Alma Oberkofler, Hauptkommissarin mit Hang zur Gerechtigkeit, hat es nicht leicht. Frisch nach Wien versetzt, bekommt sie es gleich mit einem Fall zu tun, der sogar im skandalerprobten Österreich für Schlagzeilen sorgt: Ein Minister hat in seiner Penthouse-Wohnung das Zeitliche gesegnet allem Anschein nach eher unfreiwillig. Das illustre Umfeld des Toten gibt sich charmant, aber wenig auskunftsfreudig. Kein Wunder, denn ob Kaffeehaus oder Kanzleramt: In der Hauptstadt der Freunderlwirtschaft scheint jeder jedem einen Gefallen zu schulden.
Bei der Wahrheitsfindung helfen Alma eine blitzgescheite Buchhändlerin, ein eventuell vertrauenswürdiger Verfassungsschützer und manchmal auch ein Achtel Veltliner.
Liebesgrüße aus Wien: Charmant, lässig und mit feinem Humor erzählt Petra Hartlieb einen Kriminalfall, der fast so originell ist wie die Realität.
Freunderlwirtschaft von Petra Hartlieb hat mich von der ersten Seite an gefesselt und nicht mehr losgelassen. Schon das hochwertige und stilvoll gestaltete Cover weckt die Neugier auf eine Geschichte, ...
Freunderlwirtschaft von Petra Hartlieb hat mich von der ersten Seite an gefesselt und nicht mehr losgelassen. Schon das hochwertige und stilvoll gestaltete Cover weckt die Neugier auf eine Geschichte, die nicht nur Spannung, sondern auch Tiefgang verspricht. Kommissarin Alma Oberkofler, frisch in Wien angekommen, wird gleich in einen Fall hineingezogen, der bis in die höchsten Kreise der Politik reicht. Der Tod des jungen Ministers Max Langwieser wirft viele Fragen auf: War es ein Unfall oder ein gezielter Mord? Besonders gelungen ist der Wechsel der Erzählperspektiven zwischen Alma und der flüchtigen Verlobten Jessica, die dem Leser einen intensiven Einblick in die dunklen Machenschaften der politischen Elite gewährt. Hartliebs fesselnder Schreibstil und die geschickt aufgebauten Spannungsbögen machen diesen Krimi zu einem echten Pageturner. Die realitätsnahe Darstellung der Machtspiele und Intrigen lässt den Leser kaum zur Ruhe kommen. Ein Buch, das man einfach nicht aus der Hand legen kann!
Meine Meinung
Der Autorin ist mit „Freunderlwirtschaft“ ein brillanter Krimi mit viel österreichischem Flair wahrlich gelungen.
Die ProtagonistInnen des Krimis sind derart lebensecht gestaltet, dass ich ...
Meine Meinung
Der Autorin ist mit „Freunderlwirtschaft“ ein brillanter Krimi mit viel österreichischem Flair wahrlich gelungen.
Die ProtagonistInnen des Krimis sind derart lebensecht gestaltet, dass ich bestimmte Gesichter vor meinem inneren Auge direkt abrufen konnte. Auch wenn die Autorin beteuert, dass die Geschichte zur Gänze von ihr erdacht wurde, so konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren, die kurz zurückliegende österreichische Innenpolitik wie in einer Dokumentation präsentiert zu bekommen. Dass die Autorin die Anspielungen auf die österreichische Politik sehr feinsinnig in ihre Geschichte einfließen ließ, machte diesen Krimi für mich zu einem wahren Gustostückerl!
Der packende Schreibstil der Autorin hielt mich bis zuletzt in Atem und ich fand die Sprünge zwischen verschiedenen Zeitebenen äußerst geschickt angelegt. Dass die Geschichte eine österreichische Lösung fand, passte perfekt zum Buch.
Mein Fazit
Wer auf der Suche nach einem packenden Krimi mit sehr viel Bezug zur kurz erst vergangenen österreichischen Innenpolitik ist, dem sei „Freunderlwirtschaft“ ans Herz gelegt. Ich fühlte mich wunderbar und intelligent unterhalten und kann für dieses Buch nur meine absolute Leseempfehlung aussprechen!
Dieser Krimi hat mir ausgesprochen gut gefallen. Nicht nur der Schreibstil war bestechend gut, sondern auch die Handlung wird realistisch und glaubhaft aufgebaut. Hätte es nicht schon einen ähnlich gelagerten ...
Dieser Krimi hat mir ausgesprochen gut gefallen. Nicht nur der Schreibstil war bestechend gut, sondern auch die Handlung wird realistisch und glaubhaft aufgebaut. Hätte es nicht schon einen ähnlich gelagerten Fall in Österreich gegeben, so würde man die Handlung wohl für abwegig halten, aber mit dem jetzigen Wissen ist sie ausgesprochen unterhaltsam. Die Autorin hat es sehr gut geschafft, das Unausgesprochene und Angedeutete versuchter Einflussnahme der politischen Eliten zu beschreiben und die Abgeschlossenheit bestimmter Gesellschaftsteile. Durch Perspektivwechsel zwischen der Hauptkommissarin und der Flüchtigen Jessica nähert man sich der Wahrheit von verschiedenen Seiten, von innen und außen, was sehr spannend ist. Auch wird hervorragend geschildert, welche Probleme die Ermittler aufgrund der „Freunderlwirtschaft“ in der Praxis haben. Das Nebulöse gehört in diesem Fall dazu und fügt sich harmonisch in die Geschichte ein. Mir hat die Figur der Hauptkommissarin Alma Oberkofler sehr gut gefallen und ich hoffe, dass man sie bald in einem Folgeband wiedertreffen kann. Für mich ein sehr gelungenes Buch, fast mehr Roman als Krimi, aber sehr lesenswert.
Das schlichte und doch durch die Farbgebung auffallende Cover des Buchs passt sehr gut zum Thema. Es geht um junge, erfolgreiche, konservative österreichische Politiker, die eloquent und dynamisch auftreten ...
Das schlichte und doch durch die Farbgebung auffallende Cover des Buchs passt sehr gut zum Thema. Es geht um junge, erfolgreiche, konservative österreichische Politiker, die eloquent und dynamisch auftreten und vordergründig stets zum Wohle des Landes handeln.
Der Tod von Landwirtschafts- und Tourismusminister Max Langwieser unter ungeklärten Umständen zieht Ermittlungen der Wiener Mordkommission nach sich unter der Leitung von Alma Oberkofler. Schon im Prolog lerne ich die Kommissarin kennen, sie hat sich nach einem traumatischen Erlebnis in der Kindheit entschlossen, Polizistin zu werden und hat die Stelle in Wien erst vor wenigen Tagen angetreten. Gern verfolge ich ihre Ermittlungen, die von Vorgesetzten und Politikern immer mehr erschwert werden und nur langsam zu Erkenntnissen führen. Alma ist sympathisch und engagiert und durch Rückblenden in ihre Vergangenheit vervollständigt sich mein Bild von der Protagonistin.
Eine zweite Erzählperspektive kommt durch Jessica hinzu, die Verlobte und Lebensgefährtin des toten Ministers. Sie ist aus Wien geflohen und es bleibt zunächst unklar, ob und was sie mit Max' Tod zu tun hat. Ihre gedanklichen Rückblenden erhellen immer mehr, was in den Tagen vor dem Ereignis passiert ist und auch die politische Entwicklung ihres Verlobten seit der Jugend.
Petra Hartliebs Schreibstil ist lebendig, bildhaft und zeichnet sich durch feinen Humor aus. Ihre Figurenzeichnung ist einfühlsam und glaubhaft und sorgt bei mir für Mitgefühl, ein Schmunzeln oder Wut, je nach dem. Auch die Entwicklung der Protagonistinnen überzeugt. Mit der Figur der nachbarschaftlichen Buchhändlerin scheint die Autorin sich selbst augenzwinkernd in die Geschichte geschrieben zu haben, das gefällt mir.
'Freunderlwirtschaft' ist ein ruhiger Krimi, dennoch spannend, da lange unklar bleibt, wie es zu Max' Tod kam und der Leser außerdem einen Einblick in die fiktiven, dennoch möglichen, politischen Gegebenheiten bekommt.
Die Autorin zeichnet eindringlich das Porträt moderner Politiker, die über ein weit gespanntes Netzwerk verfügen und die vor kaum etwas zurückschrecken, um sich Vorteile zu verschaffen, persönliche und auf parteipolitischer Ebene.
Trotz eventueller österreichischer Besonderheiten ist die dargestellte 'Freunderlwirtschaft' sicher nicht auf unser Nachbarland beschränkt, Vetternwirtschaft, Filz oder Klüngel gibt es überall.
„...Doch Alma spürte, dass etwas nicht stimmte. Nie würde ihre große Schwester verschwinden, ohne ihr Bescheid zu sagen...“
Wenige Tage später wird Maria tot aufgefunden. Der Fall wird nie aufgeklärt. ...
„...Doch Alma spürte, dass etwas nicht stimmte. Nie würde ihre große Schwester verschwinden, ohne ihr Bescheid zu sagen...“
Wenige Tage später wird Maria tot aufgefunden. Der Fall wird nie aufgeklärt. Aber das Geschehen prägt Alma. Sie wird Polizistin.
Die Autorin hat einen spannenden Krimi geschrieben. Der Schriftstil ist fein ausgearbeitet. Er bringt di Probleme, die darin stecken, gekonnt auf den Punkt.
Alma ist erst seit wenigen Wochen in der Abteilung Leib und Leben in Wien. Ihre Vorgängerin hat sie eingearbeitet. Nun ist sie seit vier Tagen allein verantwortlich. Und da wird ausgerechnet die Leiche eines jungen Politikers in seiner Wohnung gefunden. War es Mord oder Unfall?
Die Autorin schildert nicht nur die Ermittlungen. Die Geschichte ist weit aus komplexer. So erfahre ich, warum Alma nach Wien gekommen ist. In Linz, wo sie zuvor gearbeitet hat, war sie bei der Untersuchung des Todes einer Prostituierten dabei. Sie ist sich sicher, dass weder die Tote noch ihre Freundin volljährig waren. Hier wird ihr Gerechtigkeitsempfinden dadurch gestört, dass ihr Vorgesetzter den Fall mit den folgenden Worten abhakt:
„...Die sind sauber. Das mit dem Mädchen ist sehr bedauerlich, aber das war sicher ein frustrierter Freier, der ausgerastet ist, weil sie etwas nicht geboten hat...“
Alma erhält bei ihren Nachforschungen Einblicke in die politischen Konstrukte, auch wenn sie immer wieder gekonnt ausgebremst wird. Dabei stellt sei fest:
„...Denen ging es nicht um das Wohl des Landes, das war höchstens der romantische Beginn ihrer Karriere gewesen. Nun ging es um Geld, Macht und Privilegien, und auch wenn Frauen irgendwie mitspielen durften, war es ein Männerzirkel wie schon seit jeher. Verschlossen, kameradschaftlich und gnadenlos...“
Nach und nach wird deutlich, was sich abgespielt hat und wie jeder bestmöglich seine Schäfchen ins Trockene brachte. Es geht um Bestechung und Korruption im großen Stil Natürlich darf davon nichts an die Öffentlichkeit dringen. Deshalb wird der Fall als Unfall zu den Akten gelegt. Und die Ergebnisse unter den Teppich gekehrt.
Alma aber ermittelt weiter, denn auch das Privatleben des Toten wirft Fragen auf. Das zeigt sich, als sie endlich sein Notebook geknackt haben.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Hier ist Freunderlwirtschaft kein Kavaliersdelikt.