Cover-Bild Kerl aus Koks
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Taschenbuch Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Biografischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 01.02.2024
  • ISBN: 9783548068534
Michael Brandner

Kerl aus Koks

Roman | Die fast wahre Geschichte des beliebten Schauspielers aus »Hubert ohne Staller«

Herzlich, rau und ungeschönt: Michael Brandner macht aus Lebenserinnerungen Literatur

Der kleine Paul steckt in Lederhose und Janker, als seine Mutter ihn aus Bayern nach Dortmund verfrachtet. Der Ruhrpott wird seine Heimat, auch wenn es in der engen Wohnung für ihn nur ein Klappbett in der Küche gibt. In der großen, lärmenden Familie seines Stiefvaters, wo sich unter Blutwurst und Krautwickeln die Tische biegen, fühlt er sich geborgen.

So beginnt Michael Brandners Roman, der mit biografischen Zügen, fröhlich, zuweilen unglaublich und doch ganz echt vom Mut zum Möglichen und vom Zulassen des Glücks im Nachkriegsdeutschland erzählt. Paul, der mit Kurzhaarperücke den Wehrdienst ableistet, als Hausbesetzer und Musiker Freunde fürs Leben findet, der seine erste Bühne selbst zimmert und völlig unerwartet in ein Schauspielerleben stolpert. Paul treibt von einem Verhältnis zum Nächsten und kommt doch ohne Ziel und Vorsatz überall hin. Und erkennt dabei eins: Das Leben ist eine Frau. Und Frauen sind die Korrektur der Schöpfung.


Ein fabulöser Roman vom beliebten Schauspieler aus Hubert ohne Staller

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.09.2024

Was nicht passt, wird passend gemacht ... das Leben des Paul Brenner im "Pott" und beyond ...

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Ich könnte mir vorstellen, dass sich der beliebte Schauspieler Michael Brandner mit „Kerl aus Koks“ einen kleinen Lebenstraum erfüllt hat. Durch die Augen seines imaginären Sidekicks Paul Brenner lässt ...

Ich könnte mir vorstellen, dass sich der beliebte Schauspieler Michael Brandner mit „Kerl aus Koks“ einen kleinen Lebenstraum erfüllt hat. Durch die Augen seines imaginären Sidekicks Paul Brenner lässt er hiermit sein eigenes Leben Revue passieren. Die Zeitspanne von 1951 bis 1994 ist erfüllt von Höhen und Tiefen, von mehr als einer lebensbedrohlichen Situation, von Armut und Hunger aber auch von einem Zusammenhalt im Ruhrpott, der seinesgleichen sucht. Sein erstes Trauma erlebt der kleine Paul, als er abrupt aus seinem vertrauten Heim in einer Pflegefamilie in Bayern gerissen wird, in dem es immer nach fluffigem Brot und Schweinsbraten riecht, denn seine Mutter hat andere Pläne. Sie hat „in den Pott“ geheiratet und präsentiert dem verdutzen Paul nicht nur eine zu enge Wohnung in einer der vielen Mietskasernen, sondern auch den neuen Mann Helmut, seines Zeichens Bergarbeiter. „Das ist jetzt dein neuer Vater!“ verkündet sich und Paul muss sich fügen. Doch schnell findet der Stiefsohn Gefallen an der Situation. Er liebt Menschen und ist bald umringt von ebensolchen, die ihm das Leben versüßen. Die Ruinen werden sein großer Spielplatz, begleitet von Fußball, Currywurst und den „Proleten“, wie seine Mutter Helmuts Familie abwertet bezeichnet. Er wird größer, muss in die Schule, die er recht lustlos absolviert. Er ist eben ein Träumer, ein kleiner Wildfang, ein kleiner Künstler aber hat das Herz am rechten Fleck. Welche Abenteuer er in seinem Erwachsenenleben bestreitet wird, wird an dieser Stelle nicht verraten. Lest selbst und lasst euch entführen in Pauls Welt. Langweilig wird es nicht, soviel kann ich versprechen!

Der verschmitzte kleine Kerl auf dem Cover ließ mich sofort zu dem Buch greifen und ich wurde nicht enttäuscht. Neben einer absoluten Leseempfehlung vergebe ich hier gerne vier glänzende Sterne.

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Veröffentlicht am 13.08.2023

Lesegenuss

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Ich bin ja gewissermaßen ein Kind des Ruhrgebiets (wenn auch offiziell nicht dort geboren und heute nicht mehr dort wohnhaft, aber doch eine relevante Zeit meiner Kindheit dort aufgewachsen) und entsprechend ...

Ich bin ja gewissermaßen ein Kind des Ruhrgebiets (wenn auch offiziell nicht dort geboren und heute nicht mehr dort wohnhaft, aber doch eine relevante Zeit meiner Kindheit dort aufgewachsen) und entsprechend neugierig war ich auf das Buch von Michael Brandner. Der bekannte Schauspieler hat mit „Kerl aus Koks“ ein stark von seiner eigenen Biographie inspiriertes Werk vorgelegt, das mich im Sommerurlaub wunderbar unterhalten und in die Geschichte des Ruhrgebiets ab den 50er-Jahren gezogen hat.

Paul Brenner heißt der Protagonist, dessen Leben wir von der Kindheit in Bayern, über den abrupten Umzug nach Dortmund und dann bis ins 21. Jahrhundert begleiten. In welcher Beziehung Michael Brandner und Paul Brenner zueinander stehen, wird im Prolog und Epilog angedeutet und ist schon bei der Namenswahl augenfällig. Was an diesem Buch exakt (auto)biografisch ist und was nicht, bleibt zum Teil offen - was dem Leseerlebnis keinen Abbruch tut.

Es ist eine oft lockere, nicht selten jedoch auch ernste, mitreißende und bewegende Erzählung geworden, die die Atmosphäre des Ruhrpotts in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts authentisch transportiert. Paul Brenner führt ein abwechslungsreiches Leben und ich war erstaunt, wie viel „Leben“ bereits in dieses passte, bevor überhaupt die langjährige Fernseh-Schauspielkarriere (um die es praktisch nicht geht in der Geschichte) beginnt.

Laut Klappentext ist Michael Brandner ein „Allroundstümper mit Geschmack“, eine treffsichere Beschreibung, auch der Person Paul Brenner im Buch.

Ich habe es mit Genuss gelesen und vergebe 4/5 Sternen.

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