Cover-Bild So ist das nie passiert
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 12.06.2024
  • ISBN: 9783453274518
Sarah Easter Collins

So ist das nie passiert

Roman
Carola Fischer (Übersetzer), Beate Brammertz (Übersetzer), Ute Brammertz (Übersetzer)

»Und wenn es eine andere Geschichte gibt, verschüttet unter der, die ich zu kennen glaube?«

Als Willa ein Teenager war, verschwand ihre kleine Schwester Laika spurlos. Auch über zwanzig Jahre später hat Willa die Hoffnung nicht aufgegeben, dass Laika noch lebt. Hartnäckig sucht sie weiter nach ihr. Sie sehnt sich nach der Familienidylle, die mit Laika verloren zu sein scheint. Darüber vernachlässigt sie die Beziehungen zu den Menschen, die tatsächlich noch Teil ihres Lebens sind. Dann trifft sie auf einer Dinnerparty eine Frau, in der sie endlich ihre verlorene Schwester zu erkennen glaubt. Was als zwangloses Essen beginnt, wird zu einem denkwürdigen Abend, der alles verändert, was Willa von ihrem Leben zu wissen meinte.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.10.2024

Verarbeitung von Wahrnehmungen des Alltags

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Wilmas Gedanken kreisen um ihre jüngere Schwester Laika, die vor zwanzig Jahren als Teenager auf dem Schulweg nach Hause spurlos verschwand. Hätte sie verhindern können, was damals geschah? In ihrer Verzweiflung ...

Wilmas Gedanken kreisen um ihre jüngere Schwester Laika, die vor zwanzig Jahren als Teenager auf dem Schulweg nach Hause spurlos verschwand. Hätte sie verhindern können, was damals geschah? In ihrer Verzweiflung will sie immer wieder die Gestalt von Laika bei völlig fremden Frauen aufblitzen sehen. Doch hier ist eher der Wunsch Vater des Gedankens. Auf einer kleinen Dinnerparty jedoch, die von ihrer Freundin Robyn ausgerichtet wird, glaubt sie ihre Schwester wieder zu erkennen.
Stück für Stück erzählt Sarah Easter Collins in ihrem Roman 'So ist das nie passiert' eine Geschichte, die aus Bruchteilen der Erinnerung an vergangene Zeiten zusammengesetzt werden. Dabei stellt sich immer wieder die Frage was geschah tatsächlich und wieviel Phantasie baut das Erinnerungsvermögen um die Geschehnisse herum auf? Können unsere Sichtweisen, geprägt durch Erfahrungen, die Wahrnehmung ein und derselben Situation sich gravierend voneinander unterscheiden?
Das Buch ist sowohl unterhaltend als auch spannend aufgebaut.

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Veröffentlicht am 13.08.2024

Lesenswert

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Wie fesselnd und raffiniert wird diese Geschichte aus mehreren Perspektiven erzählt. Manche Szenen werden wiederholt aus der Sicht verschiedener Figuren gezeigt. Dadurch zeigt die Autorin sehr geschickt, ...

Wie fesselnd und raffiniert wird diese Geschichte aus mehreren Perspektiven erzählt. Manche Szenen werden wiederholt aus der Sicht verschiedener Figuren gezeigt. Dadurch zeigt die Autorin sehr geschickt, dass jede Person dasselbe Ereignis unterschiedlich wahrnehmen kann. Man lernt Willa kennen. Der Leser wird allmählich mit den anderen Familienmitgliedern vertraut gemacht. Zwischendurch taucht ein oder das andere Geheimnis, das einen einfach sprachlos macht. Collins lenkt die Entwicklung der Geschichte erstmal in einer Richtung, dann in eine andere. Ich hatte ein paar Vermutungen. Bei einigen lag ich richtig.
Das Finale wird sehr dynamisch erzählt. Ein wenig konstruiert war es für mich doch. Manches bleibt ungesagt, aber zwischen den Zeilen kann jeder für sich eine Antwort finden.
Dieser Roman hat mich fasziniert und gleichzeitig fassungslos gemacht. „So ist das nie passiert“ ist definitiv eine empfehlenswerte und spannende Story über eine Familie, ihre Stärken und Schwächen, die lange in Erinnerung bleibt.

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Veröffentlicht am 29.07.2024

Fesselndes Familiendrama

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"So ist das nie passiert" ist ein fesselnder Roman, in dem es einerseits um das Thema Verlust und die unaufhörliche Suche nach Antworten geht, andererseits um eine Familie, die beim Blick hinter die Kulissen ...

"So ist das nie passiert" ist ein fesselnder Roman, in dem es einerseits um das Thema Verlust und die unaufhörliche Suche nach Antworten geht, andererseits um eine Familie, die beim Blick hinter die Kulissen von Schmerz und Gewalt geprägt ist. Der Roman beginnt mit einer Dinnerparty, auf der Willa eine Frau trifft, die sie für ihre verlorene Schwester hält. Willas kleine Schwester Laika verschwand spurlos, als sie ein Teenager war. Seither bestimmt die Suche nach der Schwester Willas gesamte Beziehungen und Lebensentscheidungen.

Die Beschreibung der Dinnerparty aus unterschiedlichen Perspektiven der Gäste zieht sich durch den gesamten Roman, was mir sehr gut gefallen hat. Das Setting des Abendessens erinnert an ein Kammerspiel: Unausgesprochene Konflikte und Spannungen aus Vergangenheit und Gegenwart liegen in der Luft, was die Atmosphäre dicht und intensiv macht. Die Autorin schafft es, die Leser:innen direkt in die Geschichte hineinzuziehen: Die Erzählung entwickelt einen Sog, dem man sich kaum entziehen kann. Die klare und gefällige Sprache macht es leicht, immer weiterzulesen. Die Rückblenden, die die Geschehnisse des Abendessens unterbrechen, sind dabei geschickt eingeflochten und führen nach und nach an die Gründe für Laikas Verschwinden heran, die Gewalt und Schmerz in der Familie offenbaren. Dabei gibt es immer wieder überraschende Wendungen, die geschickt ineinandergreifen, sodass der Roman nie langweilig wird.

"So ist das nie passiert" ist ein spannender Roman über Verlust, Hoffnung und die zerstörerische Kraft von unausgesprochenen Wahrheiten. Die Spannung, die durch die ständige Suche nach der Wahrheit entsteht, und die tiefgehenden Charakterstudien machen das Buch zu einer packenden Lektüre, die man in einem Rutsch durchlesen kann.

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Veröffentlicht am 23.07.2024

Dinge zerbrechen nicht von selbst

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Obwohl das Verschwinden von Willas kleiner Schwester Laika schon mehr als zwanzig Jahre her ist, hat sie nie die Hoffnung aufgegeben, sie irgendwo und irgendwann zu finden. Ein seltsamer Eintrag auf der ...

Obwohl das Verschwinden von Willas kleiner Schwester Laika schon mehr als zwanzig Jahre her ist, hat sie nie die Hoffnung aufgegeben, sie irgendwo und irgendwann zu finden. Ein seltsamer Eintrag auf der von ihr erstellten Homepage gibt ihr Rätsel auf. Aber alle sind der Meinung, dass Willa endlich einsehen muss, dass Laika nicht mehr lebt. Dann ändert ein Abend mit Freunden plötzlich buchstäblich alles.

Die Perspektiv- und Zeitwechsel machen die Geschichte teilweise etwas konfus. Am Ende fügt sich zwar alles, aber es ist schon ein schwieriger Weg dahin. Die Chance, die Macht und die Tücken von Erinnerungen zu thematisieren, hat Sarah Easter Collins leider nicht gut genutzt. Das finde ich schade, zumal da wirklich eine Menge Potenzial gewesen wäre. Stattdessen lernt der Leser die unterschiedlichen Figuren näher kennen. Dabei bleibt es nicht aus, dass man Sympathien und Antipathien entwickelt. Die Blindheit der einen oder anderen Figur schockierte mich jedoch gewaltig.

Die Sprachmelodie, die die Autorin nutzt, ist zur Story stimmig. Als ich gerade ein Länge erwischte, kam sie mit einer Wendung um die Ecke, die mich hellwach machte und geradezu an die Story fesselte. Von diesem Punkt an änderte sich die Geschichte grundlegend und schockierte mich auf eine völlig unerwartete Weise. Dass ich dann auch noch mit dem Ende einverstanden war, macht mir fast schon Sorgen. Da entdecke ich eine Seite an mir, die mir bisher fremd war!

So wirklich ins Herz schließen konnte ich keine der Figuren, bis auf Elfrieda Laschamp. Die Handlungsweise diverser Figuren kann ich nicht nachvollziehen und sie schockieren mich. Wie viel Macht manche Menschen über andere Menschen haben, ist schockierend. Im Grunde erzählt das Buch auch mehr ohne Worte, als mit. Das, was zwischen den Zeilen steht, ist so viel wichtiger und tragender. Das Buch ist also rundum außergewöhnlich und alles, aber keine leichte Lektüre. Nein, Dinge zerbrechen nicht von selbst und Fesseln muss man sprengen.

Der Originaltitel Things don’t break on their own gefällt mir viel besser, er passt so viel schöner und besser. Da ist es oft schade, dass die Verlage abweichen und nicht direkt übersetzen. Der deutsche Titel kann sehr irritieren, wenn man ihn auf die Erinnerungen bezieht, statt auf die tatsächlichen Ereignisse.

Auch wenn ich streckenweise dachte, dass mich das Buch enttäuscht, hat es mich am Ende doch noch versöhnen können. Von mir bekommt es vier Sterne.

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Veröffentlicht am 10.07.2024

ein außergewöhnliches Thema

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Im Buch " So ist das nicht passiert" geht es im Kern um Erinnerungen. Wie sie durch innere und äußere Einflüsse verändert werden können und wie sehr uns unser Gedächtnis manchmal trügt.

Eine zentrale ...

Im Buch " So ist das nicht passiert" geht es im Kern um Erinnerungen. Wie sie durch innere und äußere Einflüsse verändert werden können und wie sehr uns unser Gedächtnis manchmal trügt.

Eine zentrale Figur dieses Buches ist Willa, die vor 22 Jahren ihre Schwester " verloren " hat. Sie ist spurlos verschwunden und nie wieder aufgetaucht. Seit dieser Zeit liegt Willa`s Fokus auf der Suche nach ihrer Schwester.

In vielen retrospektiven erfährt der Leser viel über Willa´s Leben. Ausgangspunkt ist immer eine Runde von Menschen, die sich zu einem gemütlichen Abend getroffen haben. Dort haben sich Willa und Robyn, die seit langem Freundinnen sind , nach langer Zeit wiedergesehen.

" So ist das nie passiert " ist eine spannende Familiengeschichte, die durch psychologische Aspekte und Spannung punktet und bei der einem bewussst wird, wie trügerisch Erinnerungen sein kann.

Trotz einiger Längen eine Lektüre, die zum Nachdenken anregt und in Erinnerung bleibt.

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