sie bereits seit mehreren Bänden begleiten. Ihre äußerst ungewöhnliche Art und Weise, sich in den Täter hineinzuversetzen, fesselte mich ungemein. Beide Figuren haben ihre Stärken und Schwächen, was sie sehr authentisch und nahbar wirken ließ. Darüber hinaus gefielen mir die kleinen Einblicke in das Privatleben der zwei.
Ein Psychothriller, der für Fans dieses Genre keine Wünsche offen lässt - genial konstruiert - Nervenkitzel pur - ein absolutes Meisterwerk.