Will Trent und Sara Linton sind auf dem Weg in ihre Flitterwochen und Will hat Sara mit einer Woche Urlaub in den McAlpine Lodge überrascht. Eine Woche ohne Internet, Telefon oder Handy und ganz viel Zeit zu zweit. Wobei schon beim ersten Abendessen klar wird, dass es um den Familienbetrieb nicht gut steht, bzw das die Tochter der McAlpines, Mercy, so ihre Schwierigkeiten mit ihrer Familie hat. Nichtsdestotrotz möchten sie ihre Zeit genießen, als sie bei einem Stelldichein am See mitten in der Nacht einen Schrei hören. Ganz der Ermittler macht sich Will gleich auf den Weg und findet Mercy am Ufer des Sees, tödlich verletzt. Will hat umgehend einen Verdacht, denn bei den McAlpines wird er überraschend mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert.
Ich bin ein Fan von Karin Slaughter und habe mittlerweile alle ihre Bücher regelrecht verschlungen. Mit Letzte Lügen erschien der bereits zwölfte Band der Will Trent Reihe und auch hier bin ich einfach wieder begeistert.
Ich glaube zu dem Schreibstil muss ich nicht mehr allzu viel sagen, wer die Autorin jedoch nicht kennen sollte: diese Frau schreibt einfach mitreißend und schafft es, ihren Charakteren Tiefe zu verleihen, aber auch ihre Leser mit ihren Geschichten zu fesseln.
Schon im vorherigen Band gab es etwas mehr Einblicke in Saras Vergangenheit und dieses Mal wird Will durch eine besondere Begegnung ein wenig mit seiner Vergangenheit konfrontiert.
Der Einstieg gelingt mühelos, beginnt auch gleich mit dem Mord im Prolog und es geht dann weiter mit einem kurzen Rückblick beginnend mit zehn Stunden vor dem Mord. Dieser Rückblick gestaltet sich immer mehr zu einem Familiendrama und es wird klar, dass bei der Familie McAlpine so einiges im argen liegt und das vor allem auch Mercy mit vielem zu kämpfen hat, unter anderem mit den gewalttätigen Männern der Familie. Ihr Schicksal ging mir sehr nahe und ich war sehr gespannt, was wirklich mit Mercy geschehen ist.
In dieser Lodge war mir keiner richtig geheuer und ich habe lange Zeit miträtseln können, so dass es nie langweilig wird.
Wie auch in ihren anderen Büchern wechselt die Autorin die Perspektiven, man bekommt dadurch immer neue Einblicke und Eindrücke von den Charakteren, was zusätzlich für Spannung sorgt.
Wie bei vielen Reihen finde ich es hier durchaus wichtig, die Reihenfolge der Bände einzuhalten, da hier Entwicklungen der Protagonisten immer wieder mit einfließen.
Ich mag gar nicht so viel über die Charaktere erzählen, wer die Reihe mitverfolgt, kennt Will und Sara wohl mittlerweile so intensiv wie ich. Beide sind mir sehr ans Herz gewachsen und ich fiebere immer wieder mit den Beiden mit. Auch einige weitere bekannte Charaktere der Reihe tauchen auch hier wieder auf.
Die Charaktere, die hier zu der Familie, den Gästen etc hinzukommen, werden intensiv gezeichnet und schnell vorstellbar.
Mein Fazit: Wer die Thriller der Autorin liebt, wird natürlich auch hier wieder zugreifen und ich kann auch wirklich die gesamte Reihe empfehlen. Letzte Lügen ist eine Mischung aus Familiendrama, Aufarbeitung der Vergangenheit, Ermittlungen und Geheimnissen. Ich hatte intensive Lesestunden und das Buch in einem Rutsch verschlungen. Wie immer eine klare Leseempfehlung.