Roman. Der SPIEGEL-Bestseller über vier unvergessliche Schwestern
Lisa Kögeböhn (Übersetzer)
Drei ungleiche Schwestern, wo zuvor vier waren: Ein Jahr nach Nickys Unfalltod treffen sich Avery, Bonnie und Lucky in New York wieder, um den Verkauf ihres Elternhauses zu verhindern. Doch Nicky hat eine solche Lücke hinterlassen, dass die übrigen drei nacheinander völlig aus der Bahn geraten. Gelingt es ihnen, aus dem existenziellen Scherbenhaufen gemeinsam etwas Neues entstehen zu lassen?
Nach dem internationalen Bestseller CLEOPATRA UND FRANKENSTEIN legt Coco Mellors ihr zweites Buch vor, das ihrem Debüt an Warmherzigkeit, sprachlicher Brillanz und psychologischem Tiefgang in nichts nachsteht. Ein unvergessliches Schwesterngespann und ein einzigartiger Roman!
»Selten war ein einziges Buch so reich an großartigen Figuren und gleichzeitig an neuer, erschütternder, aber vor allem herzerwärmender Erkenntnis!«
Johanna von Festenberg, Elle
Nach Nickys tragischem Tod bleiben ihre vier Schwestern zurück. Vier Schwestern, die unterschiedlicher kaum sein können, die fortan aber die Trauer um ihre geliebte Schwester eint. Avery, Bonnie und Lucky ...
Nach Nickys tragischem Tod bleiben ihre vier Schwestern zurück. Vier Schwestern, die unterschiedlicher kaum sein können, die fortan aber die Trauer um ihre geliebte Schwester eint. Avery, Bonnie und Lucky treffen sich ein Jahr später in New York wieder, um den Verkauf der ehemaligen Wohnung Nickys zu verhindern. Alle stehen gerade an einem extremen Punkt in ihrem Leben, das in jegliche Richtung zu kippen droht.
Blue Sisters von Coco Mellors ist ein tragischer Familienroman über die drei Schwestern Avery, Bonnie und Lucky. Mellors hat drei außergewöhnliche Charaktere erschaffen, die komplett unterschiedliche Leben führen und doch alle an einem ähnlichen Punkt in ihrem Leben stehen.
Mellors Schreibstil führt und ins Extreme, Mittelmaß oder Normalität trifft man kaum bis gar nicht. Das lässt etwas Authentizität vermissen, führt jedoch zu einem hohen Grad an Emotionalität gegenüber den Schwestern. Selten wollte ich mal in ein Buch springen, um die Protagonisten aufzuwecken. Hier war das mehrfach der Fall! Obwohl fast jede Figur in ihrer Eigenschaft sehr extrem dargestellt wurde, kann man gewisse Denkmuster und Werte in den Schwestern wiederfinden, sodass man mit ihnen mal mehr oder mal weniger mitfühlen kann.
Das Ende oder viel mehr der Epilog konnte mich dann leider gar nicht von sich überzeugen, weswegen am Ende leider eine Ernüchterung bleibt und trotzdem wird Blue Sisters als emotionales Familiendrama in Erinnerung bleiben.
"Blue Sisters" hat mich im Großen und Ganzen leider enttäuscht. Hierbei hat es sich um das erste Buch gehandelt, das ich von Coco Mellors gelesen habe, doch leider konnte es meine ...
Rezensionsexemplar | 3⭐️
"Blue Sisters" hat mich im Großen und Ganzen leider enttäuscht. Hierbei hat es sich um das erste Buch gehandelt, das ich von Coco Mellors gelesen habe, doch leider konnte es meine Erwartungen nicht erfüllen. Nachdem ich so viele positive Meinungen zu ihrem Debüt "Cleopatra und Frankenstein" und zu diesem Buch selbst gehört habe, hatte ich dementsprechend relativ hohe Erwartungen und habe gehofft, dass dieses Buch in eine ähnliche Richtung wie die Bücher von Taylor Jenkins Reid gehen würde.
Wir begleiten in diesem Buch die drei Blue Schwestern, die mit dem Tod ihrer Schwester Nicky und ihren eigenen Problemen im Leben zu kämpfen haben. Ich habe das Buch als eher ruhig und langweilig empfunden und hätte mir mehr Tiefgang gewünscht. Einige Aspekte konnte ich bereits vorhersehen und leider hat das Buch es bis zum Ende nicht wirklich geschafft, mich zu fesseln.
Ich hätte mir gewünscht, dass es mir besser gefallen hätte, aber leider kann ich persönlich das Buch nicht wirklich weiterempfehlen. Dennoch - die vielen positiven Rezensionen zeigen bereits, dass es einigen sehr gefallen hat, deshalb kann ich nur empfehlen, mal in das Buch reinzulesen und zu schauen, wie es einem selbst gefällt.
Die Leseprobe hat mich hoffen lassen: auf eine starke und stark erzählte, mutige und außergewöhnliche Geschichte. Diese Hoffnung wurde nicht erfüllt. Im letzten Drittel flacht die Story für mein Empfinden ...
Die Leseprobe hat mich hoffen lassen: auf eine starke und stark erzählte, mutige und außergewöhnliche Geschichte. Diese Hoffnung wurde nicht erfüllt. Im letzten Drittel flacht die Story für mein Empfinden spürbar ab. Zwei der Hauptcharaktere haben mich von Anfang bis Ende überzeugen können; die dritte Blue-Schwester hat mich dafür von Anfang bis Ende weniger interessiert als die Nebenfiguren auf ihrem Handlungsstrang. Der Verlag verkauft die Geschichte als "warmherzig". Für den ersten Teil stimme ich dem zu. Am Ende wird für meinen Geschmack aus "warmherzig" "rührselig". Für Leser*innen, die das mögen, ist Blue Sisters sicher eine lesenswerte, zumal meisterhaft übersetzte Geschichte.
"A sister is not a friend. Who can explain the urge to take a relationship as primal and complex as a sibling and reduce it to something as replaceable, as banal as a friend?"
In Blue Sisters folgen ...
"A sister is not a friend. Who can explain the urge to take a relationship as primal and complex as a sibling and reduce it to something as replaceable, as banal as a friend?"
In Blue Sisters folgen wir dem Leben von 4 Schwestern, von denen jede sehr erfolgreich ist, wenn sie nach unseren "typischen gesellschaftlichen Standards" (attraktiv, wohlhabend, mit außergewöhnlichen Karrieren) beurteilt wird, aber jede mit komplexen emotionalen Problemen zu kämpfen hat. In jeder Geschichte verbinden sich diese Geschwister wieder, nachdem eine von ihnen aus ihrem Leben verschwunden ist und alte Dynamiken wieder auftauchen. Während ich den familiendynamischen Aspekt dieses Romans liebe, hat mir das Lesen etwas Wichtiges klar gemacht: Ich habe dieses Subgenre "Fiktion rund um die Sorgen der wohlhabenden Frauen" so satt. Sally Rooney, „Mein Jahr der Ruhe und Entspannung“ und ja, auch „Cleopatra und Frankenstein“, haben für mich alle einen ähnlichen Vibe.
Die Geschichte:
Die blauen Schwestern hätten, obwohl sie eng zusammen aufgewachsen sind, nicht unterschiedlicher sein können. Da ist Avery; eine erfolgreiche Anwältin, die mit ihrer Frau im Bundesstaat London ein scheinbar perfektes Leben aufgebaut hat, nachdem sie sich von einer Vergangenheit des Drogenmissbrauchs erholt hat. Bonnie: eine professionelle Boxerin der Spitzenklasse, die mit ihrem Trainer um die Welt tourt. Nicky, das mittlere Kind und Verbindungsfaktor der Familie, arbeitet als Lehrerin, kämpft aber mit chronischen Schmerzen durch Endometriose. Und schließlich Lucky, ein internationales Model, das Werbetafeln auf der ganzen Welt geschmückt hat.
Als Nicky unerwartet stirbt, geraten die drei verbleibenden Schwestern außer Kontrolle und entfernen sich voneinander. Ein Jahr später, als ihre Mutter ankündigt, dass es an der Zeit ist, Nickys Wohnung zu verkaufen, die seit ihrem Tod in einem Zustand der Suspendierung gehalten wurde, verbinden sich die drei endlich wieder und stellen sich ihrer individuellen und gemeinsamen Trauer.
Was ich liebte:
Der Roman trägt seine Themen im Ärmel; Trauer und Sucht in vielen Formen und die besondere Bindung zwischen Geschwistern, die es den Charakteren ermöglicht (und manchmal zwingt), alles durchzustehen und zusammenzuhalten. Die Blue Sisters tragen uns durch diese Geschichte, und ihre Charakterentwicklung ist solide. Es fühlt sich an, als ob die Autorin sie durch und durch und durch und als Familieneinheit kennt. Dies ermöglicht es ihr, jedem ihrer Abschnitte viel Persönlichkeit zu verleihen. Selbst ohne den Namen über jedem Kapitel zu lesen, hätte es keine Verwirrung darüber gegeben, aus welcher Perspektive wir lesen.
Wenn es um das Schreiben geht, hat Mellors einige sehr zitierwürdige Zeilen und ein paar tiefgründige Szenen. Davon abgesehen fühlt es sich oft wie ein gut genährter Boden an. Manche Sätze und Erkenntnisse sind ziemlich kryptisch und sogar klischeehaft und es fehlt ihnen an Tiefe, um ihre quasi-tiefe Botschaft zu transportieren. Mehr dazu im nächsten Abschnitt.
Was ich nicht mochte:
Abgesehen davon, dass das Genre einfach nicht besonders mein Cup of Tea war, hatte ich zwei große Probleme mit dem Schreibstil von Mellors. Im Nachhinein erkannte ich diese wieder rückblickend an „Cleopatra und Frankenstein“. Es gibt das allgemeine Adagio von "Show, don't tell" schriftlich, und Mellors entscheidet sich, das genaue Gegenteil zu tun. Sie beschreibt und erzählt uns alles über diese Charaktere, ihre Gefühle füreinander und sogar die tieferen Traumata, die diesen Interaktionen zugrunde liegen, ohne sie jemals durch ihre Handlungen zu zeigen. Uns wird gesagt: "Avery und ihre Mutter hatten schon immer eine angespannte Beziehung. Es liegt daran, dass Avery nie das Gefühl hatte, dass ihre Mutter sie überhaupt wollte", anstatt deren unstete Interaktion zu zeigen. Es ist fast so, als würden man die Charakter-Profilnotizen der Autorin lesen, anstatt den vollwertigen Roman, der daraus hervorgeht.
Zweitens ist das Tempo einfach zu langsam. Die ersten 70% der Seiten werden komplett von der Schilderung jeder individuellen Selbstzerstörung eingenommen. Es wiederholt sich und hat mich fast mehrmals dazu gebracht, die Geschichte zu DNF. Erst danach, wenn wir den wahren zwischenmenschlichen Konflikt und die aufkeimende Versöhnung zwischen den Schwestern sehen, wird die Geschichte gut.
Insgesamt bin ich traurig zu sagen, dass dies für mich ungefähr so nichts Halbes und nichts Ganzes war. Ich habe das Gefühl, dass Fans der Autorin dennoch diesen zweiten Roman von Mellors lieben könnten. Mir hat es deutlich gemacht, dass dies ein Genre ist, das mich ausgebrannt zurücklässt.
Ein stark gehyptes Buch, für das es von mir leider nur 2,5 Sterne gibt.
Vorab: Ich habe schon als Kind "Little Women" von Louisa May Alcott geliebt. Die zu Zeiten des amerikanischen Bürgerkriegs handelnde ...
Ein stark gehyptes Buch, für das es von mir leider nur 2,5 Sterne gibt.
Vorab: Ich habe schon als Kind "Little Women" von Louisa May Alcott geliebt. Die zu Zeiten des amerikanischen Bürgerkriegs handelnde Geschichte um vier Schwestern, von denen eine bereits früh verstirbt, gehört für mich zu den schönsten Klassikern. Zu Beginn diesen Jahres wurde dann "Hallo, du Schöne" von Ann Napolitano in Deutschland veröffentlicht. Eine weitere Geschichte um vier Schwestern, die vom Klassiker "Little Women" inspiriert ist und die ich ebenfalls ausgesprochen gerne gelesen habe. So war auch mein Interesse an "Blue Sisters" geweckt. Hier begleiten wir die Schwestern Avery, Bonnie und Lucky, die den Tod ihrer Schwester Nicky verkraften müssen. In "Blue Sisters" spielt das Thema Sucht eine große Rolle, insbesondere Lucky und Avery haben damit zu kämpfen.
Leider konnte mich der Roman nicht überzeugen.
Das mag zum einen daran gelegen haben, dass ich insbesondere mit dem exzessiven Modelleben von Lucky, das von Drogen und Partyexzessen durchzogen ist, einfach nicht viel anfangen kann. Auch Bonnies Thema Boxen, war und blieb mir auch im Roman eher fremd. Außerdem empfand ich Averys Biografie als unglaubwürdig, die nach einer krassen Drogenvergangenheit zur Top-Anwältin geworden ist. Dieser Lebensweg war schlichtweg zu viel des Guten.
Wenngleich ich über diese Punkte noch hinwegsehen kann, war ich mit Blick auf die vielen unnötigen Szenen und langatmigen Dialoge mehrfach kurz davor, die Lektüre abzubrechen. Dem Roman hätten aus meiner Sicht hundert Seiten weniger (insbesondere zu Beginn) sicherlich sehr gut getan. Oder vielleicht hätte die Autorin diese Seiten nutzen können, um ihren Leserinnen mehr über die Kindheit der Protagonistinnen zu verraten? Denn hier scheint die Erklärung dafür zu liegen, warum das Thema Sucht so eine große Rolle in dieser Familie spielt. Es wird angedeutet, wie belastet die Kindheit insbesondere auf Grund des Vaters gewesen ist, aber mir war das einfach zu wenig. Auch die Rolle der Mutter bekam aus meiner Sicht eindeutig zu wenig Raum und wurde am Ende doch etwas schnell abgehandelt. Ebenso hätte ich mir mehr Inhalt zu Nickys Geschichte gewünscht.
Gut ausgearbeitet fand ich hingegen die einzelnen Verhältnisse der Geschwister untereinander. Insbesondere die Spannungen zwischen Lucky und Avery konnten mich überzeugen. Außerdem war Averys Geschichte, ihre Rolle als verantwortungsvolle, älteste Schwester, die Frage nach Mutterschaft, usw., sehr lesenswert.