Community-Leserunde mit @literarischernerd zu "Blue Sisters" von Coco Mellors

Ein warmherziger Roman über schwesterliche Bande
Cover-Bild Blue Sisters
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Coco Mellors (Autor)

Blue Sisters

Roman. Nach dem internationalen Bestseller CLEOPATRA UND FRANKENSTEIN – der neue Roman von Coco Mellors

Lisa Kögeböhn (Übersetzer)

Drei ungleiche Schwestern, wo zuvor vier waren: Ein Jahr nach Nickys Unfalltod treffen sich Avery, Bonnie und Lucky in New York wieder, um den Verkauf ihres Elternhauses zu verhindern. Doch Nicky hat eine solche Lücke hinterlassen, dass die übrigen drei nacheinander völlig aus der Bahn geraten. Gelingt es ihnen, aus dem existenziellen Scherbenhaufen gemeinsam etwas Neues entstehen zu lassen?

Nach dem internationalen Bestseller CLEOPATRA UND FRANKENSTEIN legt Coco Mellors ihr zweites Buch vor, das ihrem Debüt an Warmherzigkeit, sprachlicher Brillanz und psychologischem Tiefgang in nichts nachsteht. Ein unvergessliches Schwesterngespann und ein einzigartiger Roman!



Timing der Leserunde

  1. Bewerben 22.07.2024 - 28.07.2024
  2. Lesen 12.08.2024 - 01.09.2024
  3. Rezensieren 02.09.2024 - 15.09.2024

Bereits beendet

Schlagworte

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Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 04.09.2024

Bewegender Schwesternroman

2

Erstmal liebe ich das Cover und finde es so wunderschön!
Die Kapitel sind immer relativ lang und sind wechselnden aus der Sicht der Schwestern geschrieben. Dadurch fiel es mir super leicht die Schwestern ...

Erstmal liebe ich das Cover und finde es so wunderschön!
Die Kapitel sind immer relativ lang und sind wechselnden aus der Sicht der Schwestern geschrieben. Dadurch fiel es mir super leicht die Schwestern und ihre Gedanken kennenzulernen. Wie unterschiedlich die Schwestern mit Nicky’s Tod umgehen war sehr bewegend. Avery als Älteste sah sich immer als Ersatzmutter für die Anderen, wodurch Nicky’s Tod eine ganz neue Tiefe bekommt. Bonnie hingegen hat Nicky nach ihrem Tod gefunden. Lucky war als Jüngste oft mit der nur wenig älteren Nicky zusammen unterwegs und sie waren immer ein Duo.
Ich mochte den Schreibstil total und er hat perfekt zur Geschichte gepasst.

Für mich hatte der Mittelteil einige Längen und das Ende ging dann etwas schnell. Doch insgesamt fand ich es toll, dass die Schwestern sich wieder begegnet sind und miteinander geredet haben. Sie haben gestritten, geweint, sich betäubt und trotzdem wurde immer deutlich sie wichtig wie füreinander sind. Ich konnte all diese Emotionen so gut mitfühlen und das Buch hat mich wirklich bewegt.

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Veröffentlicht am 03.09.2024

Emotional, authentisch, dramatisch - aus dem Leben der Blue Schwestern

1

Der Roman Blue Sisters geht mitten ins Herz, berührt und bewegt, und gibt uns einen authentischen Einblick in das Leben der drei Blue Schwestern. Coco Mellor thematisiert in ihrem Buch unteranderem die ...

Der Roman Blue Sisters geht mitten ins Herz, berührt und bewegt, und gibt uns einen authentischen Einblick in das Leben der drei Blue Schwestern. Coco Mellor thematisiert in ihrem Buch unteranderem die Bedeutung von Schwesternschaft, Trauerbewältigung und selbstzerstörerischem Verhalten sehr ungefiltert und echt.

Zu Beginn des Buches hatte ich zunächst Schwierigkeiten mich richtig in die Geschichte einzufinden, was vermutlich daran lag, dass auf der Handlungsebene nicht allzu viel passiert ist. Dafür wurde mehr Fokus auf die Charakterisierung der drei Schwestern als Hauptprotagonisten gelegt. Aber als ich Lucky, Avery und Bonnie dann einmal in mein Herz geschlossen hatte, las sich das Buch total flüssig und ich wollte unbedingt wissen, wie es mit ihnen weiter geht.

Was den Aufbau der Geschichte angeht, wechseln sich die Kapitel unter den drei Schwestern Lucky, Avery und Bonnie immer ab. Da die einzelnen Kapitel sehr lang sind, man also viel Zeit mit der jeweils beleuchteten Schwester verbringt, kann man sich richtig gut in sie hineinversetzen. Ich hatte zudem immer das Gefühl, dass diejenige, deren Kapitel ich in dem Moment gelesen habe, auch mein Lieblingscharakter war. Das änderte sich dann wirklich von Kapitel zu Kapitel und es war ein richtiges Hin und Her was die Sympathie für die drei betrifft.

Generell kann man zu den Charakteren sagen, dass sie sehr tief gehend beschrieben werden, man kennt ihre gesamte Gedanken- und Gefühlswelt. Vielleicht sind sie gerade deswegen so sympathisch, auch wenn sie definitiv keine leichten Charaktere sind und es einem an einigen Stellen gar nicht mal so leicht machen sie zu mögen.

Weiterhin positiv aufgefallen ist mir der Schreibstil in Blue Sisters. Es gab so viele schöne bildhafte Vergleiche und Metaphern, dass ich mir in jedem Kapitel mindestens 5 Zitate hätte markieren können, die mitten ins Herz gehen! Da ich das Buch auf Deutsch gelesen habe, muss an der Stelle auch die grandiose Arbeit der Übersetzerin gewürdigt werden. Man hat wirklich an keiner Stelle gemerkt, dass es sich überhaupt um eine Übersetzung handelt.

Auch die aufgegriffenen Themen wie Trauer, Drogenmissbrauch, Alkoholismus, Sucht, etc., die allesamt keine leichte Kost sind, wurden wahnsinning sensibel behandelt und auch mehrperspektivisch betrachtet. Das einzige, was mir persönlich nicht so gut gefallen hat, ist das Ende, beziehungsweise auch die Hinführung zum Ende. Ohne zu viel zu verraten, mir ging gegen Ende einfach alles ein bisschen zu schnell und ich hätte mir da einen fließenderen Übergang zum Abschluss des Buches gewünscht.

Insgesamt konnte mich Blue Sisters vor allem auf emotionaler Ebene total mitreißen und ich habe Lucky, Avery und Bonnie sehr gerne auf ihrem Weg und durch die Geschichte begleitet. Der Schreibstil hat das Buch nochmal mehr zu einem kleinen Highlight werden lassen und ist mir als sehr bildlich und einfach nur schön in Erinnerung geblieben.

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Veröffentlicht am 02.09.2024

Ein wortmagischer Roman über Schwesternschaft, dysfunktionale Familienverhältnisse und Frausein im 21. Jahrhundert

3

Um eines Vorweg zu nehmen: Coco Mellors ist eine echte Wortmagierin! Die Autorin schafft es mit ihrer Sprache und der intelligenten Zeichnung psychologisch komplexer Figuren eine ganz besondere Dynamik ...

Um eines Vorweg zu nehmen: Coco Mellors ist eine echte Wortmagierin! Die Autorin schafft es mit ihrer Sprache und der intelligenten Zeichnung psychologisch komplexer Figuren eine ganz besondere Dynamik zu erzeugen. Ihr Schreibstil ist so schneidend, schnell und pointiert, dass es einfach nur ein Genuss ist, ihre Geschichten zu verfolgen.

In Blue Sisters ist dies das Schicksal der vier Blue Schwestern: Avery, Bonnie, Nicky und Lucky. Ausgangspunkt ist der unerwartete Tod der mittleren Schwester Nicky. Schnell wird deutlich, dass jede Schwester auf ihre Art nicht nur mit dem Tod Nickys sondern bereits zuvor mit ihren ganz eigenen Dämonen kämpft und mit dem Leben hadert. Auffällig ist hier schon wie im Vorgängerroman Mellors Hang zu exzentrischen Figuren. So ist jede Schwester auf ihre Art sehr außergewöhnlich, sei es Lucky, die als Jüngste bereits mit 15 gefragtes Fotomodel war, Bonnie, die Boxweltmeisterin ist, oder Avery, die mit fotografischem Gedächtnis beruflich erfolgreich ist.

Die Familie Blue und die Schwestern lernen wir in jeweils eigenen alternierenden Kapiteln der verbliebenen Schwester kennen, in denen auch immer wieder auf Nicky und ihren Tod rekurriert wird und Einblicke in das Aufwachsen der Schwestern aufscheinen. In diesem Kontext behandelt Mellors dysfunktionale Familienverhältnisse und wie diese uns und unsere sozialen Beziehungen bis ins Erwachsenenalter prägen, das Thema Sucht und wie diese sich durch ganze Familien ziehen kann, Endometriose und Sexismus im Gesundheitssystem, sowie Trauer und Verlust, die Herausforderungen von Mutterschaft, und natürlich als größtes Thema und Rahmen: Schwesternschaft und ihre Dynamiken.

Dies ist aus meiner Sicht, mit leichten Abstrichen, durchaus gelungen. Für mich ist Blue Sisters ein bisschen wie ein Hollywoodfilm, der unterhaltsam und hochwertig umgesetzt ist, etwas Anspruch hat oder vortäuschen will und aus dieser Perspektive einfach sehr gut gemacht ist - fantastische Unterhaltung mit durchaus komplexen, exzentrischen Figuren! Was Blue Sisters (und auch Cleopatra und Frankenstein) für mich hingegen nicht ist, ist ein Werk mit besonders viel Tiefgang, das jenseits des Unterhaltungswertes nachhallt und zum Nachdenken anregt. Dafür ist der Stil zu schnell und skizzenhaft, letztlich doch primär auf Effekt ausgelegt, die Charaktere zu exzentrisch. Keine der Schwestern ist mir wirklich nahe gekommen, auch wenn ich ihre Geschichte gern verfolgt habe. Der Epilog war sehr amerikanisch und hatte für mich keinen Mehrwert für den Roman, eher im Gegenteil. Die größte Stärke des Buchs, der schnelle, schneidige Schreibstil, wird für mich daher gleichzeitig zu seiner größten Schwäche, indem die Tiefe darunter leidet. Gesellschaftlich und psychologisch relevante Themen im Roman, wie Endometriose oder Verlust und Trauer werden aus meiner Sicht in anderen Publikationen besser behandelt. Eine Ausnahme davon bilden für mich einzelne Passagen im letzten Drittel, die ich in der Darstellung der Emotionen und Verzweiflung unglaublich stark fand - in Zukunft gerne noch mehr davon, Coco Mellors!

Ungeachtet der genannten Schwächen überwiegt für mich jedoch Coco Mellors Erzähl- und Schreibtalent auch in diesem Roman, sodass ich gern 4,5 Punkte vergebe! Blue Sisters ist ein Erlebnis im wahrsten Sinne des Wortes und einfach sehr gute Unterhaltung!

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Veröffentlicht am 15.09.2024

Komplexe Beziehungen, wie sie nur Schwestern kennen

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Vom Cover des Romans „Blue Sisters“ von Coco Mellors blickt uns eine junge Frau an. Sie hat breite, dunkle Schatten unter den Augen. Ihr Mund ist verschlossen. Das Coverportrait stammt von der britischen ...

Vom Cover des Romans „Blue Sisters“ von Coco Mellors blickt uns eine junge Frau an. Sie hat breite, dunkle Schatten unter den Augen. Ihr Mund ist verschlossen. Das Coverportrait stammt von der britischen Künstlerin Gill Button, die auch schon das deutsche Cover von Coco Mellors Erstling „Cleopatra und Frankenstein“ gestaltete.
Mit dem Portrait ist die Stimmung des Romans bereits gesetzt: Die Blue Sisters, das sind eigentlich Avery, Bonnie, Lucky und Nicky. Gemeinsam aufgewachsen, mit ganz unterschiedlichen Charaktereigenschaften, Vorlieben, Herausforderungen und Begierden, jetzt erwachsen - und seit einem Jahr nicht mehr komplett, denn Nicky ist plötzlich verstorben.
Bei „Blue Sisters“ handelt es sich um einen Familienroman. Im Mittelpunkt steht Schwesternschaft mit all ihren Herausforderungen, mit einer Tiefe, wie sie nur Schwestern füreinander empfinden können, um einander Kennen und sich voreinander Verstecken.
Coca Mellors gelingt es durch ihre genaue Beobachtungsgabe die komplexen Schwesterbeziehungen zu enthüllen. Dabei ist „Blue Sisters“ zwar ein Buch, das den Verlust der einen Schwester unterschwellig immer wie einen „Kloß im Hals“ mitträgt, aber vor allem warm, tröstend und voller Liebe ist. Viele Schwestern werden sich wiedererkannt haben - so auch ich.
Das Buch ist perfekt für Leser*innen , die gern tief in Beziehungen eintauchen, realistische Charaktere mögen, die Abgründe haben (und verstecken). Mir hat „Blue Sisters“ sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 11.09.2024

Sad Sisters

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Für mich war das Buch ein zweiter Versuch mit der Autorin, nachdem ich Cleopatra und Frankenstein wirklich nicht gut fand. Ich bin froh, dass ich ihr noch eine Chance gegeben habe, denn die Blue Sisters ...

Für mich war das Buch ein zweiter Versuch mit der Autorin, nachdem ich Cleopatra und Frankenstein wirklich nicht gut fand. Ich bin froh, dass ich ihr noch eine Chance gegeben habe, denn die Blue Sisters haben mir so viel besser gefallen.

Zwar sind auch hier die Charaktere ordentlich kaputt, was man mögen muss oder zumindest damit klarkommen, aber es gibt auch Lichtblicke. Ihr Verhalten wird ganz anders erklärt und die Charaktere reflektieren sich selbst viel stärker. Wo es bei Cleopatra und Frankenstein eigentlich fast keine Einsicht gab und eher die "Ich bin halt kaputt, komm damit klar"-Mentalität gefahren wird, begegnen sich die Schwestern hier ganz anders. Die Beziehung der Schwestern steht in diesem Buch ganz klar im Vordergrund. Die Kapitel werden aus der Sicht der drei lebenden Schwestern erzählt und es gibt immer wieder Rückblicke mit der verstorbenen Schwester. Dadurch lernt man auch sie kennen, auch wenn ich mir das noch ein kleines bisschen intensiver gewünscht hätte.

Die Schwestern sind alle sehr verschieden und waren für mich auch unterschiedlich sympathisch. Dennoch fand ich es spannend und interessant herauszufinden, wer welches Päckchen mit sich herum trägt und weshalb. Die Charaktere hatten hier auf jeden Fall einiges an Tiefe und Authentizität. Bis auf die eine Sache, die die Autorin aber scheinbar zu lieben scheint ... fast jeder Charakter hat immer ein Suchtproblem. Das Thema scheint irgendwie ihr Steckenpferd zu sein, weshalb auch immer. Das hat mich an der ein oder anderen Stelle etwas genervt. Es gibt auch noch genug andere Probleme, die man haben kann :D

Der Schreibstil ist locker und leicht, zum Glück nicht so vulgär wie in ihrem anderen Buch. Noch etwas, was sie in meinen Augen deutlich verbessert hat. Alles in allem kann ich das Buch also weiterempfehlen, wenn man Familiendramen und vielschichtige Charaktere mag!

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