Das Land Lavandria ist gespalten in Licht und Dunkelheit, während die Menschen ihr Leben in ewiger Dunkelheit verbringen, leben die Sidhe auf der Sonnenseite des Lebens. Einmal im Jahr dürfen die Menschen gegen den König der Sidhe, Ronas, kämpfen, um die Sonnenkrone zu erhalten und damit Licht in ihr Reich zurückzubekommen. Auch die junge Astoria will in diesem Jahr in der Arena kämpfen, auch um Rache für den Tod ihrer Eltern zu nehmen, die vor ein paar Jahren in dieser Arena ums Leben kamen. Doch beim Kampf in der Arena geschieht etwas, dass Astoria nicht geahnt hätte und Ronas, der so skrupellos scheint, zeigt sich von einer ganz anderen Seite. Plötzlich müssen die beiden einander vertrauen und zusammenarbeiten, um ihrer beider Welten zu retten.
Das Cover ist zauberhaft, der Klappentext spannend, gerade dieses Enemies to Lovers reitzt mich immer wieder. Der Einstieg in diesen Romantasy Roman fällt leicht, denn Jana Schikorra erzählt leicht und flüssig ihre Geschichte, so dass man als Leser schnell eine Vorstellung über das Leben und die Welt der Charaktere bekommt.
Das Worldbuilding wird ausführlich dargestellt und durch Dialoge der Protagonisten teilweise erklärt. Was mich dabei allerdings störte, war, dass das auf die Spannung und das Tempo der Handlung drückte. Vieles, wie z. B. Kämpfe oder actionreiche Szenen wurden mir zu schnell abgehandelt und dafür wurden Gespräche zwischen den Protagonisten unheimlich lang. Für mich war es hier ein deutlich zu hoher Moment an Tell ohne Show, ich hätte mir mehr gewünscht, die Charaktere anhand ihrer Handlungen näher kennenzulernen. Nach einem besonderen Plottwist ändert sich dies aber und die Geschichte wurde wesentlich interessanter.
Die Grundidee – ist nicht unbedingt neu, aber Jana Schikorra baut hier durchaus auch eigene interessante Idee mit ein.
Der Enemies to Lovers Trope konnte mich nicht so richtig überzeugen, die Emotionen kamen für mich leider nicht so deutlich raus, als das ich die plötzliche Liebe zwischen den Protagonisten nachempfinden konnte. Auch die spicy Momente kamen für mich an dieser Stelle eher unpassend, aber das ist einfach Geschmackssache. Für mich hätte es in diesem Augenblick wesentlich dringlicheres zu erledigen gegeben.
Die Protagonistin Astoria scheint auf den ersten Seiten ein fest entschlossener, kämpferischer Mensch zu sein. Sie lebt für den Wunsch nach Rache, aber auch das verpufft leider recht schnell. Dabei hätte die Geschichte zwischen Astoria und Ronas wesentlich mehr Momente für Konflikte hergegeben. Die Spannung zwischen den beiden wurde für mich zu undeutlich, was ich schade finde, denn dadurch wäre auch in der Lovestory mehr Pfeffer gewesen. Ronas, ja, im ersten Moment kann ich gar nicht so viel zu ihm sagen, ausser dass er sich anders gibt, als er zu sein scheint. Inwieweit er der skrupellose Sidhe König ist, lass ich euch selbst herausfinden.
Richtig gut gefallen hat mir dafür Ronas bester Freund und Heilder der Sidhe, Rag, der mit frechen Dialogen und witzigen Momente die Geschichte auflockert.
Kiyan, der Antagonist, bleibt über weite Strecken recht blass, dabei hätten Momente aus seiner Perspektive bestimmt noch einmal mehr für Spannung gesorgt. Die Auflösung zu seinen Handlungen war glaubhaft und logisch gelöst.
Mein Fazit: Insgesamt war Crown of Light and Darkness ein New Adult Roman in Fantasygewandt, in deren Mittelpunkt die Geschichte um Astoria und Ronas steht, die mir aber insgesamt zu wenig an Emotionen bot, um mit den Charakteren mitfiebern zu können und nachvollziehen zu können, was die plötzliche Anziehung zwischen ihnen ausmacht. Ich glaube aber, dass diese Geschichte gerade für Einsteiger ins Romantasy Genre gute Unterhaltung bietet. Für mich war es eine Geschichte für zwischendurch, die sich gut lesen ließ, aber für mich zu wenig Tempo hatte.