Ein überraschender aber überzeugender Aichner
Inhalt:
Yoko hat erst vor Kurzem ihren Vater verloren. Jahrelang hat sie ihn gepflegt und nebenbei auch noch die familieneigene Metzgerei am Laufen gehalten. Auch, wenn der Metzger-Beruf ihre Berufung ...
Inhalt:
Yoko hat erst vor Kurzem ihren Vater verloren. Jahrelang hat sie ihn gepflegt und nebenbei auch noch die familieneigene Metzgerei am Laufen gehalten. Auch, wenn der Metzger-Beruf ihre Berufung war, musste nach dem Tod ihres Vaters eine Veränderung her. Und so baut die Tochter einer chinesischen Mutter und eines deutschen Vaters die Metzgerei kurzerhand in eine Fabrik für Glückskekse um. Ihr Markenzeichen: selbst geschriebene Botschaften in den Keksen. Es könnte eigentlich nicht erfolgreicher laufen, als bei einer Auslieferung sich die Ereignisse überschlagen. Man sollte sich mit Yoko eben nicht anlegen - oder doch eher SIE nicht mit der chinesischen Mafia?
Mein Eindruck:
Vor allem nach dem Verlagswechsel war ich sehr gespannt auf Aichners neues Werk. Wer seinen Schreibstil kennt, weiß dass seine Geschichten immer etwas Besonderes an sich haben. Aber man muss es mögen, da bin ich ganz ehrlich: die wörtliche Rede ist auch hier wieder entweder kursiv in einzelnen Sätzen oder bei Dialogen mit Spiegelstrichen hervorgehoben. Ich für meinen Teil LIEBE es immernoch.
Nun zur Story. Aichner schafft es, mit Yoko eine Protagonistin zu kreieren, in der man sich in allen Facetten wiederfinden kann. Vor allem aber leidet man mit ihr. Dieses unglaubliche Leid führt unter anderem auch zu einer extremen Persönlichkeitsentwicklung. Vom grauen Mäuschen zum Racheengel - schafft auch nicht jeder. Und so entsteht eine extrem spannende Geschichte ohne viel Schnickschnack, die mit nur ganz wenigen Charakteren und noch weniger Schauplätzen auskommt, aber dafür mit ganz viel Kraft, Spannung und Mut punkten kann.
Absolut verdiente Leseempfehlung für alle, die gerne mal einen außergewöhnlichen Thriller lesen möchten.